Aus dem Ghetto in die Vernichtung Ein Besuch mit folgen.
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- Hertha Fuchs
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1 Aus dem Ghetto in die Vernichtung Ein Besuch mit folgen. Theresienstadt - Krakau Auschwitz Auschwitz-Birkenau Vom Juli 2017 stand eine Studienfahrt der Gesellschaft für Christlich Jüdische Zusammenarbeit Fulda von Besonderer Bedeutung auf dem Reiseplan. Es war eine nachdenkliche Fahrt in die Unmenschlichste, dunkelste und Menschenverachtendste Zeit Deutschlands und Europas. Unsere, aus 30 Personen bestehende Gruppe, machte auf der langen Tour nach Krakau, den ersten Halt in Litoměřice /Leitmeritz (auch Partnerstadt Fuldas), um dort die erste Übernachtung zu nehmen und ebenfalls das nahegelegene Ghetto Theresienstadt zu besuchen. Litoměřice (deutsch Leitmeritz) ist eine Stadt in Tschechien und Sitz des Bistums Leitmeritz. Sie gehört zur Region Ústí nad Labem in Nordböhmen. Von 1852 bis 2002 hatte sie den Status Bezirksstadt des Okres Litoměřice. Das historische Stadtzentrum wurde 1978 zum städtischen Denkmalreservat erklärt Die Stadt liegt südlich des Böhmischen Mittelgebirges am rechten Elbufer gegenüber der Mündung der Eger. Einige Hügel machen das Stadtgebiet etwas abwechslungsreicher.
2 Sonntagnachmittag, , nach: Ankunft in Leitmeritz und Einchecken im Hotel Salva, begab sich unserer Gruppe nach Terezín (: Theresienstadt), um die kleine Festung zu besichtigen. Hier wurde auch etwas zur Geschichte Theresienstadts erzählt: Während der Regierungszeit Kaiser Josephs II. wurde Theresienstadt ab 1780 als eine Festung erbaut. Zeitgleich ließ der Monarch in Böhmen auch die (später nach ihm benannte) Festung Josefstadt errichten. Die Festung Theresienstadt sollte die nordwestlichen Zugänge Böhmens gegenüber militärischen Angriffen aus Preußen schützen. Dazu sicherte sie gemeinsam mit Leitmeritz (Litoměřice) die Flussübergänge über Elbe und Eger. Die Stadt wurde nach Maria Theresia benannt, der Mutter von Joseph II Danach, - Militärgefängnis und schließlich Konzentrationslager des Deutschen Reiches Während der Zeit des Protektorats Böhmen und Mähren wurde Theresienstadt ab Juni 1940 ein Sammellager für unerwünschte Personen. In der Kleinen Festung richtete die Geheime Staatspolizei (Gestapo) ab dem 10. Juni 1940 ein Gefängnis ein, in dem bis 1945 etwa tschechische Oppositionelle, Mitglieder des Widerstandes und Kriegsgefangene festgehalten wurden. Im November 1941 entstand das KZ Theresienstadt, ein Sammel- und Durchgangslager für die jüdische Bevölkerung in Böhmen und Mähren. Am 16. Februar 1942 wurde die städtische Gemeindeverwaltung aufgelöst; die einheimische Bevölkerung musste die Stadt verlassen.
3 In den folgenden Jahren kamen auch Juden aus Deutschland und anderen europäischen Ländern in das Altersghetto genannte Konzentrationslager. Zeitweilig diente Theresienstadt der NS-Propaganda als Vorzeigeghetto, um die internationale Öffentlichkeit über die mit der Endlösung der Judenfrage verbundenen Ziele zu täuschen. In einer Beschreibung erinnert sich ein Überlebender des KZ, wie sich Theresienstadt in den 1940er Jahren darbot: Die Häuserblocks sind alle von gleicher Größe, ebenso die Kasernen, und selbst die Grundrisse zeigen die gleiche Anzahl von Toren, Höfen, Rundgängen und Stiegenhäusern. Die Kasernen sind düstere alte Gebäude mit sehr primitiven sanitären Einrichtungen. Die große Mehrzahl der Wohnhäuser sind ebenfalls alte, einstöckige Bauten mit engen dunklen Hinterhöfen, ohne Gärten und Sonnenlicht. Seit 1943 wurden in der Kleinen Festung insgesamt etwa 250 Personen hingerichtet, auch ohne Gerichtsbeschluss. Die letzte Hinrichtung fand am 2. Mai 1945 statt, als 52 Personen meist Mitglieder der Widerstandsgruppe Předvoj hingerichtet wurden. Am 5. Mai 1945 flüchtete die SS aus Theresienstadt. Drei Tage später befreite die Rote Armee die Gefangenen. Am Montag, den besuchten wir nochmals Theresienstadt, hier das Museum, Magdeburg Kaserne, um danach im Kolumbarium an der Gedenktafel der deportierten Fuldaer Juden zu gedenken.
4 Nach der Gedenkfeier und einer kleinen Pause, begab sich unsere Gruppe in Richtung Bus, um unser nächstes Reiseziel, Krakau, anzusteuern, das wir gegen 19:30 Uhr erreichten. Hier hatten wir das Hotel im alten jüdischen Stadtteil Kazimierz, wo wir auch am Dienstag im ältesten jüdischen Restaurant ariel mit Klezmer-Musik am Abend speisten. ========================================================= Am Dienstag, , stand auf unserem Programm das Konzentrationslager (Vernichtungslager) Auschwitz und Auschwitz-Birkenau. Oświęcim [ɔˈɕfʲɛɲtɕim] (Auschwitz) Nach den Sicherheitschecks, begann unsere Besichtigung im Stammlager Auschwitz.
5 Es ist sicherlich nicht das erste Konzentrationslager, das unsere Gruppe betritt - doch trotzdem lässt uns der Gang durch das Tor mit der Aufschrift Arbeit macht frei nicht kalt, es laufen eisige Schauer den Rücken hinunter. Viele zuvor gesehene Berichte und Bilder huschen durch die Köpfe, sowie der Besuch im Konzentrationslager Dachau bei München. Nach Betrachten des Komplexes nimmt dieses Gefühl von Entsetzen zu, der Gang durch die früheren steinernen Häftlingsblocks, heute zumeist Ausstellungshallen, lässt einem schaudern. Auschwitz... Auschwitz!... Auschwitz steht für die Zerstörung aller menschlichen Werte. Auschwitz: Gedenken an das Grauen Das Grauen ist nicht begreifbar, auch wenn es überall in den Baracken greifbar erscheint. Berge von Koffern, Schuhen, Brillen, Haaren. Die Enge der Räume, in denen Dutzende Menschen zusammengepfercht wurden. Die Weite des leeren Platzes vor der Todeswand, an der Häftlinge erschossen wurden. Und dann die Bilder: Porträts von Jungen und Alten, Männern, Frauen und Kindern säumen die Gänge. Darunter die Daten ihrer Ankunft in Auschwitz und ihres Todestages. Oft liegen nur wenige Wochen oder Monate dazwischen. Über eine Million Menschen kamen hier ums Leben. Es ist kein Wunder, dass es in Oświęcim nur wenige Restaurants und kaum Hotels gibt. Freizeit oder Erholung erscheinen unmöglich in der unmittelbaren Nähe zu einer solchen Stätte.
6 Elie Wiesel, Auschwitz-Überlebende und Friedensnobelpreisträger, kommentiert es wie folgt: "Nie werde ich den Rauch vergessen. Nie werde ich die kleinen Gesichter der Kinder vergessen, deren Körper vor meinen Augen als Spiralen zum blauen Himmel aufstiegen" (Passage aus seinem Buch "Nacht") Und, Zwi Rex, Psychoanalytiker, zitiert über Auschwitz und die Aufarbeitung der Täter wie folgt: Die Deutschen werden den Juden Auschwitz nie verzeihen" Ja, Auschwitz prägt. Auschwitz macht Sprach - und fassungslos. Und, man kann sich kaum das unerträgliche Leid der Deportierten vorstellen. Welches Leid haben Sie bei den tagelangen Transporten in Wagons ertragen müssen, bevor Sie in die Gaskammern geschickt wurden. In Zeiten, da der Antisemitismus wieder Gesellschaftsfähig wird, müssen wir wachsam bleiben. Nie wieder Auschwitz. Vom Stammlager aus begaben wir uns nach Auschwitz-Birkenau. Bei der Ankunft vor dem Torgebäude des KZ Auschwitz-Birkenau standen wir wieder Fassungs und Sprachlos davor. Erschreckend war das Ausmaß des Vernichtungslagers. Die Dimension der Vernichtung überschreitet jede menschliche Vorstellungskraft.
7 Das Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau war das größte deutsche Vernichtungslager während der Zeit des Nationalsozialismus. Es wurde 1941 drei Kilometer entfernt vom Stammlager Auschwitz I gebaut und befand sich nahe der in Auschwitz umbenannten Stadt Oświęcim im nach der militärischen Besetzung Polens vom Deutschen Reich annektierten und als Verwaltungseinheit errichteten Landkreis Bielitz. Das Lager wurde am 27. Januar 1945 durch Truppen der Roten Armee befreit. Der Name Auschwitz wurde zum Symbol der Shoa. Von Aschwitz-Birkenau traten wir dann unsere Rückfahrt nach Krakau an. Nach Auschwitz, am Dienstagnachmittag und Gesprächen wandelten wir noch durch das alte jüdische Viertel Krakaus, Kazimierz. Der Mittwoch, , stand ganz im Zeichen der Führung durch das alte jüdische Viertel Kazimierz. Unsere Stadtführerin aus Krakau begrüßte uns am Morgen, 09:00 Uhr vor unserem Hotel Secesja. Unsere Route: Jüdisches Krakau, Alte Synagoge, Schindlers Fabrik, Apotheke Wir begannen mit dem Jüdischen Viertel Kazimierz hier besichtigten wir zuerst als eine Option das Judaistische Museum in der alten Synagoge, was eine sehr gute Einführung auch ins Judentum darstellt, danach sahen wir uns die wichtigsten Bauten in Kazimierz an. Danach begaben wir uns zur Synagoge Remu (mit Friedhof), Kupa, Isaak und die Tempel Synagoge, die wir auch innen besichtigten, unterwegs wurde durch die Stadtführerin erzählt, nicht nur von den Sehenswürdigkeiten, sondern auch von jüdischen Sitten und Bräuchen. Nach ca. 2,5 Stunden begaben wir uns in das ehemalige Ghetto in Podgórze.
8 Das erste Ziel war die Apotheke zum Adler, die wir auch innen besichtigten. In der Apotheke wird der Apotheker Tadeusz Pankiewicz und seine Rolle während des Ghettobestehens nähergebracht, man braucht dafür ca. 30 Minuten, Ghettoheldenplatz. Danach gingen wir weiter in Richtung Fabrik von Schindler, wo wir die Ausstellung Krakau unter der Nazibesatzung sahen. Diese Ausstellung: Krakau in der Zeit der Nazi-Okkupation in der ehem. Fabrik von Oskar Schindler, war eine sehr gute Möglichkeit, die Geschichte der Krakauer Juden während des Krieges kennen zu lernen. Für dieses Museum brauchten wir ca. 2 Stunden. Danach sahen wir noch die erhaltene Ghettomauer. Da wir in 2 Gruppen, a 15 Personen und Zeitversetzt in Schindlers Fabrik waren, hat es etwas gedauert, bis sich alle in der Gruppe wiederfanden. Am Nachmittag starteten wir weitere Rundgänge durch Krakau. Krakau ein jüdisches Freilichtmuseum. In Kazimierz stehen sieben Synagogen. Platz für Tausende gläubiger Juden. Es gibt zwei große jüdische Friedhöfe, ein Zentrum für jüdische Kultur sowie zahlreiche Cafés und Restaurants, in denen koscheres Essen serviert wird. Es gibt nur kaum noch Juden. Vor dem Krieg lebten hier , rund 120 Mitglieder zählt die jüdische Gemeinde heute. Die meisten von ihnen sind älter als 65 Jahre. Kazimierz - einst Zentrum jüdischen Lebens vor den Toren der Stadt Krakau - wirkt wie ein Freilichtmuseum Und dann, am Tag 5 der Studienreise, Donnerstag,13.07, begaben wir uns zur Rückreise und starteten von Krakau nach Breslau, wo wir die letzte Übernachtung hatten. Der Nachmittag stand ganz im Sinne, Breslaus (polnisch Wrocław) City zu besichtigen, und zu bestaunen. Auch in Breslau war das Judentum seit frühester Zeit beheimatet. Die Geschichte der Juden in Breslau beginnt im frühen 13. Jahrhundert. Nachdem ihnen im 15. Jahrhundert das Wohnrecht entzogen wurde, blühte die jüdische Gemeinde seit der Mitte des 18. Jahrhunderts wieder auf und brachte im 19. und frühen 20. Jahrhundert bis zum Aufkommen des Nationalsozialismus viele bedeutende Rabbiner sowie jüdische Gelehrte und Schriftsteller hervor.
9 Der mittelalterliche Marktplatz mit dem gotischen Rathaus Der früheste Nachweis von Juden in Breslau ist ein Grabstein aus dem Jahr Im Jahr 1267 beschloss eine Kirchensynode, die Rechte der Juden in Breslau einzuschränken, doch Herzog Heinrich IV. garantierte ihnen zwischen 1270 und 1290 Privilegien. Die mittelalterliche Gemeinde verfügte über Synagogen, ein Tauchbad und Friedhöfe. Einige Grabsteine aus dieser Zeit sind erhalten geblieben. Im Laufe des 14. Jahrhunderts, in der Zeit der Pestepidemien, wurden Juden mehrmals aus Breslau ausgewiesen. Am Freitag, 14.07, unser Reisetag von Breslau nach Hause, machten wir noch auf unserem Nachhauseweg ein Abstecher zur Friedenskirche von Schweidnitz, (Świdnica) Friedenskirche - Erbaut 1656/57 Die evangelische Friedenskirche Zur Heiligen Dreifaltigkeit (Kościół Pokoju pw. Świętej Trójcy) in Świdnica (deutsch Schweidnitz) gehört zu den bedeutendsten Sehenswürdigkeiten in Schlesien. Sie befindet sich seit dem Jahr 2001 gemeinsam mit der Friedenskirche in Jawor (deutsch Jauer) auf der Weltkulturerbe-Liste der UNESCO und gilt als die größte Fachwerkkirche in Europa.
10 Friedenskirche in Schweidnitz (Swidnica) Von Schweidnitz aus starteten wir gegen 10:30 die Heimreise nach Fulda, wo wir um 19:15 alle nach einer langen Fahrt wohlbehalten landeten. Ich denke, für manches Mitglied der Gruppe, war es die schwerste Reise seines Lebens. Auschwitz muss weh tun. Und, um zu zitieren, wie unser Land damit umgehen muss: Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnert, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen. (George Santayana, Philosoph und Schriftsteller)
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