Forschungsdossier Künstlerinnen/Künstler

Transkript

1 Forschungsdossier Künstlerinnen/Künstler Material Euer Forschungsmaterial ist eine farbige Folie im Postkartenformat, ein Lineal und ein Metermass. Aufgaben A. Betrachtet in Ruhe die Bilder in diesem Dossier, eines nach dem anderen, und tauscht dabei über folgende Fragen aus: 1. Empfindet ihr die Bildkomposition als schön? 2. Was ist das Wesentliche auf dem Bild? B. Die farbige Folie in eurem Forschungsmaterial ist vertikal und horizontal nach dem goldenen Schnitt aufgeteilt. 1. Überprüft mit Hilfe der Folie, ob die Komposition der Bilder mit dem goldenen Schnitt übereinstimmt. Liegen wesentliche Dinge auf der horizontalen oder vertikalen Linie? 2. Macht euch Notizen neben dem Bild. Wenn ihr mit diesen Aufgaben fertig seid, holt euch das Zusatzmaterial!

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8 Forschungsdossier Künstlerinnen/Künstler Zusatzmaterial Aufgabe Lest die folgenden Seiten. Bereitet anschliessend einen Input von fünf bis zehn Minuten vor, mit dem ihr eure Forschungsergebnisse den anderen Gruppen vorstellt. Der goldene Schnitt Der goldene Schnitt ist ein Teilungsverhältnis: Eine Strecke AB wird im Punkt P geteilt. Die grössere der beiden Teilstrecken wird mit M für Major (lat.: grösser) bezeichnet, die kleinere Teilstrecke wird mit m für Minor (lat.: kleiner) bezeichnet. A P B M m Wenn der Punkt P die Strecke AB genau so teilt, dass das Verhältnis vom M zu m gleich dem Verhältnis von AB zu M ist, dann ist dies eine Teilung im goldenen Schnitt. Die Zahl Phi (Φ 1,618) ist eine Zahl für das Verhältnis des goldenen Schnittes. Der goldene Schnitt bzw. die Zahl Phi (Φ) haben unsere Ästhetik geprägt. In Kunst, Architektur und Fotografie taucht immer wieder der goldene Schnitt auf.

9 Der goldene Schnitt in der Kunst Der goldene Schnitt gilt seit dem Altertum als Ideal für eine ästhetische Aufteilung, er findet sich daher in vielen Kunstwerken. Oeschger/Metzger/Sägesser Dieses Bild enthält mehrere goldene Dreiecke. Die Verhältnisse D:A (d:a), A:B (a:b) und B:C (b:c) liegen im goldenen Schnitt. Ob das Absicht oder eher Zufall ist, lässt sich jedoch nicht sagen.

10 Der goldene Schnitt in der Architektur Bereits in der Antike wurden Bauwerke im goldenen Schnitt gebaut, eines der berühmtesten Beispiele dafür ist der Parthenon-Tempel in Athen. Hier bildet der Säuleneingang ein goldenes Rechteck und die Gesamthöhe des Tempels steht mit der Höhe der Säulen auch im goldenen Schnitt. Oeschger/Metzger/Sägesser Nicht nur bei den Griechen war der goldene Schnitt sehr beliebt, sondern auch in der katholischen Kirche. Diese bezeichnete den goldenen Schnitt im Mittelalter sogar als «göttliches Verhältnis». So ist es nicht verwunderlich, dass auch in zahlreichen alten Kirchenbauten der goldene Schnitt vorhanden ist. Ein weiteres Beispiel ist das Leipziger Rathaus, dessen Turm das Gebäude im goldenen Schnitt teilt. Es wurde 1556 von Hieronymus Notter gebaut. Oeschger/Metzger/Sägesser

11 Natürlichkeit und Schönheit Im 19. Jahrhundert galt der goldene Schnitt als Schönheitsideal auch für den menschlichen Körperbau. Oeschger/Metzger/Sägesser Der Mensch erscheint umso schöner, je genauer er dem goldenen Schnitt entspricht. Models haben oft einen Körper, der dem goldenen Schnitt sehr nahekommt, darum empfinden wir sie als schön. Möchte man ein Bild eines Menschen verschönern, so können die zuvor erwähnten Masse dem goldenen Schnitt angepasst werden und die Person wirkt automatisch schöner. Dies wird insbesondere bei Fotomontagen oft gemacht. Ihr könnt mit dem Metermass selbst einmal nachmessen, wie nahe dran am goldenen Schnitt ihr seid. Quelle: Andreas Oeschger, David Mettler, Tobias Sägesser: Projekt Geheimcodes XY, Facharbeit BerufsBildungBaden, Baden (vgl.