Eine Gesellschaft für alle Menschen!
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- Hilke Gerhardt
- vor 7 Jahren
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1 Eine Gesellschaft für alle Menschen! Beschluss der 33. Bundes-Delegierten-Konferenz von Bündnis 90 / DIE GRÜNEN Leichte Sprache Eine Gesellschaft für alle Menschen 1
2 Warum Leichte Sprache? Vom 25. bis 27. November 2011 war in Kiel eine große Tagung von den Grünen. Die Tagung heißt: Bundes-Delegierten-Konferenz. Dort haben wir Grüne diesen Beschluss geschrieben. Der Beschluss heißt: Inklusives Gemeinwesen Eine Gesellschaft für alle. Den Beschluss finden Sie im Internet: Dieser Text ist eine Zusammen-Fassung in Leichter Sprache. Leichte Sprache ist wichtig für Menschen mit Lern-Schwierigkeiten. Aber Leichte Sprache ist auch gut für viele andere Menschen. Zum Beispiel: Menschen, die nicht so gut lesen können. Menschen, die nicht so gut Deutsch können. Junge Menschen und ältere Menschen. Alle Menschen können Leichte Sprache besser verstehen. Leichte Sprache: Geprüft von: Bilder : Henrik Nolte Mensch zuerst Netzwerk People First Deutschland e.v. Reinhild Kassing Mensch zuerst. Europäisches Easy-to-Read-Logo: Inclusion Europe Eine Gesellschaft für alle Menschen 2
3 Eine Gesellschaft für alle Menschen! Wir Grüne kämpfen schon lange für die Selbst-Bestimmung von Menschen mit Behinderungen. Und wir kämpfen für eine Gesellschaft für alle Menschen. Das nennt man auch: Eine inklusive Gesellschaft. Die Gesellschaft sind alle Menschen in Deutschland. Inklusive Gesellschaft heißt: Alle Menschen gehören dazu. Alle Menschen haben die gleichen Rechte. Alle Menschen können selbst bestimmen, wie sie leben wollen. Alle Menschen können überall mit machen. Es gibt keine Hindernisse und Barrieren. Kein Mensch wird schlecht behandelt. Eine Gesellschaft für alle Menschen 3
4 Der UN-Vertrag: In Deutschland gibt es einen wichtigen Vertrag. In dem Vertrag stehen die Rechte für Menschen mit Behinderungen. Der Vertrag heißt: Das Übereinkommen der Vereinten Nationen über die Rechte von Menschen mit Behinderungen. Man sagt auch: Behinderten-Rechts-Konvention. Oder: UN-Konvention. Oder: BRK. In dem UN-Vertrag steht zum Beispiel: Deutschland muss Hindernisse und Barrieren abbauen. Damit behinderte und nicht behinderte Menschen gut zusammen leben können. Es muss besondere Hilfen geben für Frauen und Mädchen mit Behinderungen. Denn Frauen und Mädchen mit Behinderungen haben es doppelt schwer. Sie werden benachteiligt, weil sie Frauen sind. Und sie werden benachteiligt, weil sie eine Behinderung haben. Eine Gesellschaft für alle Menschen 4
5 Andere Menschen haben es auch doppelt schwer. Zum Beispiel: Manche Menschen mit Behinderungen kommen aus einem anderen Land. Oder ihre Eltern kommen aus einem anderen Land. Sie werden benachteiligt, weil sie einen ausländischen Namen haben. Und sie werden benachteiligt, weil sie eine Behinderung haben. Lesben und Schwule mit Behinderungen: Lesben sind Frauen, die Frauen lieben. Schwule sind Männer, die Männer lieben. Sie werden benachteiligt, weil sie lesbisch oder schwul sind. Und sie werden benachteiligt, weil sie eine Behinderung haben. Auch diese Menschen haben ein Recht auf Selbst-Bestimmung, wie alle anderen Menschen auch. Eine Gesellschaft für alle Menschen 5
6 Selbst-Bestimmung ist ein Menschen-Recht. In dem UN-Vertrag steht: Alle Menschen dürfen selbst bestimmen, wie sie leben wollen. Man sagt auch: Selbst-Bestimmung ist ein Menschen-Recht. Es gibt in Deutschland noch andere Gesetze, die Menschen mit Behinderungen helfen. Es gibt das Sozial-Gesetz-Buch 9. Dort stehen die Hilfen für behinderte Menschen im Alltag. Es gibt das Gesetz zur Gleichstellung behinderter Menschen. Dort stehen die Hilfen für behinderte Menschen beim Amt. Es gibt das Allgemeine Gleichbehandlungs-Gesetz. Dort stehen die Hilfen für behinderte Menschen, wenn sie schlecht behandelt werden. Aber Gesetze allein verändern die Gesellschaft nicht. Die Gesellschaft muss etwas tun, damit Menschen mit Behinderungen überall mit machen können. Die Gesellschaft muss sich an Menschen mit Behinderungen anpassen. Alle Menschen müssen umdenken und dazu lernen wollen. Eine Gesellschaft für alle Menschen 6
7 Mehr Geld für Hilfe und Unterstützung. Viele Menschen mit Behinderungen bekommen Hilfe und Unterstützung. Die Hilfen werden oft von der Sozial-Hilfe bezahlt. Die Sozial-Hilfe sagt aber: Die Hilfen für Menschen mit Behinderungen dürfen nicht zu viel Geld kosten. Darum können viele Menschen mit Behinderungen nicht so leben, wie sie wollen. Die Sozial-Hilfe sagt: Das ist zu teuer. Wir von den Grünen wollen die Regeln dafür ändern: Menschen mit Behinderungen müssen immer die richtige Unterstützung bekommen. Aber das Geld soll nicht von der Sozial-Hilfe kommen. Darum soll es ein eigenes Gesetz dafür geben. Das Gesetz heißt: Bundes-Leistungs-Gesetz. Dann können Menschen mit Behinderungen selbst bestimmen, welche Unterstützung sie bekommen möchten. Denn Selbst-Bestimmung ist ein Menschen-Recht. Eine Gesellschaft für alle Menschen 7
8 Von der Integration zur inklusiven Gesellschaft. Früher sprachen wir von Integration. Integration meint zum Beispiel: Menschen ohne Behinderungen sind normal. Und Menschen mit Behinderungen sind anders. Inklusion meint: Es ist normal, dass es Menschen mit Behinderungen gibt. Sie gehören zur Gesellschaft dazu. Alle Menschen können in der Gesellschaft mit machen, genau so, wie sie sind. Die Menschen müssen sich nicht an die Gesellschaft anpassen. Sondern die Gesellschaft muss sich an die Menschen anpassen. Das nennen wir eine inklusive Gesellschaft. In einer inklusiven Gesellschaft können Menschen mit Behinderungen überall mit machen. Zum Beispiel: Schule und Bildung: Kinder mit Behinderungen und Kinder ohne Behinderungen gehen in die gemeinsame Kinder-Tages-Stätte. Und sie gehen auf eine gemeinsame Schule. Eine Gesellschaft für alle Menschen 8
9 Arbeit: Menschen mit Behinderungen und Menschen ohne Behinderungen arbeiten zusammen in der gleichen Firma. Wohnen: Menschen mit Behinderungen leben in ihrer eigenen Wohnung. Auch wenn sie im Alter viel Unterstützung brauchen. Barriere-Freiheit: Überall muss es so sein, dass alle Menschen gut dahin kommen. Und dass es alle Menschen gut benutzen können. Zum Beispiel: Im Bus und in der Bahn. Im Amt und beim Arzt. Im Geschäft und im Kino. Barriere-Freiheit ist für alle Menschen besser: Menschen im Rollstuhl brauchen eine Rampe. Aber das ist auch gut für ältere Menschen. Oder für Eltern mit einem Kinderwagen. Menschen mit Lern-Schwierigkeiten brauchen Leichte Sprache. Aber das ist auch gut für alle, die nicht so gut lesen können. Eine Gesellschaft für alle Menschen 9
10 Das Recht auf Selbst-Bestimmung ist auch für Menschen, die viel Unterstützung brauchen. Sie müssen die richtige Unterstützung bekommen, damit sie mehr selbst bestimmen können. Und damit sie überall mit machen können. Das heißt zum Beispiel: Es muss mehr Hilfen geben, damit Menschen mit Behinderungen nicht in einem Heim wohnen müssen. Dann können sie in ihrer eigenen Wohnung leben. Und es muss mehr Hilfen geben, damit Kinder mit Behinderungen nicht in eine Sonder-Schule gehen müssen. Dann können sie zusammen mit anderen Kindern in die gleiche Schule gehen. Eine Gesellschaft für alle Menschen 10
11 Inklusion ist eine Aufgabe für alle. Für die Inklusion müssen alle mit machen: Die Regierung von Deutschland. Die Regierungen der Bundes-Länder. Die Städte und die Gemeinden. Und alle Menschen, die dort leben. Alle Menschen müssen gut zusammen arbeiten. Wenn etwas neu gemacht wird, dann soll man dabei an Menschen mit Behinderungen denken. Und man soll Menschen mit Behinderungen fragen, was sie brauchen. Zum Beispiel: Wenn eine Straße oder eine Halte-Stelle umgebaut wird. Oder wenn es neue Gesetze und Regeln gibt. Alles soll so sein, dass es auch gut für Menschen mit Behinderungen ist. Dann können Menschen mit Behinderungen überall mit machen. Dann ist es normal, dass Menschen mit Behinderungen und Menschen ohne Behinderungen zusammen in Deutschland leben. Und dann haben wir eine inklusive Gesellschaft. Eine Gesellschaft für alle Menschen 11
12 Menschen mit Behinderungen sollen mit machen. Bei einer inklusiven Gesellschaft sollen Menschen mit Behinderungen mit machen. Denn es geht nicht ohne sie. Die Regierung von Deutschland hat einen Plan geschrieben. In dem Plan steht: Das will die Regierung machen, damit die Regeln von dem UN-Vertrag umgesetzt werden. Der Plan heißt: Aktions-Plan. Auch die Bundes-Länder und die Städte müssen einen Plan schreiben. Bei diesen Plänen sollen Menschen mit Behinderungen mit machen. Denn sie wissen am besten, was Menschen mit Behinderungen brauchen. Das ist unser Grund-Satz: Nicht über uns ohne uns!. Das heißt: Mann soll nicht nur über Menschen mit Behinderungen reden. Sondern man soll mit den Menschen mit Behinderungen reden. Menschen mit Behinderungen sollen auch bei allen anderen Dingen mit reden. Denn eine Gesellschaft für alle geht nur mit allen Menschen zusammen. Eine Gesellschaft für alle Menschen 12
13 Die Inklusion voran bringen. Das wollen wir Grüne in diesem Jahr machen: Es gibt viele Tagungen und Treffen der Grünen. Dort werden wir über Inklusion sprechen. Manche Bundes-Länder, Städte und Gemeinden müssen noch einen Aktions-Plan schreiben. Da werden wir mit arbeiten. Wir werden also überall die Inklusion voran bringen. In den Städten und Gemeinden. In den Bundes-Ländern Und in ganz Deutschland. Haben Sie Fragen zu diesem Beschluss? Oder wollen Sie mit uns zusammen arbeiten? Dann melden Sie sich bei uns. BÜNDNIS 90 / DIE GRÜNEN Bundes-Geschäfts-Stelle info@gruene.de Telefon: Eine Gesellschaft für alle Menschen 13
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