Formative Beurteilung im altersgemischten Unterricht
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- Annika Gerhardt
- vor 7 Jahren
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Transkript
1 Formative Beurteilung im altersgemischten Unterricht In Lernstufen Kompetenz erwerben AV-Tagung in Berg, Robbert Smit, Eva Engeli 1
2 Ablauf Ziele: Inhalte eines Lehrmittels und Kompetenzen des LP21 miteinander vernetzen können. Unterricht planen können, wo an verschiedenen Kompetenzen mit mehreren Jahrgängen gearbeitet wird. Dabei den Leistungsstand formativ einschätzen können. Zeit Was Methode/Sozialform 14:30 Einführen Lernprogression. Auftrag. Plenum 14:50 Wahl eines Themas/Inhalts und Erarbeiten einer Lernprogression 15:10 Austausch in 3er Gruppen und Vorstellen der Progressionen. Feedback der anderen Gruppen. 15:25 Rückmeldung und Kurzdiskussion Plenum 15:30 Schluss Gruppe (8 x 3 P) AB Stufen / AB Tabelle 2 x 4 Gruppen zu 3 2
3 Learning progression Insekten und Metamorphose 3
4 Learning progression und formative Beurteilung Formative Beurteilung: Ein Insekt mit einer Strukturhilfe bestimmen können. 4
5 Was ist ein Lernstufenplan? Kompetenzorientiert und ausgerichtet auf den Lehrplan 21 unterrichten benötigt Instrumente: Der Lernstufenplan (englisch = learning progression) kann bei der Unterrichtsvorbereitung helfen eine Abstimmung oder Orientierung bezüglich der Kompetenzen im Lehrplan 21 zu erreichen. Ein Lernstufenplan ist eine Sequenz von auf einander aufbauenden Kenntnissen und Fertigkeiten, welche zur Kompetenz führen. Dabei wird davon ausgegangen, dass die Stufen in einer aufbauenden Reihenfolge durchlaufen werden sollen (Popham, 2008). Sie können mehrere Jahrgänge umfassen (Alonzo & Gotwals, 2012). 5
6 Lernstufen und Aufgaben Ein Lernstufenplan hilft die Tätigkeiten und Aufgaben zu bestimmen, welche den Kompetenzerwerb ermöglichen werden. Die Lernstufen bilden auch eine sinnvolle Möglichkeit den jeweiligen Kompetenzstand während des Lernprozesses formativ zu beurteilen. Die Stufen sollten nicht überladen werden, damit sie auch erreicht werden können. Sie sollten aber bedeutsam sein mit Bezug zur Kompetenzbeschreibung im Lehrplan 21. Der Lernstufenplan soll den Schülerinnen und Schülern als Orientierungshilfe beim Lernen helfen und ist entsprechend transparent zu machen. 6
7 Vom LP21 zu den Lernstufen und zurück Lernstufen Kompetenz Die Schülerinnen und Schüler... 3 h! g! f! 2 e! d! c! b! 1 a!! LP21 Kompetenzen Schulbuch Aufgaben 7
8 Lernstufen und formative Beurteilung als Prozess Einbettung des Lernstufenplans in die formative Beurteilung (Harrell & Eddy, 2010) 8
9 Beispiel 1 Akustische Phänomene Kompetenz Die Schülerinnen und Schüler können akustische Phänomene vergleichen und untersuchen. 9
10 Beispiel 1 akkustische Phänomene- Lernprogression Kompetenz LP21: Die Schülerinnen und Schüler können akustische Phänomene vergleichen und untersuchen. Schädlichkeit von Lärm Töne und Geräusche hören und erzeugen. Gezielte Beobachtung: Kinder machen mit gegebenen Instrumente laute und leise Töne von CD nach. Entstehung von Schall, Schallquelle, Hohe/tiefe und laute/leise Töne. Gelenktes Erläutern: Erläuterung, wie Schall entsteht anhand eines erlebten Phänomens (flackernde Kerze). Grafische Darstellung: Schallausbreitung im Wasser anhand eines Bildes darstellen und erläutern. Das menschliche Ohr Reihenfolge: Der Weg des Schalls im Ohr in die richtige Reihenfolge bringen Schallwellen. Arten von Schall (Ton, Klang, Geräusch, Knall) Schallausbreitung Abstimmungskarten: Behauptungen zu verschiedenen Arten von Schall korrekt beantworten. Mittelstufe Schall messen Grafische Darstellung: In Tabelle verschiedene gemessene Geräusche in db notieren. Ein-Satz- Zusammenfassung: Schriftlich notieren, wie man sich vor Lärm schützen kann. 10
11 Beispiel 1 - Akustische Phänomene ausführliche Progression Kompetenz Die Schülerinnen und Schüler können akustische Phänomene vergleichen und untersuchen. Lehrmittel/Themen Learning progression Lernstufenplan zu erwerbende Kenntnisse und Fertigkeiten (Teilkompetenzen) Schädlichkeit von Lärm 6 Starker Lärm ist schädlich. Durch Lärmschutzwälle, Ohrenstöpsel, schalldichte Fenster etc. kann man sich 11 LP21 Formative Beurteilung bezüglich LP21 2e, Ein-Satz-Zusammenfassung: Die Schüler notieren auf einem Blatt, welche Möglichkeiten (mind. 5) sie kennen, um sich vor Lärm zu schützen. vor Lärm schützen. Schall messen 5 Töne und Geräusche kann man in Dezibel messen. 2d Grafische Darstellung: Die Schüler messen in Gruppen verschiedene Geräusche in db und stellen Quelle und db in einer Tabelle dar. Schallwellen. Verschiedene Arten von Schall (Ton, Klang, Geräusch, Knall) 4 Schallwellen sind Bewegungen eines Gegenstandes an Ort, der in Schwingung versetzt wird. Verschiedene Arten von Schall (wohlklingend, unangenehm). 2d Abstimmungskarten: Die Lehrperson gibt Geräusche und Behauptungen vor. Bspw. dieses Geräusch ist ein Klang, das merkt man daran, dass verschiedene Töne miteinander vorkommen. das menschliche Ohr 3 Aufbau des Ohres, Funktionsweise des Ohres. 2c Reihenfolge: Die Schüler müssen den Weg des Schalls des Ohres anhand von Kärtchen und einer Abbildung erläutern resp. die Kärtchen in die richtige Reihenfolge bringen. Schallausbreitung 2 Schwingungen können wandern von einem Gegenstand zum andern. Ohne Luft kann der Schall nicht wandern. Schall wandert auch in Wasser oder festen Gegenständen. Die Übertragung des Schalls braucht Zeit. Entstehung von Schall, Schallquelle, Hohe/tiefe und laute/leise Töne Töne und Geräusche hören und erzeugen Erfahrungen, Vorstellungen und Vorwissen 1 Schall entsteht, wenn Gegenstände vibrieren, schwingen. Starke Schwingungen erzeugen laute Geräusche. Schnelles Schwingen erzeugt hohe Geräusche. Der Gegenstand welcher den Ton erzeugt, ist die Schallquelle. 0 Geräusche wahrnehmen und differenzieren können. 1a, 1b Prä-konzept 2d 2c Grafische Darstellung: Die Schüler machen eine Zeichnung, wie sich der Schall im Wasser verbreitet. Bsp. Stimmgabel im Glas. Anhand der Zeichnung wird erläutert, warum Schall Zeit braucht. Gelenktes Erläutern: Kind erläutert den Begriff Schall quasi einem Freund. Dazu kann es auf durchgeführte Experimente zurückgreifen. Gezielte Beobachtung in Kleingruppe: Kind spielt auf Instrument (Xylophon, Klavier etc.) Töne nach, welche die LP auf CD vorbereitet hat. Schall = Echo, Töne erzeugen = Flöte blasen, Tasten drücken, Gitarrensaite schwingt Töne schweben in der Luft Schallwelle = Wasserwelle Ton kommt ins Ohr und dann zum Hirn sie die verschiedenen Töne erzeugen. Schallgeschwindigkeit = sehr Robbert schnell Smit PHSG, Eva Engeli PHSH Tagung Berg 2016 Kinder probieren auf verschiedenen Instrumenten Töne zu erzeugen. Sie zeigen anhand eines Instrumentes vor, wie auf dem gewählten Instrument verschiedene Töne (laut, leise, evtl. hoch, tief) erzeugt werden. Kinder erläutern wie
12 Beispiel 2 Steinzeit - Lernprogression Kompetenz LP21: Die Schülerinnen und Schüler können verstehen, wie Geschichte aus der Vergangenheit rekonstruiert wird Präkonzepte (der Kinder) erheben Fragen der LP: Kinder erzählen, notieren, zeichnen etc., was sie zu den gestellten Fragen wissen oder vermuten Vorstellungen über die Entstehung der Welt (versch. Kulturen) Grafische Darstellung: Venn-Diagramm zu real möglichen und mythischen Teilen einer Geschichte Erste Spuren und Funde von Menschen und Geräten Porträt/Steckbrief eines Steinzeitmenschen ins LTB oder PF schreiben oder zeichnen. Wichtige Merkmale müssen vorkommen Das Leben der Steinzeit- Menschen Abstimmungs- Karten: korrekte und falsche Bildoder Wortkarten Kinder teilen in zur Steinzeit gehörig nicht zur Steinzeit gehörig ein Was macht den Menschen zum Menschen Grafische Darstellung: Venn- Diagramm zu Gemeinsamkeiten und Unterschieden von Affen und Menschen 12
13 Beispiel 1 - Steinzeit ausführliche Progression Kompetenz: Die Schülerinnen und Schüler können verstehen, wie Geschichte aus der Vergangenheit rekonstruiert wird Lehrmittel /Themen Was macht den Menschen zum Menschen Das Leben der Urzeit- Menschen Erste Spuren und Funde von Menschen und Geräten Vorstellungen über die Entstehung der Welt (aus versch. Kulturen) Erfahrungen, Vorstellungen und Vorwissen (der Kinder) über die ersten Menschen Learning progression Lernstufenplan zu erwerbende Kenntnisse und Fertigkeiten (Teilkompetenzen) 4 Der Mensch hat Fähigkeiten entwickelt, die Tiere nicht haben: aufrechter Gang, planen, entscheiden etc. 3 Leben in der Steinzeit: Klimatische Bedingungen waren hart, Menschen benutzten Werkzeuge, sie waren von den Tieren abhängig (Nomadismus, Opportunismus) 2 Erkenntnisse über das Leben in früheren Zeiten gewinnen wir über Funde von Urzeit-Menschen und deren Geräte etc.: Lucy, Turkana- Junge, Ötzi, Neandertal-Menschen 1 Erkennen, dass es in verschiedenen Kulturen unterschiedliche Erklärungen über die Entstehung der Welt gibt. Gegenüberstellen von Wissenschaft und Mythen. Präkonzept Beginn der Menschheitsgeschichte: Wie lebten die ersten Menschen, was für Waffen/Werkzeuge hatten sie, wie sprachen sie etc.? Woher wissen wir Dinge zu früheren Zeiten? LP21 - Kompetenzstufe NMG Bereich 2.3-2e Formative Beurteilung bezüglich LP21 Grafische Darstellung: Venn-Diagramm zu Gemeinsamkeiten und Unterschieden von Affen und Menschen 1c, 1d Abstimmungs-Karten: korrekte und falsche Bild- oder Wortkarten Kinder teilen in zur Steinzeit gehörig nicht zur Steinzeit gehörig ein 1b, 1c Porträt/Steckbrief eines Frühmenschen ins LTB oder PF schreiben oder zeichnen. Wichtige Merkmale müssen vorkommen. 1a NMG Bereich c Grafische Darstellung: Venn-Diagramm zu real möglichen und mythischen Teilen einer Geschichte Kinder erzählen, notieren, zeichnen etc., was sie zu den gestellten Fragen wissen oder vermuten 13
14 Auftrag Erstellen Sie in einer Dreiergruppe einen Lernstufenplan für eine der folgenden Inhalte resp. Kompetenzen: (1) Bruchrechnen (2) Gufidaun => Kompetenz Die Schülerinnen und Schüler können literarische Texte lesen und verstehen.ˮ (3) Holzbesteck (4) Eigener Inhalt 14 Robbert Smit PHSG, Eva Engeli PHSH Tagung Berg 2016
15 Auftrag Der Lernstufenplan besteht aus einer Tabelle mit den Spalten 1. Lehrmittel / Inhalte 2. Progressionsstufen 3. Wissen und Fertigkeiten 4. Kompetenzstufen LP Überprüfungsform Die Lernstufen lassen sich optisch als Treppe mit den Beurteilungsformen abbilden. Geben Sie allenfalls Hinweise zu Ihrem Lernstufenplan, wenn von Bedeutung: Anzahl Lektionen, Jahrgangsstufe etc. Bereiten Sie sich so vor, dass Sie in etwa 4-5 Minuten ihren Lernstufenplan zwei Partnergruppen erläutern können. Berichten Sie auch über Schwierigkeiten und welche Lösungen Sie gefunden haben. 15
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