Absenzen managen und Gesundheit fördern im Betrieb
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- Mathilde Hermann
- vor 8 Jahren
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1 Absenzen managen und Gesundheit fördern im Betrieb Nicolas Burger Institut für Arbeitsmedizin Sabine Deringer Fachhochschule Nordwestschweiz
2 Weshalb gewinnen Arbeit und Gesundheit zunehmend an Bedeutung?
3 Arbeitsunfähigkeit hat für die Betroffenen schwerwiegende Konsequenzen Nationalfondsprojekt: Die Lebenslage der Bezügerinnen und Bezüger von Leistungen der Schweizerischen Invalidenversicherung 1200 IV-Rentner/innen: - 49% sind stark auf Medikamente angewiesen - 11% verfügen über keine Vertrauensperson - 44% vermeiden gesellschaftliche Anlässe - 63% verfügen über persönliches Einkommen von weniger als CHF (FHNW, Hochschule für Soziale Arbeit, Gredig, Deringer, Hirtz, Page, Zwicky, 2005)
4 Arbeitsunfähigkeit erzeugt hohe Kosten Die finanziellen Auswirkungen von Stress betragen für die Erwerbsbevölkerung 4,2 Mia. CHF (2,4 Mia. CHF durch Arbeitsunfähigkeit) Inklusive Arbeitsunfällen und Berufskrankheiten betragen die Kosten arbeitsbedingter Gesundheitsstörungen mindestens 8 Mia. CHF (ca. 2,3% des BIP) (Studie des Schweizerisches Staatssekretariats für Wirtschaft, 2000)
5 Direkte/indirekte Kosten am Beispiel eines Betriebes 500 Personaleinheiten, 50 Mio. Franken Lohnsumme (Brutto) 3 % Krankheits- und Unfallabsenzen Direkte Lohnausfallkosten: Franken Indirekte Kosten: Faktor 2 4 mal ( Franken) (Organisationsaufwand, Ersatzpersonal, fehlende Prämienreduktion, Umsatzeinbussen, Imageverlust etc.) Total Kosten pro Jahr: Franken
6 Arbeitsunfähigkeit erzeugt hohe Kosten In der Schweiz sind die Mitarbeitende im Durchschnitt 7,1 Tage gesundheitsbedingt arbeitsunfähig Frauen Männer Basel Stadt 14.7 Bern 7.5 Luzern 6.0 Zürich 5.1 (Schweizerische Gesundheitsbefragung, 2002, Obsan 2004)
7 Einflussfaktoren auf Fehlzeiten Ausser betriebliche Einflussfaktoren Betriebliche Einflussfaktoren 50% der Absenzen sind betrieblich bedingt Einflussfaktoren seitens des Mitarbeitenden
8 Trend der letzten Jahre Die längeren Absenzen nehmen zu Die teuersten 5% der Fälle verursachen 80% der Kosten (Suva)
9 Zunahme der IV-Rentner/innen in der Schweiz im Jahre 1992 im Jahre IV-Rentner/innen IV-Rentner/innen 5.4% der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter bezogen im Jahre 2005 eine IV-Rente (Bundesamt für Sozialversicherungen, IV-Statistik, 2005))
10 Zunahme der IV-Rentner/innen in der Schweiz Invaliditätsursachen bei den Neurentnern/Neurentnerinnen Angeborene Beeinträchtigung Unfall Physische Beeinträchtigung Psychische Beeinträchtigung % 9% 48% 40% % 13% 58% 23% (Mitteilung des Bundesrates zur 5. IV-Revision, )
11 Wirtschaftliche Entwicklung und Folgen für Unternehmen und Mitarbeitende Repräsentativbefragung von Schweizer Dienstleistungsunternehmen: - 43% in den letzten Jahren mit Veränderungsdruck konfrontiert - 41% mit Reorganisationen - 35% mit beschleunigten Geschäftsabläufen - 12% mit Personalabbau (Institut für Sozial- und Präventivmedizin der Universität Zürich, 2002)
12 Wirtschaftliche Entwicklung und Folgen für Unternehmen und Mitarbeitende Mitarbeitende in der EU befragt (2000)/in der CH bestätigt: - 33% Rückenschmerzen - 28% Stress - 20% allgemeine Erschöpfung - 18% Muskelschmerzen - 13% Kopfschmerzen - 11% Reizbarkeit (Europäische Stiftung zur Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen)
13 Das Profil der Erwerbstätigkeit ändert sich Die Erwerbstätigen werden älter Starke Zunahme der Erwerbsbeteiligung von Frauen Immer mehr Erwerbstätige nehmen multiple Rollen wahr: - Jeder siebte Erwerbstätige im Kanton Zürich hat grössere Schwierigkeiten, Beruf und Privatleben miteinander zu vereinbaren - Jeder Dritte ist unzufrieden mit der Anzahl Stunden Freizeit (Arbeit und Gesundheit im Kanton Zürich, Institut für Sozial- und Präventivmedizin der Universität Zürich, 2004)
14 Theorien und Handlungsprinzipien des Absenzen- und Gesundheitsmanagements
15 Absenzen- und Gesundheitsmanagement Abbau von Belastungen Aufbau von Ressourcen
16 Belastungen am Arbeitsplatz Belastungen aus der Arbeitsaufgabe und organisation Belastungen aus der Arbeitsrolle Belastungen aus der materiellen Arbeitsumgebung Belastungen aus der sozialen Arbeitsumgebung Belastungen aus dem Grad der Abgrenzung des Arbeitsplatzes Belastungen bezüglich Unternehmensleistungen
17 Organisationale Ressourcen im Betrieb Aufgabenvielfalt Qualifikationspotential der Arbeitstätigkeit Tätigkeitsspielraum Partizipationsmöglichkeiten Persönliche Gestaltungsmöglichkeiten des Arbeitsplatzes Spielraum für persönliche bzw. private Dinge während der Arbeit
18 Soziale Ressourcen im Betrieb Positives Sozialklima Mitarbeiterorientiertes Vorgesetztenverhalten
19 Ottawa Charta (1986) Gesundheitsförderung zielt auf einen Prozess, allen Menschen ein höheres Mass an Selbstbestimmung über ihre Gesundheit zu ermöglichen und sie damit zur Stärkung ihrer Gesundheit zu befähigen
20 Luxemburger Deklaration (1997) Leitlinien Ganzheitlichkeit Partizipation Integration Projektmanagement
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