Jugendbegleiter für Natur und Umwelt
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- Berndt Geisler
- vor 7 Jahren
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1 Jugendbegleiter für Natur und Umwelt Themenblätter: Lebensraum Wasser Altersgruppe: Ort: Wetter: Material: Vorbereitung: 1. bis 4. Klasse am Bach oder Teich trocken kleiner, weicher Ball, Papier, Stifte, Metall-Küchensiebe, helle Plastikwannen (leere Eisdosen), Becherlupen, feine Pinsel, Bestimmungskarten/-tafeln, feine Netzkescher, leere Toilettenpapierrollen, starker Kleber, Wolle, Klemmbretter, Korken für jedes Kind Materialien packen Wasser ist für Kinder allen Alters faszinierend. Es wird geplatscht und gespritzt, Dämme werden gebaut und Überflutungen angerichtet. Dass in Gewässern auch kleine Tiere leben, ist den Kindern oft nicht bewusst. Die Kleintiere der Gewässer sind leicht zu fangen und auch ohne Fachkenntnisse können sie beobachtet werden. A. Vorbereitung Suchen Sie eine geeignete Stelle an einem Bach oder Seeufer, an der die Kinder möglichst alle gleichzeitig zum Wasser hinkommen. Das Gewässer darf nicht zu tief oder zu reißend sein. Bitte setzen Sie nach den Bobachtungen alle Tiere, die Sie einfangen, wieder an dem Platz aus, an dem Sie sie gefangen haben. 1 von 6
2 B. Begrüßung (10 min.) Ballrunde Material: kleiner, weicher Ball Stellen Sie die Kinder in einem Kreis auf. Nun werfen Sie den Ball einem Kind zu, das ganz schnell ein Wassertier oder eine Pflanze nennen soll. Meist werden Haie, Wale, Seesterne und weitere Tiere der Ozeane genannt. Erklären Sie den Kindern den Unterschied von Süß- und Salzwasser. Anschließend legen Sie die Ausflugsregeln noch einmal fest: bei der Gruppe bleiben, im Verkehr in Zweier- Reihen gehen, nicht ins Wasser fallen, Anweisungen beachten... C. Hauptteil C 1. Wasserkreislaufspiel (10 min.) Material: evtl. Papier und Stifte Die Kinder überlegen, wo Wasser überall vorkommt. Diese Begriffe malen sie auf die Papiere auf. Wolke, Fluss, Meer, Boden und die Sonne als Motor sollten genannt werden. Die Bilder werden auf einer Freifläche als Wasserkreislauf angeordnet. Zwischen den Elementen des Kreislaufs bleibt etwas Platz. Sie können auch einzelne Kinder oder Markierungen verwenden, dann sind Sie selbst die Sonne. Die Kinder sind verteilt auf alle Teile des Kreislaufs, sie stellen die Wassertropfen dar. Die Sonne saugt nun einige Wassertropfen-Kinder in die Wolke, diese regnet auf den Boden und in die Gewässer. Die Flusstropfen schwimmen zum Meer, dort werden sie wieder aufgesaugt. Als Abschluss erwähnen Sie, dass die Dinos schon die selben Wassertropfen getrunken haben könnten wie wir heute, da das Wasser in einem ewigen Kreislauf zirkuliert. C 2. Lebensbedingungen Erklärungen (10 min.) Material: keines Nun sollten Sie mit den Kindern erarbeiten, was man als Tier im Fluss oder See können muss. Der Fluss: Der See: Im fließenden Gewässer muss sich ein Tier gut festhalten, damit es nicht wegschwimmt. Einige Tiere machen Ankerschnüre (Muscheln), Gewichte (Köcherfliegen), einige halten sich unter Steinen auf (Eintagsfliegen), andere klammern sich am Untergrund fest (Egel). Frischen Sauerstoff gibt es in fließendem Wasser genug, manche Tiere brauchen stete Wasserbewegung und sterben, wenn sie gefangen und in eine Becherlupe gesetzt werden. Der Körper der Flusstiere ist stromlinienförmig, je reißender der Fluss um so platter das Tier. Die krabbelnde Bewegung ist vorherrschend. Aus Angst vor Vögeln, Fischen und anderen Freßfeinden sind die Tiere nachtaktiv. Alle Flusstiere schwimmen gegen die Fließrichtung. Eier werden festgeklebt, schwieriger Moment der geflügelten Tiere ist das Schlüpfen zum Imago. Das Beutefangen geht meist mit Fangeinrichtungen, als Strudler oder als Weidegänger. Im See herrscht ruhiges Wasser. Die Tiere schweben im freien Wasser, halten sich nicht fest und schwimmen meist nicht sehr aktiv. Der See ist trübe, enthält viele Schwebstoffe und wenig Sauerstoff. Die Tiere sind meist 2 von 6
3 rundlich geformt und oft gegen den hellen Himmel getarnt (Oberseite dunkel, Unterseite hell); Beute muss aktiv gejagt werden, sie schwimmt nicht an bestimmten Orten vorbei. Algen gibt es viele, auch höhere Pflanzen dienen als Nahrung. Eier können frei abgelegt werden oder werden nur leicht getarnt. Haupt-Fressfeinde sind Fische aller Art und Größe, die im See zahlreicher sind als im Fluss. C 3. Tiere fangen im Fließgewässer (45 min.) Material: Metall-Küchensiebe, helle Plastikwannen (leere Eisdosen), Becherlupen, feine Pinsel, Bestimmungskarten Im Fluss fängt man die meisten Tiere unter Steinen. Dazu gehen die Kinder zu zweit zusammen. Ein Kind dreht vorsichtig außerhalb des Wassers einen Stein um und der Partner hält die Becherlupe mit etwas Wasser bereit. Tiere auf dem Wasserfilm des Steins werden vorsichtig mit dem Pinsel in die Becherlupe transportiert. Unter Steinen finden sich Eintagsfliegenlarven mit 3 Schwanzfäden, seitlich gekrümmte Bachflohkrebse und Egel, die wie Regenwürmer aussehen. Steinhäufchen deuten auf Köcherfliegen hin, manche dieser Röhrchen sind frei beweglich und können einfach abgepflückt werden. Die Tiere sind etwa 1-10 mm groß. Manche Schnecken sitzen sehr fest, da sie nie loslassen, flache braune Ovale sind Eier, die ebenfalls fest sitzen. Solche Tiere werden mit Stein in die Wannen getragen, auf Wasserüberdeckung muss geachtet werden. Die Tiere werden mit Wasser in die großen Behälter gebracht, vielleicht kann hier schon nach Ähnlichkeiten sortiert werden. Die Behälter dürfen nie in der Sonne stehen, da warmes Wasser kaum Sauerstoff binden kann! Mit den Metallkeschern kann vorsichtig Boden-Sediment durchsiebt werden. An manchen Stellen lagert sich feines Material ab. Hier leben rote Tierchen: Schlammröhrenwurm und Zuckmückenlarve. Diese Tiere haben Hämoglobin im Blut, um besser Sauerstoff binden zu können. Die Tiere werden grob nach ihrem Körperbau bestimmt, Bestimmungsschlüssel finden Sie auf einigen Internetseiten (siehe Links). C 4. Tiere fangen im See (45 min.) Material: feine Netzkescher, Metallsiebe, Becherlupen, Wannen, Bestimmungstafeln Das Fangen im See hat als Neuerung dabei, dass viel mehr Kleintiere mit dem Kescher gefangen werden können. Die Kescher werden langsam durch das freie Wasser oder durch randliche Wasserpflanzenbestände gezogen. Dabei werden einige Kleintiere ins Netz gehen. Steine finden sich in der dicken Sedimentschicht eher weniger, meist werden hier die Metallsiebe die beste Fanghilfe sein. Im See kommen einige andere Tierarten vor: Rückenschwimmer, Gelbrandkäfer, Teichmuschel, Köcherfliegenlarven mit Algenköcher, Großlibellenlarven, Molche, Kaulquappen; die Tiere vertragen etwas besser den Sauerstoffmangel und die Wärme in den Beobachtungswannen. Allerdings sollten Wirbeltiere (Molche) nicht länger in den Wannen beobachtet werden sondern schnell wieder zurückgesetzt werden. 3 von 6
4 C 5. Eine Köcherfliegenhülle basteln (10 min.) Material: leere Toilettenpapierrollen, starker Kleber, Wolle Köcherfliegen haben ihr Larvenstadium im Wasser. Jede Art baut eine charakteristische Röhre, in der sie dauerhaft lebt. Diese Röhre besteht aus Pflanzenmaterial oder aus Steinchen, je schneller der Bach desto schwerer das Röhrchen. In einem Bestimmungsbuch finden sich Bilder dieser Tiergruppe. Die Kinder sollen nun eine Röhre mit Steinchen, Ästen oder Blättern gestalten, so dass eine charakteristische Röhre entsteht. Meist ist das Material und die Anordnung wichtig für die Bestimmung. Die Köcherfliegenlarven können ihren Köcher verlassen, tun das aber nie freiwillig. Sie können sich umdrehen, um ein zu eng gewordenes Ende abzubeißen. Gebaut wird mit Mund und Beinen am vorderen Ende. Mit der Wolle kann das Gebilde am Schluss umwickelt werden, damit es gut hält. C 6. Wassertiere abzeichnen (20 min.) Material: Papier, Klemmbretter, Stifte, Becherlupen Jedes Kind bekommt eine Becherlupe mit einem Tier. Möglichst alle gefundenen Tiere sollten gezeichnet werden. Die Kinder achten besonders auf die Beinzahl, die Anordnung der Kiemen und die Körperform. Diese Bilder können noch weiter verwendet werden. Außerdem freuen sich die Kinder über etwas zum Mitnehmen für zu Hause. Falls die Kinder schon gut schreiben, können einige Stichworte zum Tier notiert werden (Futter, Lebensraum, Tiergruppe, Name). C 7. Wassertiere mit Korken (10 min.) Material: Korken für jedes Kind Damit sich die Kinder die Namen der Tiere einprägen können, bekommt das erste Kind einen Korken. Den steckt es zwischen die Zähne, bis der Mund recht weit aufgespannt ist. Sie flüstern einen Tiernamen ins Ohr (Bachflohkrebs) und das Kind spricht mit Korken im Mund das Wort nach. Das gibt eine lustige Aussprache. Das erste Kind, welches den Tiernamen errät, darf als nächstes ein Wort blubbern. Jedes Kind bekommt natürlich einen eigenen Korken. Falls das nicht geht, kann das Kind auch drei eigene Finger in en Mund nehmen.. D. Abschluss (10 min.) Tierfangen Material: keines Die Kinder können nun noch eine Runde Tierfangen spielen. Wer in Gefahr ist, gefangen zu werden, ruft laut einen Namen eines Wassertieres (egal ob aus Süß- oder Salzwasser) und geht in die Hocke. Kein Tier darf doppelt genannt werden, einzelne Arten aber zusätzlich zur Gruppe (Fisch, Forelle, Wal, Orca). Ein gefangenes Kind wird auch zum Fänger. Das letzte Kind wird der neue erste Fänger. E. Erweiterungen und Anschluss E 1. Mobile mit Teichtieren/Plakatwand gestalten (90 min.) Material: feste Stangen, groß kopierte Gewässertiere oder gezeichnete Tiere, Material für Wasserpflanzen 4 von 6
5 Die Kinder basteln ein großes Mobile, das in der Schule aufgehängt werden kann. Vielleicht steht auch eine Wand zur Verzierung bereit. Notfalls kann die Aktion auch auf Plakaten ausgearbeitet werden, die dann mobil aufgeräumt werden können. E 2. Flussrennspiel basteln (90 min.) Material: Kartons als Spielfeld, Stifte, Knetmasse Die Kinder malen einen Fluss als Spielfeld auf. Der Flusslauf wird mit kleinen Kreisen als Rennweg versehen. Diesen Weg müssen alle entlang gehen, Abzweige und Strudel sind erlaubt. Dann basteln sie aus Knete oder Papier ihre Flusstier-Spielfiguren. Nun werden einige Kreise als Sonderfelder farbig gekennzeichnet und mit Nummern versehen:1 der Anker ist gerissen, man muss sich erst wieder festbinden, einmal aussetzen; 2 ein Räuber versucht die Jagd, schnell weg, zwei Schritte vorwärts; Strudel hinter einem Hindernis, erst bei genauem Erreichen des Ausgangspunktes geht es weiter; Partnersuche, ein neues Tier muss dazu stoßen oder Entwicklung zum fliegenden Tier (Uferweg), Partnersuche, Eiablageplätze aufsuchen (Ziel). Links von 6
6 Pädagogische Beratung: Anita Bitterlich, Umweltzentrum Neckar-Fils, Plochingen gefördert durch das Umweltministerium: 6 von 6
Flussnapfschnecke Hakenkäfer. Eintagsfliege (Larve) Flohkrebs. große Köcherfliegenlarve. larve. Schlammschnecke. Kriebelmücke (Larve) Kugelmuschel
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