Farblehre. Was ist Farbe und wie nehmen wir sie wahr? Licht und Farbempfindung. Die 8 Grundfarben. Additive Farbmischung. Subtraktive Farbmischung
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- Mathias Voss
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1 Farblehre Was ist Farbe und wie nehmen wir sie wahr? Licht und Farbempfindung Die 8 Grundfarben Additive Farbmischung Subtraktive Farbmischung Simultankontrast Harmonische Farbgestaltungen Farbkontrast
2 Was ist Farbe und wie nehmen wir sie wahr? Angeblich ist die physikalische Welt farblos. Der Mensch nimmt Licht bestimmter Wellenlänge zwischen 400 und 700 Nanometer als Farben wahr. In der Netzhaut des menschlichen Auges gibt es farbempfindliche Sehzellen, Zapfen genannt, in 3 verschiedenen Typen. Sie sind für 3 verschiedene Wellenlängenbereiche des Lichts empfindlich, nämlich für kurzwelliges, mittelwelliges und langwelliges Licht. Die Zapfen sammeln die Farbstrahlen ihrer Wellenlänge, die ins menschliche Auge fallen, und leiten sie ans Gehirn weiter, wo dann die eigentliche Farbempfindung entsteht (siehe folgende Abbildung).
3 Licht und Farbempfindung Eine Lichtquelle sendet Energiestrahlen aus (1), diese fallen auf Materie und werden zum Teil absorbiert (2). Die reflektierten Lichtstrahlen gelangen als Farbreiz (3) ins Auge und werden auf die Netzhaut projiziert (4). Organeigene Energieimpulse werden über die Nervenbahnen (5) ins Gehirn geleitet. Dort entsteht die eigentliche Farbempfindung (6).
4 Die 8 Grundfarben
5 Farbmischgesetze Additive Farben Wenn wir mit farbigem Licht arbeiten, haben wir es mit dem Gesetz der additiven Farbmischung zu tun. Entsprechend den drei Zapfentypen der menschlichen Netzhaut beruht sie auf den drei Grundfarben Rot, Grün und Blau. Durch Mischen entstehen hellere Farbtöne. Aus einer Mischung von Rot mit Grün entsteht Gelb, aus Grün und Blau entsteht Cyan - und Blau gemischt mit Rot ergibt Magenta. Kommen alle drei Farben in voller Intensität und gleichen Anteilen zusammen, ergänzen sie sich zu Weiß.Das ist das Prinzip, nach dem das Farbfernsehen und die Farbdarstellung am Computer- Bildschirm funktionieren. Bei Grafik-Software kennen wir es als RGB-Modell (RGB = Rot, Grün, Blau). Es wird manchmal auch als physikalisches Farbmodell bezeichnet.
6 Farbmischgesetze Subtraktive Farben Von diesen drei Grundfarben Gelb, Cyan und Magenta wird bei der subtraktiven Farbmischung ausgegangen. Gemischte Farbsubstanzen absorbieren mehrere Wellenlängen des Lichts und reflektieren Mischtöne, die dunkler als die drei Grundfarben sind. Die Leuchtkraft der Farben nimmt beim Mischen ab, weshalb diese Art der Farbmischung subtraktive Farbmischung genannt wird. Aus einer Mischung von Cyan und Magenta entsteht Blau. Magenta gemischt mit Gelb ergibt Rot. Aus Gelb gemischt mit Cyan entsteht Grün. Mischt man Cyan, Magenta und Gelb in voller Intensität und in gleichen Anteilen zusammen, dann erhält man Schwarz, d.h., es wird kein Licht mehr reflektiert. Nach dem Prinzip der subtraktiven Farbmischung arbeitet die Farbfotografie und der 3- Farbendruck. Beim 4-Farbendruck wird zusätzlich noch mit einem intensiven Schwarz gearbeitet, um dem Druckbild mehr Tiefe zu geben und um reinschwarze Flächen nicht aus den drei Grundfarben mischen zu müssen. Bei Grafik-Software kennen wir dieses Prinzip als CMY- oder CMYK-Modell (CMYK = Cyan, Magenta, Yellow, Black).
7 Simultankontrast Wenn Sie sich mit Farbgestaltung beschäftigen, werden Sie feststellen, daß Farben je nach Ihrer Umgebung ihren Charakter verändern. Das sind die Auswirkungen des Simultankontrastes Die Wirkung des Simultankontrastes hat ihre Ursache in der Tatsache, daß das menschliche Auge nicht dazu gemacht ist, Farben möglichst originalgetreu ihren physikalischen Werten entsprechend wiederzugeben, sondern daß es bestrebt ist, Unterschiede deutlich zu machen. Das bedeutet, daß das Ändern eines Farbtons in einer farbigen Gestaltung - das Hinzufügen eines neuen Farbtons oder das Entfernen eines Farbtons - den Charakter einer Gestaltung grundlegend verändern kann.
8 Welcher Punkt ist dunkler, der rechte oder der linke? Tatsache ist, daß beide Punkte die selbe Farbe haben und nur durch die unterschiedliche Umgebung unterschiedlich wirken. Sie können es selbst ausprobieren, indem Sie zwei Punkte aus farbigem Papier ausschneiden und den einen auf einen hellen, den anderen auf einen dunkleren Untergrund legen.
9 Der helle blaugrüne Streifen wirkt auf einem blauen Untergrund grünlicher und auf einem grünen Untergrund bläulicher. In der linken Bildhälfte hat er dadurch eine wärmere Ausstrahlung als rechts. Daß es sich tatsächlich um die gleiche Farbe handelt, sehen wir auf der unteren Abbildung. Obwohl es sich hier um einen durchgehenden Streifen handelt, hat man - als Auswirkung des Simultankontrastes - den Eindruck, dass er rechts bläulicher ist als links.
10 Rot in unterschiedlicher Umgebung. Das gleiche Rot wirkt je nach der Farbe des Hintergrunds mal heller, mal dunkler, mal weiter vorne, mal im Hintergrund, mal feuriger, mal gedämpfter.
11 Harmonische Farbgestaltungen zeichnen sich dadurch aus, daß sie auf den Betrachter angenehm wirken. Eine Komposition aus Farben, die miteinander harmonieren, führt zu einem positiven Gesamtbild. Farben, die nicht miteinander harmonieren, erzeugen eine Disharmonie, die beim Betrachter Abneigung hervorruft. Harmonische Farbgestaltungen lassen sich erzielen durch: Kombination von benachbarten Farbtönen Kombination von Farben der warmen Farbpalette Kombination von Farben der kalten Farbpalette Kombination von bunten mit unbunten Farben Kombination von aufgehellten Farbtönen mit ihrer Vollfarbe Kombination von mit Grau entsättigten Farbtönen mit ihrer Vollfarbe
12 Farbharmonien aus warmen Farbtönen Farbharmonien aus benachbarten Farbtönen
13 Farbharmonien aus bunten und unbunten Farbtönen Farbharmonien aus kalten Farbtönen
14 Farbharmonien aus mit Grau entsättigten Farbtönen mit ihrer Vollfarbe Farbharmonien aus aufgehellten Farbtönen mit ihrer Vollfarbe
15 Farbkontraste heben hervor. Sie verdeutlichen Unterschiede und ziehen die Aufmerksamkeit auf ich.farbkontraste erzeugen Spannungen, die belebend, erfrischend oder aber anspannend, unangenehm wirken können. Kontrastreiche Farbgestaltungen lassen sich erzielen durch: Komplementärkontrast - Verwendung von Komplementärfarben - also Farben, die sich im Farbsechseck gegenüber stehen und sich zu unbunt ergänzen Warm-Kalt-Kontrast - Verwendung von warmen und kalten Farben Unbunt-Bunt-Kontrast - Verwendung von bunten und unbunten Farben Hell-Dunkel-Kontrast - Verwendung von Vollfarben und ihren aufgehellten Farbtönen Qualitätskontrast - Verwendung von reinen gesättigten und trüben ungesättigten Farben Quantitätskontrast - Verwendung von großen Farbflächen und kleinen Farbelementen Meistens enthält eine kontrastreiche Gestaltung eine Kombination aus mehreren verschiedenen Kontrasten. Zum Beispiel haben wir bei einer schwarzen Schrift auf hellblauem Grund gleichzeitig einen Hell- Dunkel- und einen Unbunt-Bunt-Kontrast.
16 Warm-Kalt-Kontrast Komplementärkontrast
17 Hell-Dunkel-Kontrast Unbunt-Bunt-Kontrast
18 Quantitätskontrast Qualitätskontrast
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