Geruch aus Tierhaltungsanlagen
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- Jörn Simen
- vor 6 Jahren
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1 Eidgenössisches Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung WBF Agroscope Geruch aus Tierhaltungsanlagen M. Keck Mitarbeit von M. Frei, M. Keller, S. Schrade, B. Steiner Weiterbildungskurs für Baufachleute, 3./4. November I gutes Essen, gesunde Umwelt
2 Auf gute Nachbarschaft Quelle: Fotolia 2
3 Inhalt Übersicht Geruch messen - wie? Datengrundlage - welche? Einzelquellen: Vielfalt, Grösse, Geruchsstoffkonzentration Gesamtanlagen: Geruchsimmission, Abklingverhalten von Geruch je nach Tierart, System Ziel Aktualisierte Datenbasis für Mindestabstandsempfehlung 3
4 Gesamtkonstellation Futterlager Stall Hofdüngerlager Gebäude Tiere Meteorologie Diffuse / Gefasste Quellen Quellen Anhaltende / Kurzzeitereignisse Betriebliche Abläufe Standort Topographie Landnutzung Zonen / Wohngebäude Weitere Quellen Geruchsquellen Ausbreitung Geruchsimmission 4
5 Methoden: Einzelquellen Olfaktometrie Probenahme bei passiven Quellen mit belüfteter Haube, während 10 bzw. 30 Minuten Begleitparameter: Temperatur, Trockensubstanzgehalt An demselben Tag: Bestimmung Geruchsstoffkonzentration am Olfaktometer TO8 über Verdünnungsreihen mit unabhängigen, geprüften Testpersonen; Referenzgase 5
6 Windrichtung Methoden: Gesamtanlage Geruchsfahnenbegehung M hintereinander Meteostation Geruchsquellen Miststock Stall Laufhof TP1 TP2 Geruchsfahne Rauchproben TP3 TP4 TP5 TP6 Verschiedene Distanzen 6
7 Methoden: Gesamtanlage - Fahnenbegehung In verschiedenen Distanzen (3-6) mit geprüften Testpersonen Geruchshäufigkeit und Intensität in 7 Stufen alle 10 Sekunden über jeweils 10 Minuten Kommentar zu Geruchsarten Abstimmung zwischen Personen Umfang: 2-4 Termine pro Betrieb, 3-10 Runden pro Termin 7
8 Konzentration Emission Immission Jahr Betriebe [n] Datengrundlage Geruch Tierart, Bereich Milchvieh: Laufstall mit/ohne Laufhof Milchvieh: Laufstall mit Laufhof Schweine: Zwangs-, freie Lüftung mit/ohne Auslauf Geflügel: Legehennen und Mastpoulets mit Aussenklimabereich x x 1995/ x x x x x Mastkälber x Rindvieh: Silage, Hofdüngerlager Schweine: Tierbereich, Hofdünger Tierhaltung und Biogas: Rindvieh, Schweine, Geflügel, Substrate x 2013/ 14 x x 2011/ 12 ff. 8 8
9 Geruchsrelevante Flächen ~1000 m² Beispiel Betrieb mit 38 Milchkühen 20 m² 30 m² 220 m² Futter, Mischration Laufgang Festmist 16 m² Gärfutterlager 160 m² 282 m² Liegeboxen, Laufhof 250 m² Güllelager 9
10 Geruchsstoffkonzentration Rindvieh Einzelquellen Liegebereich niedriger als Laufbereich Verschmutzungsgrad relevant Liegeboxen Tiefstreu Fressgang Laufhof 10
11 Rindvieh Kälbermast Grössenordnung vergleichbar mit Jungvieh, Aufzuchtkälbern; resp. Rindvieh allgemein Fressgang Laufhof Tretmist Tiefstreu Tiefstreu Planbef. Spalten Planbef. unten 11
12 Futterlager und -ration Einzelquellen Grassilage Zuckerrübenschnitzel Grassilage und Mischration höher Maissilage Gras- Heu Mais- Misch- Zuckersilage silage ration rübenn=8 n=10 n=6 n=12 schnitzel n=6 Mischration 12
13 Festmist nach Tierarten Einzelquellen Geflügel Rindvieh Festmist > Tierbereich Rindvieh Festmist Geflügel > Rindvieh, Pferd Pferd Geflügel Pferd Rind n=6 n=14 n=21 13
14 Zum Tierbereich kommen Gärfutter- und Hofdüngerlager hinzu Einzelquellen Gärfutterlager Rindvieh Schweine Hofdünger Hofdünger 18 Mastpoulets Legehennen Substrate 14
15 Anzahl Nennungen [n] Eignung der Testpersonen Testpersonen Referenzgase: n-butanol und Schwefelwasserstoff Bewertung der Geruchseindrücke zwischen eindeutig unangenehm und eindeutig angenehm : Hohe Übereinstimmung der Profile gemäss VDI3940, «Gestank»: Biogas, Rasenschnitt, «Duft»: Rindergülle, Schwefelwasserstoff Heu Abstimmung zwischen Personen bei Begehungen: synchrone Reaktion Intervall [n] extrem stark sehr stark stark deutlich schwach sehr schwach 15
16 Übersicht Gesamtanlagen: Betriebe und Flächen Immission Betriebe GVE [n] Flächen Bereich [n] min.-max. [m 2 ] Laufhof -Test R Rindvieh R Schweine S BGA Tierhaltung und Biogas TH/BGA davon R, R/S, R/G Räumlich ausgedehnte Quellen 16
17 Schweinehaltung: Untersuchung Immission Stalltyp Do Dm Nm Lüftung Zwangs-, über Dach Zwangs-, über Dach Freie, Nicht über Dach Auslauf ohne mit mit Stallsystem Anzahl Betriebe Vollspalten, Warmstall 10 Mehrflächen, Warmstall 10 Mehrflächen, Aussenklima, Offenfront 13 Anzahl Tiere GVE GVE GVE = Referenz 17
18 Geruchsintensität Schweinehaltung: Abklingkurven von Fahnenbegehungen Immission Do Beispiel von einem Betrieb Stalltyp Nm Dm Entfernung [m] Nm 18
19 Schweinehaltung: Ergebnisse Immission Lineares Gemischte-Effekte-Modell mit zufälligen Effekten: Betrieb Datum Begehung Sign. Einflussgrössen auf die Geruchsintensität: Stallsystem Entfernung Grossvieheinheiten Windgeschwindigkeit Testperson Nm > Dm > Do Intensität Intensität GVE = 60 Windgeschwindigkeit = 1 m/s Entfernung [m] Stalltyp Nm Dm Do Stalltyp: mit Auslauf GVE = > 60 ohne Windgeschwindigkeit Auslauf = 3 m/s Abluftführung: nicht über Dach > über Dach Stalltyp Nm Dm 19 Do
20 Rindviehhaltung Immission 11 Betriebe, GVE Laufställe: 9 x Liegeboxen, 1 x Tiefstreu Geruchsrelevante Gesamtfläche m², davon Laufhof m² planbefestigt, permanent zugänglich Schacht-, Trauf-/First-, Zwangslüftung Hofdüngerlager offen bzw. gedeckt Testfläche 100 m² Mit Laufhof Ohne Laufhof 20
21 Tierhaltung und Biogas: Ergebnisse Immission Abklingkurven mit der Entfernung, erklärt mit statistischem Modell (Windgeschwindigkeit, Anströmsituation, Flächen...) Geruchsarten von Biogas, Geflügel und Schweinen mit grösserer Reichweite Betriebe nach Tierart, Flächen und Gasaustritt rangiert: Quellstärke und Geruchsintensität immissionsseitig 21
22 Fazit zum Abklingverhalten Geruch Immission BGA Vielfalt der emittierenden Einzelquellen: immissionsseitig meist Mischgerüche Laufstall für Rindvieh mit Laufhof höhere Geruchsintensität als ohne Laufhof Schweinehaltung: freie Lüftung höhere Geruchsintensität als Abluft über Dach, mit Auslauf höhere als ohne Auslauf Biogasanlagen: Biogasgeruch relevant bei Leckagen, Überdruckventil, Öffnungen Geruchsarten von Biogas, Geflügel und Schweinen mit grösserer Reichweite BGA 22
23 Synthese der Fahnenbegehungen Immission Datenbasis Tierhaltung Rind, Schwein, Geflügel und Biogasanlage Abklingkurven: Unterschiede in der Quellstärke je nach Tierart, System, Betriebsgrösse Referenz Schweinehaltung gemäss Referenz 476 FAT-Bericht 476 BGA Rind+Geflügel BGA Rind+Schwein BGA Rind max. BGA Rind BGA Rind ohne Gas Schwein Nm Schwein Dm Schwein Do Rind Laufhoffläche Schwein No Rind mit Laufhof Rind ohne Laufhof Abklingkurve schneidet beim Schwellwert der Geruchsintensität GI MA und ergibt den Mindestabstand 23
24 Datenbasis für Mindestabstandsempfehlung Tierbereich: Differenzierung nach Systemen nimmt Veränderungen bei den Haltungssystemen auf Weitere Quellen: von Gärfutter- bis Hofdüngerlager Zusammenwirken von Einzelquellen als Gesamtanlage: Quellstärke und Immission Abklingen von Geruch mit der Entfernung 24
25 Danke für Ihre Aufmerksamkeit Tel
INHALTSVERZEICHNIS ENTWURFSGRUNDLAGEN
Eidgenössisches Volkswirtschaftsdepartement EVD Forschungsanstalt Agroscope Reckenholz-Tänikon ART Agrarökonomie und Agrartechnik Tänikon, CH-8356 Ettenhausen Tel. 052 368 31 31 Fax 052 365 11 90 www.art.admin.ch
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