Beobachtungsbögen Sismik Seldak
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- Stefan Rosenberg
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1 Beobachtungsbögen Sismik Seldak Michaela Ulich & Toni Mayr Staatsinstitut für Frühpädagogik, München
2 Wissenschaftlich begründete Verfahren entspricht aktuellem Wissensstand über Sprachentwicklung empirisch abgesichert (Beobachtung von 2500/2000 Kindern)
3 Seldak/Sismik Sismik: Kinder mit Migrationshintergrund Seldak: Kinder mit Erstsprache Deutsch Altersspanne: von 4.0 bis Schuleintritt Normale Sprachentwicklung und Bildung Beobachtung für jedes Kind Unterschiedliche Sprachniveaus unten Mitte oben
4 Konkrete Anhaltspunkte für die Förderung Grundlage für pädagogische Planung Rückmeldung über Ergebnisse pädagogischen Handelns
5 Konzeption von Sismik/Seldak
6 Es geht um Motivation/Lernbereitschaft bei sprachlichen Aktivitäten sprachliche Kompetenzen im engeren Sinn Literacy-Entwicklung
7 Engagiertheit bei Aktivitäten
8 Engagiertheit bei Aktivitäten Leitfragen Wofür interessiert sich ein Kind? Wann ist es voll bei der Sache? Wie intensiv lässt es sich auf eine Aktivitäten ein? Wenn ein Kind engagiert ist, dann besteht eine gute Chance, dass es lernt und die nächsten Schritte erfolgreich bewältigt Signale?
9 Beobachtung von Engagiertheit Engagiertheit bei Aktivität Person des Kindes Qualität des Angebots
10 Wirkungen von Interessen - Untersuchungsergebnisse Schulalter: Leseforschung frühe sprachliche Interessen frühe Kompetenzen, z. B. Wortschatz Interessen u. Kompetenzen im Schulalter
11 Sprachliche Kompetenzen im engeren Sinn linguistische Grundlagen des Spracherwerbs
12 Grammatikerwerb bis zum Alter von 48 Monaten Elementare Grundstrukturen erworben - Struktur des einfachen Hauptsatzes: - Verbzweitstellung im HS (auf dem Apfelbaum wachsen Äpfel) - Verbendstellung im subord. NS (Ich weiß, dass heute die Sonne scheint) - Satzklammer (Ich will auch Saft haben, ich mache das auf ) - Inversion (Einen Kuchen mag ich sehr gerne; Gestern habe ich) Kongruenzsystem (z. B. Subjekt und Verb stimmen in Numerusmarkierung überein)
13 48 72 Monate Grammatik Syntax Satzgefüge mit Haupt- und Nebensätzen Nebensätze mit koordinierenden (aber) und subordinierenden Konjunktionen (wenn, dass, obwohl) Indirekte Fragesätze mit ob Erste Relativsätze Konjunktiv (in Symbol- und Fiktionsspielen) Possessivpronomen (mein, seines)
14 48 72 Monate Grammatik Morphologie Verben Flexion von Hilfsverben (ich bin, du bist, er hat ) Futur (du wirst schon sehen) Reguläre Vergangenheitsformen (du sagtest, er hat gekauft) noch nicht alle irregulären Formen (denken dachte gedacht) Imperfekt Nomen Erschließung des Kasus- und des Pluralsystems Artikelmarkierungen: Beim Akkusativ auch nach 4. LJ noch viele fehlerhafte Artikel höhere Fehlerraten beim Dativ
15 Literacy?
16 Fokus early literacy vorschulisches Lernen Schule early literacy? literacy Lesen und Schreiben
17 Early Literacy Literacy in der frühen Kindheit und im Übergang zur Schule ist ein Sammelbegriff für kindliche Erfahrungen und Kompetenzen rund um Buch-, Erzähl-, Reim- und Schriftkultur (M. Ulich)
18 Erzählkompetenz Phonologie Zuhören/Verstehen frühe Literacykompetenzen Dekontextualisierung Zugang: Schrift Zugang: Schreiben
19 Wirkungen früher Kompetenzen Lesekompetenz K1 bis K4 50% Frühe Sprach- und Literacy-Kompetenzen
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21 verschiedene Aspekte von Sprache Aktive Sprachkompetenz Zuhören / Sinnverstehen Selbstständiger Umgang mit (Bilder-)büchern Kommunikatives Verhalten in Gesprächssituationen Phonologie Schreiben und Lesen Verstehen und Umsetzen von Aufforderungen Wortschatz Grammatik Sätze nachsprechen
22 Teil1 Sprachrelevante Situationen: Aktivität und Kompetenzen
23 Teil 1 A Gesprächsrunden/Gruppendiskussionen B Bilderbuchbetrachtung als päd. Angebot in der Kleingruppe oder in der Zweiersituation (Bezugsperson Kind) C Vorlesen/Erzählen als pädagogisches Angebot in der Kleingruppe D Selbstständiger Umgang mit Bilderbüchern (vom Kind ausgehend) E Kinder als Erzähler (in der Gruppe, in Zweiersituationen); Kinder erzählen eigene Erlebnisse, eine Geschichte, ein Märchen F Kommunikatives Verhalten in Gesprächssituationen G Lausch- und Reimspiele H Schreiben/Schrift
24 Teil 1: Beobachtung stärker prozessorientiert Zeigt ein Kind in diesen Situationen Interesse oder Freude? Wann und wie wird es hier sprachlich aktiv? Auf welchem sprachlichen Niveau wird das Kind aktiv? Welche Kompetenzen zeigt es dabei?
25 A Gesprächsrunden / Gruppendiskussionen Kind hört bei Gruppengesprächen / Diskussionen sehr aufmerksam zu / mit großer Intensität bringt von sich aus eigene Beiträge ein greift Gesprächsbeiträge von anderen auf, geht darauf ein stellt bei Gruppengesprächen gezielte Fragen bleibt mit seinen Gesprächsbeiträgen beim Thema spricht ohne Hemmungen vor einer größeren Gruppe kann anderen gut etwas erklären
26 Teil 2 Sprachliche Kompetenzen im engeren Sinn
27 Teil 2 I Verstehen von Handlungsaufträgen / Aufforderungen J Wortschatz K Grammatik, Morphologie, Syntax L Dialekt Hochdeutsch M Sprechweise N Sätze nachsprechen
28 Teil 2: Sprachliche Kompetenzen im engeren Sinn Beobachtet werden: klar umschriebene sprachliche Fähigkeiten und Fertigkeiten
29 K Grammatik, Morphologie, Syntax Verbbeugung: kann das Verb entsprechend der Person beugen Ich spiele, du spielst,., wir spielen, ihr spielt, usw. Vergangenheit: Perfekt Regelmäßige Verben: das hat meine Mama gekauft Unregelmäßige Verben: du hast verloren / dann bin ich gegangen / du hast gelogen Vergangenheit: Imperfekt im süddeutschen Raum relativ selten über Nacherzählen Konjunktiv (würde, hätte, könnte,...) Mehrzahlbildung Das Kind beherrscht die Mehrzahlbildung bei Wörtern, die im Alltag vorkommen
30 Das Begleitheft zu Seldak Zwei Teile
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32 Begleitheft zu Seldak: Teil2 Anregungen zur Förderung von Literacy 1. Bilderbücher im Dialog 2. Begegnungen mit Literatur und Schriftsprache 3. Erzählen von Fernem 4. Wenn Kinder zu Autoren werden 5. Buchkultur 6. Schriftkultur 7. Phonologie 8. Dialekt und Literacy-Erfahrungen 9. Ausgewählte Literaturhinweise zur Förderung von Literacy
33 Seldak/Sismik Konsequenzen für die pädagogische Arbeit - unterschiedliche Ebenen
34 (I) Qualifizierungsprozess für Fachkräfte sensibilisiert für verschiedene Bereiche von Sprachentwicklung differenzierte Wahrnehmung der sprachlichen Situation eines Kindes Blick auf konkrete Ziele für die Förderung sprachlicher Kompetenzen
35 (II) Beobachtung und Förderung das einzelne Kind Ausgangspunkt Beobachtungssituationen A B C D E F G H Gesprächsrunden/Gruppendiskussionen Bilderbuchbetrachtung als päd. Angebot in Kleingruppe oder in Zweiersituation (Bezugsperson Kind) Vorlesen/Erzählen als pädagogisches Angebot in der Kleingruppe Selbstständiger Umgang mit Bilderbüchern (vom Kind ausgehend) Kinder als Erzähler (in der Gruppe, in Zweiersituationen) Kommunikatives Verhalten in Gesprächssituationen Lausch- und Reimspiele Schreiben/Schrift Diese Situationen sind zentral für sprachliches Lernen
36 Beobachtungssituationen Reflexionsfragen Wie bringt sich ein Kind hier ein, welche Kompetenzen zeigt es/zeigt es nicht? Stimmt hier das Angebot für ein Kind? Ist es zu einfach oder zu schwer? Spricht es die Interessen des Kindes an? Wie könnte ich es erreichen, dass das Kind sich aktiv beteiligt? Wie könnte ich eventuell fehlende sprachliche Kompetenzen in kleinen Schritten fördern?
37 (III) Beobachtung und Förderung - das einzelne Kind Beobachtungsfragen als konkrete Entwicklungs- und Bildungsziele Greift ein Kind bei Gruppendiskussionen Gesprächsbeiträge von anderen auf, geht es darauf ein? Erzählt es so, dass es für andere Kinder interessant ist? Kann es beim Erzählen eines Märchens in die Erzählsprache umschalten? Interessiert sich ein Kind für Bücher?
38 (IV) Beobachtung u. Förderung Einrichtung Stimmt das Angebot der Einrichtung? Z. B. Mitbringen/Ausleihen von Büchern? Gibt es eine Leseecke? Ist diese attraktiv gestaltet? Sind Bücher für die Kinder gut zugänglich? Gibt es eine große Bandbreite von Büchern? Diktieren von Geschichten? Entdecken von Buchstaben oder Wörtern in der Umwelt? Werden Rollenspiele mit Schreibszenen angeregt? (Post, Büro, Speisekarte) Besuche in der Stadtbibliothek?
39 von der Beobachtung zur Förderung des Kindes?
40 Quantitative Auswertung
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43 Auswertungsblatt 2 Normtabelle (Kopiervorlage) Name des Kindes Datum Aktive Sprachkompetenz Gruppe 1 Gruppe 2 Gruppe 3 Gruppe 4 Gruppe 5 Gruppe 6 Zuhören/Sinnverstehen Gruppe 1 Gruppe 2 Gruppe 3 Gruppe 4 Gruppe 5 Gruppe 6 Selbstständiger Umgang mit Bilderbüchern Gruppe 1 Gruppe 2 Gruppe 3 Gruppe 4 Gruppe 5 Gruppe 6 Kommunikatives Verhalten in Gesprächssituationen Gruppe 1 Gruppe 2 Gruppe 3 Gruppe 4 Gruppe 5 Gruppe 6 Schreiben/Schrift Gruppe 1 Gruppe 2 Gruppe 3 Gruppe 4 Gruppe 5 Gruppe 6 Phonologie Gruppe 1 Gruppe 2 Gruppe 3 Gruppe 4 Gruppe 5 Gruppe 6 Wortschatz Gruppe 1 Gruppe 2 Gruppe 3 Gruppe 4 Gruppe 5 Gruppe 6 Grammatik Gruppe 1 Gruppe 2 Gruppe 3 Gruppe 4 Gruppe 5 Gruppe 6 Sätze nachsprechen Gruppe 1 Gruppe 2 Gruppe 3 Gruppe 4 Gruppe 5 Gruppe 6
44 Qualitätssicherung T. Mayr, IFP, 2007
45 Grammatik Vergleich: Schulvorbereitende Einrichtungen und Kindertageseinrichtungen (Mittelwerte) ,5 Kita: Kinder ohne heilpäd. Förd. 34,9 Kita: Kinder mit heilpäd. Förd. 28,1 Schulvorber. Einrichtung T. Mayr, IFP, 2006
46 Vergleich Seldak - Sprachtests Starker Zusammenhang mit Testwerten Grammatik (Seldak) mit GRAM (T), PAN (T): R =.65 T. Mayr, IFP, 2007
47 Weiterentwicklung Sismik und Seldak für Kinder von 2 bis 4 Sismik und Seldak für Kinder im Schualter Für Schulbereich Für Hortbereich
Staatsinstitut für Frühpädagogik, 2007
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