INGENIEURBÜRO SCHNEIDER Dipl.- Ing. Frank Schneider
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- Leonard Brandt
- vor 7 Jahren
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1 Wärmebrückennachweis und Nachweis der Schimmelbildung in der Wohneinheit. (DG),.Straße. in.. Gliederung 1. Grundlage und Auftrag zur Nachweisführung 2. Wärmebrückennachweis und Nachweis der Schimmelbildung 2.1 Allgemeine Angaben zu den Messungen 2.2 Temperaturen und Luftfeuchtigkeitswerte 2.3 Nachweisführung zur Beurteilung baulicher Mängel Nachweis des Temperaturfaktors f Rsi Nachweis des Wärmedurchgangskoeffizienten 3. Vorschläge zur weiteren Vorgehensweise 1. Grundlage und Auftrag zur Nachweisführung Die Nachweisführung erfolgt im Auftrag von xxxxxxxxxxxxxxxxxxxx. Es soll nachgewiesen werden, dass die Schimmelbildungen in den Fensterlaibungen (Schlafzimmer, Küche und Bad) der Wohneinheit (DG) xxxxxxxxxx in xxxxxxxxxxxx auf bauliche Mängel zurückzuführen sind. Als Grundlage für die Nachweisführung dienen: Gutachten 04/ 10 vom von Herrn xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx; Bewertung und Stellungnahme zum Gutachten 04/ 10 (vom ) von xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx durch Ingenieurbüro Schneider vom Die schadhaften Stellen in den Fensterlaibungen des Schlafzimmers, der Küche und des Bades wurden in dem Gutachten 04/ 10 von Herrn yyyyyy ausreichend dokumentiert. Um nicht jede schimmelbelastete Stelle zu untersuchen, wurde eine Referenz für die Nachweisführung ausgewählt. Diese Referenzstelle ist die rechte Fensterlaibung des rechten Schlafzimmerfensters (Bild 10 des Gutachten 04/ 10). Diese Referenzauswahl erfolgte auf Grund der Tatsache, dass die Vermieterseite besonders im Schlafzimmer ein mangelhaftes Heiz- und Lüftungsverhalten unterstellt hat.
2 Schimmelbildung in Fensterlaibung des Schlafzimmerfensters (Stand: Februar 2006) 2. Wärmebrückennachweis und Nachweis der Schimmelbildung 2.1 Allgemeine Angaben zu den Messungen Zu den Messungen wurde das Feuchte-/ Temperatur- Messgerät testo mit folgenden Fühlern verwendet: NTC- Funkfühler mit modularem Funkhandgriff zur Temperatur- und Feuchtigkeitsmessung (Genauigkeit: ± 0,3 C; ± 2% rf) Temperaturfühler zur U- Wertbestimmung mit Dreifach- Sensorik zur Ermittlung der Wandtemperatur Genauigkeiten: U- Wert ± 0,1 W/(m²K) +2 % v. Mw. (bei 20 K Diff. zwischen Innen- und Außentemperatur) Innentemperatur: i ± 0,4 C Wandtemperatur: si ± 0,5 C Differenz i - si : ± 0,2 C Auf eine 24- stündige Dauermessung wurde verzichtet. Es erfolgten Einzelmessungen im Zeitraum von ca. 27 Minuten.
3 Temperaturfühler mit Dreifach- Sensorik für U- Wertbestimmung und Wandtemperatur NTC- Funkfühler zur Temperatur- und Feuchte-/ Temperatur- Messgerät testo Feuchtigkeitsmessung
4 2.2 Temperaturen und Luftfeuchtigkeitswerte Innenraum- Temperatur (Schlafzimmer): i = 20,3 C Relative Luftfeuchtigkeit im Schlafzimmer: i = 44,6 % (Mittelwert von 8 Messungen) Oberflächentemperatur der schimmelbelasteten Fensterlaibungsfläche: si = 11,8 C Außentemperatur: e = - 0,9 C Relative Luftfeuchtigkeit - Außen: e = 76,1 % Materialfeuchte lag zwischen 13,7 % und 14,3 %. Das bedeutet einen trockenen Zustand des Materials. 2.3 Nachweisführung zur Beurteilung baulicher Mängel Nachweis des Temperaturfaktors f Rsi Zur Beurteilung von Wärmebrücken und der Begünstigung des Schimmelpilzwachstums sind die Temperaturfaktoren f und f Rsi (Temperaturdifferenzverhältniszahl) maßgebend. Die Forderung nach DIN besteht wie folgt: f Rsi 0,70 Der f Rsi - Wert muss mindestens 0,70 betragen. Wird dieser Wert kleiner als 0,70; ist ein Schimmelwachstum zu erwarten. Der Temperaturfaktor f Rsi lässt sich wie folgt berechnen: f Rsi = ( si - e ) / ( i - e ). Dabei sind: si Oberflächentemperatur der schimmelbelasteten Fensterlaibungsfläche [ C] e Außentemperatur [ C] Raumtemperatur [ C] i f Rsi = (11,8 C (- 0,9 C)) / (20,3 C - (- 0,9 C )) f Rsi = 12,7 C / 21,2 C = 0,5991 f Rsi = 0,60 Schlussfolgerung: Die Bedingung zum Schimmelwachstum ist erfüllt. Es liegt ein baulicher Mangel vor.
5 2.3.2 Nachweis des Wärmedurchgangskoeffizienten Ein weiterer Grenzwert zur Vermeidung von Schimmelbildung ist nach DIN der Wärmeübergangswiderstand R si. Zur Vermeidung von Tauwasser an Oberflächen beträgt nach DIN R si = 0,25 m²*k/ W. Der Wärmedurchgangskoeffizient U wird wie folgt berechnet: U = (1 - f Rsi )/ R si Die Grenzwerte der Schimmelbildung werden mit f Rsi = 0,70 und R si = 0,25 (m²*k)/ W berücksichtigt. U = (1 0,7)/ 0,25 m²*k/ W = 1,20 W/ (m²*k) Der maximale U- Wert beträgt 1,2 W/ (m²*k). Das heißt, ab 1,2 W/ (m²*k) entsteht ein hohes Risiko für Tauwasserbefall und Schimmelbildung. Der mit dem Temperaturfühler gemessene U- Wert beträgt im Mittel 3,08 W/ (m²*k). Für die Berechnung des Wärmeschutzes nach DIN EN ISO 6946 beträgt R si = 0,13 (m²*k)/ W. Mit den ermittelten f Rsi - Wert von 0,6 errechnet sich der U- Wert wie folgt: U = (1 - f Rsi )/ R si = (1 0,6) / 0,13 (m²*k)/ W U = 3,08 W/ (m²*k) > U (zulässig) = 1,20 W/ (m²*k) Schlussfolgerung: An der gemessenen schimmelbelasteten Fensterlaibungsfläche ist eine Wärmebrücke vorhanden. Es liegt ein baulicher Mangel vor. Es wird eine unzureichende Dämmung und/ oder Undichtigkeiten an der Dampfbremsfolie vermutet. 3. Vorschläge zur weiteren Vorgehensweise Um die schimmelbelasteten Bauteiloberflächen im Laibungsbereich der Fenster genauer untersuchen zu können, ist es notwendig mindestens eine Schadenstelle freizulegen, um die Bauteilschichten des Außenbauteiles (Dachschräge) ordnungsgemäß beurteilen zu können. Dabei sind der Zustand der Dämmung und der Dampfbremsfolie zu untersuchen. [Hinweis: Dieser Vorschlag wurde vom IB Schneider bereits mit dem Schreiben vom an die xxxxxxxxxxxxxxxxxxx unterbreitet.] An allen Stellen, wo Baumängel und somit Schimmelpilzbildung festgestellt wurden, ist eine fachgerechte Sanierung durchzuführen. Eine ausreichende Dämmung mit luftdichtem Abschluss einer Dampfbremsfolie ist unbedingt zu garantieren. Naunhof, Dipl.-Ing. Frank Schneider Anlagen: Protokollübersicht: Innenraum- Messung Protokollübersicht: U- Wert Bestimmung
6 Am kam es zum Ortstermin der gerichtlich angeordneten Bauteiluntersuchungen in der Wohnung. Bauteilöffnungen im rechten Fensterlaibungsbereich des rechten Schlafzimmerfensters: Im rechten Dachflächenfenster erfolgte in der rechten Fensterlaibung eine Bauteilöffnung in der Größe von 10 cm x 10 cm. Bauteilöffnung von 10 cm x 10 cm in der rechten Fensterlaibung des rechten Dachfensters [Foto: Schneider] Nach der Bauteilöffnung ist eindeutig zu erkennen, dass kein luftdichter Abschluss der Dampfbremsfolie vorhanden ist. Weiterhin ist keine Dämmung im oberen Laibungsbereich vorhanden. Es waren starke Zugerscheinungen mit dem Handrücken fühlbar. Es liegt hierbei eindeutig ein Baumangel vor.
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