Die Nachsorge. Dr. med. Jochem Potenberg Ev. Waldkrankenhaus Berlin. Tumorzentrum Berlin e.v. Dachverband der Berliner Tumorzentren
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- Philipp Kuntz
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1 Die Nachsorge Dr. med. Jochem Potenberg Ev. Waldkrankenhaus Berlin
2 Einführung Nachsorge beginnt am Ende der Therapie Therapien hinterlassen unerwünschte Wirkungen Erfolg der Therapie ist festzustellen Ziele der Nachsorge werden zwischen Arzt und Patientin festgelegt
3 Beschwerden nach Therapieende (589 Patientinnen, Sehouli) Fatigue: 256 (44%) Polyneuropathie: 246 (42%) Schlafstörungen: 225 (38%) Depression: 118 (20%) Schmerzen: 116 (19%) Inkontinenz: 97 (16%) Alopezie: 92 (15%) Geschmacksstörungen: 88 (14%) Obstipation: 82 (13%) Diarrhoe 44 ( 7%) Übelkeit 27 ( 5%)
4 Ziele der Nachsorge Erkennung des Rezidives oder des Progresses Erkennung und Behandlung Therapie assoziierter Nebenwirkungen Erkennung eines Zweittumors Rehabilitative Maßnahmen Psychosoziale Betreuung
5 Inhalt der Nachsorge Sinn der regelmäßigen Untersuchungen Ausmaß der Untersuchungen Offene Fragen seitens der Patientin (z.b. Diagnose, Therapie)
6 Struktur der Nachsorge Nach Abschluss der Primärtherapie in dreimonatigen Intervallen, ab dem dritten Jahr in sechsmonatigen Abständen Die Nachsorge besteht aus der klinischen Untersuchung. Bei Verdacht auf ein Rezidiv sind bildgebende Verfahren (Sonographie, CT) sinnvoll. Bei klinischer Symptomatik (z.b. Symptome des Darms) erfolgt die Diagnostik umgehend auch außerhalb der Intervalle
7 Was glauben Sie, sind die Ursachen Ihrer Erkrankung? Stress in der Familie 42,5 Stress im Beruf 40,3 Ernährung 17,6 Entzündungen 4,2 Umweltfaktoren 34,5 Hormonersatztherapie 15,6 Verhütungsmittel 11,4 Genetische Veranlagung 35,1 Rauchen 10,2 Unbekannt, es gibt keine Ursache 6,4 Psychische Probleme 3,8 Schicksal/Vorbestimmung 2,4 Sonstige Ursache 22,6 Müller S, Katsares I, Klapp C, Lichtenegger W, Sehouli J, 2004
8 Behandlung der Symptome Fatigue Polyneuropathie Schlafstörungen Depression Schmerzen Inkontinenz Alopezie Geschmacksstörung Obstipation Diarrhoe Übelkeit Sexualprobleme Physiotherapie Vitamin B, Thioctazid Physiotherapie Amitryptilin Analgetika Urologie, Östrogencreme Perücke Ernährungstherapie Laxantien Loperamid Antiemetika Beratung, Gleitcreme
9 Was wissen wir aus den Studien? Erfragung an Symptomen und körperliche Untersuchung stehen im Zentrum Tumormarker gesteuerte Therapien von Rezidiven sind für die Patientinnen nicht von Nutzen (Rustin 2009) Die Suche nach Ovarialkarzinomen mit CA125 ist nicht sinnvoll (Busy 2011) Die Computertomographie schätzt das Ausmaß der Erkrankung häufig falsch ein Patientinnen werden therapiert, aber keine Bilder oder Laborwerte
10 Was sind die Konsequenzen? Tumorfreie Patienten haben die Chance auf eine lange tumorfreie Zeit und sind bisweilen geheilt Bei nicht tumorfreien Patienten ist das Behandlungsziel die Verhinderung des Progresses und die Erhaltung der Lebensqualität Zeigen nicht tumorfreie Patienten einen Progress, sind häufig palliativmedizinische Maßnahmen sinnvoll
11 Psychoonkologie Frühzeitige Information über Möglichkeiten der ambulanten und stationären psychoonkologischen Hilfestellungen Psychoonkologische Maßnahmen den individuellen Bedarf der Patientin anpassen regelmäßige Beurteilung der Lebensqualität um psychoonkologischen Handlungsbedarf zu erfassen
12 Sozialdienst Rehabilitationen Beratungen über soziale Hilfestellungen Beratungen über unterstützende Maßnahmen
13 Dokumentation Die Feststellung von Tumorfreiheit ist für die Patientin und die Therapeuten wichtig Zusammenarbeit Patientin, Gynäkologe, Zentrum Informationsfluss zwischen den Beteiligten Die Dokumentation ist die Grundlage der Qualitätssicherung (krankheitsfreies Überleben, Angebot an Sozialdienst, Psychoonkologie)
14 Wie wird ein Rezidiv festgestellt? Bei einem Rezidiv treten neue, häufig den Darm betreffende Symptome (Verstopfung, Durchfall, Schmerzen, Übelkeit) auf Beim Ovarialkarzinom wird häufig der Tumormarker CA 125 bestimmt, bei einem Rezidiv geht sein Anstieg durchschnittlich 4 Monate den Beschwerden voraus Ein Rezidiv muss durch Bildgebung (Computertomographie / Sonographie / Punktion) gesichert werden Die Therapie des Rezidives wird von Frau Dr. Keil (Park- Klinik Weißensee) besprochen
15 Zusammenfassung Nach Abschluss der Primärtherapie bestehen durch Operation und Chemotherapie bei der Mehrheit der Patienten Beschwerden Die Nachsorge dient der Erkennung eines Rezidives oder eines Progresses, um frühzeitig notwendige Maßnahmen einzuleiten Das Eingehen auf Beschwerden und das Erfragen von Symptomen, die Rehabilitation und die psychoonkologische Betreuung sind integrale Bestandteile der Betreuung
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