Sozial- und Seniorengenossenschaften
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- Maja Neumann
- vor 8 Jahren
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1 Sozial- und Seniorengenossenschaften Eine Zukunftsidee für bürgerschaftliche Selbsthilfe im ländlichen Raum? Wegweiser zur Gründung und zur Gestaltung von Seniorengenossenschaften. Neue Formen verbindlicher Unterstützung im Alter Definition Seniorengenossenschaft: Mitgliedschaftlicher Zusammenschluss von Menschen, die sich gegenseitig in einem verbindlich organisierten Rahmen unterstützen möchten. Handlungsleitende Prinzipien sind Selbsthilfe, Selbstverwaltung und Selbstverantwortung. Unterstützung bei Hilfebedarf, sozialer Austausch und gesellschaftliches Miteinander (generationenübergreifend). Zielgruppe: Senioren & friends 1
2 Ausgangsbasis Der demografische Wandel bringt viele gesellschaftliche Veränderungen mit sich, die gerade für Seniorinnen und Senioren deutliche Auswirkungen haben: - Zuwachs an älteren Menschen - Abnahme persönlicher Bindungen - Fehlende Unterstützung im Alter bei Kinderlosigkeit - Größere räumliche Unterschiede - Erhöhung der Lebenserwartung Veränderte Versorgungssituation Fit im Alter, Wunsch nach eigenständigem Wohnen Große Bereitschaft zu bürgerschaftlichem Engagement unter veränderten Konditionen (Motivation, Anerkennung ) Zielsetzungen - Längeres Wohnen in den eigenen vier Wänden - Erhalten (oder steigern) der Lebensqualität - Sicherheit, ein selbstständiges Leben zu führen - Unterstützung bei Hilfebedarf - Soziale Integration Eigeninitiative fördern bzw. erleichtern 2
3 Wer gründet eine Seniorengenossenschaft? Seniorengenossenschaft Seniorengenossenschaft Kommunen Engagierte Bürgerinnen und Bürger Bestehende Genossenschaften Nachbarschaftshilfen Wohlfahrtsverbände Wohnprojekte, z.b. Mehrgenerationenhaus Vereine etc. Seniorengenossenschaft Seniorengenossenschaft Leistungsübersicht Leistungen (Auswahl) Erweiterte Nachbarschaftshilfe Beratung Freizeitgestaltung Generationenübergreifende Angebote Betreuung Beispiel Fahrdienste, Einkaufsdienst, Begleitung, Besuchsdienste, Hilfen in Haushalt und Garten Alltagsorganisation, Wohnen Geselliges Beisammensein, Kulturelle Angebote, Wanderungen, Weiterbildung Unterstützung von Familien, Patenschaften, Nachhilfe, Leihgroßeltern Kurzfristige Betreuung bei Krankheit, Entlastung betreuender Angehöriger, Betreuung demenziell Erkrankter 3
4 Abrechnungsmodelle - Ausschließliche Abrechnung über Geldleistungen - Abrechnung über Zeitkonten in Verbindung mit Geldleistungen - Ausschließliche Abrechnung über Zeitkonten - Abrechnung über Punktekonten Rechtsformen Rechtsform Genossenschaft Verein GmbH Andere Rechtsformen Spezifische Vor-/Nachteile Vorteile: Mind. 3 Gründungsmitglieder, jedes Mitglied hat eine Stimme, weitgehende Selbstbestimmung der Mitglieder, Nachteil: Höhere Kosten, aufwändigere Gründung Vorteil: Mind. 7 Gründungsmitglieder, einfache Gründung, geringere Kosten, Nachteil: evtl. geringere Bindung als bei Genossenschaften Vorteil: Kann auch von einer Person gegründet werden, Stimmrecht nach Gesellschaftsanteilen, Nachteil: Nicht sinnvoll bei Zeitkonten Nachteil: persönliche Haftung bei Personengesellschaften, keine Gemeinnützigkeit Sinnvoll: Gemeinnützigkeit (Zweck muss gemeinnützig, mildtätig oder kirchlich sein) 4
5 Aspekte des Betriebs einer Seniorengenossenschaft Finanzierung und wirtschaftliche Aktivitäten (z.b. Ausstattung, Räumlichkeiten, Aufwand, laufende Kosten und langfristige Finanzierung, Wirtschaftsplan, Kalkulation, Kontoführung, Versicherungen ) Organisation und Koordination (Interne Organisation, externe Organisation, Datenbank mit Helferinnen und Helfern sowie Hilfebedürftigen, Vermittlungsablauf, Umgang mit Kritik ) Öffentlichkeitsarbeit (Zielgruppen, Allgemeine Werbung, gezielte Mitgliederwerbung ) Kontrolle und Qualitätsmanagement (Zuständigkeiten in der Seniorengenossenschaft, interne Kontrolle, externe Kontrolle, Zufriedenheit der Mitglieder, Umgang mit Problemen ) Beendigung der Mitgliedschaft und Auflösung der Seniorengenossenschaft (Vorzeichen: Schrumpfung oder Stagnation, Auflösung nach Rechtsform unterschiedlich, Gründe, Soziale Aspekte der Auflösung ) Nachhaltigkeit und Evaluation (Kriterien zur Beurteilung der Nachhaltigkeit, Methoden zur Erreichung von Nachhaltigkeit, Evaluation ) Förderung Bayerisches Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen: Einmalige Anschubfinanzierung von neuen Projekten (mit jeweils maximal bis zu ). bayern.de Wegweiser zur Gründung und zur Gestaltung von Seniorengenossenschaften. Neue Formen verbindlicher Unterstützung im Alter 5
6 Spannungsfeld Kommerzialisierung Entlohnung für ehrenamtliche Tätigkeiten im Rahmen von Seniorengenossenschaften in Form von Geldleistungen oder Zeitgutschriften bzw. Punkten. Frage der Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt. Frage der grundsätzlichen Einschätzung der Auswirkungen einer Entlohnung für ehrenamtliche Tätigkeiten. Frage der zukünftigen Entwicklung im Zeichen des demografischen Wandels (zu erwartende größere Nachfrage nach ehrenamtlichen Leistungen bei gleichen oder sinkenden Leistungsgeberzahlen). Vorrangig: Sicherung der Lebensqualität Fazit Seniorengenossenschaften sind eine - moderne (wieder bzw. immer noch) - bürgernahe - verlässliche - generationenübergreifende - für alle zugängliche - einkommens- und schichtunabhängige Möglichkeit der Erhaltung des selbstbestimmten Lebens im Alter. 6
7 Projekt Seniorengenossenschaften Förderung: BMBF Projektteam: Prof. Dr. Rosenkranz, Stefanie Fraaß, Edmund Görtler Laufzeit: Juli 2013 bis Juni 2016 Basis: Deutschland Zielgruppe: Seniorengenossenschaften Projektpartner Zentrale Kooperationspartner: Seniorengenossenschaft Dachau 7
8 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! 8
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