Mona Motakef. auf Alphabetisierung
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- Wolfgang Gerhardt
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1 Mona Motakef Das Menschenrecht auf Alphabetisierung
2 Inhalte 1. Was sind Menschenrechte? 2. Das Recht auf Bildung als Recht auf Alphabetisierung 3. Die Forderungen des Rechts auf Bildung 4. Die Umsetzung des Rechts auf Bildung 4.1 Die Forderung nach allgemeiner Verfügbarkeit 4.2 Die Forderung nach einem diskriminierungsfreien Zugang zu Bildung 4.3 Die Forderung nach Annehmbarkeit und Adaptierbarkeit von Bildung 5. Zusammenfassung und Diskussion
3 1. Was sind Menschenrechte? Würde nicht an Leistung gebunden Antwort auf Unrechtserfahrungen rechtliche Verbindlichkeit in nationalen Verfassungen und internationalen Konventionen Verantwortung für die Durchsetzung der Menschenrechte ist Aufgabe der Völkergemeinschaft
4 2. Das Recht auf Bildung als Recht auf Alphabetisierung Das Recht auf Bildung in der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte (1948), Art Jeder hat das Recht auf Bildung. Die Bildung ist unentgeltlich, zum mindesten der Grundschulunterricht und die grundlegende Bildung. Der Grundschulunterricht ist obligatorisch. Fach- und Berufsschulunterricht müssen allgemein verfügbar gemacht werden, und der Hochschulunterricht muß allen gleichermaßen entsprechend ihren Fähigkeiten offenstehen. 2. Die Bildung muß auf die volle Entfaltung der menschlichen Persönlichkeit und auf die Stärkung der Achtung vor den Menschenrechten und Grundfreiheiten gerichtet sein. Sie muß zu Verständnis, Toleranz und Freundschaft zwischen allen Nationen und allen ( ) Gruppen beitragen und der Tätigkeit der Vereinten Nationen für die Wahrung des Friedens förderlich sein. 3. Die Eltern haben ein vorrangiges Recht, die Art der Bildung zu wählen, die ihren Kindern zuteil werden soll.
5 2. Das Recht auf Bildung als Recht auf Alphabetisierung Vier Kernforderungen: 1. Obligatorische und unentgeltliche Grundbildung 2. Wahlfreiheit der Erziehungsberechtigten 3. Diskriminierungsverbot 4. Ziele von Bildung sind auf die volle Entfaltung der Persönlichkeit ausgerichtet
6 2. Das Recht auf Bildung als Recht auf Alphabetisierung Allgemeine Erklärung der Menschenrechte (1948) Anti-Rassismuskonvention (1965) Sozialpakt (1966) Frauenrechtskonvention (1979) Kinderrechtskonvention (1989) Behindertenkonvention (2006)
7 2. Das Recht auf Bildung als Recht auf Alphabetisierung Als ein Recht, das auf die Befähigung zur Selbstbestimmung abzielt, ist die Bildung das Hauptinstrument, mittels dessen wirtschaftlich und sozial ausgegrenzte Erwachsene und Kinder die Armut überwinden und sich die Mittel zur vollen Teilhabe an ihren Gemeinwesen verschaffen können. Artikel 13, Allgemeine Bemerkung Nr. 13 Sozialpaktausschusses, 1999
8 2. Das Recht auf Bildung als Recht auf Alphabetisierung Alphabetisierung im Rahmen des UNESCO-Programms Bildung für alle, Dakar 2000 Ziel 3: Die Lernbedürfnisse von Jugendlichen und Erwachsenen sollen durch Zugang zu Lernangeboten und Training von Basisqualifikationen (...) abgesichert werden. Ziel 4: Die Alphabetisierungsrate unter Erwachsenen, besonders unter Frauen, soll bis 2015 um 50 Prozent erhöht werden. Der Zugang von Erwachsenen zu Grund- und Weiterbildung soll gesichert werden.
9 3. Die Forderungen des Rechts auf Bildung Verfügbarkeit/ Availability Zugang/Access Annehmbarkeit/ Acceptability Adaptierbarkeit/ Adaptability General Comment Nr. 13 des UN-Auschusses für Wirtschaftliche, Soziale und Kulturelle Rechte(1999)
10 3. Die Forderungen des Rechts auf Bildung vailability ccess cceptability daptability General Comment Nr. 13 of the Social Pact (1999)
11 3. Die Forderungen des Rechts auf Bildung Recht auf Bildung allgemeine Verfügbarkeit diskriminierungsfreier Zugang Rechte in der Bildung Annehmbarkeit Adaptierbarkeit Rechte durch Bildung
12 4.1 Die Forderung nach allgemeiner Verfügbarkeit Verfügbarkeit von Kursen nach Bundesländern Bundesland Kurse auf 1 Mill. Einwohner Baden-Württemberg 5,4 Bayern 5,1 Berlin 48,2 Brandenburg 10,4 Bremen 15,0 Hamburg 67,7 Hessen 15,7 Mecklenburg-Vorpommern 24,5 Niedersachsen 70,0 Nordrhein-Westfalen 28,8 Rheinland-Pfalz 30,3 Saarland 25,1 Sachsen 22,9 Sachsen-Anhalt 35,9 Schleswig-Holstein 53,1 Thüringen 6,5 Deutschland insgesamt 26,4 Quelle: Döbert / Hubertus 2000, 126.
13 4.2 Die Forderung nach einem diskriminierungsfreien Zugang Schulbesuchsrecht, statt Schulbesuchspflicht gilt für einige junge Flüchtlinge (Saarland, Hessen und Baden- Württemberg) sowie für Kinder ohne Papiere (Stand Mai 2007), Bildung wird vererbt
14 4.2 Die Forderung nach einem diskriminierungsfreien Zugang Deutschland gehört zu den Staaten, in denen die potentielle Risikogruppe schwacher und extrem schwacher Leser relativ groß ist. Ihr Anteil an der Alterskohorte beträgt ( ) rund 23 Prozent. Als Risikofaktoren, die die Wahrscheinlichkeit der Zugehörigkeit zu dieser Gruppe erhöhen, erweisen sich niedrige Sozialschicht, niedriges Bildungsniveau und Migrationshintergrund der Herkunftsfamilie sowie männliches Geschlecht. Deutsches PISA-Konsortium 2001, S. 401
15 4.2 Die Forderung nach einem diskriminierungsfreien Zugang Hauptschule Realschule Gymnasium Deutsche 18,3 27,1 35,9 SchülerInnen Ausländische SchülerInnen 42,1 21,6 15,7 Statistisches Bundesamt 2007
16 4. Zusammenfassung und Diskussion Verfügbarkeit Kein flächendeckendes Angebot von Kursen Hierbei starke regionale Unterschiede Keine Sicherung der Ausbildung von DozentInnen Annehmbarkeit Einbezug von Deutsch als Fremdsprache Qualitätssicherung Diskriminierungsfreier Zugang Bildung wird vererbt : Bestimmte Gruppen haben einen eingeschränkten Zugang zu Status hohen Schulen Migranten wird überproportional oft eine Lernbehinderung diagnostiziert Für bestimmte Gruppen gilt nur Schulbesuchsrecht und nicht pflicht Adaptierbarkeit Siehe Annehmbarkeit
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