LUC, dluc und iluc: Wieso, weshalb, warum und wie? Berlin,
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- Samuel Hafner
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1 LUC, dluc und iluc: Wieso, weshalb, warum und wie? Harald von Witzke HFFA e.v. Berlin Berlin,
2 Wieso, weshalb, warum? Seit mehr als einem Jahrhundert hatte die Welt immer mehr Nahrung für immer mehr Menschen zu immer geringeren Preisen bereitgestellt. Viele bedeutende Länder (EU, USA) produzierten Überschüsse, die nur subventioniert exportiert werden konnten und zu hohen öffentlichen Haushaltsausgaben führten.
3 Wieso, weshalb, warum? Die Überschüsse führten auch zu: Flächenstilllegungen, Anbaubeschränkungen USA: PIK Bauchgefühl in der Politik: Wir leben im Überschuss an natürlichen Ressourcen für die Nahrungsproduktion. Landwirtschaft sollte auch viele andere Dinge produzieren: Umwelt, Biodiversität, schöne Landschaft.
4 Wieso, weshalb, warum? Die Überschüsse führten auch zu: Abbau der öffentlichen Agrarforschung, Entmutigung der privaten Agrarforschung, Abwanderung der gentechnischen Forschung in D und anderen Ländern, Verteufelung in der Öffentlichkeit durch NROs der modernen, innovativen und hochproduktiven Landwirtschaft.
5 Wieso, weshalb, warum? Die Zeiten des Überflusses sind vorbei! 2000: Beginn einer neuen Ära der Knappheit. 2000: Megatrendwende auf den Weltagrarmärkten. Seit 2000: Tendenziell steigende Preise. Grund: Nachfrage wächst schneller als das Angebot.
6 Wieso, weshalb, warum? Weiterhin rasantes Nachfragewachstum in Entwicklungs- und Schwellenländern. Rasches Bevölkerungswachstum (10 Mrd. in 2050), Rasches Wachstum des pro-kopf- Verbrauchs.
7 Wieso, weshalb, warum? Angebotswachstum in Grenzen: Boden wird knapp, Wasser wird knapper, Energie verteuert sich, Klimawandel beginnt sich bemerkbar zu machen.
8 Wieso, weshalb, warum? Angebotswachstum in Grenzen: Wachsende Konkurrenz um die knappen natürlichen Ressourcen der Weltlandwirtschaft: Nahrungs- vs. Nichnahrungsgüter (Baumwolle, Kautschuk, Blumen und Zierpflanzen, Bioenergie, andere Nichtnahrungsgüter, etc.
9 Wieso, weshalb, warum? Derzeitige Ausdehnung der weltweiten AF: 4.4 Mio ha/jahr (FAO, 2009). Globale Ausdehnung der LF: 18% der weltweiten Klimagasemissionen. Das ist bedeutender als der Klimaeffekt der weltweiten Industrieproduktion (14%).
10 Aber wie (kann man das messen und bewerten)? LUC = dluc + iluc dluc = Änderung der Flächennutzung (z. B. Bioenergiepflanzen statt Weizen) iluc= durch dluc induzierte LF Ausdehnung (induzierte Flächenausdehnung durch dluc z. B. Entwaldung.
11 Aber wie (kann man das messen und bewerten)? Empirische Analysen weisen große Streubreite auf. Grund: Methodologie noch im Entwicklungsstadium und Datenprobleme. Meist wird nur LUC ausgewiesen und das auch noch unvollständig. Messung von iluc schwierig!
12 Aber wie (kann man das messen und bewerten)? Bisher nur bilanzielle Quantifizierung. Verringerung der Produktion durch dluc wird durch Flächenausdehnung ausgeglichen. Im besten Fall wird folgender Mechanismus eingesetzt: dluc verringert Produktion und erhöht Preise. Dies stimuliert Produktion anderswo gemäß Angebotselastiziät. Entsprechend der durchschnittlichen Produktivität wird iluc quantifiziert.
13 Aber wie (kann man das messen und bewerten)? Man bräuchte Bodenmarktmodelle der Regionen der Welt und müsste mit Grenzstatt Durchschnittsproduktivitäten arbeiten. Dafür fehlt aber die wissenschaftliche Basis und die dafür notwendige Datengrundlage.
14 Aber wie (kann man das messen und bewerten)? Nehmen wir an, diese Probleme sind irgendwann gelöst. Dann könnte man iluc und Boni und Mali quantifizeren und eine rationale Politikbewertung vornehmen.
15 Aber wie (kann man das messen und bewerten)? Dies wäre für alle Aktivitäten und Politiken mit dennenswerten iluc Effekten vorzunehmen und nicht nur für eine Aktivität wie z. B. die Produktion von Bioenergie.
16 Aber wie (kann man das messen und bewerten)? Aktivitäten und Politiken, die zu einer Verringerung der Produktion auf den bereits exisierenden LF führen: Malus. Beispiele: Ökolandbau, Greening, Proteinfutterpflanzen in D, Ölsaaten für industrielle Zwecke.
17 Aber wie (kann man das messen und bewerten)? Aktivitäten und Politiken, die zu einer Erhöhung der Produktion auf den bereits exisierenden LF führen: Bonus. Beispiele: Moderne, innovative Landwirtschaft, Pflanzenzüchtung Pflanzenschutz Agrarforschung, die auf Produktivitätsgewinne ausgerichtet ist.
18 Schlussfolgerungen Die wissenschaftliche und Fundierung und die Datengrundlage reichen derzeit nicht aus um sachgerechte iluc Effekte und iluc Boni und Mali zu vergeben. Wenn iluc Boni und Mali, dann für ALLE Aktivitäten und Politiken, die iluc Effekte aufweisen. Notwendig für rationale Politikentscheidungen.
19 Schlussfolgerungen Fokus auf Bioenergie lenkt ab von den wahren Triebkräften für die steigenden Agrarpreise und der globalen Ausdehnung der LF; Lenkt ab von der Notwendigkeit und dem hohen Wert für die Gesellschaft des landwirtschaftlichen Produktivitätswachstums
20 Schlussfolgerungen: Wert der modernen landwirtschaft für die Gesellschaft Quelle: Noleppa, von Witzke, Cartsburg (2013) Jeder Prozentpunkt Ertragssteigerung in der EU: - erhöht die soziale Wohlfahrt um 500 Mio, - sichert die Ernährung von 10 Mio. Menschen weltweit, - reduziert den Import von virtuellem Ackerland seitens der EU um 1,2 Mio. ha, - erhält 1,2 Mio. ha natürliche Lebensräume, - vermeidet 220 Mio. t CO 2 Emissionen ( 11 Mrd. bei 50 je t CO2), - und erhält Biodiversität, die äquivalent ist zu ha Regenwald.
21 Schlussfolgerungen Ertragssteigerung: Intensivierung vs. Innovation D, % dt/ha p.a. % tfp p. a. Weizen 1,1 1,1 Mais 2,0 1,9 Raps 1,7 1,7 Zuckerrüben 1,6 1,6 Kartoffeln 2,4 2,3
22 Ich bedanke mich für Ihre Aufmerksamkeit. Weitere Informationen unter:
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