Ackerfuchsschwanzbekämpfung. Problemstandorten
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- Beate Schumacher
- vor 7 Jahren
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Transkript
1 Ackerfuchsschwanzbekämpfung auf Problemstandorten Dr. Andreas Maier Regierungspräsidium Karlsruhe Pflanzliche Erzeugung
2 Photo: Gerd Münkel LWA Sinsheim
3 Gliederung Problemstandorte Bekämpfungsmöglichkeiten Resistenzproblematik Resistenzstrategie Gewässerschutz Fazit und Ausblick
4 Ackerfuchsschwanz - Problemstandorte - Standort schwere Böden tonige Standorte kühleres und feuchteres Klima - Bewirtschaftung hoher Anteil Winterungen Winterweizen, Wintergerste, Winterraps Frühsaaten bei Weizen und Gerste Reduzierung der Bodenbearbeitungsgänge vor der Saat (mechanische Bekämpfung) Wechselwirkung: Standort Bewirtschaftung
5 Ackerfuchsschwanz 2012 Photo: Gerd Münkel LWA Sinsheim
6 Ackerfuchsschwanzversuch Unbehandelt 2. Cadou forte 1,0 H1 3. Cadou forte 1,0 H1 Atlantis OD 1,0 F + Husar OD 0,08 4. Herold SC 0,5 H1 + Boxer 3,0 5. Herold SC 0,5 H1 + Boxer 3,0 Broadway 0,22 F + Netzmittel 1,0 6. Lexus 0,02 H1 + Boxer 3,0 7. Traxos 1,2 H2 + Herold SC 0,6 8. Traxos 1,2 H2 Artus 0,04 F + Primus 0, Traxos 1,2 H2 Broadway 0,22 F + Netzmittel 1,0 10. Corello + Dash 3,0+1,0 H2 11. Atlantis OD 0,6 H2 + Boxer 2,5 12. Atlantis OD 0,6 H2 + Boxer 2,5 + SSA 10,0 H1: H2: F:
7 Ackerfuchsschwanzbekämpfung 2012 in früh gesätem Winterweizen Standort: Dossenheim, lehmiger Ton Ackerfuchsschwanzähren in unbehandelt: 1.044/m² Wirkung in % Cadou Cadou + Herold + Herold + Lexus + Atlantis + Husar Boxer Boxer + Broadway Boxer Traxos + Herold Traxos + Traxos + Corello + Atlantis + Atlantis + Artus + Broadway Primus Dash Boxer Boxer +SSA
8 Ackerfuchsschwanzbekämpfung 2012 in früh gesätem Winterweizen Standort: Dossenheim, lehmiger Ton Ertrag in unbehandelt: 41 dt/ha Ertrag in % von unbehandelt Cadou Cadou + Herold + Herold + Lexus + Atlantis + Husar Boxer Boxer + Broadway Boxer Traxos + Herold Traxos + Traxos + Corello + Atlantis + Atlantis + Artus + Broadway Primus Dash Boxer Boxer +SSA
9
10 Ursachen von Minderwirkungen von Herbiziden gegen Ackerfuchsschwanz Ackerfuchsschwanz zu groß bei Behandlung zu unempfindliches Stadium Applikationsbedingungen: Luftfeuchte, Temperatur, Wassermenge, Düsen, etc. Bodeneigenschaften: Tongehalt, Humusgehalt, Bodenfeuchte (Trockenheit), organische Substanz (Ernterückstände) (beginnende) Resistenz gegen eingesetzten Wirkstoff Reaktion ist abhängig von der Ursache!!!
11 Strategie in der Fruchtfolge (bei Resistenz) - Winterraps Schadschwelle 0 für Ackerfuchsschwanz Bekämpfung mit Kerb (HRAC: K) - Wintergerste Bodenherbizid im Herbst vorlegen und mit ACCase-Mittel im Frühjahr nachbehandeln - Winterweizen ALS-Hemmer (Atlantis WG, Broadway, Attribut, Caliban Duo, Ciral, Lexus, etc.) Herbstbehandlung mit Cadou SC, Herold SC, Boxer ggf. vorlegen Bekämpfung in der Fruchtfolge planen!
12 IPU-Problematik (Isoproturon) - Tonreiche Standorte Schrumpfungsrisse: bei Regen schnelle und tiefe Verlagerung - Drainage Abfluss in Oberflächengewässer - Hanglage Niederschlag auf trockenen Boden: IPU wird wieder gelöst Oberflächlicher Wasserabfluss auf gepflügten Flächen mit IPU Belastung der Gewässer mit IPU
13 Maßnahmen zur Verminderung der Belastung von Gewässern durch PSM - Einhaltung der Anwendungsbestimmungen Abstandsauflagen (Abdriftminderung) IPU spezifische Auflagen: keine Anwendung auf drainierten Flächen vom keine Anwendung bei Tongehalt > 30 % keine Anwendung auf ganz leichten Böden, wenn C org < 1 % bei Hangneigung > 2 %: Mulchsaat oder Randstreifen 10 bzw. 20 m erforderlich Bußgeldbewehrt und CC-relevant!!!
14 Umsetzung der WRRL Pflanzenschutzmittel-Belastung der Flusswasserkörper
15 Maßnahmen zur Verminderung der Belastung von Gewässern durch PSM - Vermeidung punktförmiger Einträge Beseitigung von Brüheresten Verdünnung und Ausbringung auf der Kulturfläche sachgerechte Reinigung der Spritze (Feld) Innen- und Außenreinigung Ausbringung der Reinigungsflüssigkeit auf der Kulturfläche Kleine Ursache mit großer Wirkung!!!
16 Spritzbrühe in Gewässer - Modellrechnung 1 kg Wirkstoff in 250 l Wasser / ha: d.h. in 25 l Restbrühe also 100 g Wirkstoff = 4 g / l Wasser = 4 mg / l Wasser =4 μg / l Wasser =1 μg / l Wasser =0,1 μg / l Wasser Um den Trinkwassergrenzwert von 0,1 μg/l zu erreichen, müsste dieser Brüherest auf l ( m³) verdünnt werden. Keine Spritzbrühe ins Gewässer!!!
17 Schutz der Gewässer vor Pflanzenschutzmitteln - Spülwasser und Pflanzenschutzmittel dürfen nicht in Gulli Verweildauer in der Kläranlage zu kurz keine geeigneten Mikroorganismen Pflanzenschutzmittel fließt über Gulli und Kläranlage in das Gewässer!!!
18 Fazit und Ausblick - Ackerfuchsschwanzbekämpfung auf Problemstandorten bleibt schwierig und kann nur unter Einbeziehung aller Maßnahmen auf Dauer erfolgreich sein ackerbauliche Maßnahmen Wirkung über Boden und Blatt kombinieren Behandlung zum optimalen Zeitpunkt Herbst: kleiner Afu, wenig Ertragsverlust Bekämpfung in der Fruchtfolge: Nulltoleranz im Raps und in der Blattfrucht Konsequenter Wirkstoffwechsel Gesamtes Anbausystem betrachten + planen!!!
19 Hoffentlich sieht Ihr Weizen nicht so aus!!! Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit Photo: Gerd Münkel LWA Sinsheim
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