Lilith e.v. - Drogenhilfe für Frauen und Kinder
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1 Lilith e.v. - Drogenhilfe für Frauen und Kinder Suchthilfe unter Umständen einmal anders Schwangerschaft + Sucht Fachtag Sucht Bezirk Mittelfranken Anne Leuders Lilith e.v. Drogenhilfe für Frauen und Kinder
2 Schwangere Frauen mit Drogenproblematik Keine gesicherten Zahlen für Deutschland Deutschland: Rund Kinder haben einen drogenabhängigen Elternteil Schwangere mit Drogenproblematik konsumieren meist auch Alkohol und Nikotin während der Schwangerschaft Drogen, Nikotin + Alkohol haben negative Auswirkungen auf den Verlauf der Schwangerschaft, den Geburtsvorgang sowie auf das Ungeborene (Früh- Fehlgeburten, pränatale Schädigungen, Langzeitschädigungen, erhöhtes Risiko für die Kinder später selbst eine Suchterkrankung zu entwickeln etc.)
3 Lebensrealitäten von schwangeren Frauen mit Drogenproblematik Ungewollte, spät erkannte Schwangerschaften ( Konsum) + erhöhtes Risiko für Früh- Fehlgeburten Sucht Beschaffungsdruck/Kriminalität Permanentes letales Risiko Schädigungen des ungeborenen Kindes durch Konsum (Drogen, Alkohol, Nikotin) Erleben von Gewalt (seelisch + körperlich) Gesundheit Psychische Erkrankungen Infektionserkrankungen (HIV, HEP etc.) Schlechter Allgemeinzustand Schlechte sozioökonomische Situation Wohnungslosigkeit, Schulden etc.) Famil. Sit: Alleinerziehend Wechselnde + konsumierendepartner_innen Mangelnde fam./soziale Unterstützung
4 Lebensrealitäten von schwangeren Frauen mit Drogenproblematik Erhöhter Stresslevel Bindungsstörungen Schädigungen des Ungeborenen Erhöhter Pflegeaufwand der Neugeborenen RetraumatisierungTrauma und Schwangerschaft Emotionale Situation Scham- u. Schuldgefühle Gefühle der Ohnmacht Angst vor Sorgerechtsentzug Stigmatisierung Schwer erreichbar Eigene Biographie Trennungserleben Aufwachsen mit suchtkrankem Elternteil Erleben von (sexualisierter) Gewalt/Traumata Kein Zugang zum Netzwerk der Gesundheits- Kinder und Jugendhilfen bzw. Verschweigen der Suchtthematik
5 Trauma und Schwangerschaft Bei Frauen, deren Kinder neonatal verstarben, wurden SG in der Vorgeschichte doppelt so häufig wie in der Vergleichsgruppe angegeben. Deutsches Ärzteblatt, Jg. 100, Heft 11, , Ähnlichkeiten zwischen Trauma und Schwangerschaft/Geburt: Abhängigkeit; Ohnmacht; Ereignis findet in einem sehr intimen Lebensbereich statt, Gefühl von Hilflosigkeit und Wehrlosigkeit, extreme Schmerzen, Ängste, Überscheiten natürlicher Schamgrenzen Schwangerschaft Erinnerung an Trauma mehr Drogenkonsum als Bewältigungsstrategie. Schwangerschaft Konsumverzicht Trauma wird präsent
6 Eine von 25 Schwangeren jährlich 31-Jährige Klientin, schwanger, obdachlos, Alkohol- und Cannabiskonsum, Traumatisiert Verweigerung gyn. Untersuchungen Wird von einer Freundin zu Lilith mitgebracht. Sie hat den Verdacht, dass sie schwanger sein könnte Anbindung an Lilith: Frauencafé, Regelmäßiges Mittagessen, Kleiderkammer, Kontakte zu Schwangeren/Müttern, Einzelgespräche Gyn. Sprechstunde, Feststellung der Schwangerschaft in der gyn. Sprechstunde Vermittlung an u. Begleitung zu Gyn. Praxis 33. SSW Vermittlung an u. Begleitung zum Jugendamt Stat. Mutter-Kind- Einrichtung Vermittlung finanzielle Hilfen, Erstausstattung etc. Begleitung zum Geburtsvorbereitungstermin in der Klinik., Vermittlung an psycholog. Dienst, gemeinsames Gespräch mit Neonatologie Nach Geburt des Kindes: Runder Tisch mit Klientin, Psych. Dienst + med. Dienst der Klinik, Jugendamt, Mutter-Kind- Haus, Lilith
7 Film Lilith Interview.mpg
8 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit Lilith e.v. Anne Leuders Bogenstrasse Nürnberg Tel.:
9 Fachtag Sucht des Bezirks Mittelfranken Suchthilfe unter Umständen einmal anders Schwangerschaft & Sucht Erica Metzner, Einrichtungsleiterin des Suchthilfezentrum der Stadtmission Nürnberg e. V. 9
10 Fachtag Sucht des Bezirks Mittelfranken Suchthilfe unter Umständen einmal anders Schwangerschaft & Sucht Schwangerschaft und Alkoholabhängigkeit ein Tabu!? Fachtag Sucht des Bezirks Mittelfranken Juni
11 Fachtag Sucht des Bezirks Mittelfranken Suchthilfe unter Umständen einmal anders Schwangerschaft & Sucht Fakten: In Deutschland trinkt im Schnitt mehr als jede Vierte Frau Alkohol in der Schwangerschaft. Das ist das Ergebnis der ersten weltweiten Studie zum Trinkverhalten in der Schwangerschaft. In Deutschland trinken 8 % der Schwangeren sogar so viel, dass es auch für nicht schwangere als gesundheitlich riskant gilt (Drogenbeauftragte 2015) Fachtag Sucht des Bezirks Mittelfranken Juni
12 Fachtag Sucht des Bezirks Mittelfranken Suchthilfe unter Umständen einmal anders Schwangerschaft & Sucht Fakten: Frauen die in der Schwangerschaft durchschnittlich mehr als zwei alkoholische Getränke täglich oder fünf bis sechs bei einer Gelegenheit konsumieren bringen mit einer Wahrscheinlichkeit von 4,3 % ein Kind mit FASD zur Welt. Schätzungen gehen davon aus, dass pro Jahr in Deutschland Kinder schon bei ihrer Geburt alkoholgeschädigt (FASD) sind (BZgA Okt. 2001,Drogenbeauftragte & BZgA 2015) Bildquelle: Stadtmission Nürnberg e. V. / Diakonisches Werk Bayern Fachtag Sucht des Bezirks Mittelfranken Juni
13 Fachtag Sucht des Bezirks Mittelfranken Suchthilfe unter Umständen einmal anders Schwangerschaft & Sucht Was bedeutet Fetale Alkoholspektrumstörung (FASD) Körperliche Anzeichen Kleiner Kopfumfang Hautfalten an den Augenecken Kleine Augenöffnung Stupsnase Kleine Rinne zwischen Nase und Oberlippe Dünne Oberlippe Minderwuchs Untergewicht Verhaltensauffälligkeiten und Entwicklungsstörungen Hyperaktivität Aufmerksamkeitsmangel Lernschwierigkeiten gestörte Feinmotorik Anpassungsschwierigkeiten Verzögerte Entwicklung Sprachstörungen Hörstörungen Sprachstörungen Fachtag Sucht des Bezirks Mittelfranken Juni
14 Fachtag Sucht des Bezirks Mittelfranken Suchthilfe unter Umständen einmal anders Schwangerschaft & Sucht Es ist wichtig diese Thema Alkoholabhängigkeit und Schwangerschaft aus dem Tabu zu holen. Schwangere mit einer Alkoholabhängigkeit bedürfen einer besonderen achtsamen Aufmerksamkeit. Was bedeutet dies für Mittelfranken? Begrüßenswert wäre es wenn das neu in den Deutschen Kerndatensatz aufgenommene Item Schwangerschaft im standardisieren Sachbericht der Suchtberatungsstellen ausgewiesen wäre. Optimal wäre eine gute wertschätzende Zusammenarbeit zwischen Suchtberatungsstellen und gynäkologischen Praxen / Kliniken, Schwangerschaftsberatungsstellen u. a. Kooperationspartner /-innen Fachtag Sucht des Bezirks Mittelfranken Juni
15 Fachtag Sucht des Bezirks Mittelfranken Suchthilfe unter Umständen einmal anders Schwangerschaft & Sucht Wir freuen uns auf eine rege Diskussion im Workshop Fachtag Sucht des Bezirks Mittelfranken Juni
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