Energiesparen und dann? Anonyme Energieverbraucher in Energiemärkten
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- Inken Hauer
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1 Energiesparen und dann? Anonyme Energieverbraucher in Energiemärkten 7. IEWT, Wien Dipl.-Ing. Andreas Klesse
2 Hintergrund 27,9% Witterung GHD Gebäudehülle Haushalte Verkehr 29,7% 15,9% Anlagentechnik Industrie 26,5% Nutzerverhalten Quelle: BMWi, Energiedaten, Stand 9/2009 Neben Gebäudehülle und Anlagentechnik bestimmt der Nutzer erheblich den Gebäudeenergieverbrauch 2
3 Fragestellungen Frage 1 Wie wirkungsvoll sind Energiesparkampagnen bei Zielgruppen, die nicht durch marktorientierte Strategien und daraus abgeleitete Werte beeinflusst werden können? Frage 2 Wie langfristig sind diese Verhaltensänderungen wirkungsvoll? 3
4 Projekt change - Projektstruktur Sep 08 Okt 08 Nov 08 Dez 08 Jan 09 Feb 09. Sep 09 Okt 09 Nov 09 Dez 09 Jan 10 Feb 10. Intervention Interventionsphase Phase 1 Phase 2 Befragung Evaluation Beobachtung Verbrauchsdaten. Quasi-experimentelles pre-post design Interventionsgruppen, Kontrollgruppen 4
5 Potenziale Technisches Potenzial Potenzial durch Nutzerverhalten Identifikation der Haupteinflussfaktoren Wirtschaftliches Potenzial Organisatorisches Potenzial Strom Wärme Erschließbares Potenzial Beleuchtung Heizung Bürogeräte Luftwechsel Simulation in Trnsys 5
6 Simulation Potenziale Datenübergabe Gebäudepläne U-Werte Anlagentechnik Praxis Witterung Trnsys Gebäude Energiedaten witterungsbereinigt Simulationsergebnisse Nutzerverhalten Testreferenzjahr (DWD) Potenzialermittlung durch Parametervariation Abgleich Wärme, Strom 6
7 Berechnete Energiesparpotenziale Maximale Einsparpotenziale Stromverbrauch (gesamt) 18 % Alle Geräte energiesparende einrichten (z.b. Powermanagement) und über eine abschaltbare Steckerleiste vom Stromnetz trennen 14 % Licht beim Verlassen des Raums ausschalten 4 % Wärmeverbrauch (gesamt) 9 % * 1 Stoßlüften statt Kipplüften 7 % Raumtemperatur um 1 Grad absenken 6 % * 1 Gesamtpotenzial berücksichtigt Interaktionen zwischen den Tipps 7
8 Projekt change - Kampagnenmaterial Design: S. Brinschwitz 8
9 Auswertungsmethodik Befragung Beobachtung Energiedaten Zielgruppe Mitarbeiter n = 2041 Fenster n = 15 (77 Seiten) Gebäude n = 15 Datenart Selbstbericht Wärme und Strom Lüftungsverhalten Energieverbrauch Methodik der Datenerhebung Fragebogen per Hauspost Beobachtung außerhalb der Gebäude Zählerauslesung (monatlich, quartalsweise, jährlich) Anzahl Okt. 08: 1058 (39%) Jan. 09: 1456 (25%) Okt. 08: 924 (100%) Nov. 08: 924 (100%) Jan. 09: 924 (100%) Strom: 10 (67%) Wärme: 13 (87%) 9
10 MWh Referenzwertbildung y = -20,366x + 302,34 Linearer Trend Mittelwert vor Intervention Realer Messwert Intervention /04 04/05 05/06 06/07 07/08 08/09 arith. Mittel Zeitraum Fazit Vergleich der Interventionswerte mit dem linearen Trend und nicht mit dem Mittelwert oder Vorjahreswert 10
11 MWh MWh MWh Ausgewählte Ergebnisse y = 1,2055x + 137,54 Mittelwert vor Intervention Interventionsmesswert Interventionsmesswert Mittelwert vor Intervention y = -20,366x + 302, /04 04/05 05/06 06/07 07/08 08/09 arith. Mittel 0 03/04 04/05 05/06 06/07 07/08 08/09 arith. Mittel Zeitraum Zeitraum y = 14,56x + 238,75 Interventionsmesswert Mittelwert vor Intervention Nicht in allen Gebäuden führt die Kampagne zum gleichen Erfolg Schlechte Datenlage erschwert die Auswertung bei Einsparprojekten 0 05/06 06/07 07/08 08/09 arith. Mittel Zeitraum 11
12 Ergebnisse - Energiedaten Wärmeverbrauch Stromverbrauch Mittelwert prozentualer Veränderung Anzahl Gebäude mit Einsparung Mittelwert prozentualer Veränderung Anzahl Gebäude mit Einsparung Einheit Interventionsgruppe Kontrollgruppe [%] - 0,7 5,9 [%] [%] - 7,7-0,9 [%] Fazit: - Nur geringe Reduzierung des Wärmeverbrauchs vorhanden - Beachtliche Reduzierung des Stromverbrauchs 12
13 Ergebnisse - Energiedaten Gebäudeauswertung Gruppenauswertung auf Basis Gebäudeanzahl 10% Stromverbrauch 5% Stromverbrauch 5% 0% -20% -10% 0% 10% 20% 30% 40% 0% Wärme: +5,9% Strom: -0,9% -5% 0% 5% 10% -5% Wärmeverbrauch Wärmeverbrauch -10% -5% -15% Interventionsgruppe Kontrollgruppe Wärme: -0,7% Strom: -7,7% Interventionsgruppe Kontrollgruppe -20% -10% 13
14 Ergebnisse - Langzeitmessung Wärmeverbrauch Stromverbrauch Mittelwert prozentualer Veränderung Anzahl Gebäude mit Einsparung Mittelwert prozentualer Veränderung Anzahl Gebäude mit Einsparung Einheit Phase 1 (2008/2009) Phase 2 (2009/2010) [%] - 0,7 6,1 [%] [%] - 7,7-9,5 [%] Fazit: - In der zweiten Phase keine Wärmeeinsparung mehr vorhanden - Weitere Reduzierung des Stromverbrauchs nachweisbar 14
15 Frage 1 Fazit Wie wirkungsvoll sind Energiesparkampagnen bei Zielgruppen, die nicht durch marktorientierte Strategien und daraus abgeleitete Werte beeinflusst werden können? Einsparpotenziale durch individuelles Nutzerverhalten von 9 % beim Wärmeverbrauch und 18 % beim Stromverbrauch sind möglich Durch intensive Kampagnenumsetzung können diese Potenziale gehoben werden (Wärme: 0,7%, Strom: 7,7%) Kampagne kann in einzelnen Gebäuden auch wirkungslos sein 15
16 Fazit Frage 2 Wie langfristig sind diese Verhaltensänderungen wirkungsvoll? Saisonübergreifende Langzeiterfolge Beim Wärmeverbrauch keine Einsparungen messbar Beim Stromverbrauch weitere Einsparungen messbar Auffrischungen der Kampagne sind notwendig 16
17 Vielen Dank für die Aufmerksamkeit! Kontakt Ruhr-Universität Bochum Lehrstuhl für Energiesysteme und Energiewirtschaft Andreas Klesse IB 4 / Bochum klesse@lee.rub.de Tel.: Fax:
18 Witterungsbereinigung HEV normiert HEV gemessen G G norm spez Art und Weise der Witterungsbereinigung hat keinen Einfluss auf das Ergebnis des Zeitreihenvergleichs Universität Methodik Normierung Wetterstation Dortmund VDI 2067 Testreferenzjahr Essen Münster VDI 2067 Testreferenzjahr Essen Siegen VDI 2067 Testreferenzjahr Nürburg - Barweiler Bonn VDI 2067 Testreferenzjahr Köln - Wahn 18
19 Potenzialausschöpfung Berechnete maximale Einsparpotenziale Wärmeverbrauch 9 % Stromverbrauch 18 % Mittelwerte der prozentualen Veränderungen (Interventionsgruppe) Wärmeverbrauch -0,7 % Stromverbrauch -7,7 % Potenzialausschöpfung Wärmeverbrauch 8 % Stromverbrauch 43 % Mittelwerte der prozentualen Veränderungen (Kontrollgruppe) Wärmeverbrauch 5,9 % Stromverbrauch -0,9 % 19
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