BAYERISCHES SCHULMUSEUM ICHENHAUSEN
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- Valentin Frank
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1 BAYERISCHES SCHULMUSEUM ICHENHAUSEN Zweigmuseum des Bayerischen Nationalmuseums München Schlossplatz 3, Ichenhausen, Tel Schülerbogen 5 SCHULE UND ERZIEHUNG IM NATIONALSOZIALISMUS Der Nationalsozialismus verstand sich als Weltanschauung, die den einzelnen Menschen vollkommen total in Beschlag nehmen wollte. All sein Denken und Tun sollte auf die Ziele der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei (NSDAP) ausgerichtet werden. Als Mittel, um damit schon beim jungen Menschen zu beginnen, diente der NSDAP und den Nazis die Erziehung. Die Grundsätze dieser Erziehung hatte Hitler bereits 1924 in seinem Buch Mein Kampf niedergeschrieben. Das oberste Ziel nationalsozialistischer Erziehung war es, Jungen und Mädchen eine völlig unwissenschaftliche, menschenverachtende Rassenlehre zu vermitteln: Deutsche seien als Herrenmenschen wertvoller als andere Menschen. Besonderer Wert wurde dabei nicht auf die Ausbildung geistiger Fähigkeiten, sondern auf die körperliche Ertüchtigung und die Vermittlung einer kämpferischen Gesinnung gelegt. So wurde es z. B. als Aufgabe des Sports angesehen, den Einzelnen zum Angriffsgeist und zur körperlichen Überlegenheit heranzubilden. Sportliche Ertüchtigung diente so der Erziehung zur Wehrhaftigkeit. In den für die Rassenpropaganda missbrauchten Fächern Geschichte und Biologie wurde den Schülern ein völlig einseitiges, verzerrtes Geschichtsund Menschenbild vermittelt. Der Deutschunterricht hatte die Aufgabe, zur nationalen Selbsterhöhung, zur seelischen und geistigen Rüstung der Nation beizutragen, wie es bei Hitler hieß. In möglichst allen Fächern aber sollte der Antisemitismus, d. h. die Abneigung und Feindseligkeit gegen die Juden, verbreitet werden. Die nationalsozialistische Erziehung beschränkte sich nicht auf die Schule, sie versuchte, vor allem auch in verschiedenen Jugendorganisationen die Jugendlichen in ihrem Sinne zu beeinflussen. In Raum 9 des Schulmuseums (Erdgeschoss) wird an einigen Beispielen gezeigt, wie die Partei von den Jugendlichen Besitz ergriff, welche Wirkungen dies hatte und zu welch schrecklichen Ereignissen dies schließlich führte. Seite 1
2 SCHÜLERBOGEN: SCHULE UND ERZIEHUNG IM NATIONALSOZIALISMUS 1. SCHULE IM TOTALITÄREN STAAT Hitler stellte die gesamte Erziehung der Kinder und Jugendlichen, die Schule und die Lehrer in den Dienst der nationalsozialistischen Denkweise (= Ideologie). 1. Bei Tafel 27 findest du den Text Zum Geleit, in dem Hitler sagt, welches Erziehungsziel für ihn an oberster Stelle steht. Lies den Text und notiere das Erziehungsziel! 2. Die Bilder bei Tafel 25 zeigen zwei Szenen aus dem Schulleben in der NS-Zeit. Sie sind ohne Erklärung. Was zeigen die Bilder? Beschreibe selbst! 3. Tafel 31 zeigt Bilder, die Schüler im Unterricht gezeichnet haben. Die Bilder zeigen Überlege, warum Schüler im Unterricht dieses Thema bearbeiten mussten! Ist das heute auch möglich? vorbereiten. Hitler wollte die Schüler auf den Seite 2
3 Seite 3
4 4. Hitler wurde auch in der Schule als der alles überragende Führer dargestellt. Auch die Macht und die Größe Deutschlands wurden als höchster Wert (= Nationalismus) in der Schule ständig herausgestellt. Lies bei Wandtafel 26 das letzte Schulgebet und notiere die letzten zwei Zeilen! 5. Eine besonders schlimme Situation aus dem damaligen Schulalltag zeigt das Bild 29. Vielleicht kannst du die Schrift auf der Tafel lesen. Der Davidstern verrät dir, wer hier gedemütigt wird. Rechts stehen zwei einen Satz an der Tafel, der sie beschimpft. Schüler. Ein Mitschüler deutet auf 6. Der Unterricht wurde für Kriegsvorbereitungen missbraucht. Du findest links oben bei der Wandtafel 31 zwei Seiten, in denen ein damaliger Lehrer über das Fach Wehrsport berichtet. Lies unter der Überschrift Ordnungsübungen nach. Ergänze dann! Der Junge muss lernen, und sich Dieser Grund verlangt einen gewissen, der gleichzeitig auch die beste ist. 7. Du findest darunter 3 Aufstellungen, die die Schüler im Sportunterricht erlernen mussten. Wie heißen sie? 2. DIE FREIZEITGESTALTUNG DER DEUTSCHEN SCHÜLER 1. Hitler genügte der Einfluss auf die Schule nicht. Um die deutsche Jugend umfassend für seine Ideologie zu erziehen, wurde eine eigene Organisation geschaffen. Neben der Nummer 32 informiert dich eine Glastafel darüber. Wie hieß die Organisation? 2. Lies den dazugehörigen Text und notiere in Stichpunkten, welches Programm die Jugendlichen dort erwartete! Seite 4
5 3. SCHULE IN DEN BESETZTEN OSTGEBIETEN 1. Im Zweiten Weltkrieg besetzten deutsche Truppen Polen und große Gebiete von Russland. Die Nazis machten Pläne über das, was die Kinder in diesen Gebieten lernen sollten. Bei der Wandtafel 36 findest du einen Ausschnitt aus einer Rede, die Heinrich Himmler (Reichsführer der SS, Chef der deutschen Polizei und Reichsinnenminister) über die Behandlung der Fremdvölkischen im Osten gehalten hat. Er sagt darin, was diese Kinder lernen sollten: Schreiben: Lesen: Rechnen: 2. Überlege, was Himmler und die Nazis damit erreichen wollten! 4. KINDER UND JUGENDLICHE WERDEN VERFÜHRT UND MISSBRAUCHT 1. Was sollten die Kinder im 3. Reich lernen? Unterstreiche die Ziele, die Hitler anstrebte! Gehorsam Vorbereitung auf den Beruf Selbstständigkeit Kampfbereitschaft Hass gegen Gegner Deutschlands Kritikfähigkeit Unterordnung Bereitschaft, Hitler nachzufolgen Umweltbewusstsein Gesprächsbereitschaft Gewaltbereitschaft Hass auf Juden Verantwortungsbewusstsein Einsatz für Schwächere 2. Hitler und die Nazis hatten die Erziehung der Kinder und der Jugendlichen in der Schule dazu benutzt, um sie auf den Krieg vorzubereiten und mit ihnen einen brutalen Krieg zu führen. Er hatte die deutsche Jugend verführt! Deutschland hatte vor 1933 noch in Frieden gelebt. Nach 12 Jahren Nazi-Diktatur waren in der ganzen Welt 50 Millionen Menschen gestorben. Hunderttausende von Kindern und Jugendlichen in Deutschland mussten den Missbrauch durch Hitler und die Nazis mit dem Leben bezahlen! 1933 Seite
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