Sprachliche Bildung für Kinder unter Drei
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- Benedict Bruhn
- vor 6 Jahren
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1 Fortbildungskonzept Sprachliche Bildung für Kinder unter Drei - Professionalität und Reflexion des eigenen pädagogischen Handelns im Kita-Alltag - Ein Projekt des Fachdienstes Kinder/Jugend/Familie des Landkreises Potsdam-Mittelmark
2 Präambel In der fachwissenschaftlichen Diskussion ist man sich weitgehend darüber einig, dass nachhaltige Effekte der sprachlichen Bildung und Förderung nur dann sichtbar werden, wenn die Sprache der Kinder im Alltag und von Anfang an angeregt und begleitend unterstützt wird. Daher ist die Fortbildung auf eine alltagsintegrierte sprachliche Bildungsarbeit ausgerichtet und für pädagogische Fachkräfte, die mit unter dreijährigen Kindern arbeiten, konzipiert. Die Fortbildung hat zum Ziel, als pädagogische Fachkraft nicht nur den eigenen Umgang mit Sprache zu reflektieren, sondern vor allem Handlungsstrategien für den bewussten und anregenden Einsatz von Sprache im Kitaalltag zu erarbeiten und anzuwenden. Dabei liegen die Schwerpunkte auf der Reflexion des eigenen sprachlichen Handelns, dem Wahrnehmen von Schlüsselsituationen sprachförderlichen Interaktionshandelns und der Gestaltung einer sprachanregenden Umgebung. Um ein möglichst nachhaltiges positives Sprachklima in der Kita zu schaffen, braucht es eine breite Basis im Team. Aus diesem Grunde erscheint eine Qualifizierung aller pädagogischen Fachkräfte im Krippenbereich sinnvoll. Darüber hinaus benötigen nachhaltige Veränderungs- und Entwicklungsprozesse Zeit und kontinuierliche Begleitung. Dem trägt die 1,5jährige modular aufgebaute Fortbildung durch eine Kombination aus Seminar- und Coachingtagen in kleinen Gruppen sowie regionalen Arbeitsgruppentreffen der TeilnehmerInnen Rechnung. Stand:
3 Daten zum Projekt Ziel: Qualifizierung von ErzieherInnen Zur sprachlichen Bildung von unter Dreijährigen Zur Reflexion des eigenen Handelns und der eigenen Rolle Zur Bildungs- und Erziehungspartnerschaft mit den Eltern Zielgruppe: ErzieherInnen, die mit unter dreijährigen Jahren in Kitas in Potsdam-Mittelmark arbeiten Zeitraum: Phase: 2 Kurse 2. Phase: 15 Kurse Umfang der Fortbildung: 18 Monate, 15 Tage Seminar: 10 Tage (5 Module á 2 Tage) Coaching: 10 Tage (zwei Gruppen á 5 Tage) selbstorganisierte regionale Arbeitstreffen der TeilnehmerInnen: mindestens 3 Treffen á 4 Stunden Anzahl der TeilnehmerInnen pro Kurs: ca. 16 Stand:
4 Inhalte der Fortbildung Modul I: Grundlagen der Sprachentwicklung Im ersten Modul werden die Grundlagen der Entwicklungspsychologie insbesondere der sprachlichen Entwicklung von Kindern im Alter bis zu drei Jahren besprochen sowie die Bindung und emotionale Sicherheit als Grundstein für die gesunde frühkindliche Entwicklung in den Blick genommen. - Bindung und emotionale Sicherheit als Grundlage für gelingende Bildungsprozesse - Entwicklungspsychologische Grundlagen/sprachliche Entwicklung der Kinder - Altersbesonderheiten der Kinder im Alter von bis zu drei Jahren - Die Rolle der PädagogIn hinsichtlich des Themas Sprache - Die eigene pädagogische Haltung - Mein Bild vom Kind Modul II: Grundlagen der Beobachtung In diesem Modul geht es um die Grundlagen der systematischen Beobachtung und Dokumentation kindlicher Sprachentwicklung, den eigenen Umgang mit Sprache und um die Fragestellung, was es an Aufgaben mit sich bringt, eine BildungsbegleiterIn der Kinder zu sein. Die Grundlage für eine gute sprachliche Bildungsarbeit ist die Reflexion des eigenen sprachlichen Handelns. - Grundlagen der Beobachtung - Wie erkenne ich die Themen der Kinder? - Beobachtung von sprachlichen Entwicklungsprozessen - Die ErzieherIn als BegleiterIn von Selbstbildungsprozessen der Kinder - Was bedeutet es, Sprachvorbild für die Kinder zu sein, welche Aufgaben bringt es mit sich? Modul III: Gestaltung einer sprachförderlichen Umwelt Die sprachliche Bildungsarbeit ist eine Querschnittsaufgabe durch alle Bildungsbereiche hindurch. In diesem Modul geht es daher thematisch um das sprachanregende Raum- und Materialangebot in der Kita und die Verknüpfung der Bildungsbereiche mit dem Thema Sprache. - Raumgestaltung und Materialausstattung - Themen und Interessen der Kinder für die Interaktion nutzen - Literacy (Lese-, Erzähl- und Schriftkultur) - Reflexion des eigenen pädagogischen Handelns Stand:
5 Modul IV: Gestaltung von Sprachanlässen im Alltag Im Mittelpunkt diesen Moduls stehen die Schlüsselsituationen im Alltag. Wie werden sie sprachlich begleitet und welche Herausforderungen und Aufgaben stellen die Alltagssituationen an die ErzieherInnen? Als ein neues Verfahren, um die sprachlichen Entwicklungsprozesse bei Kindern unter drei Jahren zu beobachten, werden die Meilensteine der Sprachentwicklung vorgestellt. - Reflexion des pädagogischen Alltags in Bezug auf Sprache - Schlüsselsituationen im Kitaalltag - Gestaltung sprachentwicklungsförderlicher Dialoge - Reflexion des eigenen pädagogischen Handelns - Meilensteine der Sprachentwicklung, als Entwicklungsschritte, die Kinder eigenständig erreichen können Modul V: Erziehungs- und Bildungspartnerschaft mit Eltern In diesem Modul stehen die Fragestellungen im Vordergrund, wie auf der Grundlage von Beobachtung und Dokumentation zur sprachlichen Entwicklung des Kindes Gespräche mit Eltern geführt und ihnen Anregungen und Hinweise zur sprachlichen Begleitung ihres Kindes gegeben werden können. Ebenso soll ein Blick auf die Vernetzung der Kita in ihrem Umfeld geworfen werden; welche ExpertInnen arbeiten noch vor Ort (z. B. LogopädInnen) und wie kann die Zusammenarbeit mit anderen Institutionen gestaltet werden. - Wertschätzende Gesprächsführung - Beziehungen zu Eltern gestalten - Beratungsgespräche mit Eltern führen - Beteiligung von Eltern - Perspektivenwechsel die Sicht der Eltern auf die Kita - Regionale Vernetzung zu anderen Unterstützungsangeboten - Reflexion des eigenen Kommunikationsstils Der Bogen zwischen den Modulen wird durch die Reflexion der eigenen Arbeit und der Fortbildungsinhalte gespannt, z. B. durch Fragen wie Was nehme ich mit?, Was möchte ich umsetzen?, Was ist gelungen? und Wie ist es mir damit ergangen? Stand:
6 Coaching Im Coaching werden die TeilnehmerInnen in kleinen Gruppen individuell über den gesamten Fortbildungszeitraum hinweg von einer erfahrenen Supervisorin begleitet. In diesem Prozess stehen die eigene Sprachbiografie und die Reflexion der Erfahrungen bei der Umsetzung erprobter Handlungsstrategien im Vordergrund. Supervision Bei dringendem Bedarf können Kitateams Supervision in Anspruch nehmen (im Sinne einer Krisenintervention). Stand:
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