Der Leopardgecko Eublepharis macularius Anfängertier und Liebling der Profis

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1 Der Leopardgecko Eublepharis macularius Anfängertier und Liebling der Profis Ein Bericht von Dennis Leder. Herkunft Die Gattung der Leopardgeckos bewohnt Stein und Geröllwüsten sowie Steppengebiete im Irak, Iran, Turkmenistan, Afghanistan, Pakistan und Indien. Die einzelnen Verbreitungsgebiete sind von einander isoliert. Lebensweise und Verhalten Leopardgeckos sind nachtaktive Bodenbewohner, die ihn lockeren Kolonien leben. Am Tage verstecken sie sich z.b. unter Geröllhaufen, verlassenen Nagerbauten und Felsspalten. In der Nähe von menschlichen Siedlungen wurden sie auch unter Müll und in Legesteinmauern gefunden. Deutscher Name: Leopardgecko 1 / 5

2 Wissenschaftlicher Name: Eublepharis macularius Englischer Name: Leopard Gecko Haltung Ich halte eine Gruppe von 1,2 in einem Terrarium mit den Maßen 80*50*30. Für größere Gruppen sollte das Terrarium größer sein z.b. 100 oder 120*50*50. Ob das Terrarium aus Glas, Holz oder Forex ist, sei jedem selbst überlassen. Ich bevorzuge kleine Glasterrarien für Jungtiere, da diese sich gut reinigen lassen. Für Adulte Tiere bevorzuge ich Holz, da es die Wärme speichert und Energie spart. Holz hat außerdem den Vorteil, dass es robust ist und Transport-freundlicher. Die Rück- und Seitenwände können beispielsweise mit Styropor und Fliesenkleber verkleidet werden, dieses vergrößert den Aktionsradius. Es sollten viele Spalten und Plateaus eingearbeitet werden. Da der Leopardgecko in der Natur feinen Sand meidet, verwende ich als Bodengrund eine Mischung aus Spielsand, Termite-Sand und Lehmpulver. Da meine Tiere noch nie gegraben haben, beträgt die Füllhöhe 1-2 cm. Eine Zugabe von runden Kies oder eine Handvoll Rindenmulch ist ebenfalls möglich. Weitere Einrichtungsgegenstände sind, Wurzeln, Höhlen und Steinplatten (welche unter einem Strahler als Geröllhaufen angerichtet werden und die Wärme speichern). Wichtig ist eine Wet-Box, z.b. eine Tupperdose mit Loch im Deckel, gefüllt mit einer feuchten Sand-Erde-Mischung. Warum eine Wet-Box wichtig ist? 1. Leopardgeckos bewohnen zwar Steppengebiete, kommen aber nur nachts aus ihren Verstecken, da sie viel Feuchtigkeit über die Haut verlieren. In der Nacht steigt die Luftfeuchtigkeit und in ihren Verstecken herrscht eine gewisse Umgebungsfeuchte. 2. Während der Häutung weichen die Geckos ihre Haut in den Wet-Boxen ein, können sich so besser häuten. 3. Eiablageplatz 2 / 5

3 Ein Wassernapf sollte selbstverständlich nicht fehlen. Licht und Wärme Ich beheize und beleuchte meine Terrarien mit normalen Glühbirnen und Strahlern aus dem Baumarkt, auf eine UV-Beleuchtung verzichte ich. Der Strahler sollte wie schon erwähnt über einem Steinhaufen platziert werden, da diese Steine sich erwärmen und in der Nacht wärme abgeben. Meine Leopardgeckos wärmen sich dort nachts immer die Bäuche. Wichtig ist das die Lampe im äußeren Bereich angebracht ist und nicht mittig, damit ein Temperaturgefälle entsteht d.h Grad unter dem Strahler und 20-30Grad in der kühlen Hälfte. Futter Heimchen, Grillen, Heuschrecken, Schaben, Mehlwürmer, Wachsmottenlarven und Babymäuse. Du bist was du isst. Futter für das Futter: z.b. Fischflocken, Haferflocken, Matzinger Hundeflocken, Karotten, Kartoffelschale, Bio-Kräuter, Babybrei niemals Blattsalat. Gefüttert wird ca. 2-4mal die Woche. Vitamine und Mineralien Ungefähr einmal die Woche bestäube ich die Futtertiere mit Korvimin oder Herpetal Complete Terrarium. Meine Tiere haben permanent eine Schale mit einem Calcium+Vitamin D3 Präparat zur Verfügung, gerade trächtige Weibchen bedienen sich regelmäßig daraus. Winterruhe Man sollte den Tieren eine Winterruhe ermöglichen, diese wirkt sich positiv auf die Fortpflanzung aus. 2-4 Wochen vor Beginn der Winterruhe sollte man das Füttern einstellen, 3 / 5

4 dies ist wichtig da die Tiere auf Betriebstemperatur seien müssen um zu verdauen. Dann wird die Beleuchtung und Heizung schrittweise reduziert bis sie ganz aus ist. Ich überwintere meine Tiere bei Raumtemperatur (ca Grad. in den Terrarien). Wagner 1974 berichtet das nicht die Temperatur sondern die Photoperiode, die Beleuchtungsdauer ausschlaggebend für die Winterruhe sei.um die Tiere wieder zurück zu holen, verfährt man in umgekehrter Reihenfolge und erhöht die Temperatur schrittweise. Je nach dem wie munter die Tiere sind, kann man bei 6-8 Stunden Beleuchtung das erste Mal wieder füttern. Bitte sparsam füttern, der Magen muss sich erst wieder an Nahrung gewöhnen. Vor und nach der Winterruhe empfiehlt sich eine Wurmkur z.b. mit Panacur. Dosierung und Behandlung sollte ein Tierarzt festlegen. Ich hatte auch schon Erfolg mit Homöopatischen Anti-Wurmmitteln, diese eignen sich auch hervorragend für Jungtiere und als Zugabe während der Winterruhe über das Trinkwasser. Zucht Leopardgeckos, welche in Gruppen gehalten werden, werden sich mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit paaren und Eier legen. 1,2 ist als Minimum für eine Gruppe anzusehen, da sonst der Druck für die Weibchen durch das Männchen zu groß wird. Eier werden eigentlich immer in die Wet-Box gelegt und können von da in mit feuchtem Vermiculit gefüllte Heimchendosen gebettet werden und dann in den Inkubator überführt werden. Ich verwende einen Bruja 400 und einen Hobby Reptile Breeder. Das Geschlecht von Leopardgeckos wird durch die Inkubationstemperatur beeinflusst, man nennt dies TSD = Temperature Dependent Sex Determination. - 26Grad = Weibchen - 30Grad = 50/50 Männchen und Weibchen - 32Grad= Männchen - Über 32Grad= heiße Weibchen, welche zum Teil nicht fruchtbar sind und ein männliches 4 / 5

5 verhalten zeigen. Die Inkubationsdauer beträgt 45-80Tage Aufzucht Die Aufzucht erfolgt bei mir in kleinen Glasterrarien welche mit Heizkabeln im hinteren Drittel beheizt werden. Die Haltungsparameter entsprechen denen der Elterntiere. Eingerichtet sind die Terrarien mit umgedrehten Blumenuntersetzern, in denen ein Loch gelötet ist, Zewa-Rollen, einer Wet-Box, einer Calcium/Vitamin-Schale und einem Wassernapf. Als Bodengrund verwende ich Zewa. Zur Aufzucht ist theoretisch auch eine Rack-Haltung möglich. Geschlechtsunterschiede Männchen sind größer und massiger als Weibchen. Adulte Männchen wiegen 60-70gramm, Weibchen 45-55gramm. Männchen haben rechts und links vom Schwanzansatz Schwellungen, die Hemipenistaschen. Oberhalb der Kloakenspalte haben sie stark ausgeprägte Präanalporen. Weibchen haben (meist) keine oder sehr kleine Präanalporen und keine Hemipenistaschen. Danke an den Autor: Dennis Leder. Kontakt: Dennis Leder Hannover Herr Leder hat diesen Bericht in Rahmen eines Vortrages bei den Terrarienfreunde Celle im Januar 2009 ausgearbeitet und uns zur Verfügung gestellt. 5 / 5