Das Krazwusel Picknick
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- Waldemar Gerber
- vor 6 Jahren
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Transkript
1 Das Krazwusel Picknick An einem unbeschreiblich schönen Spätsommertag beschlossen die Krazwusel picknicken zu gehen. Auf einer Lichtung am kleinen Bach setzten sie sich und genossen die warmen Sonnenstrahlen. Während die kleinen Drillinge auf der Wiese herumtollten, tobte Zwuselinchen lieber im Bach. Zippzapp übte sich im Angeln und Zwodrei interessierte sich hauptsächlich für den Inhalt des Picknickkorbes. Opa Krazwusel futterte ebenfalls ununterbrochen.
2 Während Opa Krazwusel den schwimmenden großen Drillingen zuschaute, zogen erste dunkle Wolken am Sommerhimmel auf. Kein Krazwusel bemerkte sie, denn alle waren zu sehr damit beschäftigt, sich zu vergnügen und auszuruhen. Zwuselinchen traute sich zum ersten Mal, bäuchlings ins Wasser zu platschen und ihre Drillingsbrüder tauchten in dem seichten Bach und suchten nach kleinen Schätzen. Opa Krazwusel fühlte sich ein wenig zu alt, um noch im Bach schwimmen zu gehen. Außerdem hätte er dann ja sein Alltagsgewand ausziehen müssen. Das kam natürlich nicht infrage.
3 Zilli, Zolli und Zwirbel blieben auf der Wiese, denn das kalte Wasser des Baches war ihnen noch nicht geheuer. Abwechselnd schliefen die Kleinen oder spielten mit Mama oder Papa Krazwusel lustige Spiele. Zwodrei und Zippzapp hatten ihren Ball mitgebracht und spielten nun Abwerfen. Die beiden verbündeten sich immer gegen ihre Schwester. Zwuselinchen lief jedoch rasch davon. Nur Papa Krazwusel bemerkte, dass die dunklen Wolken immer dichter wurden und schnell näher kamen.
4 Besorgt schaute nun auch Opa Krazwusel in den Himmel. Nachdem die Drillinge ihn nass gespritzt hatten, tropfte es munter aus seinen Schnurrbarthaaren. ƒheidewitzka!", rief Opa Krazwusel ƒdas sieht nach einem kräftigen Gewitter aus!" Und Opa Krazwusel musste das wissen. Er war nämlich als einziger Krazwusel mal in ein so schlimmes Unwetter geraten, dass seine Haare und Barthaare schlagmals vor Sorge und Angst ergraut waren. ƒich glaube, wir müssen los!", erklärte er nun den anderen, die lieber noch bleiben wollten.
5 Als der erste Blitz am Himmel erschien, packten die Krazwusel eilig ihre Sachen zusammen. ƒda! Seht!", wies Papa Krazwusel auf den Himmel. Dieser war mittlerweile schwarz und grau zugezogen. Von der Sonne war längst nichts mehr zu sehen. Besorgt schnürte Mama Krazwusel die Rucksäcke zusammen und versuchte Zilli, Zolli und Zwirbel zu beruhigen. Während die großen Drillinge noch keine Angst verspürten, weinten die Kleinen bereits. ƒhurra, ein Sturm!", jubelte Zwodrei und fand das alles sehr aufregend. Bald schon sollte ihm das Jubeln und Lachen jedoch vergehen.
6 Eilig zogen sich alle an und liefen so schnell sie konnten über die Wiese in Richtung Krazwuselhöhle. Leider war diese aber ganz schön weit enfernt und nun fielen bereits die ersten dicken Regentropfen. Die kleinen Drillinge wurden auf den Arm genommen, da sie mit ihren kurzen Beinchen noch gar nicht so schnell laufen konnten. Auch Opa Krazwusel fiel es schwer, mit seinen altersschwachen Beinen zu rennen, aber die Angst trieb ihn voran.
7 Mit einem Male gerieten die Krazwusel in eine so heftige Windböe, dass sie sich kaum noch halten konnten. Blätter und Äste flogen wild um sie herum und jeder versuchte sich an etwas festzuklammern, was wenigstens ein klein wenig Halt bot. Papa Krazwusel konnte Mama noch so eben halten, aber es kostet ihn seine ganze Kraft. Zilli fasste Opa Krazwusels Bart und Zolli schrie vor Angst. Nur Zwirbel hatte mit einem Male großen Spaß. Papas Mütze diente ihm als Fallschirm und so ließ er sich durch die Lüfte pusten.
8 In einer kurzen Windpause suchten die Krazwusel Schutz unter großen Fliegenpilzen. Sie kamen kurz zur Ruhe und konnten verschnaufen. Rings um sie herum bildeten sich riesengroße Pfützen und der Opa Krazwusel fror mittlerweile bitterlich. Immer noch waren die Krazwusel weit von zu Hause entfernt. Bang warteten sie auf das Ende des Gewitters. Zumindest boten die Pilze einen Regenschutz. ƒbesser als gar nichts!", versuchte Opa Krazwusel die anderen aufzumuntern.
9 Doch kaum zur Ruhe gekommen ergriff eine erneute Windböe die Pilze und riss sie aus dem Erdboden. Der einzige Schutz, der den Krazwuseln geblieben war, flog nun davon. Gemeinsam versuchten sie noch die Pilze zu halten, aber der Sturm war einfach zu stark. Verbissen klammerte sich Opa Krazwusel an seinen Schutzpilz, doch dieser wurde dennoch durch die orkanartigen Böen hinweggerissen. Mittlerweile hatten alle Krazwusel mächtig Angst.
10 Doch jeder noch so schlimme Sturm nimmt einmal ein Ende - so auch dieser. Müde und erschöpft erreichten die Krazwusel irgendwann am Abend ihre Höhle. Nachdem die Pilze weggeflogen waren, hatten sich die Krazwusel durch den dichten Regen und den starken Wind inmitten des Waldes nach Hause gekämpft. Pitschnass war nun jeder einzelne Krazwusel und Opas Haare waren deutlich noch eine Spur mehr ergraut. Glücklicherweise hatte sich niemand ernsthaft verletzt. ƒdas hätte auch schlimmer ausgehen können!", war sich Papa Krazwusel sicher.
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