Fanzines: k r e a t i v e s W i e d e r h o l e n
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- Waltraud Hochberg
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1 Fanzines: k r e a t i v e s W i e d e r h o l e n Mestre em Letras, UFRGS, Milena Hoffmann Kunrath Zusammenfassung: Jeder Schüler lernt anders, das heißt, dass die Regeln im Buch, wie sie sich darstellen, nicht alle deutlich sind. Die Schüler stellen meistens kaum eine Verbindung her mit den Prinzipien, die im Buch stehen und dem, was sie im Unterricht gelernt haben. Sie sollten dann ihre eigenen Notizen, die sie im Unterricht gemacht haben, nachsehen und zusammenfassen, wie sie die Sprache verstehen. Von dieser Erfahrung, wie die Schüler durch eine kreative Aufgabe selbst die Regeln schreiben und erklären konnten, wird in dieser Arbeit berichtet. Diesen Prozess kann und soll der Lehrer nicht kontrollieren, sondern die Schüler ermuntern, dass sie jeder für sich den eigenen Weg finden, die Sprache zu lernen. Stichwörter: Didaktik, Grammatik, Wiederholung, Fanzine Als Lehrerin in einer Sprachschule arbeite ich mit Erwachsenen. Meine gröβte Herausforderung ist immer noch, dass die Schüler zu Hause Übungen machen und ein bisschen wiederholen. Die Schüler in Brasilien sind nicht daran gewöhnt, allein zu arbeiten. Die Regeln, die man im Lehrbuch findet, sind für mich ganz klar. Aber die Schüler stellen kaum eine Verbindung mit den Regeln her und dem, was sie im Unterricht gelernt haben. Diesen Prozess kann und soll der Lehrer nicht kontrollieren, sondern die Schüler ermuntern, dass sie jeder für sich einen eigenen Weg finden, die Sprache zu lernen. Laut Funk und Koenig (1991) über die Regeln, die man in Grammatiken und Lehrbüchern findet: [...] solche Zeichnungen sind nicht automatisch eine Lernhilfe. Sie wirken auf viele Lerner verwirrend. [...] Nicht jeder Lernertyp kann diese Angebote ohne Schwierigkeiten lesen. (123) [...] Darstellungen dieser Art stehen für ein fertiges System, welches der Lerner verstehen soll und muss, um damit dann die folgenden Übungen und Aufgaben bewältigen zu können. (123) Deshalb wäre es wünschenswert, wenn sie selbst die Regeln schreiben und erklären könnten. Jeder Schüler lernt anders, also sollten sie Regeln formulieren, die es ihnen ermöglichen, den Stoff zu erlernen. Wie Funk und Koenig sagen:
2 [...] es ist möglich, bei der Regelfindung und -formulierung den Lernern mehr Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten zu vermitteln. Praktisch alle Formen der Regeldarstellung bringen für bestimmte Lernertypen Nachteile und sind damit nicht ideal. Warum also nicht eine eigene Version der Lerner zulassen oder zumindest einen Prozess der Regelfindung ermöglichen, der in seiner Tranparenz schon während der Entstehung ein Verstehen sicherstellt? (FUNK; KOENIG 1991: 123) Diese Strategie habe ich angewandt mit einer Gruppe, die die A1 nach GER besuchte. Am ersten Tag sollten sie die fünf wichtigsten Regeln, die sie vorher gelernt haben (die im Buch Tangram aktuell 1, Lektionen 1, 2 und 3 bearbeitet wurden), noch einmal anwenden und danach zusammenfassen. Über diese Erfahrung werde ich im folgenden berichten. Ziel: Die Schüler sollen ein Fanzine gestalten, indem sie die fünf wichtigsten Regeln der Stufe eins noch einmal bearbeiten und danach in einem Fanzine zusammenfassen. L Lehrer TN - Teilnehmer Material: Ein Blatt Papier alte Zeitschriften Schere, Klebstoff Filzstifte L schreibt zuerst das Wort FANZINE an die Tafel. das FANZINE; -s (amerikanisches Kurzwort aus eng. fan und magazine): Zeitschrift für Anhänger und Fans bestimmter Personen oder Sachen. der Fan - Brad Pitt hat viele Fans. das Magazin; e - Zeitschrift Z.B. Veja, Isto é, Cláudia, u.s.w. L - Die Fans schreiben eine Zeitschrift über ein beliebtes Thema und machen danach Kopien und alle können das lesen. Worüber kann man schreiben? Über Fußball, über einen Sänger oder Schauspieler, über Autos (die TN sollten weitere Beispiele geben) L - Wie schreibt man ein Fanzine? Auf einem weißen Blatt schreibt man Sätze oder andere Informationen über das Thema. Man kann Bilder kleben, Notizen machen oder etwas zeichnen. Das ist eine ganz freie Arbeit.
3 (Der L zeichnet ein Beispiel an der Tafel zu dem Thema "Autos") L - Wir schreiben heute über ein sehr interessantes Thema: die deutsche Sprache (Dann zeigt der L den TN von anderen Gruppen erstellte Fanzines (Anhang 1, 2, 3 und 4), so dass sie merken, dass es viele Alternativen gibt, ein Fanzine zu schreiben. - Man lässt die Fanzines auf einem Tisch und die TN können herum gehen und sie sich ansehen) Danach teilt der L die TN in kleine Gruppen auf. Am besten arbeiten sie mit Mitschülern, mit denen sie nie oder selten gearbeitet haben. Die Themen (in diesem Fall) werden an die Tafel geschrieben. Jede Gruppe bearbeitet ein Thema. Zum Beispiel: 1 Verbkonjugation (Präsens), Verben wie arbeiten u. finden und Vokalwechsel; 2 - Bestimmte, unbestimmte und negative Artikel im Nominativ und Akkusativ; 3 - Position des Verbs: W-Fragen, Ja/Nein-Fragen und Aussagen; 4 - Singular/Plural und Zahlangaben 5 - Erst, schon, fast, über und etwas Bitte aufpassen: Nicht mit Bleistift schreiben; daran denken, dass wir Kopien machen wollen! Zuerst soll jede Gruppe einen Plan machen (wer schreibt, wie sieht das Layout aus, wie viele Bilder, reicht der Platz? usw.). Der L geht herum und hilft. Wenn das Fanzine fertig ist (maximale Bearbeitungszeit: eine Stunde), geben die TN es ab.
4 In der nächsten Stunde bekommt jeder eine Kopie von allen Gruppen. Dann haben die TN ein paar Minuten, um sich zu organisieren und danach wird jede Gruppe den anderen ihr Resultat vorstellen. Es gibt noch viele Möglichkeiten, eine Unterrichtseinheit zu planen. Mögliche Varianten (Themen) sind: Maskulin, Feminin, Neutrum und Plural; Konjunktionen; Übungen oder eine Prüfung ausarbeiten; eine Geschichte erzählen usw. Jeder Lehrer kann das Projekt an seine Interessen oder an die bearbeiteten Themen (auch in verschieden Stufen) anpassen. Unten sehen Sie ein paar Beispiele, die meine Schüler gestaltet haben.
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7 Literaturverzeichnis FUNK, H.; KOENIG, M. Grammatik lehren und lernen. München: Langenscheidt, 1991.
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