Bluthochdruck. Facharztpraxis für Allgemeinmedizin Ansgar Hantke
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- Krista Geisler
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Transkript
1 Bluthochdruck Facharztpraxis für Allgemeinmedizin Ansgar Hantke
2 Bluthochdruck Herzlich Willkommen
3 Bluthochdruck Thema: Stehst du auch unter Druck? Was hat das mit dem Blutdruck zu tun?
4 Bluthochdruck 30% der Deutschen leiden an einem Bluthochdruck Etwa die Hälfte sind erfolgreich behandelt (Deutsche Hochdruckliga) 20% wissen nichts von ihrer Erkrankung 30% lassen sich nicht behandeln oder sind nicht gut eingestellt
5 Bluthochdruck Etwa die Hälfte der 50jährigen Männer haben einen Bluthochdruck 4 von 5 der 70jährigen haben einen Bluthochdruck
6 Bluthochdruck Synonym: Arterielle Hypertonie Hypertonus Arterieller Hypertonus
7 Bluthochdruck zu klärende Fragen: Was ist ein Bluthochdruck eigentlich? Wie kann ich ihn feststellen? Wie messe ich den Blutdruck richtig? Was sind die häufigsten Ursachen?
8 Bluthochdruck zu klärende Fragen: Ammenmärchen Warum ist es sinnvoll, den Bluthochdruck behandeln zu lassen? Welche Behandlungen gibt es?
9 Bluthochdruck Was ist ein Bluthochdruck eigentlich?
10 Was ist ein Bluthochdruck eigentlich? Ein über der Norm liegender Blutdruck
11 Klärung Begriffe: Blutdruck und Norm Was ist ein Blutdruck?
12 Was ist ein Blutdruck? Der Blutdruck ist eine mittels einer bestimmten Messmethode erhobene Größe eines organischen Phänomens
13 Klärung Begriffe: Messmethode, Größe und Organisches Phänomen Messmethode: Messung mittels Pneumatischer Armmanschette nach Riva-Rocci (RR)
14 Klärung Begriffe: Größe und Organisches Phänomen Größe: Millimeter Quecksilbersäule (mmhg)
15 Was ist ein Blutdruck?
16 Was ist ein Blutdruck?
17 Klärung Begriffe: Organisches Phänomen Organisches Phänomen: Durch den Pulsdruck kommt es zur Ausdehnung der Arterie
18 Was ist ein Bluthochdruck eigentlich? Was ist die Norm?
19 Klärung Begriffe: was ist die Norm? Die Norm ist ein durch verschiedene Fachgesellschaften willkürlich bestimmter Bereich des gemessenen Blutdruckes, der auf wissenschaftlichen Untersuchungen basiert
20 Warum willkürlich?
21 Was ist ein Bluthochdruck eigentlich? Definition 1: Der Bluthochdruck ist eine chronische Erkrankung des Herz-Kreislaufsystems, dem eine Erhöhung des Pulsdruckes in den Arterien zu Grunde liegt
22 Was ist ein Bluthochdruck eigentlich? Wir unterscheiden den Systolischen (oberer Wert) von dem Diastolischen (unterer Wert) Druck
23 Was ist ein Bluthochdruck eigentlich? Der Systolische Druck ist ein Maß für die Kraft, die das Herz beim Auswurf des Blutes in den Kreislauf aufbringt
24 Was ist ein Bluthochdruck eigentlich? Der Diastolische Druck ist ein Maß für die Gefäßspannung, die besteht, wenn das Herz gerade kein Blut in den Kreislauf auswirft
25 Bluthochdruck Wie kann ich ihn feststellen?
26 Wie kann ich ihn feststellen? Er lässt sich auf einfache Weise mittels Blutdruckmessgerät (Sphygmomanometer) untersuchen
27 Wie kann ich ihn feststellen? Sowie einem Stethoskop: Hier sind die Korotkow Töne ausschlaggebend
28 Wie kann ich ihn feststellen? Die Korotkow Töne entstehen durch die Verwirbelung des Blutes bei langsamen Nachlassen des Druckes durch die Armmanschette
29 Bluthochdruck Wie messe ich den Blutdruck richtig?
30 Wie messe ich den Blutdruck richtig? Sitzende Position Vor der Blutdruckmessung mindestens 5 min Ruhe Armmanschette auf Herzhöhe (für Handgelenksmessung gilt das gleiche)
31 Wie messe ich den Blutdruck richtig? Falls Messung mittels Armmanschette: Die Manschette muss dem Oberarmumfang angemessen sein Messung starten Nach 1-2 Minuten Messung wiederholen
32 Welche Fehlermöglichkeiten gibt es bei der Blutdruckmessung? Armmanschette liegt nicht eng genug an Noch verbleibende Luft in der Manschette Nicht ausreichendes Aufpumpen Zu schnelles Ablassen des Druckes
33 Welche Fehlermöglichkeiten gibt es bei der Blutdruckmessung? Fehlmessung bei Automatischen Geräten Herzrhythmusstörungen (z.b. Vorhofflimmern)
34 Welche Fehlermöglichkeiten gibt es bei der Blutdruckmessung? Menschen mit sehr kräftigen aber auch sehr dünnen Oberarmen Menschen mit verengten Blutgefäßen Weißkitteleffekt
35 Wo beginnt der Bluthochdruck? Normwerte: RR Optimal: <120/<80 mmhg RR Normal: <130/<85 mmhg RR Hochnormal: <140/<90 mmhg
36 Wo beginnt der Bluthochdruck? Bluthochdruck: RR Leicht erhöht: /90-99 mmhg RR Mäßig erhöht: / mmHg RR Stark erhöht: >180/>110 mmhg
37 Wo beginnt der Bluthochdruck? RR Hypertensive Entgleisung: > 200/>130 mmhg RR Hypertensive Krise: wie oben allerdings MIT Symptomen wie Luftnot, Engegefühl, Schwindel, Übelkeit...
38 Wie bestimme ich den Blutdruck richtig? Zur Bestimmung des RR`s wird der Durchschnitt aus Messungen an mindestens 4 Tagen morgens und abends je zweimal herangezogen
39 Bluthochdruck Was sind die häufigsten Ursachen?
40 Was sind die häufigsten Ursachen? Ursache Nr.1: Essentieller Hypertonus (90%) Multifaktoriell bedingt
41 Was sind seltene Ursachen? Sekundäre Hypertonie (10%) Nierenerkrankung (renaler Hypertonus) Nebennierenerkrankung Schilddrüsenerkrankung Nebenschilddrüsenerkrankung
42 Was ist ein Bluthochdruck eigentlich? Definition 2: Wahrscheinlich ist der Bluthochdruck keine eigenständige Erkrankung, sondern ein Symptom verschiedenster Ursachen/Faktoren
43 Was sind die häufigsten Ursachen? Soziokulturelle Faktoren Genetische Faktoren Umweltfaktoren Ernährungsbedingungen Emotionale Faktoren Situative Faktoren
44 Soziokulturelle Faktoren
45 Emotionale Faktoren
46 Emotionale Faktoren
47 Emotionale Faktoren
48 Emotionale Faktoren
49 Bluthochdruck Ammenmärchen
50 Ammenmärchen Kaffee erhöht den Blutdruck Alkohol hat keinen Einfluss auf den Blutdruck Wer einen hochroten Kopf hat, der hat einen hohen Blutdruck
51 Ammenmärchen Ist der Blutdruck erhöht und bestehen Kopfschmerzen, ist der Blutdruck Schuld Schwindel ist häufig Ursache eines niedrigen Blutdruckes Der Blutdruck muss bei Werten >140/>90 mmhg SOFORT medikamentös gesenkt werden
52 Bluthochdruck Warum ist es sinnvoll, den Bluthochdruck behandeln zu lassen?
53 Warum ist es sinnvoll, den Bluthochdruck behandeln zu lassen? Aufgrund von Folgeerkrankungen: 1. Herzinfarkt (KHK) 2. Schlaganfall 3. Verschlusskrankheit (pavk) 4. Niereninsuffizienz
54 Warum ist es sinnvoll, den Bluthochdruck behandeln zu lassen? Wissenschaftlicher Hintergrund: 1. Framingham Studie 2. Procam Studie
55 Warum ist es sinnvoll, den Bluthochdruck behandeln zu lassen?
56 Warum ist es sinnvoll, den Bluthochdruck behandeln zu lassen?
57 Bluthochdruck Welche Behandlungen gibt es?
58 Vorgehen bei folgenden RR-Werten RR Optimal: <120/<80 mmhg (Kontrolle in 5 Jahren) RR Normal: <130/<85 mmhg (Kontrolle alle 2 Jahre z.b. im Rahmen des Check-up`s)
59 Vorgehen bei folgenden RR-Werten RR Hochnormal: /85-89 mmhg (Kontrolle in 12 Monaten)
60 Vorgehen bei folgenden RR-Werten RR Leicht erhöht: /90-99 mmhg (Lebensstiländerung, RR Kontrolle nach 2 Monaten, dann ev. Med. Therapie) RR Mäßig erhöht: / mmhg (Lebensstiländerung, RR Kontrolle innerhalb eines Monats, dann ev. Med.)
61 Vorgehen bei folgenden RR-Werten RR Stark erhöht: >180/>110 mmhg (Lebensstiländerung, RR Kontrolle innerhalb von 1-2 Wochen, dann ev. Med. Therapie)
62 Vorgehen bei folgenden RR-Werten Hypertensive Entgleisung und Hypertensive Krise:>200/>130 mmhg (Unverzügliche medikamentöse Behandlung!)
63 Nicht-medikamentöse Therapie Lebensstiländerung: Alkoholkonsum reduzieren -B- Rauchen einstellen Ressourcen (Kraftquellen)aktivieren
64 Nicht-medikamentöse Therapie Lebensstiländerung: Ernährungsumstellung (Salzkonsum -Aund Fett reduzieren, vermehrt Konsum von Gemüse und Obst) Sport/körperliche Aktivität fördern -A- Gewicht reduzieren -B-
65 Nicht-medikamentöse Therapie Lebensstiländerung: Stress (belastende emotionale und soziale Faktoren) reduzieren Entspannungsverfahren (z.b. PMR) erlernen Konfliktbewältigungsstrategien erlernen
66 Welche Behandlungen gibt es? Medikamentöse Therapie: ACE Hemmer (z.b. RamiPRIL) AT1 Blocker (z.b. CandeSARTAN) ß-Blocker (z.b. BisoprOLOL) Diuretika (z.b. HCT, FuroseMID) Ca-Antagonisten (z.b. AmloDIPIN)
67 ACE Hemmer: Medikamentöse Therapie Hemmung des Enzyms ACE in der Niere und damit Verhinderung der Bildung von Angiotensin. Angiotensin ist ein Hormon und führt zum Zusammenziehen der Arterien und damit zur Blutdrucksteigerung NW: Reizhusten, Allergische Reaktion
68 AT1 Blocker: Medikamentöse Therapie AT1 Blocker blockieren die Bindung von Angiotensin am Rezeptor. Angiotensin bindet am AT1 Rezeptor und führt so zum Zusammenziehen der Arterien. NW: gastrointestinale NW, Schwindel
69 ß-Blocker Medikamentöse Therapie ß-Blocker binden an den ß Rezeptoren der Blutgefäße. Adrenalin ist ein Hormon und aktiviert ß-Rezeptoren. Dadurch kommt es zum Zusammenziehen der Blutgefäße. Am Herzen führt allerdings das Hormon auch zur Pulssteigerung NW: Pulsabfall (Bradykardie), Schwindel
70 Diuretika: Medikamentöse Therapie Wirken über die Blockade von Rezeptoren in der Niere. Durch die Blockade wird weniger Salz zurückresorbiert und damit vermehrt ausgeschieden. Mehr Salz bedeutet mehr Wasser, mehr Wasser bedeutet Absenkung des Blutdruckes. NW: Elektrolytstörung (K), Schwindel
71 Medikamentöse Therapie Ca-Antagonisten: Blockade der Calciumkanäle an den Gefäßen führt zur Verminderung der Gefäßspannung und damit zum Absenken des Blutdruckes. NW: Ödeme, Allergien, Schwindel
72 Bluthochdruck Herzlichen Dank für`s Zuhören und guten Heimweg! Facharztpraxis für Allgemeinmedizin Ansgar Hantke Hauptstraße 29 A Calberlah
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