Umsetzung der genomischen Selektion in Zuchtprogrammen: Verantwortung und praktischer Ansatz. Dr. Alfred Weidele
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1 Umsetzung der genomischen Selektion in Zuchtprogrammen: Verantwortung und praktischer Ansatz Dr. Alfred Weidele
2 Inhalt - Anforderungen des Marktes und der Landwirte - Umsetzung im konventionellen Zuchtprogramm - Aktuelle Entwicklungen durch genomische Selektion
3 Seufferlein, 2005
4 ADR, 2011
5 % Antworten Selektionsmerkmale Braunviehkühe Kühe aus Eigenbestand Kühe aus Zukauf Kühe gesamt (N=204) (N=116) (N=320) Milchleistung Euter Fundament Melkbarkeit Inhaltsstoffe Nutzungsdauer** Rahmen Fruchtbarkeit** Abstammung* *: p<0,05, **: p<0,01 Briefbefragung; max. 5 Nennungen 5 Quelle: Rößler et al., 2010
6 % Antworten Am häufigsten genannte Selektionsmerkmale für Braunviehbullen Besamungsbullen Natursprungbullen Bullen gesamt (N=188) (N=59) (N=247) Milchleistung** Inhaltsstoffe** Euter** Melkbarkeit** Fundament Nutzungsdauer Rahmen Abstammung** Fruchtbarkeit Kalbeverlauf** Lebensleistung** Charakter** **: p<0,01 Briefbefragung; max. 5 Nennungen 6 Quelle: Rößler et al., 2010
7 Genetische Parameter und Beziehungen h 2 (Diagonale) u. Korrelationen RZc NRh NRc VZh VZc gen. Streu. Rastzeit (RZc) 3,9% 0,02-0,05 0,14 0,37 6,9 Tg. Non-Return-Rate Rinder (NRh) 1,2% 0,63 0,53 0,15 4,8 % Non-Return-Rate Kühe (NRc) 1,5% 0,25 0,39 6,0 % Verzögerungszeit Rinder (VZh) 1,4% 0,48 7,4 Tg. Verzögerungszeit Kühe (VZc) 1,0% 4,9 Tg. Die geschätzten Erblicheiten für Töchterfruchtbarkeitsmerkmale sind mit 1-4% niedrig, in der Größenordnung aber ähnlich, wie auch in anderen Ländern Die genetische Variation ist in allen Merkmalen groß genug für eine praktische Nutzung Die Beziehung zwischen den Rinder- und Kuhmerkmalen der Konzeption sind mittel, d.h. sie beschreiben ähnliches, sind aber nicht das gleiche Merkmal Die NR-56 und die VZ sind nur mittel korreliert, beschreiben also z.t. unterschiedliche Aspekte der Konzeptionsfähigkeit Die Rastzeit (Zyklusbeginn) und die Konzeptionsmerkmale (NRc, VZc) sind genetisch relativ unabhängige Merkmale
8 Inhalt - Anforderungen des Marktes und der Landwirte - Umsetzung im konventionellen Zuchtprogramm
9 Das Zuchtprogramm Fleckvieh Fleckvieh-Population unter MLP Baden-Württemberg gesamt Fleckvieh Population international 1,6 Mio. unter MLP HB-Kühe Fleckvieh Selektion Top-Liste nach GZW & MW Exterieur - Selektion Bullenmütter RBW Bullenmütter Bayern Gezielte Anpaarung Bullenkalb Bullenväter international Ankauf / Aufzucht Prüfstation 90 Testbullen Internationale Nachkommenprüfung Kooperativer Test: Euro-Test Tirol Kroatien Selektion und Wiedereinsatz
10 Das Zuchtprogramm Holsteins Holstein-Population unter MLP Baden-Württemberg gesamt schwarzbunt & rotbunt HB-Kühe Holsteins schwarzbunt & rotbunt Vorschlagsliste V.I.T. Verden - Selektion Exterieur - Selektion Holstein Population international 10,4 Mio. unter MLP Bullenmütter mit Vertrag Anpaarung Bullenväter international Bullenkalb Ankauf / Aufzucht Zuchtbetrieb/ Prüfstation 80 schwarz- u. rotbunte Testbullen Internationale Nachkommenprüfung Kooperativer Test: OHG/ ALTA DHV-Austausch Selektion und Wiedereinsatz
11 Das Zuchtprogramm Braunvieh Braunvieh-Population unter MLP Baden-Württemberg gesamt HB-Kühe Braunvieh Selektion Top-Liste nach GZW & MW Exterieur - Selektion Braunvieh Population international unter MLP Bullenmütter RBW Bullenmütter Bayern 30 Testbullen Anpaarung Bullenkalb Ankauf / Aufzucht Zuchtbetrieb/ Prüfstation Internationale Nachkommenprüfung Bullenväter international Embryonenimporte Kooperativer Test: Superbrown USA-Test Selektion und Wiedereinsatz
12 Beständigkeit der Genomischen Information über Generationen: Korrelation der geschätzten und wahren Zuchtwerte in Abhängigkeit von den Generationen Abnahme, wenn keine laufende Validierung erfolgt Geschätzte Generation Nach Meuwissen et al., 2001
13 Genomische Selektion
14 Genomische Selektion
15 Genomische Selektion
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19 Genomische Selektion
20 Genomische Besamung statt Selektion Deckbulle Scharfe Selektion der Bullenmütter Embryotransfer Verbesserung der Leistungsprüfung Neue Merkmale i.d. Leistungsprüfung Verbesserung der Zuchtwertschätzung: (Testtagsmodell, Survival Kid) Verwendung von anderen Rassen Suche nach alternativen Kuhfamilien möglich Vater d.bullen: 6,5 1,5 Mutter d. Bullen:5 2 Vater der Mutter:6 1,5 Mutter d.mutter:4,25 2
21 Das Zuchtprogramm Braunvieh Braunvieh Population Kühe in Ba-Wü Herdbuchkühe Braunvieh Population international Nachkommenprüfung Exterieur Selektion / evtl. genomisch Anpaarung > 125 GZW/MW oder spez. Familie 100 Bullenmütter in Ba-Wü Anpaarung >130 GZW/MW 15 nationale & internationale Bullenväter Vertragskühe Bayern Bullenkalb Embryonenimporte Genomischer Test Bullenprüfstation xy Braunvieh Testbullen
22 -Flächendeckende Typisierung bei ausreichender genetischer Veranlagung -Kauf der Bullenkälber -Einbindung aller Betriebe in der Zucht -Sicherung der Genetik für heimische Population
23 -Konsequenter Einsatz von genomisch-geprüften Bullen erhöht den Zuchtfortschritt -Risikobereitschaft und Preisbewußtsein beschleunigt den Einsatz von genomisch-geprüften Bullen -Flächendeckender uneingeschränkter Einsatz von genomisch- geprüften Bullen verändert die Struktur der Prüfprogramme: Es gibt keine Prüfbullen mehr
24 Danke für die Aufmerksamkeit
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