Offene Ohren, offene Augen Paralleler Wortgottesdienst mit Kindern am 3. Adventssonntag Lied Du hast uns, Herr, gerufen (GL 505)

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1 Offene Ohren, offene Augen Paralleler Wortgottesdienst mit Kindern am 3. Adventssonntag Autorin: Ingelore Engbrocks, Oberhausen; Aus: Liturgische Hilfen zur Adveniat-Aktion 2008 Du hast uns, Herr, gerufen (GL 505) Einführung Liebe Kinder, die Lichter am Adventskranz sagen uns, dass das Weihnachtsfest schon ganz nahe ist. An Weihnachten feiern wir, dass Gott für uns als Mensch geboren wurde. Wenn wir heute Gottesdienst feiern, hören wir von einem Mann er heißt Johannes, der sagt: Hört mal ganz genau zu und schaut genau hin: Da ist Gott bei uns, und ihr merkt es vielleicht gar nicht. Das sagte Johannes vor vielen hundert Jahren, aber ich glaube: Es ist genauso wichtig, dass er es heute zu uns sagt. Denn auch wir sind manchmal so beschäftigt mit allzu vielen Dingen, dass wir gar nicht merken, wie Gott uns nahe ist. Begrüßen wir Jesus Christus jetzt hier, weil wir in dieser Stunde in seinem Namen zusammen sind und auf sein Wort hören: Kyrie Herr Jesus Christus, du kommst zu uns Menschen, um unser Leben froh zu machen. Herr, erbarme dich. Du willst den Menschen nahe sein. Christus, erbarme dich. Du bist jetzt in unserer Mitte. Herr, erbarme dich. Gebet Guter Gott, an Weihnachten feiern wir die Geburt Jesu. Wir bitten dich:

2 Schenke uns in dieser Adventszeit offene Ohren und wache Augen, damit wir spüren, wo du uns in unserem Alltag begegnest und für uns da bist. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn. Amen. Wo zwei oder drei (UW 129) Evangelium Joh 1, (v. Tage, gekürzt) Katechese Offene Ohren offene Augen Je nach Alter der Kinder und nach der Zeit, die zur Verfügung steht, kann man beide Aspekte bedenken oder einen auswählen. Offene Ohren Material Verschiedene Dinge, die Klang oder Geräusch erzeugen, z. B. eine Handglocke, ein Xylophon, eine Flöte, Erbsen in einem Rohr, Wasser, das in eine leere Schale fließt Eine Person erzeugt die Geräusche. Die Kinder schließen die Augen und erraten, welches Geräusch sie gehört haben. Variante Die Klänge und Geräusche kommen aus verschiedenen Ecken des Raumes, und die Kinder erraten, woher die Geräusche kommen. Anschließend kann noch die folgende Geschichte erzählt werden: Ein Indianer, der in einem kleinen Dorf wohnte, besuchte einen Freund in einer großen Stadt. Die vielen Geräusche, der Gestank der Autos und die Eile der Menschen

3 irritierten ihn sehr. Als sie durch die Straßen spazierten, blieb der Indianer plötzlich stehen und horchte.»ich höre eine Grille zirpen«, sagte er zu seinem Freund. Der antwortete:»das ist bei diesem Lärm wohl kaum möglich. Außerdem gibt es hier überhaupt keine Grillen.«Aber der Indianer ließ sich nicht beirren und folgte dem Zirpen. Am Rand eines kleinen Blumenbeetes verbarg sich unter Blättern tatsächlich eine Grille.»Du kommst aus einer ruhigeren Gegend du hast wohl ein besseres Gehör als wir in der Stadt«, sagte der Freund zu ihm.»das glaube ich nicht«, antwortete der Indianer. Er nahm eine kleine Münze aus seiner Tasche und warf sie auf den Boden. Einige Passanten hörten, dass die Münze herunterfiel, und schauten sich um.»siehst du«, sagte der Indianer,»es liegt nicht am Gehör. Was wir hören können, was wir sehen können, was wir wahrnehmen, das liegt daran, was uns wichtig ist. Und worauf wir es gewohnt sind, zu achten.«anschließendes Gespräch > Was höre ich alltags oft? Welche Stimmen welche Geräusche? > Was davon höre ich gerne? > Was überhöre ich lieber? Was will ich gar nicht hören? Offene Augen Material Hierfür wird ein Oktaskop benötigt. Vielleicht kann auch für jedes Kind eines besorgt und an die Kinder verschenkt werden. Die Kinder bekommen Gelegenheit, mit dem Oktaskop Dinge zu betrachten und ihre Eindrücke zu sagen. Schau genau hin, was du siehst! Das Oktaskop hilft dir, das, was du jeden Tag siehst was du vielleicht gar nicht mehr bemerkst, neu zu entdecken. Es sorgt dafür, dass du das, was du betrachtest, vielfach siehst. Dadurch erscheint alles neu und vielleicht spannender und interessanter. Dinge, die wir vorher langweilig oder uninteressant fanden, sind jetzt außergewöhnlich es macht Freude, sie zu betrachten. Schau genau hin, was du siehst! Das Oktaskop hilft dir, das, was du jeden Tag siehst was du vielleicht gar nicht mehr bemerkst, neu zu entdecken. Es sorgt dafür, dass du das, was du betrachtest, vielfach

4 siehst. Dadurch erscheint alles neu und vielleicht spannender und interessanter. Dinge, die wir vorher langweilig oder uninteressant fanden, sind jetzt außergewöhnlich es macht Freude, sie zu betrachten. Manche Erlebnisse in unserem Leben sind uns vielleicht manchmal ganz selbstverständlich: Zum Beispiel, wenn wir traurig sind und die Eltern uns trösten. Wenn wir vor einer Sache Angst haben und unser bester Freund uns Mut macht. Aber wenn wir dann ganz genau hinschauen, merken wir vielleicht, dass Gott immer auch da ist, wo andere Menschen uns Gutes tun oder wo wir anderen Menschen helfen. Manchmal brauchen wir dazu Sehhilfen. Die Bibel und der Glaube anderer Menschen sind für uns solche Hilfen. Offene Ohren und Augen für Gott in unserer Mitte Manche Menschen können Gott wohl besonders aufmerksam wahrnehmen. Ich glaube, Johannes war so ein Mensch. So wie ein Fliegenauge dabei hilft, so alltägliche Dinge wie eine Blume oder den eigenen Finger ganz neu zu sehen, so können Menschen wie Johannes dabei helfen, Gott im Alltag zu entdecken. Wenn wir bald Weihnachten feiern, dann hören wir, dass der König der Welt in einem Stall geboren wird. Wer nur oberflächlich nach Betlehem schaut, der sieht vielleicht nur ein Kind armer Eltern im Stall liegen. Man muss schon sehr genau hinschauen, um zu erkennen, dass dort der König der Welt in der Krippe liegt. Was uns die Bibel erzählt und was wir im Gottesdienst gemeinsam hören, beten und singen, hilft uns dabei. Du bist da, wo Menschen leben (Effata I, Nr. 183) Fürbitten Wir wollen nun Fürbitte halten:

5 Guter Gott, wir bitten dich: > Für alle, denen es schwer fällt, anderen zuzuhören, und die nur sich selbst hören wollen. Stille > Für alle, deren Alltag so laut und turbulent ist, dass sie deine Stimme nicht mehr hören können und deine Nähe nicht bemerken. Stille > Für die Familien, die einander nicht mehr verstehen und in denen keiner dem anderen zuhört. Für alle Familien, in denen Unfrieden herrscht. Stille > Für alle, die einsam sind. Für alle, die sich nach jemandem sehnen, der ihnen zuhört und für sie da ist. Stille > Für alle, die sich bemühen, mit der Kirche auf Jesus zu hören. Stille Gebet Guter Gott, wir danken dir dafür, dass du mit uns unterwegs bist auf allen unseren Wegen. Wir bitten dich: Segne uns und alle, für die wir gebetet haben. Segne unsere Augen und unsere Ohren, damit wir aufmerksam sind für dich und dein Wort. Segne unsere Hände und Füße, damit wir anderen Menschen die Botschaft bringen, dass du in unserer Mitte bist. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn. Fröhlich gehe ich (aus: Es läuten alle Glocken, Lahn-Verlag, Limburg/Kevelaer)