Demografischer Wandel in Rheinland-Pfalz: Daten, Zahlen, Fakten
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- Mona Friedrich
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1 Demografischer Wandel in Rheinland-Pfalz: Daten, Zahlen, Fakten Jörg Berres Präsident des Statistischen Landesamtes Rheinland-Pfalz Nürburg, 22. September 2010 Folie 1
2 1. Bevölkerungsentwicklung weltweit und bis heute 2. Bevölkerungsvorausberechnung Rheinland-Pfalz 3. Ursachen des demografischen Wandels 4. Herausforderungen Folie 2
3 Teil 1: Entwicklung der Weltbevölkerung nach Kontinenten 33,4 14,6 14,9 15,2 16,3-1,4 Europa Nordamerika Südamerika Ozeanien Asien Afrika Veränderung in % Quelle: US Census Bureau Folie 3
4 Teil 1: Durchschnittsalter und Geburtenrate 1 in der EU ,0 Frankreich Irland 1,8 Luxemburg Dänemark Finnland Geburtenrate 1,6 1,4 1,2 EU-27 Zypern Slowakei Ver. Königreich Schweden Belgien Niederlande Malta Deutschland Portugal Bulgarien Rumänien Estland Österreich Griechenland Polen Ungarn Spanien Lettland Italien Slowenien Litauen Tschechische Rep. Deutschland im Vergleich der EU-Länder: Unterdurchschnittliche Geburtenrate und höchstes Durchschnittsalter 1,0 0 EU Medianalter Quelle: U.S. Census Bureau (International Data Base) Folie 4
5 Teil 1: Bevölkerungsentwicklung Millionen 4,2 Phase I II III +12% IV 4,0-1,2% 3,8 3,6 3,4 3,2 +23% -2,4% Seit 1950 ist die Einwohnerzahl von Rheinland-Pfalz um mehr als ein Drittel gestiegen 3,0 2, Folie 5
6 Teil 1: Ursachen der Bevölkerungsentwicklung in Rheinland-Pfalz Tausend 120 Phase I II III IV Seit 2005 reichten Wanderungsüberschüsse nicht mehr aus, um Geburtendefizite auszugleichen Seit 2008 Wanderungsbilanz im Defizit Natürlicher Saldo Wanderungssaldo Folie 6
7 Teil 1: Mittelfristige kleinräumige Bevölkerungsentwicklung Veränderung in % Bevölkerungswachstum gab es vor allem in den Einzugsbereichen der großen Ballungsräume und entlang der Verkehrsachsen des Landes Folie 7
8 Teil 1: Bevölkerungsentwicklung in den Gemeinden von Rheinland- Pfalz nach Einwohnergrößenklassen Messzahl: 1970= Kleine Gemeinden verlieren, größere Gemeinden gewinnen Einwohner unter 50 (40 Gemeinden) 50 bis 100 (96) 100 bis 250 (359) 250 bis 750 (895) 750 bis (793) und mehr (123) Folie 8
9 Teil 2: Bevölkerung in Rheinland-Pfalz Millionen 4,2 4,0 3,8 3,6 3,4 3,2 3,0 2, Tatsächliche Entwicklung Untere Variante Mittlere Variante Obere Variante Stützzeitraum 3,7 Mill. 3,5 Mill. 3,2 Mill. Bevölkerungszahl sinkt in der mittleren Variante bis 2020 auf den Stand von 1993 (3,92 Mill.) bis 2050 auf den Stand von 1961 Folie 9
10 Teil 2: Annahmen der Bevölkerungsvorausberechnung Geburtenrate Lebenserwartung Wanderungssaldo obere Variante 1,4 Kinder je Frau +7 Jahre bei Frauen und Männern bis jährlich bis 2050 mittlere Variante 1,4 Kinder je Frau +7 Jahre bei Frauen und Männern bis jährlich bis 2050 untere Variante 1,4 Kinder je Frau +7 Jahre bei Frauen und Männern bis 2050 sinkt bis 2010 auf 0 und bleibt danach bis 2050 konstant Folie 10
11 Teil 2: Bevölkerungsentwicklung in den Verbandsgemeinden im nördlichen Rheinland-Pfalz Mittlere Variante Folie 11
12 Teil 2: Bevölkerungsentwicklung in den Verbandsgemeinden im südlichen Rheinland-Pfalz Mittlere Variante Folie 12
13 Teil 2: Entwicklung des Medianalters * Jahre Die demografische Alterung ist bereits seit Langem im Gange Jahre * 1950 bis 2006: Tatsächliche Entwicklung; 2007 bis 2050: Mittlere Variante der Bevölkerungsvorausberechnung Folie 13
14 Teil 4: Medianalter der Wählerinnen und Wähler 2006 und an den voraussichtlichen Landtagswahlterminen 2011, 2016 und 2021* Alter in Jahren Die demografische Alterung ist bereits seit Langem im Gange Wahlberechtigte Wählerinnen und Wähler * 2006: Tatsächliches Medianalter; 2011, 2016 und 2021 vorausberechnetes Medianalter auf der Basis der mittleren Variante der Bevölkerungsvorausberechnung Folie 14
15 Teil 2: Entwicklung ausgewählter Altersgruppen der Bevölkerung in Rheinland-Pfalz Millionen 1,4 1,2 1,19 Mill. 1,14 Mill. 1,0 0,8 0,6 0,4 Verhältnis: 1:3 Verhältnis: 2:1 0,54 Mill erstmals mehr ältere Menschen über 65 als junge Menschen unter 20 Jahren 0,2 0,28 Mill. 0, unter 20 Jahre 65 Jahre und älter * 1970 und 2008: Bevölkerungsfortschreibung; 2020 und 2050: Mittlere Variante der Bevölkerungsvorausberechnung Folie 15
16 Teil 2: Entwicklung der Altersstruktur der Bevölkerung Anteil in % ,4 13,1 20,1 23,1 32, ,4 55,0 59,4 59,5 51,6 Anteil der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter zwischen 20 und 65 Jahren wird ab 2020 deutlich schrumpfen ,2 31,9 20,5 17,5 15, unter 20 Jahre Jahre 65 Jahre und älter * 1970 und 2006: Bevölkerungsfortschreibung; 2020, 2035 und 2050: Mittlere Variante der Bevölkerungsvorausberechnung Folie 16
17 Teil 3: Geburtenrate in Rheinland-Pfalz ,0 2,8 2,6 2,4 2,2 2,0 1,8 1,6 1,4 Geburtenrate in Rheinland-Pfalz liegt seit Langem deutlich unter dem Bestandserhaltungsniveau 1,2 1, Tatsächliche Entwicklung Modellannahme Bestandserhaltungsniveau Folie 17
18 Teil 3: Zahl der Frauen im gebärfähigen Alter in Rheinland-Pfalz Mittlere Variante Tausend 850 0,82 Mill. Zahl der Frauen im gebärfähigen Alter (zwischen 15 und 45 Jahren) sinkt in Rheinland-Pfalz seit : Frauen Jahre: 16% Bevölkerung insgesamt: 3% ,82 Mill Tatsächliche Entwicklung Modellrechnung (Mittlere Variante) Folie 18
19 Teil 3: Lebenserwartung 1949/51, 2004/06 und 2050 in Rheinland-Pfalz nach Geschlecht 1 Jahre ,6 76,5 88,2 83, ,5 64,6 Die Lebenserwartung ist seit 1949/51 beträchtlich gestiegen: 40 Männer +12 Jahre ,8 13,7 19,9 16,6 25,0 21,7 Frauen +13 Jahre / / Männer bei der Geburt Frauen bei der Geburt Männer im Alter von 65 Jahren Frauen im Alter von 65 Jahren 1 Jahre 1949/51: Sterbetafel für das frühere Bundesgebiet ohne Berlin und Saarland; Jahre 2004/06: Sterbetafel für Rheinland-Pfalz; Jahr 2050: Modellannahme zur künftigen Lebenserwartung (alle Varianten). Folie 19
20 Teil 3: Zuwanderung als Lösung? Erhöhung der Zuwanderung kann Bevölkerungsrückgang abbremsen (notwendiger Wanderungsüberschuss: bis Personen pro Jahr). Aber: Stärkere Zuwanderung ist keine Option, um die demografische Alterung zu stoppen! Um heutige Altersstruktur zu bewahren, wäre z. B. für Deutschland ein jährlicher Wanderungsüberschuss von +3,4 Millionen erforderlich (für Rheinland-Pfalz rein rechnerisch pro Jahr). Folie 20
21 Teil 4: Entwicklung der Zahl der Kinder und Jugendlichen in Rheinland-Pfalz Messzahl: 2006= Mittlere Variante Zahl der unter 20-Jährigen sinkt schon mittelfristig kräftig : unter 6-Jährige: 7% 6- bis unter 10-Jährige: 17% 10- bis unter 20-Jährige: 22% unter 6 Jahre 6 10 Jahre Jahre Folie 21
22 Teil 4: Entwicklung der Zahl der 16- bis 27-Jährigen (Potenzial für Ausbildung) Mittlere Variante Messzahl: 2006= Ausbildungspotenzial wird schon mittelfristig deutliche schrumpfen Jahre Jahre Folie 22
23 Teil 4: Veränderung des Potenzials für Unternehmensgründungen und übernahmen in Rheinland-Pfalz Mittlere Variante Messzahl: 2006= Gründerpotenzial : J J. 2020: 1% 28% 2050: 24% 41% Bevölkerung 25- bis 34-Jährige 35- bis 44-Jährige Folie 23
24 Teil 4: Entwicklung der Altersstruktur der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter Anteil in % ,2 30,7 40,2 36,9 38, ,2 40,9 31,4 34,8 33,5 Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter wird bereits bis 2020 deutlich altern ,7 28,4 28,3 28,3 28, Jahre Jahre Jahre * 1970 und 2006: Bevölkerungsfortschreibung; 2020, 2035 und 2050: Mittlere Variante der Bevölkerungsvorausberechnung Folie 24
25 Teil 4: Entwicklung der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter Mittlere Variante Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter sinkt bis 2020 nur wenig ( 3%) bis 2050 stärker als die Gesamtbevölkerung ( 26%) Personen im erwerbsfähigen Alter: 2006: 2,4 Millionen 2020: 2,3 Millionen : 1,8 Millionen 50 Messzahl: 2006= Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter Jahre Jahre Jahre Folie 25
26 Teil 4: Altersstruktur der Beschäftigten im öffentlichen Dienst in Rheinland-Pfalz Altersstruktur der Beschäftigten im öffentlichen Dienst ungünstiger als im Durchschnitt Prozent ,3 25,5 26,4 37,6 32,9 42,5 42,2 47,9 41,3 44,3 42,9 35,1 39,6 32,2 26,6 19,5 22,8 22, Kommunen Land Öffentlicher Dienst (Beamte und Arbeitnehmer) Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte insgesamt unter 35 Jahre Jahre 50 Jahre und älter Folie 26
27 Teil 4: Entwicklung der Zahl der Hochbetagten Messzahl: 2007=100 Mittlere Variante der Bevölkerungsprojektion Demografische Variante der Pflegevorausberechnung % +140% +112% Trotz des Bevölkerungsrückgangs wird die Zahl der Pflegebedürftigen im Alter ab 60 Jahren zunehmen % +40% 3% +18% 8% +60% +36% +34% 15% Ab den 2030er-Jahren ist ein überproportionaler Anstieg der Pflegebedürftigen im Alter ab 60 Jahren zu erwarten Pflegebedürftige (60 und älter) Bevölkerung (80 und älter) Bevölkerung (60 und älter) Bevölkerung insgesamt Folie 27
28 Teil 4: Altenquotient in Rheinland-Pfalz Mittlere Variante Durch Anhebung des Renteneintrittsalters kann Steigerung des Altenquotienten deutlich begrenzt werden Punkte Altenquotient (AQ) AQ AQ Folie 28
29 Teil 4: Veränderung der Haushalte nach Zahl und Größe Messzahl: 2000= Aus unserer Vorausberechnung 2004: Entwicklung der Zahl der Haushalte in Rheinland-Pfalz P.-H. 2-P.-H. 2020: +10% +6% 2050: +10% 4% Tatsächliche Bevölkerungsentwicklung Bevölkerungsprojektion (mittlere Variante) Haushalte insgesamt Einpersonenhaushalte Zweipersonenhaushalte Folie 29
30 Teil 4: Herausforderungen Fazit Den demografischen Trend stoppen und umkehren: Finanzielle Stärkung von Familien mit Kindern Verbesserung der Vereinbarkeit von Beruf und Familie, insbesondere für Frauen Mit dem demografischen Wandel, der nicht mehr zu stoppen ist, umgehen: Erhöhung der Erwerbsquoten bei den älteren Arbeitnehmern und Verlängerung der Lebensarbeitszeit Förderung der älteren Beschäftigten durch Weiterbildung und Gesundheitsvorsorge Folie 30
31 Teil 4: Herausforderungen Fazit Kommunale Infrastrukturen an weniger und ältere Menschen anpassen (Siedlungsstruktur, Versorgungs-/Entsorgungsinfrastruktur, Verwaltung etc.) Stärkung der Innerortsentwicklung und Dorferneuerung incl. Rückbau Sicherung von Kindergarten und Grundschule vor Ort Schaffung altengerechter Infrastrukturen Sicherung einer effektiven Wasserversorgung und Abwasserentsorgung bei steigenden Kosten je Einwohner etc. Folie 31
32 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Noch Fragen? Wenden Sie sich an: Jörg Berres, Präsident des Statistischen Landesamtes Telefon: Referat Analysen, Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen, Veröffentlichungen, Forschungsdatenzentrum Dr. Ludwig Böckmann Telefon: oder besuchen Sie uns im Internet unter Folie 32
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