«Vergesslichkeit wie weiter?» Angehörigensicht
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- Britta Eberhardt
- vor 5 Jahren
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1 «Vergesslichkeit wie weiter?» Angehörigensicht Hannele Hediger, Pflegefachfrau, lic. phil. Beratungsstelle für Angehörige von älteren Menschen, Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften, ZHAW «Vergesslichkeit wie weiter?» Vorstellung unseres Fallbeispiels, das Sie durch alle drei Vorträge der heutigen Veranstaltung begleiten wird. Antworten zu den Fragen Wie können Angehörige dem vergesslichen Mitmenschen beistehen? Wann sollen Angehörige für sich selbst Unterstützung annehmen? Vorstellung der Beratungsstelle «Beratung für Angehörige von älteren Menschen» 2 1
2 Vergesslichkeit wie weiter? Fallbeispiel: Frau Beispiel ist 83-jährige Witwe. Sie hat drei Kinder. Sie wohnt zusammen mit ihrer Tochter im gleichen Haushalt. Laut der Tochter ist ihre Mutter in den letzten Monaten auffallend vergesslich geworden und hat Probleme beim Einkaufen sowie beim Einzahlen der Rechnungen. Die Mutter findet aber, sie sei nur manchmal etwas vergesslich, komme aber im Alltag noch immer gut zurecht. Die Tochter kommt an die «Beratung für Angehörige von älteren Menschen» und möchte wissen: Wie weiter? 3 Wie können Angehörige den Betroffenen beistehen? Muss ich bei Vergesslichkeit gleich an Demenz denken? NEIN, jeder Mensch vergisst gelegentlich eine Information oder einen Termin. Handeln Sie jedoch, wenn die Vergesslichkeit deutlich zunimmt. im Alltag stört. zu Fehlleistungen führt. sowie bei Desorientiertheit in bekannter Umgebung bei Problemen bei vertrauten Arbeitsabläufen beim sozialen Rückzug 4 2
3 Wie können Angehörige den Betroffenen beistehen? Schweigen oder reden? Das Problem in einem günstigen Moment ansprechen. Zeit nehmen für ein Gespräch. Lassen Sie den Betroffenen ausgiebig zu Wort kommen. Man könnte z.b. sagen: "Seit ein paar Monaten erscheint mir einiges anders. Du erinnerst dich weniger gut an Dinge, die gerade aktuell sind. Manchmal reagierst du auch ungewöhnlich gereizt. Das macht mir Sorgen, weil ich dich so nicht kenne. Wie schätzt denn du dies ein?« Wie können Angehörige den Betroffenen beistehen? Dem Betroffenen anbieten, einen Termin beim Hausarzt zu vereinbaren und ihn dorthin zu begleiten. Man könnte z.b. sagen: Zu zweit denken wir eher an Wichtiges und erinnern uns nachher besser, was gesagt wurde. 1 Was tun, wenn Gespräche nicht fruchten? Menschen mit einer Gedächtnisschwäche fühlen sich oft unsicher und haben Schwierigkeiten beim Entscheiden. Scheuen Sie sich nicht, eine Fachperson zu Rate zu ziehen
4 Wie können Angehörige den Betroffenen beistehen? Der Person mit starken Gedächtnisstörungen Sicherheit und Zuversicht vermitteln. Verhalten und Kommunikation mit dem Menschen mit Demenz: Nicht mit Defiziten konfrontieren Reden Sie über das Hier und Jetzt Sprechen Sie kurze Sätze Stellen Sie Fragen mit JA/NEIN Antworten Korrigieren oder widersprechen Sie falsche Aussagen nicht. Besser ist, vom Thema abzulenken oder es abzuschwächen. 7 Wann sollen Angehörige für sich selbst Unterstützung annehmen? Für Angehörige ist die Betreuung der Menschen mit Demenz oft so selbstverständlich, dass sie selbst krank und erschöpft werden können. Eine hohe Belastung sollte frühzeitig erkannt werden. Deshalb stellen Sie sich immer wieder folgende Fragen: Sind Sie erschöpft, gereizt oder/und ängstlich? Schlafen Sie schlecht? Leiden Sie unter Schmerzen oder anderen körperlichen Beschwerden? Belasten Sie Verhaltensweisen des Menschen mit Demenz, wie seine Unruhe oder Aggression? 8 4
5 Wann sollen Angehörige für sich selbst Unterstützung annehmen? Anderen helfen, das tun die meisten Menschen gerne. Selber Hilfe anzunehmen fällt hingegen schon viel schwerer. Hilfe annehmen ist eine Stärke und keine Schwäche. Sich regelmässig eine Auszeit gönnen ist für die Gesundheit sehr wichtig. Die Erfahrung zeigt: Entlastung der betreuenden Angehörigen ist für alle Beteiligten ein Gewinn! Scheuen Sie sich nicht, eine Fachperson zu Rate zu ziehen. 9 Beratung für Angehörige von älteren Menschen Eine Hochschule im Dienste alter Menschen 5
6 Was bieten wir an? Gespräche zu Sorgen, Herausforderungen und Belastung «Mein Mann hat Parkinson. Was kommt auf mich zu?» «Meine Mutter ist manchmal so aggressiv. Sie hat sich sehr verändert. Niemand glaubt mir.» Informationen zu Krankheiten und Betreuung im Alltag «Wir haben uns unter den Geschwistern arrangiert. Machen wir es so richtig?» «Mein betagter Vater wird Ende Woche vom Spital entlassen. An was muss ich alles denken?» Empfehlung passender Entlastungsangebote «Wo bekomme ich Unterstützung?» Verweisen an andere Beratungsstellen Bei Fragen rund um finanzielle Unterstützung und Alters- und Pflegeheime Ein offenes Ohr 11 Wer kann sich beraten lassen? Familienmitglieder zusammen oder alleine Der ältere Mensch alleine oder zusammen mit seinen Angehörigen Verwandte Freunde Nachbarn 12 6
7 Wer beratet? Pflegefachfrauen mit Spezialisierung in der Pflege von älteren Menschen und Familien Romy Mahrer Imhof Rahel Naef Hannele Hediger 13 Praktisches Ort Zuhause ZHAW Technikumstrasse 71 Telefonisch Ort der Wahl Anmeldung / Beratung Tel.: Mo Fr von 9-12 & Uhr Beratungen auch zu Randzeiten Kosten Kostenlos für Winterthurerinnen und Winterthurer 14 7
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