Meine letzten Worte: Macht es besser!

Transkript

1 Michael Oertel Meine letzten Worte: Macht es besser! Engelsdorfer Verlag 3

2 Bibliografische Information durch die Deutsche Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über abrufbar. ISBN Copyright (2009) Engelsdorfer Verlag Alle Rechte beim Autor Hergestellt in Leipzig, Germany (EU) 6,90 Euro (D) 4

3 Inhalt Einleitende Worte... 6 Liebe Glaube, Hoffnung, Träume Skurriles Weisheiten Leben & Sterben Gesellschaft Auf weitere Projekte

4 6

5 Einleitende Worte Über Jahre habe ich Sprüche und Weisheiten gesammelt, niedergeschrieben, habe über Sprüche und Aphorismen sinniert, habe ebensolche abgewandelt, ihnen ein neues Gewand gegeben, und manches Mal habe ich einen Gesprächsfetzen kultiviert. So entstanden vier kleine Sprüchebändchen, die ich an meine Freunde und andere liebe Menschen verschenkte. Nun scheint die Zeit reif, diese Texte zu sortieren, zu bündeln und letztlich zu veröffentlichen. Das Leben steckt doch voller Sprüche. Manche davon sind schon zu geflügelten Worten geworden, haben Einzug in die Alltagssprache gehalten, werden zigmal am Tag verwendet. Einer dieser Sprüche diente dem Buchtitel als Grundlage. Wie oft winken wir einem Bekannten oder Freund zu und verabschieden uns mit den Worten Mach s gut! Ist das ein Ausdruck unserer Oberflächlichkeit? Was soll dieser Mensch gut machen? Haben wir uns jemals diese Frage gestellt? Ich stelle sie mir manches Mal, manches Mal auch denen, die mich auf diese Art grüßen. Ratlo- 7

6 sigkeit macht sich breit. Dann lohnt es sich noch den sprichwörtlichen oben drauf zu setzen. Warum soll man es nur gut machen? Geben wir uns mit einem gut zufrieden? Nicht selten hören wir, z. B. beim Sport, dass man gut gewesen sei, die anderen besser waren, man deshalb zu Recht verloren hätte. Gut ; na gut, aber besser ist besser. Oder heißt das, dass der andere es gut machen soll, ich es aber besser machen werde? Gut möglich. Dann schwänge in dem Gruß auch eine Portion Häme mit. Eine meiner vielen Ideen zu dem Gruß möchte ich hier und jetzt noch niederschreiben: Vielleicht soll derjenige ja auch etwas (wieder-)gutmachen? Vielleicht hat der Jemand Schuld auf sich geladen. So könnte man den Reigen der Interpretationen fast ins Unendliche fortführen. Ich jedenfalls habe mir irgendwann einmal mein Ableben sehr poetisch, melancholisch vorgestellt, auf dem Sterbebett liegend und der Nachwelt sagend: Macht es besser! Gebt euch Mühe, bringt euch ein, bewegt etwas, unternehmt etwas. Macht es nicht nur 8

7 gut, macht es besser, vielleicht besser, als ich es gemacht habe. Und es gibt noch weiteren Entwicklungsspielraum. Eigentlich könnte man es eben am besten machen, für sich und für die Anderen. Und neben den letzten Worten, sollen weitere den Lebensweg pflastern, Worte, in Form von Sprüchen und Aphorismen, die in diesem Buch zusammengefasst wurden. Ich hoffe und wünsche, dass die Leserinnen und Leser, jede und jeder für sich, ihren ganz persönlichen Spruch in diesem Büchlein finden. Viel Spaß und ebenso Nachdenklichkeit beim Lesen der Sprüche und Aphorismen, nicht für jeden Tag. 9

8 10

9 Liebe Liebe, wo keine Liebe sein darf und als Ausweg ein Selbstmord. So treibt Liebe Menschen in den Tod. Es gehört mehr Mut dazu, einem Menschen nicht zu sagen, dass man ihn liebt, obwohl man ihn liebt, als einem Menschen zu sagen, dass man ihn liebt, obwohl man ihn nicht liebt. Sex tötet die Liebe, und ohne Denken an Sex, gibt es heute keine Liebe mehr. Liebe ist ein so großes Wort, dass es kein Mensch auch nur annähernd präzise beschreiben kann. Weiße Rosen drücken auch dann Liebe aus, wenn es keine Roten zu kaufen gab. 11

10 Liebe ist schizophren, wenn sie in Geist und Körper zerfällt. Wenn dir gesagt wird, dass du geliebt wirst, ist das nichts, nur wenn du es auch spürst, ist es Tatsache. Liebe, so heißt es, mache blind. Macht Hass sehend? Hass macht blind. Schon kurz nach meiner Geburt wurde mir klar, dass es zum Leben zu spät und zum Sterben zu früh sei. Liebe heißt, immer mehr geben, als man hat, und mehr empfangen, als man erwartet. 12