Vorlesung SS 2012: Sichtbare und verdeckte Schulden in Deutschland- programmierte Last für nächste Generationen (Klausur:
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1 Prof. Dr. rer. pol. Norbert Konegen downloads: Vorlesung SS 2012: Sichtbare und verdeckte Schulden in Deutschland- programmierte Last für nächste Generationen (Klausur: ) konegen, ifpol uni münster 1
2 Agenda I. Einführung II. Staatsverschuldung ein komplexer Sachverhalt III. Theorie der öffentlichen Schuld IV. Die Praxis der öffentlichen Verschuldung in Deutschland V. Öffentliche Schulden und ihre Entwicklung in Deutschland (ohne Euroraum) VI. Öffentliche Schulden und ihre Entwicklung Verpflichtungen VII Öffentliche Verschuldung Nutzen- und Lastenverteilung zwischen den Generationen- Methoden und Befunde Quelle: konegen, ifpol uni münster 2
3 VII. Öffentliche Verschuldung Nutzen- und Lastenverteilung zwischen den Generationen- Methoden und Befunde 1. Grundzüge der Methode zur Ermittlung der impliziten Schuldengröße a) Begriffe b) Befunde / Methoden c) Szenarien impliziter Staatsschulden in kurzfristiger Sicht 2. Demografische Herausforderungen a) In mittelfristiger Perspektive b) In langfristiger Perspektive: Altenquotient c) Alterung und Wachstumsbremse: Veränderung der Erwerbspersonenzahl d) Die Sozialsysteme 3. Weitere Quellen Quelle: konegen, ifpol uni münster 3
4 VII. Öffentliche Verschuldung Nutzen- und Lastenverteilung zwischen den Generationen Methoden und Befunde 1 a) Begriffe Generationenvertrag: Der Generationenvertrag ist ein unausgesprochener, nicht schriftlich festgelegter Vertrag zwischen der Beiträge zahlenden Generation und der Renten empfangenden Generation. Inhalt des Vertrages ist die Verpflichtung der heutigen Generation zur Beitragszahlung für die Finanzierung der jetzigen Renten in der Erwartung, dass die ihr folgende Generation die gleiche Verpflichtung zur Sicherung ihrer Renten übernimmt. Betroffen sind also jeweils drei Generationen. (Quelle: Quelle: konegen, ifpol uni münster 4
5 1. b) Befunde für das Folgende Quelle: Konegen, 2011/4 Staatliche finanzpolitische Aktivitäten sind Ausdruck wirtschaftlicher und fiskalpolitischer Rahmenbedingungen ergänzt um entsprechende politische Weichenstellungen. Zukünftige Zahlungsverpflichtungen: Menschen erwerben durch Einzahlungen in die sozialen Sicherungssysteme schwebende zukünftige Ansprüche. Teilsysteme der Alters- und Gesundheitssicherung sind umlagefinanziert d.h. Zahl der Beitragszahler und die der Leistungsempfänger müssen stets in einem vertretbaren Verhältnis zu einander stehen. Konsequenzen des demografischen Wandels führen zu Ungleichgewichten in diesem Verhältnis und führen zu impliziten Schulden. Es stellt sich die Frage nach der Nachhaltigkeit der Finanzierungsströme bzw. deren Höhe zur Ermittlung der Auswirkungen auf die staatliche Ausgabenentwicklung in demografiesensitiven Bereichen. Quelle: konegen, ifpol uni münster 5
6 1. b) Befunde: Demografischer Wandel Kennzeichen: Doppelter Alterungsprozess (Geburtenrate -, Lebenserwartung +) Definiert durch Altenquotient Dieser bildet das Verhältnis der Personen im Rentenalter (in Deutschland derzeit 65 Jahre und älter) zu 100 Personen im erwerbsfähigen Alter (in Deutschland derzeit 20 bis 64 Jahre) ab. Im Jahr 2005 lag der Altenquotient bei 32. Nach der 11. koordinierten Bevölkerungsvorausberechnung des Statistischen Bundesamts ( mittlere Bevölkerung, Obergrenze) wird der Altenquotient bis 2030 auf 50 und bis 2050 auf 60 ansteigen. Quelle: konegen, ifpol uni münster 6
7 1. b) Grundzüge der Methode zur Ermittlung der impliziten Schuldengröße: Generationenbilanzierung Generationenbilanzierung: Versuch, Abgaben und Steuern einzelner Altersjahrgänge der Bevölkerung in ein Verhältnis zu den Leistungen des Staates und der Sozialversicherungsträger zu setzen, die nach derzeitiger Gesetzeslage auch in Zukunft zu erwarten sind. Somit kann auch die sogenannte Nettosteuerlast einzelner Generationen geschätzt werden. Die Bilanzierung ist neben der Ermittlung der Größenordnung der Tragfähigkeitslücke darauf angelegt, Aussagen hinsichtlich der intergenerativen Gerechtigkeit anfallender Anpassungslasten zu erarbeiten aber keine Aussagen über eine Verteilung der Lasten auf einzelne Generationen zu treffen. Dieses ist Aufgabe der politischen Entscheider. Quelle: konegen, ifpol uni münster 7
8 1. b) Grundzüge der Methode zur Ermittlung der impliziten Schuldengröße: Grundannahmen Intertemporale Budgetbeschränkung: Heutige Schuldaufnahme schränkt künftige budgetäre Handlungsspielräume ein. Die Bedienung der Schulden aus fortgesetzter Neuverschuldung führt in die Schuldenfalle. Daher darf langfristig die Staatsschuld nicht schneller wachsen als das Sozialprodukt bzw. die Einnahmen aus Steuern. Staatsschuld eines bestimmten Basisjahres bilanziert mit der Summe der Nettosteuerzahlungen aller lebenden und zukünftigen Generationen. Sie ergeben den Barwert der Zahlungsströme Quelle: konegen, ifpol uni münster 8
9 1. b) Grundzüge der Methode zur Ermittlung der impliziten Schuldengröße: Grundannahmen Barwert: Die Summe, die man heute beiseite legen müsste, damit sie zusammen mit Zinsen für die künftigen Zahlungen ausreicht. Unterstellte Annahmen: Z. B. Entwicklung der Lebenserwartung, Wachstum der Einkommen und Renten, Jahreszinssatz. Bestimmung der Nettosteuerzahlungen: Verteilung volkswirtschaftlicher Aggregatgrößen des Basisjahres mit Hilfe alters- und geschlechtsspezifischer Mikroprofile der Bevölkerung. Barwerte der Nettosteuerzahlungen bestimmt durch Wachstumsrate des BIP (g), Abzinsung (r) und Überlebenswahrscheinlichkeit sowie zahlenmäßige Stärke der jeweiligen ausgewählten Personengruppe der entsprechenden Generation im Basisjahr. Abzinsung: Berechnung des Wertes einer zukünftigen Zahlung für einen Zeitpunkt, der vor dem der Zahlung liegt. Quelle: konegen, ifpol uni münster 9
10 1. b) Grundzüge der Methode zur Ermittlung der impliziten Schuldengröße: Grundannahmen Die Summe aus impliziter und expliziter Staatsschuld bestimmte die Nachhaltigkeitslücke: Explizite Staatsschulden: Die in der Vergangenheit bis heute aufsummierten Haushaltsdefizite der Gebietskörperschaften. Es handelt sich um Zahlungsverpflichtungen aus verbrieften Forderungen der Inhaber von Staatsschuldpapieren. Ihre Bedienung beruht auf privatrechtlichen Verträgen. Implizite Staatsschulden: Barwertsumme der gegenwärtigen und künftigen Defizite der sozialen Sicherungssysteme über einen langen Zeitraum. Nachhaltigkeitslücke: Sie entspricht der tatsächlichen Staatsverschuldung (offen und verdeckt) im Verhältnis zum heutigen Bruttoinlandsprodukt. Quelle: konegen, ifpol uni münster 10
11 1. c) Szenarien impliziter + expliziter Staatsschulden in kurzfristiger Sicht: Nachhaltigkeitslücken im Jahresvergleich Quelle: Quelle: konegen, ifpol uni münster 11
12 1. c) Szenarien impliziter + expliziter Staatsschulden in kurzfristiger Sicht: Schwankungen der Nachhaltigkeitslücken im Jahresvergleich Quelle: Quelle: konegen, ifpol uni münster 12
13 Quelle: _10.pdf 1. c) Implizite Schulden der Sozialversicherungen und Gebietskörperschaften in % des BIP Quelle: konegen, ifpol uni münster 13
14 2 a) Demografische Herausforderung in mittelfristiger Perspektive: Quelle: konegen, ifpol uni münster 14
15 2. b) Demografische Herausforderung in langfristiger Perspektive Quelle: Altenquotient Dieser bildet das Verhältnis der Personen im Rentenalter (in Deutschland derzeit 65 Jahre und älter) zu 100 Personen im erwerbsfähigen Alter (in Deutschland derzeit 20 bis 64 Jahre) ab. Im Jahr 2005 lag der Altenquotient bei 32. Nach der 11. koordinierten Bevölkerungsvorausberechnung des Statistischen Bundesamts ( mittlere Bevölkerung, Obergrenze) wird der Altenquotient bis 2030 auf 50 und bis 2050 auf 60 ansteigen. Quelle: konegen, ifpol uni münster 15
16 2 b) Deutschland: Demografische Herausforderung in langfristiger Perspektive Quelle: Quelle: konegen, ifpol uni münster 16
17 der Altenquotient aktuell Quelle: konegen, ifpol uni münster 17
18 2 b) EURO-Länder: Demografische Herausforderung in langfristiger Perspektive Quelle: onaler_vergleich_2011_12.pdf Quelle: a.a.o. konegen, ifpol uni münster 18
19 2 c) Demografische Herausforderung Alterung und Wachstumsbremse Quelle: a.a.o. konegen, ifpol uni münster 19
20 Prozentualer Anteil der 55- bis 64-Jährigen Erwerbstätigen Quelle: Institut d. deutschen Wirtschaft, 4/2012 Quelle: konegen, ifpol uni münster 20
21 2 d) Demografische Herausforderungen und Sozialsysteme Quelle: FAZ konegen, ifpol uni münster 21
22 und die Folgen Quelle: a.a.o. konegen, ifpol uni münster 22
23 3. Weitere Quellen: 11/demografiebericht.pdf? blob=publicationfile Gesellschaft/DemographEntwicklung/demografiebericht_kurz.pdf? blob=publicationfile 5_Ehrbarer_Staat_Internationaler_Vergleich_2011_12.pdf Quelle: konegen, ifpol uni münster 23
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