Praktikumsbericht. Tim Hartelt

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Krista Schmidt
vor 5 Jahren
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1 Praktikumsbericht Tim Hartelt Goro Research Camp, Südafrika

1. Vorbereitung 2016 war ich das erste Mal für ein Praktikum in Südafrika und es stand für mich sofort fest, dass ich irgendwann wiederkommen werde.

2 1. Vorbereitung 2016 war ich das erste Mal für ein Praktikum in Südafrika und es stand für mich sofort fest, dass ich irgendwann wiederkommen werde. Als sich die Möglichkeit bot, noch einmal für Forschungszwecke nach Südafrika zu gehen, habe ich sie genutzt. Da ich mich das letzte Mal sehr wohl gefühlt habe im Goro Research Camp und es sehr viele Möglichkeiten bietet, musste ich auch nicht lange auf die Suche nach einem Praktikumsplatz gehen. Intensiv habe ich mich im Vorfeld mit möglichen Projekten beschäftigt und viele Artikel und Bücher gelesen. Zudem musste ich mich neben Flügen um einen Mietwagen kümmern, um zum Research Camp zu gelangen, sowie Malaria-Medikamente besorgen. Für mein Projekt habe ich mir des Weiteren eine Kamerafalle gekauft. 2. Unterkunft Das Research Camp liegt auf dem Soutpansberg im Norden von Südafrika und bietet Übernachtungsmöglichkeiten für bis zu zehn Personen in drei Hütten. Die Hütten beinhalten ein Bad und eine Terrasse. Der Ausblick aus meinem Zimmer und von der Terrasse war grandios, da man auf den Berg schauen konnte und vom Zimmer aus unter anderem Affen und Dassies sehen konnte. Wie man auf dem Foto sehen kann, hat es sich ein Dassie auch in meiner Hütte gemütlich gemacht. Strom gab es in der Hütte nicht, sondern nur in der Lodge, in der sich ein großer Gemeinschaftsraum und eine Küche befinden. Fließendes Wasser kam aus dem Fluss und musste mit einem Feuer aufgeheizt werden, daher gab es nur zu bestimmten Tageszeiten heißes Wasser. Die Unterkunft ist insgesamt alles andere als luxuriös, aber dafür wunderschön.

3 3. Ablauf und Wert des Praktikums Eigentlich wollte ich während meines Praktikums ein Projekt an der Afrikanischen Zibetkatze (Civettictis civetta) durchführen. Dabei sollte untersucht werden, welche Rolle diese bei der Verbreitung von Samen spielt. In der Literatur wird meist angegeben, dass Zibetkatzen mesocarnivor sind, was bedeutet, dass sie sich zu % von Fleisch ernähren. Mehrere aktuelle Studien zeigen jedoch, dass dieser Anteil wohl deutlich geringer ist. Auch eine Studie, die auf der anderen Seite des Soutpansbergs 2016 durchgeführt wurde, zeigt einen deutlich höheren Anteil an Früchten in der Nahrung. Es war geplant, die Latrinen der Civets mit Kamerafallen zu versehen und die Individuen auf den Bildern zu identifizieren. Der Kot sollte regelmäßig eingesammelt werden und auf seine Zusammensetzung hin untersucht werden. Dazu sollten unter anderem die Samen identifiziert und auf ihre Unversehrtheit beziehungsweise Beschädigung hin untersucht werden. Leider ließ sich dieses Projekt nicht durchführen, da wir keine Latrinen von Civets gefunden haben. Da ich bei meiner Suche jedoch Kot von Stachelschweinen gefunden habe, haben wir das Projekt in diese Richtung verändert. Ich habe jeden Tag mehrere Stunden lang im Wald oder im offenen Gelände Kot gesucht, da Stachelschweine keine Latrinen benutzen. Bei jedem Fund habe ich die Hälfte des Kotes in einer Tüte eingepackt und einen GPS-Punkt genommen. Zwei Mal in der Woche habe ich dann den in Wasser eingeweichten Kot mit Hilfe eines Siebes und Pinzetten durchsucht und die Samen beziehungsweise Samenbestandteile herausgefiltert. Um die Samenidentifikation einfacher zu machen, habe ich zusätzlich die Pflanzen, die gerade Früchte trugen, identifiziert. Am Ende meines Aufenthaltes habe ich die Samen dann mit Hilfe einer Doktorandin, die im Rahmen ihrer Doktorarbeit Samen aus dem Kot von Samango-Affen identifiziert hat, versucht zu identifizieren.

In fast allen Kot-Proben konnten Samen beziehungsweise Samenfragmente nachgewiesen werden.

4 Zusätzlich habe ich drei Kamerafallen aufgestellt, um zu untersuchen, welche Wege Stachelschweine bevorzugt benutzen und zu welchen Zeiten. Da es sich bei Stachelschweinen um nachtaktive Tiere handelt, war dies auch die einzige Möglichkeit, um über die Videofunktion der Kamerafallen auch kleine Verhaltensbeobachtungen machen zu können. In fast allen Kot-Proben konnten Samen beziehungsweise Samenfragmente nachgewiesen werden. Insgesamt wurden zwölf verschiedene Samenarten gefunden, von denen sechs zweifelsfrei identifiziert werden konnten und einige noch vollkommen intakt waren, sodass hieraus geschlossen werden kann, dass Stachelschweine auch wenn sie viele Samen zerstören dennoch zur Samenverbreitung beitragen können. Neben meinem eigenen Projekt hatte ich zudem die Möglichkeit, Einblicke in andere Projekte zu gewinnen. So hatte ich beispielsweise die Möglichkeit, an zwei Tagen und Nächten einen Reptilien-Forscher zu begleiten und viel über die dort lebenden Echsen, Geckos, Chamäleons und Schlangen zu erfahren und diese zu fangen.

5 4. Alltag und Freizeit So gut wie jeden Tag auch am Wochenende habe ich mein Projekt verfolgt. Da es früh hell wurde und die Temperaturen am Morgen noch erträglich waren, begann mein Tag meist relativ früh. Am Nachmittag und Abend blieb meist noch Zeit, um etwas zu lesen oder Joggen gehen. Alle ein bis zwei Wochen sind wir jedoch zum Einkaufen in die Stadt gefahren, was meist aufgrund der langen Fahrtzeit fast einen ganzen Tag gedauert hat, weshalb ich an diesen Tagen nicht arbeiten konnte. Meine Freizeit habe ich meist für kleine und große Wanderungen auf dem riesigen Gelände genutzt und meist immer noch etwas Neues entdeckt. Immer dabei hatte ich meine Kamera, um Fotos und Videos von den Tieren und der Landschaft machen zu können. Noch vor Beginn meines Praktikums habe ich mit einer Freundin eine Reise gemacht und war an der Küste Südafrikas sowie in verschiedenen Nationalparks. Ein Highlight dabei war definitiv neben Sichtungen von Löwen, Leoparden und Geparden -, die leider nur noch sehr seltenen Wildhunde zu sehen. 5. Fazit Ich kann nur ein absolut positives Fazit ziehen. Zwar ließ sich mein eigentlich geplantes Projekt vor Ort nicht umsetzten, das Stachelschein-Projekt war jedoch ähnlich und ebenso sehr interessant. Es hat sehr viel Spaß gemacht, selbstständig an einem eigenen Projekt zu arbeiten. Auch die Natur und die Tierwelt Afrikas

6 sind unbeschreiblich faszinierend. Es wird nicht das letzte Mal gewesen sein, dass ich in Afrika war

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