Allein zu Hause oder gemeinsam wohnen? Alternative Wohnformen im Alter
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- Victoria Baumann
- vor 8 Jahren
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Transkript
1 Allein zu Hause oder gemeinsam wohnen? Alternative Wohnformen im Alter 21. Oktober 2015, Berlin-Müggelheim Astrid Grunewald-Feskorn 1
2 Beteiligte Akteure Moderator Ehrenamtliche Koordinierende Kraft Pflegedienst Nutzerinnen/ Nutzer Angehörige/ rechtliche Betreuer andere (pädagogische etc.) Betreuer Vermieter 2
3 Wohngemeinschaften für Menschen mit Pflegebedarf - die Eckdaten Ausgangs-Idee: selbstorganisierte kleingliedrige Wohnform im Quartier; auch für ländliche Räume geeignet 8-12 Menschen leben in einer gemeinsamen Wohnung eigenes Zimmer und anteilige Gemeinschaftsflächen ein Pflegedienst betreut und pflegt Mietvertrag und Pflegevertrag werden getrennt geschlossen Angehörige/rechtliche Betreuer schließen sich zu einem Angehörigengremium zusammen Angehörige schließen eine Angehörigenvereinbarung Angehörige und Pflegedienst leben in geteilter Verantwortung 3
4 Wohnteilhabegesetz Berlin (WTG) Betreute Wohngemeinschaften, 4 WTG o mindestens drei Pflegebedürftige o leben selbstbestimmt in einer WG zusammen o organisieren gemeinsam die Haushaltsführung o erwerben Pflege/Betreuungsleistungen eigenverantwortlich bei Leistungserbringern ihrer Wahl 4
5 Wohnteilhabegesetz Berlin (WTG) Betreute Wohngemeinschaften liegen in der Regel nicht vor, wenn o mehr als 12 Mitglieder zusammen wohnen o Miet- und Pflege/Betreuungsvertrag rechtlich oder tatsächlich in ihrem Bestand voreinander abhängig sind o Zusammenleben/Alltagsgestaltung vom Leistungserbringer bestimmt werden o Dienste z.b. Büroräume in der WG haben o die WG organisatorisch Bestandteil eines Heims ist 5
6 Wohngemeinschaft Vermieter Gremium Angehörige rechtliche Betreuer Private Häuslichkeit Bewohner/-innen Ambulanter Pflegedienst Präsenz Rund-um-die- Uhr Geteilte Verantwortung
7 Warum ist die geteilte Verantwortung so wichtig? Rollen der Beteiligten werden klar definiert - das Miteinander wird geregelt - Nutzer/Angehörige haben den Hut auf - Pflegedienst begleitet als Gast im Haus als fachlicher Begleiter und Dienstleister Normalitätsprinzip wird unterstrichen ehrenamtliche Helfer und andere begleiten als Unterstützer eine betreuende und organisierende Kraft kann von den Nutzern eingesetzt werden 7
8 Regelungsinhalte der Nutzer-/Angehörigenvereinbarung? Auswahlverfahren für Pflegedienst und andere Begleiter Wahlverfahren und Abstimmungsverhältnis (im Idealfall differenziert nach Entscheidungsinhalt) Sprecher und dessen Aufgaben Verfahren bei Problemen, Krisen Auswahl neuer Nutzer nicht Auszug von Nutzern! Tipp: Vereinbarung auf das Wesentliche beschränken 8
9 Wohnteilhabegesetz Berlin (WTG) Meldepflicht für Dienst, 14 WTG Zuordnungsprüfung möglich, 19 WTG Anlassprüfungen bei Hinweisen auf Mängel möglich, 18 WTG 9
10 Wohn- und Betreuungsvertragsgesetz (WBVG) als Bundesgesetz hat das WBVG Verträge im Blick, in denen Pflege, Betreuung und Wohnen angeboten werden der Anwendungsbereich ist bewusst weit gehalten Problem im Kontext WGen: das WBVG hat eine stationäre Brille auf Anwendbarkeit auf WGen ist nicht zielführend Bsp.: Mietrecht und diesbzgl. Regelungen im WBVG (u.a. Kündigung) 10
11 Angehörigengremium - GbR oder Verein? GbR: o Angehörigengremium = automatisch GbR? o Haftungsbeschränkung bei Einzug + Auszug o Fortbestehen auch bei Ausscheiden eines WG-Nutzers o Verein: o Mindestanzahl Mitglieder o Vereinsregistereintrag o Mitgliederversammlung o 11
12 Anspruch und Wirklichkeit Pflegedienste als Initiatoren (und Vermieter) von WGen Pflegedienste verstehen das Konzept nicht Angehörige gibt es nicht (ausreichend) Angehörige verstehen/wollen das Konzept nicht individuelle Alltagsgestaltung versus Personalausstattung Folge: Geteilte Verantwortung gibt es nicht und das soziale Miteinander funktioniert nicht 12
13 Welche Kosten entstehen und wie werden sie finanziert? Beispiel Pflegestufe II Pflegestufe III Pflege und Betreuung durch ambulanten Pflegedienst 24 Std. (Durchschnittswert) minus Pflegesachleistung der Pflegeversicherung minus 205,- von der Pflegekasse ( 38a) für koordinierende Kraft in WG 2.430, , , ,- 205,- 205,- Eigenanteil pro Mieter ca. 927, ,-
14 Welche Kosten entstehen und wie werden sie finanziert? Pflegestufe II Pflegestufe III Eigenanteil pro Bewohner 927, ,- Miete (ortsüblich) ca. 350,- 350,- Verpflegung plus Rücklagen (Telefon, Ausflüge, Feste, Musiker, Anschaffungen etc.) 200,- 200,- Strom ca. 25,- 25,- Gesamt 1.502, ,- Die Leistungen (Betreuung und Entlastung nach 45 b, c SGB XI sind eine zusätzliche wertvolle Hilfe für den Einzelnen und die Gruppe.
15 Weiterführende Informationen (Auswahl) Handblattsammlung Patenprojekt SWA e.v., 2. A. 2013, bestellen über 15 Wohngemeinschaften für Menschen mit Demenz, SenGeSo, Praxishandbuch Es selbst in die Hand nehmen, bestellen über 12 (derzeit in Überarbeitung) Leitfaden für Angehörige Leben wie ich bin, bestellen über kostenlos + Portoerstattung (derzeit in Überarbeitung) oder herunterladen (bundesweite Informationen) (Film aus HH Man gibt hier keinen einfach ab ) (Film zur WG von leben-w-i-b) 15
16 Vielen Dank für Ihre Zeit! 16
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