Rückblick von der Zeit nach Cambridge
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- Ursula Friedrich
- vor 5 Jahren
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1 Rückblick Cambridge Einer der Gründe warum ich mit nach Cambridge fuhr war, dass ich in einem fremden Land nicht sofort ins kalte Wasser getaucht werden wollte. So waren es erst einmal zwei Wochen in denen ich mehr oder weniger nicht allein war. Dazu kommt natürlich die Tatsache, dass es wie eine Klassenfahrt war und wer liebt denn bitte keine Klassenfahrten? Angst hatte ich ein bisschen vor dem Verständigen auf Englisch was dann am Ende leichter war als gedacht. Natürlich war es längst nicht perfekt, aber ich wurde in den meisten Fällen verstanden. Auch hatte ich ein wenig Angst davor ganz allein in eine Familie zu kommen, auch wenn ich es nicht gut gefunden hätte zu zweit zu sein. Diese Angst war jedoch vollkommen unnötig. Meine Familie war so lieb und herzlich das ich eigentlich gar nicht wieder gehen wollte. Das ganze Praktikum dort hat mir sehr gut gefallen und es war schön zu sehen wie sehr sich alle über unsere Hilfe gefreut haben. Neu war vor allem, dass Waldorfschulen in England so klein sind. Mir wurde erzählt, dass es nur ca. drei Schulen gibt die bis zur 13. Klasse gehen. Gelernt habe ich, dass Sprache kein Hindernis ist. Seit meiner Zeit dort habe ich die Erkenntnis erlangt, dass man sich mit Menschen jeder Sprache verständigen kann, wenn man nur will. Was mich sehr schockiert hat war, dass die Kinder in England schon im Alter von vier Jahren in die Schule gehen müssen. Und in Deutschland werden die Kinder manchmal erst mit sieben eingeschult. Zur Lebensweise kann ich nur sagen, dass es in vielen Häusern sehr unordentlich ist, was sich in meiner weiteren Zeit nur bestätigt hat. Überall liegen alle möglichen Sachen herum und man kann sich manchmal gar nicht hin setzten. Selbst als wir Frieder in Edinburgh besucht haben war
2 es genauso, obwohl seine Familie wirklich ziemlich wohlhabend war. In Cambridge habe ich die Sprache am besten gelernt wenn ich mich mit Tina meiner Gastmutter unterhalten habe, weil es nicht nur irgendein oberflächliches Gerede war sondern richtige Gespräche mit einem Sinn dahinter. Der Umgang der Menschen in der Schule mit den Kindern und auch miteinander war sehr waldorf typisch und hat mich auch an unsere Schule erinnert. Beeindruckend war für mich vor allem Ute. Sie hatte so eine starke Persönlichkeit und war sehr aufmerksam und dabei sehr herzlich. Allein ihr Auftreten war wie ich finde irgendwie besonders. Allen Schülern die nächstes Jahr dieses Praktikum machen kann ich nur empfehlen: Fahrt zu der gemeinsamen Zeit mit es lohnt sich! Rückblick von der Zeit nach Cambridge Das Wichtigste an diesem Praktikum war mir auf jeden Fall die Sprache und so war es ja auch gedacht. Mein Englisch zu verbessern war also somit eine Hoffnung aber auch gleichzeitig eine Erwartung die ich für mich an diese Zeit gestellt habe. Und es hat sich erfüllt. Ich habe selbst gemerkt wie es mir immer leichter viel die Leute zu verstehen und mich selbst auszudrücken. Auch wurde mir von meiner Familie mit der Zeit immer öfter gesagt, dass sie merken wie sich mein Englisch verbessert. Angst nach Hebden Bridge zu fahren hatte ich eigentlich nicht wirklich. Es war nicht so angenehm nicht zu wissen was dort meine Aufgaben sein würden, aber ich hatte vor nichts wirklich Angst, außer vielleicht der Tatsache, dass ich kein eigenes Zimmer haben würde. Letztendlich war das aber total in Ordnung und einen großen Teil der Zeit konnte ich sogar allein in einem Raum schlafen, der allerdings tagsüber genutzt wurde. Am Anfang hatte ich es ein bisschen schwer weil ich
3 eine Woche lang krank war und mich in dieser Zeit sehr einsam gefühlt habe. In dieser Zeit war ich fest davon überzeugt, dass meine restlichen Wochen nicht besser werden würden, was sich dann zum Glück als falsch heraus stellte. Sobald ich Adel kennengelernt habe und mich öfter mit ihr treffen konnte wurde meine Zeit um einiges besser und ich bin nach wie vor so froh sie getroffen zu haben. Im Großen und Ganzen hat mir das Praktikum also auf jeden Fall sehr gut gefallen. Neu für mich war, dass ich mir meine Tage so ziemlich einteilen konnte wie ich wollte, was ich im Nachhinein nicht unbedingt so gut finde. In Deutschland habe ich immer einen geregelten Tag durch die Schule, aber dort konnte ich selbst entscheiden wann ich aus dem Haus gehe und wann ich wiederkommen will. Ich glaube ich habe es mir teilweise vielleicht ein wenig zu leicht gemacht. Eine Erkenntnis daraus ist auf jeden Fall, dass es nicht angenehm ist nichts zu tun zu haben und ich bin auch irgendwie dankbar dafür so einen geregelten Tag durch die Schule zu haben. Greta, Stine und mir ist, als wir uns einmal getroffen hatten, aufgefallen, dass die Menschen in England nicht so lang arbeiten was mir damals schlecht vorkam. Ich meine in Deutschland ist es das Normalste auf der Welt mindestens eine 40 Stunden Woche zu haben. Nach einer Unterhaltung mit Jana wurde mir allerdings klar, dass das nicht unbedingt gut ist sich so vollkommen zu überarbeiten. Die Sprache habe ich am besten gelernt, als ich mit Adel unterwegs war weil wir ja englisch sprechen mussten und uns auch nie der Gesprächsstoff ausging. Der Charity Shop Oxfam finanziert sich aus den eigenen Einnahmen. Dazu kommt das die meiste Arbeit von Freiwilligen gemacht wird und nur die Managerin bezahlt wird. Auch gibt es einen Online Shop der gut läuft. Ich denke das Wichtigste der Mittarbeit hier ist, dass sie allen Leuten gegenüber sehr offen
4 und freundlich sind, was auf jeden Fall auch so war. Auf die Umwelt wird bei Oxfam sehr geachtet und es werden auch sehr viele Fairtrade Produkte verkauft. Ich denke einige dieser Charity Shops würden in Deutschland nicht schaden und beeindruckend fand ich definitiv Kate, die Managerin. Sie ist fünf Tage die Woche in dem Laden und hilft an den Wochenenden bei Veranstaltungen wie z. B. der Handmade Parade wo sie auch eine treibende Kraft gewesen ist. Auch sehr beeindruckend war für mich Mary meine Gastmutter. Sie war sehr selbstlos und wollte immer unbedingt helfen. Wer mich aber von allen am meiste beeindruckt hat war Alfi der zwölf jährige Sohn von Marc und Jenifer. Er wurde zu Hause unterrichtet und hat so interessante und schlaue Fragen gestellt oder auch Aussagen getroffen das ich manchmal wirklich sprachlos war. Zum Beispiel hat er für sich im Laufe der WM festgestellt, dass es sowieso nur um Macht und Geld geht und dass es für Fouls keine wirkliche Konsequenz gibt, weswegen es auch alle machen. Dann stellte er seinem Papa die Frage seit wann es in Amerika denn elektrischen Stuhl gibt und warum. Alles Sachen über die ich mir in diesem Alter nicht ansatzweise Gedanken gemacht habe. Den Schülern die nächstes Jahr so ein Praktikum machen empfehle ich sich einen Einrichtung zu suchen bei der sie nicht von vorne herein denken: oh nein Denn zehn Wochen können eine sehr lange Zeit sein. Gleichzeitig würde ich ihnen raten sich nicht zu sehr den Kopf zu zerbrechen denn auch wenn der Anfang vielleicht manchmal schwer ist am Ende wird es doch meistens schön. Was mich doch sehr erschreckt hat war, dass wir doch tatsächlich nicht wenige Leute gesehen haben die ihre Kinder an Leinen durch die Gegend führen. Ist das wirklich nötig? Auch fand ich es nicht fair, dass man in England so viel für ein Studium bezahlt, dass man dafür einen Kredit aufnehmen muss und somit die
5 meisten Studenten erst einmal hoch verschuldet sind wenn sie mit der Uni fertig sind. Ich habe nicht wirklich eine Erwartung von der Umstellung von Praktikum auf Schulalltag. Nur jetzt nachdem ich seit einer Woche zurück in Deutschland bin fühlt es sich immer noch komisch an und als wäre alles nur ein Traum gewesen.
noch nicht es ihm mitzuteilen, da ich Angst hatte, dass er sauer sein würde, weil ich damals nicht direkt ehrlich war. Kurze Zeit später verliebte ich
coming out Outing. Was ist das überhaupt? Jeder outet sich täglich. An sich ist sich zu outen nichts anderes, als etwas über sich Preis zu geben, es bezieht sich also nicht nur auf die sexuelle Orientierung.
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