Endlich wieder Weihnachten! In

Transkript

1 Es weihnachtet sehr! Alle Jahre wieder, wenn es früh schon dunkel wird, die Dominosteine im Supermarkt aufgetürmt sind, die Maroniverkäufer sich die Hände an ihren Öfen reiben und der erste mit Glockengebimmel untermalte Werbespot den Fernsehfilm unterbricht, dämmert es uns: Bald ist Weihnachten! Endlich wieder Weihnachten! In freudiger Erwartung beginnen die Augen zu leuchten und das Herz höherzuschlagen. Allerlei Vorbereitungen sind zu treffen: Plätzchenrezepte werden durchforstet, die Lichterketten aus den Kisten geholt und diverse Feierlichkeiten organisiert. Zu keiner anderen Zeit im Jahr stellt sich diese wunderbare Kombination aus Unbeschwertheit, gemeinschaftlichem Frohlocken und nostalgischer Sentimentalität ein. Den ganzen

2 Stress, den die gar nicht immer so»stille Zeit«ebenfalls mit sich bringt, sollte man einfach wie frisch gefallene Schneeflocken wegpusten und vielmehr den Zauber um sich herum genießen. Man erlebt ihn schließlich nur einmal im Jahr! Die folgenden Seiten widmen sich all dem Liebenswerten, Kuriosen, Brauchtümlichen und Praktischen rund um das schönste Fest des Jahres, damit du dich einstimmen und jauchzen kannst:»i feel betta with lametta.«wie leide ich vor Sehnsucht! Wäre es doch Weihnachten! Hans Christian Andersen

3 Wie schön geschmückt der festliche Raum! Die Lichter funkeln am Weihnachtsbaum! O fröhliche Zeit, o seliger Traum! Peter Cornelius

4 Aus dem Lexikon Lametta [laˈmɛta] Das Wort stammt vom italienischen lama ab, was so viel bedeutet wie Klinge, Metallblatt. Es wurde ursprünglich aus Stanniol hergestellt, das zunächst geschmolzen, gegossen und gewalzt wurde, bevor man es in dünne Streifen schnitt. Heutzutage verwendet man eher Kunststofffolie, die zum Teil noch mit Metall überzogen wird. Neben Rauschgold ist Lametta das traditionelle Dekorationsmaterial zu Weihnachten und wurde erstmals gegen Ende des 19. Jahrhunderts verwendet. Über die Zweige des Weihnachtsbaums gehängt, sollten die schillernden Fäden Eiszapfen symbolisieren.

5 Früher war mehr Lametta! Diese Feststellung von Loriot ist sehr wahr. Lametta am Baum war bei den Großeltern noch ein Muss. Was war das für ein wundervoller Schimmer, wenn die dünnen Metall fäden in der festlichen Stube das Kerzenlicht zurückwarfen! Liebevoll wurde es nach Ende der Weihnachtszeit von den Zweigen genommen, glatt gestrichen, gebügelt und fein säuberlich verpackt bis zum nächsten Jahr aufbewahrt. Das Verhältnis zum Lametta hat sich mittlerweile ziemlich ver ändert. Der Verkauf ist in den letzten Jahren um 70 Prozent zurückgegangen. Auch Christbaumschmuck unterliegt Trends. Jedes Jahr muss es etwas Neues sein, mal mehr Glitzer, mal mehr Naturmaterialen, immer in den angesagten Farben,

6 ob Weiß, Pink, Grün oder Lila. Das Lametta bleibt trotzdem unverwüstlich. Traditionsbewusste und andere Dekofans wissen, warum: Kaum etwas anderes steht so sehr für das beschauliche Weihnachten, wie es früher war. Wir plädieren also auch in Zukunft wieder für mehr Lametta an den Bäumen! Die beliebtesten Weihnachtsbräuche 91 % beschenken sich 74 % stellen den Baum auf 52 % gehen zum Gottesdienst 40 % singen gemeinsam 12 % hängen einen Mistelzweig auf (Quelle:

7 Bist du der, der kommen soll, oder müssen wir auf einen anderen warten? Lukas 7,19 Die meisten Leute feiern Weihnachten, weil die meisten Leute Weihnachten feiern. Kurt Tucholsky

8 Der Zauber von Weihnachten Was ist das Wichtigste an Weihnachten? Die meisten verbinden dieses Fest mit einer ganz besonderen Stimmung, die vor allem durch festliche, zuweilen kitschige Dekoration in den Städten und im eigenen Haus hervorgerufen wird. Das frühe Einbrechen der Dunkelheit, der Lichterglanz, frostiges Wetter, das einen dazu bringt, näher an seine Mitmenschen heranzurücken, der Duft von Punsch und Stollen, Glockengeklingel im Hintergrund das alles erzeugt ein ganz eigenwilliges Gefühl von Gemütlichkeit und Sentimentalität. Sich mit seinen Liebsten unterm Tannenbaum zu versammeln, Geschenke auszutauschen und lecker zu essen spielt für eine Mehrheit die Hauptrolle. Dass es sich um ein christliches Fest handelt, an dem man an die Geburt Jesu erinnert, in die Kirche geht, gemeinsam