Der Boden ein strapaziertes Multitaltent

Transkript

1 Der Boden ein strapaziertes Multitaltent Boden - was ist das? Boden ein Multitalent mit vielen Funktionen Dr. Ingo Müller FB 33 / Bodenschutz Landesumweltamt Nordrhein-Westfalen 1

2 Boden - was ist das bodenkundlich? Atmosphäre (Luft) Hydrosphäre (Wasser) Boden Biosphäre (Lebewesen) Lithosphäre (Gesteine) Boden ist ein lebendiges Porensystem aus verwitterten und neugebildeten Mineralen, organischer Substanz und möglichst ausgewogenen Anteilen an Luft und Wasser.

3 Boden - was ist das? Zeit Klima Lebewesen Durch diese Faktoren entsteht ein Bodenprofil aus verschiedenen Schichten, den Horizonten Topographie Ausgangsgestein

4 Boden - was ist das?...ein Boden entsteht

5 Boden - was ist das? Bodentypen - Böden zeigen Profil!

6 Boden - was ist das? Bodentypen...das Gesicht der Böden

7 Der Boden - ein Multitalent Natürliche Funktionen Nutzungsfunktionen Archiv der Natur- und Kulturgeschichte

8 Boden - ist ein Archiv archäologischer Speicher z. B. für Funde aus der Römerzeit Archiv für Klimaveränderungen z.b. Warmzeiten des Tertiär, Kaltphasen des Mittelalters Archiv der landwirtschaftlichen Kulturgeschichte Kolluvisole als Beleg für langwährende Bodenabträge unter Ackernutzung historische Bodentypen als Beleg früherer Wirtschaftsweisen: z.b. Hortisol, Plaggenesch, Treposol

9 Kolluvisol Hortisol Boden - ist ein Archiv

10 Boden - ist ein Archiv Plaggenesch Treposol

11 Der Boden - ein Multitalent Natürliche Funktionen Nutzungsfunktionen Lebensgrundlage und Lebensraum für Menschen, Tiere, Pflanzen und Bodenorganismen Archiv der Natur- und Kulturgeschichte

12 Boden enthält: Boden - ist Lebensraum Organische Substanz: Bodenorganismen: Luft 25% Minerale 45% Wasser 25% org. Substanz 5% Humus/ totes Pflanzenmaterial 80% lebende Wurzeln 15% Organismen 5% Mikrofauna 2% Bakterien 20% Aktinomyceten 20% Regenwürmer 12% Pilze 40% übrige 5% Algen 1% Der Boden ist bewohnt!

13 Landassel Springschwanz Regenwurm Saftkugler

14 Azotobacter spec. Bodenalgen Bodenpilze Actinomyceten

15 Boden - ist Lebensraum Auf einer extensiv genutzten Weide leben pro m²: Bakterien 120 g Mikrofauna 20 g Aktinomyceten 90 g Milben 2 g Pilze 110 g Springschwänze 2 g Algen 50 g Asseln 1 g Käfer (+Larven) 15 g Regenwürmer 80 g restl. Megafauna 40 g...in der Summe etwa g/m² oder 3-5 Tonnen pro ha!

16 Boden - ist Lebensraum Der Boden ernährt nicht nur die Kühe auf dem Boden, sondern......von der Masse her noch etwa 5 Kühe pro ha, die im Boden grasen! Diese Kühe bewegen dabei pro Jahr etwa 500 t Boden pro ha.

17 Der Boden - ein Multitalent Natürliche Funktionen Nutzungsfunktionen Lebensgrundlage und Lebensraum für Menschen, Tiere, Pflanzen und Bodenorganismen Bestandteil des Naturhaushalts, insb. in den Wasser- und Nährstoffkreisläufen Archiv der Natur- und Kulturgeschichte

18 Boden - Bestandteil des Naturhaushalts... z. B. im Wasserkreislauf

19 Der Boden - ein Multitalent Natürliche Funktionen Lebensgrundlage und Lebensraum für Menschen, Tiere, Pflanzen und Bodenorganismen Bestandteil des Naturhaushalts, insb. in den Wasser- und Nährstoffkreisläufen Nutzungsfunktionen Abbau-, Ausgleichs- und Aufbaumedium für stoffliche Einwirkungen durch seine Filter-, Puffer- und Umwandlungseigenschaften, insb. zum Schutz des Grundwassers Archiv der Natur- und Kulturgeschichte

20 Boden - ökologische Regelungsfunktion

21 Boden - als Filter, Puffer und Transformator Boden Sand Kaffee

22 Der Boden - ein Multitalent Natürliche Funktionen Lebensgrundlage und Lebensraum für Menschen, Tiere, Pflanzen und Bodenorganismen Nutzungsfunktionen Rohstofflagerstätte Bestandteil des Naturhaushalts, insb. in den Wasser- und Nährstoffkreisläufen Abbau-, Ausgleichs- und Aufbaumedium für stoffliche Einwirkungen durch seine Filter-, Puffer- und Umwandlungseigenschaften, insb. zum Schutz des Grundwassers Archiv der Natur- und Kulturgeschichte

23 Boden - eine Rohstofflagerstätte Jeder Bundesbürger verbraucht im Laufe seines Lebens: 500 t Kies / Sand 100 t Kalk/ -stein 30 t Ton und Lehm 2 t Naturstein

24 Der Boden - ein Multitalent Natürliche Funktionen Lebensgrundlage und Lebensraum für Menschen, Tiere, Pflanzen und Bodenorganismen Bestandteil des Naturhaushalts, insb. in den Wasser- und Nährstoffkreisläufen Nutzungsfunktionen Rohstofflagerstätte Fläche für Siedlung und Erholung Abbau-, Ausgleichs- und Aufbaumedium für stoffliche Einwirkungen durch seine Filter-, Puffer- und Umwandlungseigenschaften, insb. zum Schutz des Grundwassers Archiv der Natur- und Kulturgeschichte

25 Boden - als Siedlungsfläche

26 Der Boden - ein Multitalent Natürliche Funktionen Lebensgrundlage und Lebensraum für Menschen, Tiere, Pflanzen und Bodenorganismen Bestandteil des Naturhaushalts, insb. in den Wasser- und Nährstoffkreisläufen Abbau-, Ausgleichs- und Aufbaumedium für stoffliche Einwirkungen durch seine Filter-, Puffer- und Umwandlungseigenschaften, insb. zum Schutz des Grundwassers Nutzungsfunktionen Rohstofflagerstätte Fläche für Siedlung und Erholung Standort für land- und forstwirtschaftliche Nutzung Archiv der Natur- und Kulturgeschichte

27 Boden - Nutzung durch die Landwirtschaft Etwa 55 % der Fläche Deutschlands......wird landwirtschaflich genutzt.

28 Boden - Nutzung durch die Forstwirtschaft Etwa 30 % der Fläche......wird forstwirtschaflich genutzt.

29 Der Boden - ein Multitalent Natürliche Funktionen Lebensgrundlage und Lebensraum für Menschen, Tiere, Pflanzen und Bodenorganismen Nutzungsfunktionen Rohstofflagerstätte Fläche für Siedlung und Erholung Bestandteil des Naturhaushalts, insb. in den Wasser- und Nährstoffkreisläufen Abbau-, Ausgleichs- und Aufbaumedium für stoffliche Einwirkungen durch seine Filter-, Puffer- und Umwandlungseigenschaften, insb. zum Schutz des Grundwassers Archiv der Natur- und Kulturgeschichte Standort für landwirtschaftliche und forstwirtschaftliche Nutzung Standort für sonstige wirtschaftliche und öffentliche Nutzung, z. B. Verkehr, Verund Entsorung

30 Boden - sonstige öffentliche/wirtschaftliche Nutzung z. B. für Verkehrswege z. B. für Deponien

31 Vielen Dank für die Aufmerksamkeit! Ihr Bodenpersonal