Orientierung mit Karte und Kompass: Quo. Vadis?
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- Minna Winkler
- vor 7 Jahren
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1 Orientierung mit Karte und Kompass: Quo Vadis?
2 Schlüsselqualifikation Orientierung RH-Teams müssen jederzeit in der Lage sein: einen beliebigen Punkt in der Natur mittels Karte und Kompass aufzufinden und aufzusuchen ihren Standort verläßlich zu ermitteln ihren Standort präzise zu kommunizieren Besonderheiten und mögliche Gefahren einer Karte zu entnehmen sich im Voraus eine Vorstellung des zu erwartenden Geländes machen zu können
3 Die vier Himmelsrichtungen Nie ohne Waschen Seife
4 Die vier Himmelsrichtungen Bestimmung der Himmelsrichtungen: Kompass Weist zum magnetischen Nordpol Trigonometrische Punkte Kreuz auf der Oberseite mit Nord-Süd- und Ost-West-Achsen Mit T.P. beschriftete Seitenfläche weist nach Süden Sonnenstand Schätzen: 6:30 Ost, 12:30 Süd und 18:30 West oder präzisere Bestimmung mittels Armbanduhr Wetterseite Bemooste bzw. verwitterte Seite von Bäumen oder Pfählen weist nach Westen.
5 Arbeiten mit Landkarten Eine Landkarte ist: eine verebnete Wiedergabe eines Teils der Erdoberfläche in einer bestimmten Verkleinerung (Maßstab) unter Zuhilfenahme von Symbolen
6 Arbeiten mit Landkarten Gebräuchliste Karten für den Einsatz: Topographische Karten im Maßstab 1: oder 1: Umrechnung der Einheiten bei 1:25.000: 1 cm auf der Karte = cm in Wirklichkeit 1 cm auf der Karte = 250 m in Wirklichkeit 4 cm auf der Karte = 1 km in Wirklichkeit Wesentlichste Besonderheiten topograph. Karten: Höhenlinien Koordinatengitter
7 Arbeiten mit Landkarten
8 Arbeiten mit Landkarten Gitternetzlinien / Koordinatengitter In Deutschland zumeist Gauß-Krüger-Koordinaten Gitternetzabstand i. d. R. bei papiernen Karten = 1km Verallgemeinerungen: Unterscheidung lediglich von Laub-, Nadel- oder Mischwald Angabe lediglich dauergenutzer Kulturflächen (Obst, Wein etc.) Fluss- und Bachläufe sowie Klettersteige und Pfade erscheinen in der Karte kürzer, da der Maßstab nicht alle Details zulässt. Höhenlinien: System zur Darstellung der Geländebeschaffenheit Unterscheide: 20m-Linien (dick), 10m-Linien (dünn) und 5m-Linien (dünn+gestrichelt)
9 Arbeiten mit Landkarten
10 Arbeiten mit Landkarten
11 Arbeiten mit Landkarten
12 Arbeiten mit Landkarten
13 Arbeiten mit Landkarten Fakten über Höhenlinien Der Fuß der Höhenlinienzahl ist talwärts ausgerichtet. Je enger die Linien beieinander liegen, desto steiler ist es. Wege über große Höhenänderungen sind länger als gemessen!
14 Der Kompass Peilspiegel Peillinie Korn Feste Marke Magnetnadel Ost-West-Linie Nord-Süd-Linien Skalenring m. Gradzahlen Lupe Anlegekante m. Zentimetermaß Planzeiger Befestigung für Schlaufe
15 Kartenmaterial einnorden Natürliches Einnorden: Die Karte wird an einem markanten Punkt im Gelände (z. B. Kreuzung) so lange gedreht bis sie mit den wirklichen Gegebenheiten übereinstimmt. Einnorden mit Hilfe des Kompasses: Anlegen des Kompasses an einer senkrechten Gitternetzlinie Drehen der Karte bis sich die Spitze der Magnetnadel mit der festen Marke deckt.
16 Marschzahl = Peilung Erklärung Marschzahl : Die Marschzahl ist die Gradzahl der Kompassrose, in deren Richtung man marschiert um zum angepeilten Ziel zu gelangen. N Start Ziel Marschzahl = 90
17 Gegenmarschzahl Erklärung Gegenmarschzahl : Die Gegenmarschzahl ist die Marschzahl des entgegengesetzten Weges. Berechnung: Marschzahl 180 : Marschzahl Marschzahl > 180 : Marschzahl 180 N Start Ziel Marschzahl = 90 Start Ziel Gegenmarschzahl = 270
18 Praxis: Marschzahl Vorgehenweise zum Marschieren nach Marschzahl: 1.) Marschzahl an der festen Marke einstellen 2.) Magnetspitze mit Nordmarkierung zur Deckung bringen 3.) Über das Korn einen Geländepunkt anpeilen, dabei beachten, daß Spitze und Nordmarkierung sich noch decken (Spiegel entsprechend justieren + Kompass in der Waagerechten halten) 4.) Zum angepeilten Geländepunkt gehen und dort die nächste Peilung vornehmen. Um im Wald exakt eine Marschzahl beizubehalten ist sehr häufiges Peilen nötig. Oft ist es sinnvoll, zu zweit zu arbeiten: Person 1 peilt und Person 2 geht zum angepeilten Punkt.
19 Praxis: Marschzahl Vorgehen zur Bestimmung eines Punktes auf der Karte mit Marschzahl und Entfernung: Bekannt ist der Standort bzw. Abgangsort A Der zu bestimmende Punkt Z liegt 547 Meter enfernt mit einer Marschzahl von 79 A
20 Praxis: Marschzahl Abtragen der Marschzahl Vom Standort bzw. Abgangsort A wird der Winkel mittels Geodreick, Winkelmesser oder Kompass abgetragen. Referenz zum Abtragen ist eine Nord-Süd-Gitternetzlinie. Die Marschzahlen werden immer von 0 (Nord) im Urzeigersinn abgetragen. 79 A
21 Praxis: Marschzahl Abtragen der Entfernung Vom Standort bzw. Abgangsort A wird die Entfernung mittels Geodreick, Lineal, Zirkel oder Kompass abgetragen. Die abzumessende Strecke in cm ergibt sich aus dem Maßstab. (bei 1:25.000: 547m = 2,18 cm) Somit ist der Punkt Z bestimmt worden. 547m Z A
22 Ortsbestimmung mittels Koordinaten Koordinatensysteme: Geographische Koordinaten Beispiel: E ' 40'' N 51 48' 10'' Grundlagen: Der Globus wird von Gitternetzlinien der Längen- und Breitengrade umspannt. Als Längengrad 0 (Nullmeridian) wurde eine Nord-Süd-Achse durch die engl. Stadt Greenwich festgelegt. Als Breitengrad 0 wurde der Äquator festgelegt. Hieraus folgt, daß es Breitengrade in W- und O-Richtung bis 180 und Längengrade in Nund S-Richtung bis 90 gibt. Geographische Koordinaten können nicht mittels Geodreick / Lineal auf der Karte ermittelt werden! Daher ist eine Anwendung dieser Koordinaten mit Karte und Kompass nicht möglich.
23 Ortsbestimmung mittels Koordinaten Rechtwinklige Koordinatensysteme: Beispiele: GK3 O , N (Gauss-Krüger) UTM 33U (UTM) Grundlagen: Der Globus wird in Meridianstreifen aufgeteilt. Jeder Meridianstreifen erhält einen eigenen Ursprung für sein rechtwinkliges Koordinatengitter. Hieraus folgt, daß innerhalb des Koordinatensystems alle Gitternetzlinien parallel zueinander verlaufen und somit Koordinaten mit Geodreieck, Lineal oder Kompass bestimmt werden können.
24 Ortsbestimmung mittels Koordinaten Gauss-Krüger Koordinatensystem: In Deutschland angewandtes Koordinatensystem für Katasterkarten (amtliche Kartographie). I. d. R. auf jeder topographischen Karte vorhanden. Angabe der Koordinate erfolgt in Meter vom Ursprung des jeweiligen Koordinatensystems. Aufteilung des Globus in 3 breite Meridianstreifen. Vertikale Gitternetzlinien verlaufen stets in Nord-SüdRichtung. Hierzu muss das Kartenbild verzerrt werden. Die Verzerrung ist jedoch so gering, daß die sich ergebenden Streckendifferenzen vernachlässigt werden können.
25 Ortsbestimmung mittels Koordinaten UTM Koordinatensystem: International angewandtes Koordinatensystem - vor allem bei Militär und Katastrophenschutz. Löst Gauss-Krüger mehr und mehr ab. Die deutsche amtliche Kartographie geht auch dazu über. Angabe der Koordinate erfolgt in Meter vom Ursprung des jeweiligen Koordinatensystems. Aufteilung des Globus in 6 breite Meridianstreifen. Vertikale Gitternetzlinien verlaufen stets in Nord-Süd-Richtung. Hierzu muss das Kartenbild verzerrt werden. Die Verzerrung ist jedoch größer als bei Gauss-Krüger, wird jedoch mittels Korrekturfaktor kompensiert, so daß die sich ergebenden Streckendifferenzen vernachlässigt werden können.
26 Ortsbestimmung mittels Koordinaten Grundsatz zur Arbeit mit Koordinaten im Gauss-Grüger- oder UTM-System Es wird immer zuerst der Rechtswert (Länge) und dann der Hochwert (Breite) angegeben. Eselsbrücke: Rettungshund
27 Ortsbestimmung mittels Koordinaten Vorgehen zum Bestimmen der Koordinate eines Punktes auf der Karte: Die Koordinate des Standorts A soll bestimmt werden. A
28 Ortsbestimmung mittels Koordinaten Bestimmen des Rechtswertes (Länge): Der gesuchte Punkt liegt zwischen O und O Bei einem Maßstab von 1: ist 1mm = 25m Gemessen wird von der Gitterlinie nach rechts zum Punkt Messergebnis: 10mm 250m in der Wirklichkeit A
29 Ortsbestimmung mittels Koordinaten Bestimmen des Rechtswertes (Länge): Die ermittelte Strecke muß zu dem Wert der Gitternetzlinie, von der gemessen wurde addiert werden: O = O A
30 Ortsbestimmung mittels Koordinaten Bestimmen des Hochwertes (Breite): Messergebnis: 13mm 325m in der Wirklichkeit Referenzierte Gitternetzlinie der Messung: N N = N A
31 Ortsbestimmung mittels Koordinaten Ergebnis: Der Punkt A hat die Gauss-Krüger-Koordinate O , N A
32 Sie haben Ihr Ziel erreicht Wenn man einen falschen Weg einschlägt, verirrt man sich um so mehr, je schneller man geht. Denis Diderot (franz. Schriftsteller ) Verwirrt? Verirrt? Bitte Fragen!
K rt r e t e u n u d n K o K m o pass
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