Sechstageregen bringt Europa schon das zweite Jahrhunderthochwasser innerhalb von 12 Monaten

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1 Nachbetrachtung des Weltzentrums für Niederschlagsklimatologie (WZN) im DWD: Sechstageregen bringt Europa schon das zweite Jahrhunderthochwasser innerhalb von 12 Monaten Ähnlichkeiten und Unterschiede der hydro-meteorologischen Randbedingungen der Überschwemmungen auf dem Balkan im Mai 2014 mit dem Hochwasser in Deutschland an Donau und Elbe im Juni 2013 Autoren: Dr. Markus Ziese, Dr. Andreas Becker Stand: 21. Mai 2014 Die Bilder der Überschwemmungen an Donau und Elbe im letzten Jahr sind noch nicht aus dem Kopf, da wird Europa erneut von einem verheerenden Hochwasser getroffen. Dieses Mal traf es vor allem den Balkan, insbesondere Bosnien-Herzegowina, Serbien, und Kroatien, aber teilweise auch unsere Nachbarn in Polen, Tschechien und Österreich. Sogar Deutschland wurde zuletzt noch von den Niederschlägen erfasst, allerdings waren diese bei weitem nicht intensiv genug, um auch bei uns eine Hochwasserlage zu generieren. Sechs Tage, vom 13. bis zum 18. Mai, regnete es beinahe durchgehend, wodurch insbesondere über der Mitte und dem Osten Bosnien-Herzegowinas, dem Osten Kroatiens und der Mitte und dem Westen Serbiens enorme Niederschlagsmengen fielen (s. Abbildung 1). Abb. 1: Summe der Gebietsniederschläge vom 13. bis zum 18. Mai 2014 über Südosteuropa, gemäß Analysen des WZN, gemessen in Millimeter 1

2 Im 1x1 Grad Gebietsmittel waren dies verbreitet über 100 mm. Das entspricht 100 Liter pro Quadratmeter. Klimatologisch betrachtet, fallen üblicherweise im Mai auf dem Balkan in 6 Tagen nur etwa mm. Damit überstieg also die beobachtete Niederschlagsmenge dieser sechs Tage die Durchschnittswerte aus vieljährigen Beobachtungen um bis zu 174 mm, verbreitet um 80 mm (s. Abbildung 2). Abb. 2: Absolute Anomalie des Gebietsniederschlages vom 13. bis zum 18. Mai 2014, gegenüber dem vieljährigen Mittel für eine Sechstagesperiode im Mai, gemäß Analysen des WZN, in Millimeter Die zehnfache Niederschlagsmenge gegenüber dem Normalwert fiel auf ein 100x100 km 2 großes Gebiet, das vor 22 Jahren noch Kriegsgebiet war. Die größten Abweichungen gab es in einem Gebiet von Osijek (Kroatien) im Nordwesten und Zenica (Bosnien-Herzegowina) im Südwesten bis Zrenjanin (Serbien) im Nordosten und Velika Plana (Serbien) im Südosten. Dies umfasst die Einzugsgebiete der Save, der Morava, der unteren Drau und unteren Theiß, welche alle in der Region um Belgrad in die Donau münden. Im Gebietsmittel summierten sich die Niederschläge in sechs Tages auf bis zu 183 mm. Relativ ergibt sich damit verbreitet mehr als die fünffach zu erwartende Menge, im Maximum fast die zehnfache Menge des zu erwartenden Gebietsniederschlags (Abbildung 3). 2

3 Abb. 3: Relative Anomalie des Gebietsniederschlages vom 13. bis zum 18. Mai 2014, gegenüber dem vieljährigen Mittel für eine Sechstagesperiode im Mai, gemäß Analysen des WZN, in Prozent Auf den gesamten Monat betrachtet ist in den sechs Tagen die gesamte bis doppelte Monatsmenge des Solls gefallen. Menge, Verbreitung und die ungünstigen Vorbedingungen aufgrund der hohen Bodenfeuchte und der Niederschläge in den Vormonaten waren die Hauptfaktoren für das katastrophale Hochwassergeschehen in der Folge (s. Abbildung 4). Abb. 4: Bodenfeuchteindex in 28 bis 100 cm Tiefe, gemäß Analysen des H-SAF (SM DAS 2-H14, siehe auch 3

4 Problematisch dabei: Gerade die am stärksten betroffenen Gebiete waren im Balkankrieg stark umkämpft und vermint worden. Vermutlich sind viele Minen vom Wasser weggeschwemmt worden. Dies behindert nicht nur die notwendigen Rettungsmaßnahmen, sondern ist auch eine schwere Hypothek für die Zukunft, denn alle bisherigen Kartierungen dieser Minenfelder sind nun durch die enorme Dimension des Hochwassers in Frage gestellt. Ähnlichkeiten der hydrometeorologischen Randbedingungen 2013 und 2014 Betrachtet man die hydrometeorologischen Randbedingungen beider Hochwasserereignisse in Deutschland (2013) und auf dem Balkan (2014), so gibt es abgesehen von der geographischen Verschiebung, eine Reihe von bemerkenswerten Ähnlichkeiten: So war auf dem Balkan der Vormonat (April 2014) wie seinerzeit der Vormonat in Deutschland (Mai 2013) durch sehr hohe Bodenfeuchten geprägt. In beiden Fällen führte ein sogenannter Kaltlufttropfen in der Höhenströmung zu einer langen Verweildauer des wetterbestimmenden Tiefdrucksystems vor Ort und damit zu andauernden Niederschlägen. Wie auch vor einem Jahr in Deutschland, haben Gebirge die Niederschlagsbildung zusätzlich verstärkt. Gemäß der unterschiedlichen Position des Tiefdrucksystems waren für das Balkan-Hochwasser das Dinarische Gebirge, die Karpaten, die Ost-Alpen, und die Hohe Tatra die Auslöser für die orographisch bedingten Niederschläge (s. Abbildung 5). Abb. 5: Bodenanalyse des Deutschen Wetterdienstes für den 15. Mai 2014, 00 Uhr UTC 4

5 Dabei wurden gemäß der Umströmung des Tiefdruckzentrums über dem Westbalkan das Dinarische Gebirge auf der Ostseite, die Südkarpaten auf der Südseite, und die Hohe Tatra und die Ostalpen von Nordosten angeströmt. Die Entwässerung all dieser Gebiete geschieht über die Donau und ihre Nebenflüsse. Lediglich die Hohe Tatra entwässert in die Weichsel an der ebenfalls massive Hochwasser aufgetreten sind. Beim Hochwasser in Deutschland lag das Tiefdrucksystem in einer Position über Tschechien, so waren die Nord- und Nordosthänge von Erzgebirge, Thüringer Wald, Harz, Bayrischer Wald und Alpen von ergiebigen Hebungsniederschlägen betroffen. Die Entwässerung geschah im Wesentlichen über Elbe, Donau und ihre Nebenflüsse. Unterschiedliche Verwundbarkeit in Deutschland und auf dem Balkan bestimmt das Ausmaß der Katastrophe Obwohl die Gebietsniederschläge, die im Juni 2013 zu den Hochwassern an Donau und Elbe in Deutschland führten, in der Wochensumme mit verbreitet mehr als 200 mm in Oberbayern, im Vogtland und im Erzgebirge deutlich höher waren als die nun angetroffenen Summen auf dem Balkan, sind Ausmaß und Schäden des Hochwassers insbesondere in Bosnien-Herzegowina und Serbien deutlich gravierender. Der Vergleich bestätigt die besondere Bedeutung eines vorbeugenden Hochwasserschutzes zur Verringerung der Verwundbarkeit, insbesondere vor dem Hintergrund des Klimawandels, stellt Dr. Paul Becker, Vizepräsident des Deutschen Wetterdienstes, hierzu fest. Die Rolle des Klimawandels Grundsätzlich gilt auch für dieses Hochwasser: Die Verknüpfung von Einzelereignissen mit dem Klimawandel ist nicht möglich. Dennoch stellt sich die Frage, ob die jüngste Häufung von hochwassergenerierenden mehrtägigen Starkregenepisoden in Europa, vor allem in Deutschland 2013, in England im Winter 2013/2014 und nun auf dem Balkan im Mai 2014, eine Realisierung der von vielen Klimamodellen vorhergesagten erhöhten Häufigkeit solcher Ereignisse darstellt. Dies wird Gegenstand weiterer Untersuchungen auch beim Deutschen Wetterdienst sein. (Deutscher Wetterdienst-WZN) 5

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