Vorurteile erkennen und Vorurteilen begegnen (6.2)
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- Käthe Kalb
- vor 7 Jahren
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1 Vorurteile erkennen und Vorurteilen begegnen (6.2) Jahrgangsstufe 6 Fach/Fächer Übergreifende Bildungsund Erziehungsziele Zeitrahmen Benötigtes Material Ethik Werteerziehung, Soziales Lernen, Kulturelle und Interkulturelle Bildung, Politische Bildung 2 Schulstunden Arbeitsblatt mit Arbeitsaufträgen, Plakate und Stifte Kompetenzerwartungen Grundlegende Kompetenz: Die Schülerinnen und Schüler akzeptieren kulturelle Unterschiede und achten die Eigenart anderer. Kompetenzerwartungen: 6.2 Das Fremde verstehen und damit umgehen Die Schülerinnen und Schüler akzeptieren kulturelle und naturgegebene Eigenarten des Menschen und gehen respektvoll miteinander um. verstehen Ursache und Wirkung von Vorurteilen an Beispielen aus ihrer Lebenswelt und nutzen Möglichkeiten zu deren Abbau, z. B. durch selbstkritisches Nachfragen. Aufgabe Vorurteile äußern sich nicht selten in Situationen, die man für sich selbst als fremdartig oder gar bedrohlich wahrnimmt. Diese Empfindungen lassen sich häufig auf Äußerlichkeiten von Menschen zurückführen, etwa die Hautfarbe oder die Gesichtszüge, aber auch Sprache und Kleidung. Die Lernaufgabe soll dazu dienen, die Ursachen von Voreingenommenheit zu erkennen sowie Möglichkeiten zum Umgang mit Vorurteilen zu finden und diese zu erproben. Zudem fühlen sich die Schülerinnen und Schüler in die Lebenssituation hier lebender Menschen aus anderen Kulturkreisen ein. Wichtig für diese Lernaufgabe ist, dass die Lernenden Verständnis dafür entwickeln, woraus Vorurteile häufig resultieren. Hierzu sollen sie sich zunächst mit alltäglichen Situationen auseinandersetzen, diese analysieren und in Rollenspielen alternative Handlungsweisen erproben. Seite 1 von 5
2 Die dadurch gewonnenen Einsichten sollen dabei helfen, (eigene) Vorurteile aus dem unmittelbaren Lebensumfeld zu erkennen und diesen zu begegnen. Zur Visualisierung der Ergebnisse eignet sich die Gestaltung eines Plakates, da auf dieses während des Schuljahres bei Bedarf immer wieder zurückgegriffen werden kann. Quellen- und Literaturangaben Hinweise zum Unterricht Zur Einführung eignen sich etwa aktuelle Ereignisse und Entwicklungen, die den Schülern beispielsweise aus den Medien bekannt sind. Auch können die Begriffe fremd oder Vorurteil als Einstieg dienen. Im Anschluss daran bearbeiten die Schülerinnen und Schüler folgendes Arbeitsblatt mit den dazugehörigen Aufträgen. Situation 1: Mit Ängsten und Vorurteilen umgehen Quelle: Seite 2 von 5
3 Situation 2: Quelle: Arbeitsaufträge zu den Situationen: 1. Wovor haben die Frauen Angst? 2. Welche Handlungen hätten die Situationen verändert? Wählt eine Szene aus und spielt diese mit vertauschten Rollen. Als Differenzierungsmöglichkeit können die Schülerinnen und Schüler sich selbst ähnliche Situationen überlegen und entsprechend der Arbeitsaufträge Lösungsmöglichkeiten aufzeigen. Auch können alternativ zu den Rollenspielen die beiden Comics (Situation 1 und 2) neu gezeichnet werden, sodass jeweils die beiden Handelnden miteinander ins Gespräch kommen und so ihre Vorurteile überwinden. Seite 3 von 5
4 Arbeitsaufträge zu Vorurteile abbauen : 1. Woher kommen solche Vorurteile wie in den beiden Situationen? 2. Welche Vorurteile begegnen dir in deinem eigenen Leben (z. B. in deiner Schule)? 3. Wie lassen sich Vorurteile deiner Meinung nach am besten abbauen? Erstelle zu den Fragen 3 bis 5 ein Plakat. Je nach Bedarf kann die Arbeit am Plakat zeitlich ausgeweitet werden, so kann die Lehrkraft der Klasse etwa zusätzliche Materialien zum Thema Vorurteile zur Verfügung stellen. Auch können die Arbeitsaufträge ohne die Erstellung eines Plakates problemlos durchgeführt werden. Beispiele für Produkte und Lösungen der Schülerinnen und Schüler Anregung zum weiteren Lernen Eine weitere Möglichkeit zur Beschäftigung mit subjektiver visueller Wahrnehmung und den daraus resultierenden Stereotypen bzw. Vorurteilen bietet die Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Kleidungsstücken oder Kleidungsstilen. So zeigt beispielsweise die Fotografin Seren Basogul die Wirkung verschiedener Kopftücher, die zunächst als modisches Accessoire erscheinen und sich mit der Steigerung der Bedeckungsfläche zum religiösen Symbol entwickeln, das von nicht wenigen Betrachtern als fremd oder gar bedrohlich empfunden wird. (Quelle: Seite 4 von 5
5 Die Schülerinnen und Schüler können dieses Phänomen aber auch selbst ausprobieren, indem ein/e Schüler/in ein mitgebrachtes Tuch in den verschiedensten Varianten trägt und die anderen jeweils die Wirkung genauer beschreiben. Bei diesem Aspekt kann zudem Bezug auf Lernbereich 6.4 und dem Begreifen von sichtbaren religiösen Elementen genommen werden. Das Experimentieren mit dem (Kopf-) Tuch lässt sich ebenfalls auf andere Kleidungsstücke und Situationen übertragen, etwa andere Kopfbedeckungen (z. B. Turban etc.) oder auch die unterschiedlichen Kleidungsstile von Jugendlichen bzw. den Stellenwert von Markenkleidung, um gemeinsam mit den Lernenden über den Zusammenhang von Äußerlichkeiten, subjektiver Wahrnehmung und Vorurteilen ins Gespräch zu kommen. Seite 5 von 5
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