11. Akkorde und Harmonie
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- Katja Albert
- vor 7 Jahren
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1 11. Akkorde und Harmonie Menschen haben die Fähigkeit, Töne nicht nur hintereinander als Melodie wahrzunehmen, sondern auch gleichzeitig in ihrem Zusammenwirken als Harmonie zu erfassen. Man spricht hier vom horizontalen und vertikalen Hören. Unsere Notenschrift macht diese Fähigkeit gut sichtbar: Was nacheinander tönt, wird in horizontaler (= waagrechter) Weise geschrieben, wie die Buchstaben unseres Alphabets. Was gleichzeitig erklingt, wird in vertikaler (= senkrechter) Weise notiert. Entweder in einer Notenzeile oder untereinander in mehreren Zeilen, die mit einer senkrechten Linie am Rand verbunden sind (= Partitur): Die Harmonielehre befasst sich mit den Gesetzmäßigkeiten musikalischer Zusammenklänge. Beim Singen eines Kanons erleben wir das Zusammenwirken von Melodie und Harmonie besonders deutlich. Hörbeispiel 19 That's what I want to be (C. Matl) Hinweis zum Kanon: Nach ein paar Wiederholungen läuft der Kanon nacheinander aus. In den Schluss sollten ab Yeah! alle wieder einstimmen. 36
2 Fallen euch zu diesem Kanon passende Bewegungen ein? Teilt euch zunächst in drei Gruppen. Jede Gruppe choreografiert einen Abschnitt (= 1 Zeile; 4 Takte). Ihr könnt dabei folgendermaßen vorgehen: Denkt euch pro Takt eine einzige Bewegung (oder Körperhaltung) aus! Wenn die einzelnen Gruppen ihre Choreografie sicher einstudiert haben, zeigt sie diese den beiden anderen Gruppen. So entsteht ein selbst erfundener Bewegungskanon! Im folgenden Notenbild ist der Kanon in einer Partitur notiert. In jeder Stimme wurden aber vier Noten durch Pausen ersetzt. Finde heraus, um welche Noten es sich handelt! (Zur Erleichterung der Aufgabe fehlen auch die dazu gehörenden Silben im Text). Trage die fehlenden Noten als Vierschlagnoten (Ganze Note) in die folgende Notenzeile ein! Schreibe dabei die zusammenklingenden Noten je in einem Takt untereinander! (Achtung: Versetzungszeichen nicht vergessen!). In der Aufgabe sind vier verschiedene Akkorde entstanden. Diese Akkorde, die hier entstanden sind, nennt man Dreiklänge. Im ersten Takt ist dieser unvollständig. Trage über dem g' und h' ein d'' ein! 37
3 Ein Akkord (lateinisch accordare = übereinstimmen) ist der Zusammenklang mehrerer verschieden hoher Töne. Die Gesetzmäßigkeiten des Zusammenklingens und die daraus entstehenden Regeln werden durch die Harmonielehre festgelegt. Dreiklänge gehören zu den wichtigsten Akkorden der Musik. Hier wiederum kann man unter anderem zwischen Dur- und Molldreiklängen unterscheiden. Zur Erinnerung: Ein Dur-Dreiklang besteht aus einer großen und einer darüber liegenden kleinen. Ein Moll-Dreiklang besteht aus einer kleinen und einer darüber liegenden großen. # Kleine Große A-Dur-Dreiklang Große A-Moll-Dreiklang Kleine Welche der Akkorde, die du vorher eingetragen hast, sind Dur-Dreiklänge und welcher ist ein Moll-Dreiklang? Trage die Namen der Akkorde der Reihe nach in die folgende Zeile: Der Dur-Dreiklang ist in der Obertonreihe jedes Klanges enthalten (siehe Kapitel Was in einem Klang verborgen ist ). Für das musikalische Empfinden des Menschen spielt er daher eine besondere Rolle. In der folgenden Zeile ist auf jeden Ton der C-Durskala ein Dreiklang aufgebaut. Diese Dreiklänge sehen alle gleich aus. Wenn sie aber erklingen, hörst du deutliche Unterschiede! Spielt mit Stabspielen oder Klavier die Dreiklänge durch! Kennzeichne Dur-Dreiklänge mit einem + und Moll-Dreiklänge mit einem! (Mit Hilfe der chromatischen Uhr kannst du deine Ergebnisse überprüfen.) Achtung: Ein Akkord fällt aus der Reihe. Er entspricht weder einem Dur- noch einem Moll- Dreiklang! Welcher ist es? 38
4 Zwei kleine en übereinander ergeben einen verminderten Dreiklang. Zwei große en übereinander ergeben einen übermäßigen Dreiklang. Beispiele Baue auf die gegebenen Töne je einen Dur-, Moll-, verminderten und übermäßigen Dreiklang auf! Spiele die entstehenden Akkorde auf einem Instrument (am besten Klavier oder Keyboard) durch! Hörbeispiel 20 Im Hörbeispiel hörst du nun sieben verschiedene Dreiklänge. Ordne sie den richtigen Feldern zu! Du liegst richtig, wenn du drei Dur-, zwei Moll-, einen verminderten und einen übermäßigen Dreiklang herausgefunden hast. HörBeispiel DUR Moll Vermindert Übermässig Die Akkorde der 1., 4. und 5. Stufe sind Dur-Dreiklänge. Diese drei Stufen haben in der klassischen Musik eine besondere Bedeutung. Sie bilden gewissermaßen das Fundament: Die erste Stufe einer Dur-Tonleiter (Grundton) nennt man Tonika (von griechisch tonos = Spannung), die vierte Stufe Subdominante (sub = unter) und die fünfte Stufe Dominante (von lateinisch dominare = beherrschen). 39
5 Jamsession Eine Jamsession ist ein zwangloses Zusammenspiel von Jazz,- Blues-, Hip-Hop- oder Rock-Musikern, die sonst eigentlich nicht gemeinsam in einer Band spielen. Das Wort jam bedeutet improvisieren, session bedeutet Sitzung. Die Band improvisiert also bei einer Jamsession. Was für alle Musiker dabei klar sein muss, ist der harmonische Ablauf. So eine Jamsession könnt ihr nun auch probieren. Bildet drei Gruppen in der Klasse. Gruppe A spielt den fix vorgegebenen harmonischen Ablauf (Ostinato) mit den Tönen c, f und g (Tonika, Subdominante und Dominante). Dafür können Xylophone, Klavier oder andere Instrumente verwendet werden: Jamsession-Ostinato: Gruppe B improvisiert über den Grundtönen. Dazu verwendet sie die dazu passenden Dreiklangstöne. (c e g; f a c; g h d). Für Mutige ist hier auch Platz für ein Solo. So eine Improvisation kann folgendermaßen aussehen: Es müssen aber nicht immer alle Dreiklangstöne verwendet werden. Gruppe C untermalt das Ganze mit Rhythmen auf Trommeln, Klanghölzern, Holzblock oder ähnlichem. Es kann natürlich auch der Rhythmus des Jamsession-Ostinato verwendet werden. Denk nach! In welcher Tonart ist That's what I want to be notiert? Welche Harmoniestufen kommen in diesem Lied vor? Schreibt die römischen Ziffern über die entsprechenden Takte! Eine sinnvolle Aufeinanderfolge von Tönen hören wir als Melodie. Die Harmonie hingegen beruht auf dem geordneten Zusammenklang der Töne. Zu den wichtigsten harmonischen Akkorden unserer Musik gehört der Dreiklang. Es gibt Dur-Dreiklänge, Moll- Dreiklänge, verminderte Dreiklänge und übermäßige Dreiklänge. Die Hauptstufen einer Dur-Tonleiter sind die erste, vierte und fünfte Stufe. Sie werden meist mit römischen Ziffern angegeben und heißen: Tonika (I), Subdominante (IV) und Dominante (V). 40
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