Fertigbäder Von der Nasszelle zum High-Tech- Komfort

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1 Seite 1 von 6 Fertigbäder Von der Nasszelle zum High-Tech- Komfort Vorgefertigte Badkonstruktionen bieten zahlreiche Qualitäts- u. Kostenvorteile An ein modernes Badezimmer, den wohl intimsten Bereich eines Hauses, werden heute höchste Anforderungen gestellt. Viele Menschen starten und beenden ihren Tag im Bad. In erster Linie sollte ein Badezimmer daher funktional eingerichtet sein. Darüber hinaus muss ein Bad in Einrichtung, Gestaltung und Materialverwendung höchsten Ansprüchen an Langlebigkeit, aber auch an Komfort und Wellness entsprechen. Fertigbäder bieten im Bereich Neubau, Modernisierung und Sanierung mittlerweile eine hochwertige Alternative zu herkömmlich gefertigten Badezimmern. Sie kommen überall dort zum Einsatz, wo grundrissgleiche Bäder in größeren Stückzahlen gefordert werden. Fast alle führenden Hotelketten statten ihre Neubauobjekte mit Fertigbädern aus. Darüber hinaus finden sich Fertigbäder in Kliniken, Wohnanlagen, Seniorenheimen sowie klassischerweise im Schiffsbau. Alles aus einer Hand, wo sonst zehn Gewerke nötig waren Ein Bad nach der herkömmlichen Methode zu fertigen bedeutet, bis zu zehn verschiedene Gewerke, wie Maurer oder Trockenbauer, Putzer, Anstreicher, Installateur, Fliesenleger Elektriker usw, mit bis zu 20 Arbeitsgängen im engen Bad zu koordinieren. Abseits kleinerer Bauvorhaben und Sanierungsprojekte kann dies zu enormem Zeitverlust und einer unsicheren Kostenstruktur führen. Industriell vorgefertigte Sanitärraumeinheiten bieten dagegen die Möglichkeit, Baukosten zu senken, Bauzeiten um rund 20 Prozent zu verkürzen und garantieren eine hohe Materialqualität. Fertigbadkonstruktionen werden in verschiedenen

2 Seite 2 von 6 Systemen und Bauweisen angeboten. Der Einbau erfolgt als kranfertiges Kompaktbad oder in Form einzelner Fertig-Elemente. Wer hat s erfunden? Die Skandinavier verbauten als Erste Fertigbäder Die in den 1950er Jahren oftmals noch als Nasszellen bezeichneten Fertigbadlösungen werden heute als hochwertige Fertigbauprodukte bis in den Premium-Bereich hinein angeboten. In Skandinavien nutzten Architekten und Bauherren bereits in den 1920er Jahren das Prinzip der Badvorfertigung. Der kurze Sommer zwang Handwerker und Architekten in Schweden, Norwegen und Finnland, Neubauvorhaben vor Wintereinbruch abzuschließen. Ein geringes Zeitfenster verlangte den Architekten und Konstrukteuren somit einige Phantasie ab. Die Idee lag nahe, kostspielige Bauzeit durch vorgefertigte Badeinheiten zu verkürzen. In Deutschland setzten sich Fertigbäder erst ab Ende der 50er Jahre durch. Im Zuge der Nachkriegszeit und des Wiederaufbaus bestand ein enormer Nachholbedarf an Badezimmereinrichtungen in Alt- und Neubauten. Der akute Arbeitskräftemangel nach Kriegsende förderte die Herstellung komplett ausgestatteter Badelemente noch während der Rohbauphase eines Bauprojektes. Keine Bäder von der Stange Rund 90 Jahre nach den ersten Fertigbadezimmern in nordeuropäischen Bürokomplexen, Heimen, Wohn- und Krankenhäusern werden heute Projekte aller Größenordnungen realisiert. Die Bandbreite fertiger Sanitärräume erstreckt sich vom solidern, funktionalen Standardbad mit Dusche bis hin zum luxuriösen Designer-Bad mit Bidet, Badewanne und exklusiven Wand- und Bodenfliesen. Insbesondere Hotels setzen seit geraumer Zeit auf die vergleichsweise große Ausstattungsvielfalt vorgefertigter Badezimmer. Eine Auswahl anhand zweier Hotels der gehobenen Kategorie verdeutlichen das Einsatzfeld moderner Sanitärzellen: Im Herzen Berlins an der Friedrichstraße stattete das im Oktober 2006 eröffnete vier Sterne Superior Hotel der Marke Meliá die gesamte Bäderinfrastruktur mit Fertigbädern aus. In 364 Zimmern, von denen 15 behindertenfreundlich ausgestattet sind, laden exklusiv

3 Seite 3 von 6 eingerichtete Bäder die Hotelgäste zum Erfrischen und Erholen ein. Bauherr und Betreiber bescheinigten zum Abschluss des Projektes die außergewöhnliche Qualität der eingebauten Badezimmer. Daneben bewährte sich die Fertigbauweise in weiteren Hotels wie dem fünf Sterne Suvretta-House im schweizerischen St. Moritz. Das Schweizer First-Class- Hotel legt einen besonderen Wert auf die Exklusivität der eingebauten Bäder und bietet seinen Hotelgästen Natursteinbäder in Fertigbauweise. Der Einbau konventionell gefertigter Bäder war in St. Moritz nicht realisierbar, weil die Modernisierung eines kompletten Gebäudeflügels einem straffen Zeitplan unterlag. Die kurze Einbau- und Montagezeit führte dazu, dass die Hotelverwaltung sich für vorgefertigte Badezimmerlösungen entschied. Das ausführende Unternehmen entwickelte zu diesem Zweck ein für Fertigbäder völlig neues Verfahren, um die tonnenschweren Lasten zielgenau in den Gebäudetrakt einbringen zu können. Flexibilität mit System Kein Bauvorhaben, vom Luxushotel bis zum Pflegeheim, gleicht dem anderen. Aus diesem Grund bieten die in Deutschland ansässigen, international agierenden Hersteller Fertigbadkonstruktionen in unterschiedlichen Systemen und Bauweisen an. Vier verschiedene Systeme haben sich auf dem Markt durchgesetzt. Neben dem klassischen Kompaktsystem werden so genannte elementierte Systeme eingebaut. Kompakte Badkonstruktionen finden beim Bau neuer Gebäudekomplex Anwendung. Die Badeinheiten werden bereits komplett zusammengebaut und vormontiert zur Baustelle geliefert. Das Kompaktbad wird vom LKW abgehoben und direkt auf der Rohdecke am Installationsschacht positioniert, sodass nur noch die Steigleitungen vom Installateur an den Bädern montiert und angeschlossen werden müssen. Die Wände der Kompaktbäder aus Beton sind schalungsglatt und geschoßhoch. Sie können nach einer Teilspachtelung tapeziert oder gestrichen werden. Bei der elementierten Bauweise werden die einzelnen Wand-, Boden- und Deckenteile bereits fertig gefliest an die Baustelle geliefert. Dort werden die Einzelteile zusammengesetzt, mit den entsprechenden

4 Seite 4 von 6 Einrichtungsgegenständen ausgestattet sowie an die bestehenden Verund Entsorgungsschächte angeschlossen. Mit der Turmbauweise steht dem Kunden ein System für Modernisierungen zur Verfügung. Bei der Turmbauweise werden in sich geschlossene, statisch selbst tragende Fertigbäder aufgetürmt und von außen an eine bereits vorhandene Häuserfassade angeschlossen. Die Gesamte Installation befindet sich außen im Bereich der Anbaubäder. Die Anschlüsse werden vom Keller aus zum untersten Bad geführt und angeschlossen. Die Modultürme bieten den großen Vorteil, dass die vorhandenen Flächen um ein Badezimmer oder einen zusätzlichen Raum erweitert werden. Es lässt sich also ein mitunter immenser Raumgewinn erzielen. Während der Installation der Turmbauteile können die jeweiligen Zimmer, die anschließend mit den neuen Badeinheiten verbunden werden, weiterhin benutzt werden. Lediglich während der Anbindung der Zimmer an die einzelnen Turmelemente müssen die Zimmer für wenige Tage geräumt werden. Im Falle eines Pflegeheimes oder Krankenhauses entstehen durch die Modernisierung einzelner Stationen im Pflegebereich somit nur minimale Bettenausfallkosten. Hotels nutzen ferner den Vorteil, einzelne Bauabschnitte bei laufendem Hotelbetrieb sanieren zu können. Systeme Bauweisen 1. kompakte Systeme > Beton > GFK > Mischbauweise > Sanitärtürme 2. Elementierte Systeme > GFK > Mischbauweise 3. Turmbauweise 4. Sonderbauweisen für die Modernisierung vorhandener Bäder

5 Seite 5 von 6 Tragfähige Lösungen in jeder Gewichtsklasse Die Mischbauweise wiederum vereinigt unterschiedliche Elemente. Den Gegebenheiten vor Ort angepasst, werden leichte und feuchtigkeitsbeständige Materialien verbaut wie Leichtbeton, GFK, Metall- Sandwichkonstruktion, Estrich oder Styrodur. Auch die Mischbauweise zeichnet sich durch ein geringes Eigengewicht aus. Badkonstruktionen in der Mischbauweise können kompakt oder in elementierter Form geliefert werden. Aufgrund des geringen Gewichtes eigenen sich Mischformen im Besonderen für die Modernisierung von Altbauten. Konstruktion und Abmessungen können problemlos den baulichen Besonderheiten angepasst werden. Von der Projektierung bis zur Installation alles aus einer Hand Haben sich Bauherren oder Generalunternehmer erst einmal für eine kostensparende Fertigbadkonstruktion entschieden, entwickeln die Hersteller aus der ersten Architektenskizze einen Entwurf für das jeweilige Fertigbad. In der Regel dienen die vorhandenen Architektenpläne als Grundlage für die Fertigbadplanung. Nach der Angebotserstellung werden alle technischen Details gemeinsam mit Architekten und Fachplanern abgestimmt. Darauf aufbauend wird eine endgültige Werkszeichnung für die Produktion erstellt. Nach der Erstellung der Boden-, Decken und Seitenwände beginnt der Ausbau des Fertigbades. Im Werk wird der Einsatz von insgesamt zehn Gewerken zur Badherstellung koordiniert. Auf diese Weise können Bautermine eingehalten und hohe Qualitätsmaßstäbe sichergestellt werden. Zu maximal acht Bädern pro Lkw treten die Fertigelemente dann ihre Reise zur Baustelle an. Vom Lkw können die Einheiten zum endgültigen Standort im bzw. am Gebäude versetzt werden. Auf diese Weise können am Tag bis zu 40 Badeinheiten eingebaut werden. Die Bäder verfügen bei der Lieferung zur Baustelle bereits über alle nötigen Installationen. Nach dem Anschluss der Ver- und Entsorgungsleitungen an die Steige- und Fallstränge kann das Bad dann zur Erfrischung, Erholung oder Entspannung genutzt werden kosteneffizient und zeitsparend. Eine immer wichtigere Rolle spielen dabei barrierefreie Badkonstruktion nach DIN , Teil 1 und Teil 2. Der demographische Wandel erfordert

6 Seite 6 von 6 altersgerechte Badgestaltungen, die insbesondere älteren Menschen oder Patienten die Badbenutzung so angenehm und sicher wie möglich machen. Vorgefertigte Badezimmer setzen daher schon heute auf seniorengerechte Ausstattung und Gestaltung. Ebenerdige Duschwannen, Stützvorrichtungen und eine Rollstuhl freundliche Einrichtung können ebenso geordert werden, wie zusätzliche Notrufanlagen oder Spezialtüren. Herausgeber: Studiengemeinschaft für Fertigbau e.v. Obmann Lothar Puderbach, Betriebswirt VWA Josef-Görres-Platz Koblenz Technische Detailinformationen: / Menüpunkt Fachportal/Merkblätter Bilder als Download: / Menüpunkt Presse Mediengerechte Betreuung: BALZER MARKETING, Raiffeisenstrasse 5, Bottrop, Fon: , Fax: