Die doofe Münze. Du hast ja voll Glück, Alter, sagt Mike und klopft Konstantin anerkennend auf die Schulter. Danke, Mike.

Transkript

1 Die doofe Münze Ich habe was entdeckt, wartet mal! ruft Konstantin und geht in die Hocke. Er schiebt ein ein altes, durchlöchertes Herbstblatt zur Seite. Oh, wow, seht nur! Ich habe eine Zwei-Euro-Münze gefunden. Konstantin wirft die Münze hoch in die Luft und fängt sie mit dem Fuß wieder auf. Du hast ja voll Glück, Alter, sagt Mike und klopft Konstantin anerkennend auf die Schulter. Danke, Mike. Nun kommt auch Valentin zurückgelaufen und bückt sich zu Konstantin hinunter. Weißt du schon, was du damit machen wirst? Nein, sagt Konstantin und lässt das Zwei-Euro-Münze in seiner kleinen Faust verschwinden. Wollen wir heute zusammen Fußball spielen? Weiß ich noch nicht, sagt Konstantin, springt auf und läuft los. Bis später Konstantin, ruft Valentin ihm nach. Doch Konstantin ist schon um die Ecke gebogen. Zu Hause verschwindet Konstantin gleich in seinem Kinderzimmer. Ruhig betrachtet er seine Münze. Aus welchem Geldbeutel, die wohl herausgesprungen ist?, murmelt Konstantin. Mal sehen, wo ich meine Münze verstecken könnte? Unter dem Bett vielleicht? Nein, da schluckt sie nur der Staubsauger. Oder Mama findet sie und meint sie wäre ihr aus der Tasche gefallen. Nein, nein, nein es muss ein mama- und kindersicherer Ort sein. Und dabei denkt er an seine Zwillingsschwestern Katharina und Theresa. Das sind - 1 -

2 zwei richtige kleine Spürnasen. Die finden immer die unmöglichsten Sachen. Doch dann bekommt Konstantin eine ganz neue Idee. Unter einem Stapel von Comicheften zieht er seinen Zeichenblock heraus. Dann trennt er ein leeres, weißes Blatt gaaaanz vorsichtig aus seinem Block heraus- ohne es einzureißen. Konstantin schiebt seine Münze in die Mitte des Blattes und klebt sie mit einem breiten Klebestreifen fest. Was ich mir davon alles kaufen könnte? flüstert Konstantin leise vor sich hin und fängt an zu malen. Mit seinem Wachsmalstift zieht er einen dicken Kreis, den er bunt ausmalt. Jetzt noch einen Stil dran und fertig ist der Super-Lutschi. Danach malt er noch sieben Speckmäuse, Fußballaufkleber und Flummis dazu. Gerade als Konstantin ein Eis zeichnen will, klingelt es. Konstantin, kommst du bitte runter! ruft Mama. Es ist Valentin. Er fragt, ob du mit ihm Fußball spielen willst. Keine Zeit!, ruft Konstantin zurück. Und dann hört er nur noch Gemurmel von seiner Mutter und von Valentin. Dann fällt die Tür ins Schloss. Na, endlich! denkt Konstantin und malt in Ruhe weiter. Nach zwei Stunden ist das Blatt voller gemalter Süßigkeiten und Spielzeug. Nicht schlecht, denkt sich Konstantin und will gerade sein Bild aufhängen, als ihm die Münze aus dem Bild herausplumpst. Wohin nur mit der Münze? Hast du vielleicht eine Idee? fragt Konstantin seinen Teddy Timmy, während er die Münze vom Boden wieder aufhebt. Doch Timmy ist gerade ideenlos. Vielleicht sollte ich die Münze vergraben. Dann wächst - 2 -

3 ein kleiner Münzenbaum mit ganz vielen Münzen. Und wenn ich eine Münze abpflücke, dann wachsen zwei dafür wieder nach. Das wäre super. Konstantin geht ans Fenster und stellt sich seinen Münzbaum im Garten vor. Doch dann fällt ihm ein, dass seine Zwillingsschwestern oft Piraten spielen und im Garten nach verborgenen Schätzen buddeln. Nein, der Garten ist auch nicht das ideale Versteck für meine Glitzermünze! Die Sonne scheint immer noch. Doch Konstantin sucht weiter Im Kinderzimmer nach dem perfekten Versteck für seine Münze. So langsam wird er ungeduldig. Konstantin schaut auf sein gemaltes Bild. Eigenlich hat er doch schon alle Sachen, die auf dem Bild drauf sind, nur nicht so viele davon. Und eigentlich würde er jetzt viel lieber mit seinem Freund Valentin Fußball spielen. Doch wohin mit der Münze? Allmählich wird Konstantin sauer. Diese doofe Münze! denkt sich Konstantin und stampft wütend die Treppe hinunter. Ich will diese doofe Münze nicht mehr! ruft Konstantin wütend und wirft sie Mama auf das Bügelbrett. Aber, aber..., sagt Mama und schaltet ihr Bügeleisen aus. Komm, Konstantin, wir gehen in die Küche. Bei einer warmen Tasse Kakao und einer Laugenbrezel kannst du mir alles gleich viel besser erzählen. Konstantin erzählt und erzählt. Und Mama? Mama hört einfach nur zu. Und jetzt willst du das Geld nicht mehr? Nein, nie mehr! ruft Konstantin und schaut aus dem Fenster. Weißt du Konstantin, ich kenne da eine Geschichte die ich dir erzählen kann. Weißt du, vor langer, langer Zeit lebt einmal ein junger Mann, der - 3 -

4 war wirklich reich, richtig reich. Er hatte ganz, ganz viele Münzen. War der Mann reicher als du und Papa zusammen? Ja, viiiiiel reicher, sagt Mama und zwinkert Konstantin zu. Eines Tages fragte er Jesus was er tun solle, um Gutes zu tun. Er wollte den Menschen helfen und Jesus sagte: 'Lebe nach den zehn Geboten.' Der junge Mann sagte zu Jesus, dass er dies bereits tue und fragte noch einmal. Da sagte Jesus zu ihm, das er sein Geld verschenken solle und seinen Besitz verkaufen. Das gesamte Geldvermögen sollte er dann an die armen Menschen verschenken. Da wurde der junge Mann richtig traurig, denn er liebte sein Geld und seinen Besitz sehr. Mehr als alle Menschen. Oh! Konstantin ist ganz erstaunt. Und was hat Jesus dazu gesagt, Mama? Jesus ließ den Mann fortgehen. Und zu seinen Jüngern sprach er, dass es leichter wäre für ein Kamel durch ein Nadellöhr zu gehen, als dass ein Reicher den Weg zu Gott findet. Konstantin verdreht die Augen: Ein Kamel kann doch nicht durch das Loch von einer Nadel gehen! Siehst du Konstantin, Jesus sprach oft in Bildern zu den Menschen, damit ihn die Menschen besser verstehen. Wenn für einen Reichen sein Geld das Allerwichtigste ist, wichtiger als Gott, wie soll er dann zu Gott finden? Dann geht es ihm wie einem Kamel, das durch ein Nadelöhr gehen will. So, und nun lass uns gemeinsam überlegen, was wir mit der Zwei-Euro- Münze machen sollen. Denn Geld kann nicht nur traurig machen, es kann auch andere froh machen. Und dann nimmt Mama ein leeres Blatt aus ihrer Schublade und ein paar Buntstifte und legt sie auf den Tisch. Was hältst du davon, wenn wir jetzt - 4 -

5 zusammen eine fröhliche Münze malen, die einer reichen Dame aus dem Geldbeutel gesprungen ist und auf der Suche ist nach jemandem der sie wirklich braucht? Es brauchte noch ein paar Schlucke aus der Kakaotasse, doch dann hat Konstantin ganz viele Ideen. Allerdings muss jetzt Mama für ihn malen, denn für heute hatte er selbst schon genug gemalt... Aber vielleicht hast Du Lust so ein Bild zu malen. Wie kann eine Münze Menschen froh machen? Schick Dein Bild an Bibel TV und Du bekommst eine schöne Tasse für Deinen warmen Kakao oder den Kaffee von Mama und Papa: Bibel TV, Wandalenweg 26, Hamburg - 5 -