Kompetenzen fördern. Attraktivität steigern. Qualität sichern.
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- Max Sachs
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1 Kompetenzen fördern. Attraktivität steigern. Qualität sichern. Workshop II: Prüfungsformen entwickeln und anwenden
2 Agenda Welche Prüfungsinstrumente gibt es bereits? Warum Prüfungen? Welche Qualitätssicherungsinstrumente wenden wir als IHK- Organisation an? Warum externe Evaluierungen? Wie steht es mit der Prüfungsökonomie? 6. Oktober 2011 Seite 2
3 Prüfungsinstrumente 1/4 Schriftliche Aufgaben Der Prüfling bearbeitet schriftlich berufstypische Aufgaben. Fachgespräch In einem Fachgespräch werden Fachfragen und fachliche Sachverhalte erörtert; es werden u.a. Probleme, Lösungen oder Vorgehensweisen diskutiert. Fallbezogenes Fachgespräch, welches ein eigenes Prüfungsinstrument darstellt Auftragsbezogenes Fachgespräch, das nach der Durchführung des betrieblichen Auftrags oder des Prüfungsprodukts / Prüfungsstücks erfolgt Situatives Fachgespräch, welches sich auf die Arbeitsaufgabe bezieht. Es findet während der Aufgabendurchführung statt, um das Handeln besser verstehen zu können. Gesprächssimulation Die Gesprächssimulation ist ein mündliches Rollenspiel. Der Prüfling agiert dabei in seiner künftigen beruflichen Funktion, während in der Regel ein Prüfer / eine Prüferin die Rolle des Gesprächspartners übernimmt. Die Gesprächssimulation wird vom gesamten Prüfungsausschuss abgenommen. (Quelle: 6. Oktober 2011 Seite 3
4 Prüfungsinstrumente 2/4 Präsentation Der Prüfling stellt in einem Vortrag ggf. unter Nutzung von Hilfsmitteln einen berufstypischen Sachverhalt, berufliche Zusammenhänge oder die Lösung einer vorab gestellten Aufgabe dar und beantwortet bei Bedarf auf den Vortrag bezogene Verständnisfragen. Gegenstand der Bewertung können z.b. fachliche und kommunikative Kompetenzen, die Form der Darstellung und die Präsentationstechnik sein. Die Präsentation wird vom gesamten Prüfungsausschuss abgenommen. Prüfungsprodukt / Prüfungsstück Der Prüfling erhält die Aufgabe, ein berufsspezifisches Produkt zu fertigen. Beispiele für ein solches Prüfungsprodukt / Prüfungsstück sind ein Metall- oder Holzerzeugnis, ein Computerprogramm, ein Marketingkonzept, eine technische Zeichnung, ein Blumenstrauß, ein Geschäftsbrief etc. Zu bewerten ist das Arbeitsergebnis. Während des Arbeitsprozesses kontrolliert eine Aufsichtsperson, ob der Prüfling selbstständig arbeitet und keine unzulässigen Hilfsmittel verwendet. Die Aufsichtsperson muss kein Mitglied des Prüfungsausschusses sein. Arbeitsprobe Der Prüfling soll eine berufstypische Arbeit durchführen. Hierbei kann es sich beispielsweise um eine Dienstleistung oder eine Instandhaltung handeln. Der Prüfungsausschuss bewertet die Arbeits-/ Vorgehensweise und das Arbeitsergebnis. Die Durchführung der Arbeitsprobe erfolgt in Anwesenheit des Prüfungsausschusses. (Quelle: 6. Oktober 2011 Seite 4
5 Prüfungsinstrumente 3/4 Betrieblicher Auftrag Der Betriebliche Auftrag besteht aus einer im Ausbildungsbetrieb anfallenden realen berufstypischen Arbeit, diese muss Mindeststandards für Qualitätsanforderungen in Umfang und Komplexität erfüllen. Er wird vorgeschlagen und muss vom Prüfungsausschuss genehmigt werden. Durchgeführt wird der Betriebliche Auftrag im Betrieb bzw. beim Kunden selbst. Bewertet werden die prozessrelevanten Kompetenzen, Arbeitsergebnisse und/oder Arbeits-/ Vorgehensweisen. Grundlage der Bewertung sind die Instrumente: Auftragsbezogenes Fachgespräch, Präsentation und/oder Schriftliche Aufgaben. Es ist zusätzlich möglich, eine Dokumentation, praxisbezogene Unterlagen und die Inaugenscheinnahme des Arbeitsergebnisses in die Bewertung mit einzubeziehen. Der Betriebliche Auftrag ist kein eigenständiges Prüfungsinstrument, da zu seiner Bewertung in der Regel mehrere Prüfungsinstrumente festgelegt werden! (Quelle: 6. Oktober 2011 Seite 5
6 Prüfungsinstrumente 4/4 Arbeitsaufgabe Die Arbeitsaufgabe besteht aus einer vom Prüfungsausschuss entwickelten berufstypischen Aufgabe, bei der im Gegensatz zur Arbeitsprobe und zum Prüfungsprodukt / Prüfungsstück auch die prozessrelevanten Kompetenzen bewertet werden. Darüber hinaus können ebenfalls Arbeitsergebnisse und/oder Arbeits-/ Vorgehensweisen bewertet werden. Grundlage der Bewertung sind die Instrumente: Situatives Fachgespräch, Präsentation und/ oder Schriftliche Aufgaben. Es ist zusätzlich möglich, eine Dokumentation, praxisbezogene Unterlagen, eine Beobachtung der Durchführung und die Inaugenscheinnahme des Arbeitsergebnisses in die Bewertung mit einzubeziehen. Sofern die Dokumentation Teil des berufstypischen Arbeitsergebnisses ist, kann eine eigenständige Bewertung erfolgen. Die Arbeitsaufgabe ist kein eigenständiges Prüfungsinstrument, da zu ihrer Bewertung in der Regel mehrere Prüfungsinstrumente festgelegt werden! (Quelle: 6. Oktober 2011 Seite 6
7 Warum Prüfungen? Laut 1 BBiG Abs. (3) Die Berufsausbildung hat die für die Ausübung einer qualifizierten beruflichen Tätigkeit in einer sich wandelnden Arbeitswelt notwendigen beruflichen Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten (berufliche Handlungsfähigkeit) in einem geordneten Ausbildungsgang zu vermitteln. Sie hat ferner den Erwerb der erforderlichen Berufserfahrungen zu ermöglichen. Die IHK-Prüfung ermittelt diese berufliche Handlungsfähigkeit. 6. Oktober 2011 Seite 7
8 Qualitätssicherungsinstrument: Fachausschüsse Die Fachausschüsse sind paritätisch mit Arbeitgeber- und Arbeitnehmerbeauftragten sowie Lehrern beruflicher Schulen (analog 40 BBiG) besetzt. Die Fachausschuss-Mitglieder werden von den IHKs und vom DGB vorgeschlagen, werden für fünf Jahre berufen, sind als Ausbilder oder als Berufsschullehrer tätig tagen in der Regel zweimal jährlich. Die Tätigkeit im Fachausschuss ist ehrenamtlich. 6. Oktober 2011 Seite 8
9 Qualitätssicherungsinstrument: Fachausschüsse Auswahl, Entwicklung und Verabschiedung der schriftlichen und praktischen Zwischen- und Abschlussprüfungen. Festlegung des Umfangs und der Tiefe der Prüfungen in den einzelnen beruflichen Qualifikationen. Gewichtung der Prüfungselemente, sofern sie nicht in der Verordnung vorgegeben sind. 6. Oktober 2011 Seite 9
10 Qualitätssicherungsinstrument: Zentral erstellte Prüfungsaufgaben Einhaltung klar definierter Standards: Gerechte, bundesweit vergleichbare Prüfung zur Beurteilung der beruflichen Handlungsfähigkeit auf der Basis der bundesweit einheitlichen Ausbildungsverordnungen und des Bundesrahmenlehrplans unter Berücksichtigung der Gütekriterien von Testverfahren: Objektivität (im Sinne von Unabhängigkeit) Reliabilität (Zuverlässigkeit) Validität (Gültigkeit) Ökonomie (Wirtschaftlichkeit) 6. Oktober 2011 Seite 10
11 Qualitätssicherungsinstrument: Planung / Vorbereitung Berufung der Fachausschuss-Mitglieder Paritätische Zusammensetzung (Beauftragte von Arbeitgebern, Arbeitnehmern und Lehrern der beruflichen Schulen) Qualitative Voraussetzung für die Berufung: Sachkunde auf dem Prüfungsgebiet im jeweiligen Ausbildungsberuf Berufung als Prüfer in einen regionalen Prüfungsausschuss Die Fachausschuss-Mitglieder entwickeln die Prüfungsaufgaben, die in den Sitzungen besprochen, beschlossen und verabschiedet werden. 6. Oktober 2011 Seite 11
12 Qualitätssicherungsinstrument: Kontrolle / Steuerung Prüfung der Prüfungsaufgaben durch die Aufgabenerstellungs-, Fachausschuss- und Arbeitskreismitglieder Prüfung durch die Mitarbeiter der Aufgabenerstellungseinrichtung Lektorat eines externen Verlags Termincontrolling zur Einhaltung der bundeseinheitlichen Prüfungstermine Einhaltung der DIHK-Geheimhaltungsrichtlinie Zeitnahe Rückmeldung der Prüfungsausschüsse über die zuständige IHK 6. Oktober 2011 Seite 12
13 Qualitätssicherungsinstrument: Qualitätssicherung Beschwerdemanagement: Stellungnahme der Prüfungsausschüsse zu jeder schriftlichen und praktischen Prüfung (Feedback) Besprechung der Stellungnahmen in den jeweiligen Fachausschuss-Sitzungen Ableitung von Maßnahmen und Verbesserungen, die in den künftigen Prüfungen Berücksichtigung finden Beantwortung der Stellungnahmen 6. Oktober 2011 Seite 13
14 Qualitätssicherungsinstrument: Geheimhaltungsfall Alarmplan der Aufgabenerstellungseinrichtungen Ein definierter Alarmplan der PAL regelt die Vorgehensweise im Geheimhaltungsfall. Der IHK-Krisenstab entscheidet im Einzelfall über den Austausch von Prüfungen/Prüfungsteilen über die Verlegung eines Prüfungstermins Die Qualität der Prüfungen wird selbst beim kompletten Austausch von Prüfungsaufgaben durch das Vorhandensein von Reserveaufgabensätzen garantiert. Regelmäßige Zertifizierung der Sicherheitsrichtlinie zur Geheimhaltung von Prüfungsaufgaben durch ein unabhängiges Prüfinstitut. 6. Oktober 2011 Seite 14
15 Qualitätssicherungsinstrument: Prüfungsstatistik 6. Oktober 2011 Seite 15
16 Externe Evaluierungen: Standards extern überprüfen und den Weg dorthin den Schulen überlassen Die qualitätssichernde Funktion externer Evaluierung durch Prüfungen. 6. Oktober 2011 Seite 16
17 Prüfungsökonomie Welche Kosten entstehen? Entwicklungsaufwand beim Fachausschuss (FA) Kosten (z.b. für Anreise, Übernachtung, Aufgabenentwicklung ) Zeit für die Erstellung, Erprobung Durchführungsaufwand Zeitaufwand für Prüfungsausschuss (PA) Mitglieder Zeitaufwand für Unternehmen (Berücksichtigung der Unternehmensgröße) Zeitaufwand für Prüflinge Zeitaufwand für IHKs Kosten für Prüfungsmaterialien, Werkzeuge und Maschinen Auswertungsaufwand Zeitlicher Aufwand für Bewertung (durch PA und IHKs) 6. Oktober 2011 Seite 17
18 Prüfungsökonomie Herausforderungen für die Zukunft Weitere Reduzierung des Prüfungsaufwandes ohne Qualitätsverlust in Erstellung, Durchführung und Auswertung Entwicklung von Simulationen für Fehler- bzw. Systemanalyse und IT-gestützte Kompetenzfeststellungsverfahren 2-, 4- bzw. 6-Augenprinzip 6. Oktober 2011 Seite 18
19 Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit IHK für München und Oberbayern Hausanschrift: bis 22. Dezember 2011: ab Januar 2012: Max-Joseph-Straße 2, München Balanstraße 55-59, München Telefon: Telefax: Oktober 2011 Seite 19
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