Wortarten I: Die Deklinierbaren
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- Martha Feld
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1 Wortarten I: Die Deklinierbaren
2 1.) Substantive: Morphologische Grundmerkmale: 1.) Zugehörigkeit zu jeweils bestimmten Typenklassen der Deklination und der Pluralbildung. 2.) Festes Genus. Syntaktisches Grundmerkmal: Artikelfähigkeit.
3 Zwei Klassen von Substantiven auf Grund von syntaktischen Kriterien: 1.) absolute Substantive: haben keine syntaktische Valenz (Bau, Haus, Tisch) 2.) relative Substantive: meist aus Verben/Adjektiven abgeleitete Substantive: arm an X Ł Die Armut des Landes an X X überreicht Y an Z Ł Die Überreichung von Y durch Y an Z
4 Zwei Klassen von Substantiven auf Grund von semantischen Kriterien: 1.) Gattungsnamen (Appellativa): a) Konkreta (Kind, Tür, Tisch) und b) Abstrakta (Freiheit, Härte, Dummheit) 2.) Eigennamen (Ferdinand de Saussure, der Rhein)
5 Das Deklinationssystem der Substantive: Der Kremmer (unordentlicher Mensch) Die Faritze (aggressive Katzenart) Das Perimant (Möbelstück) Die Pall (Baumart) Der Glanne (mongolischer Hirte) Der Kralge (Haltegriff bei Kaffekannen) Das Parn (neugebildete Rinde) Der Farant (Standartenträger) Der Sere (afrikanischer Würdenträger) Der Brak (australische Bärenart) Ł Deklinieren Sie die Wörter. Bilden Sie eine Hypothese, nach welchen Kriterien die Einordnung in bestimmte Deklinationsklassen verläuft.
6 Deklinationstypen: Typ 1 starke Deklination : Alle Neutra (außer Herz ) und viele Maskulina: Nominativ Genitiv Dativ Akkusativ der Lehrer, der Tisch, der Wirt des Lehrers, des Tisches es, des Wirtes dem Lehrer, dem Tisch, dem Wirt den Lehrer, den Tisch, den Wirt Merkmale: Nullendung außer im Genitiv; Genitiv durch (e)s markiert.
7 Deklinationstypen: Typ 2 schwache Deklination : Viele Maskulina, die Lebewesen bezeichnen und endungslos sind (Bär, Mensch) oder auf -e enden (Bote). Außerdem viele Fremdwörter auf ant, -ent, -ist: Nominativ Genitiv Dativ Akkusativ der Bote, der Bär, der Informant des Boten, des Bären en, des Informanten dem Boten, dem Bären en, dem Informanten den Boten, den Bären en, den Informanten Merkmale: in allen Kasus aus Nom die Endung (e)n
8 Übung: Rammbär (Tiefbauwerkzeug) und Schwarzbär deklinieren Rammbär = Typ 1 (kein Lebewesen) Schwarzbär = Typ 2 (Lebewesen) der Rammbär des Rammbärs dem Rammbär den Rammbär der Schwarzbär des Schwarzbären dem Schwarzbären den Schwarzbären
9 Deklinationstyp 3: ohne Deklinationsendung. ALLE Feminina. Nominativ Genitiv Dativ Akkusativ die Frau, die Tür, die Gemeinde der Frau, der Tür, der Gemeinde der Frau, der Tür, der Gemeinde die Frau, die Tür, die Gemeinde
10 Ausnahmen: Einige Wörter (Herz, Name, Buchstabe, Funke, Gedanke, Wille) werden in einer Mischung aus Typ 1 und Typ 2 dekliniert: Das Herz, des Herzens, dem Herzen, das Herz Der Name, des Namens, dem Namen, den Namen etc.
11 Die Pluralbildung: 5 Typen (drei davon in zwei Varianten mit/ohne Umlaut): Typ 1 Typ 2 Typ 3 Typ 4 Typ 5 Nom. die Tage die Boten die Koffer die Kinder die Parks Gen. der Tage der Boten der Koffer der Kinder der Parks Dat. den Tagen den Boten den Koffern den Kindern den Parks Akk. die Tage die Boten die Koffer die Kinder die Parks Nom. die Bälle die Vögel die Häuser Gen. der Bälle der Vögel der Häuser Dat. den Bällen den Vögeln den Häusern Akk. die Bälle die Vögel die Häuser Merkmale: 1.) 5 Pluralendungen (-e, -(e)n, -Ø, -er, -s) 2.) Nur der Dativ wird als Kasus im Plural markiert (entfällt bei s/-n) 3.) 3 Typen haben Umlaut-Varianten
12 Zwecke der Markierung von Kasus: Der Kasus codiert die Beziehungen von Elementen im Satz: a) Verb bestimmt Kasus: Er liest ein Buch. Er gibt ihm ein Buch. b) Adjektiv bestimmt Kasus: Er ist seiner Sorgen ledig. Er ist ihm böse. (selten) c) Präposition bestimmt Kasus: auf dem Berg, wegen des Regens d) Kasus markiert Attributstatus: Der Freund des Kindes.
13 3.) Artikel: a) bestimmter Artikel b) unbestimmter Artikel c) Nullartikel (d) "Artikelwörter"/"adjektivische Pronomen ) Merkmal der klassischen Artikel (a bis c), das sie von Adjektiven unterschiedet: festes Deklinationsparadigma
14 Der bestimmte Artikel (Deklination; freies Genus): MASKULIN FEMININNEUTRUM NEUTRUM SING PL SING PL SING PL der den dem des die die den der die die der der die die den der das das dem des die die den der NOM AKK DAT GEN Syntaktische Gründe für die Artikelwahl: - Genus markieren (der Band/das Band) - Numerus markieren (der/die Bergsteiger) - Kasus markieren (Hans schätzt den Peter)
15 Der unbestimmte Artikel (Deklination; freies Genus). Keine Pluralform. Ersatz: Nullartikel MASKULIN SING FEMININ SING NEUTRUM SING ein einen einem eines einer eine eine einer einem ein ein eines DAT NOM AKK GEN
16 4.) Pronomen: a) Auftreten als Stellvertreter : Ersatz für Substantive b) Auftreten als Begleiter : Verhalten sich ähnlich wie Adjektive/Artikel
17 4.) Pronomen: deklinierbar, nicht komparierbar, nicht attribuierbar, nicht artikelfähig: a) Auftreten als Stellvertreter : Ersatz für Substantive. Z.B. Personalpronomen er : Der Mann/Er hat das gesagt. b) Auftreten als Begleiter : Verhalten sich ähnlich wie Adjektive/Artikel. Z.B. Possessivpronomen mein : Mein Buch (Ähnlich wie: Das Buch)
18 Begleiter : Pronomen, die nicht als Ersatz für Nomen stehen, haben starke Ähnlichkeit mit Artikeln: - Sie haben die gleiche Position wie Artikel: Vor ihnen kann kein Artikel mehr stehen, nach ihnen können Adjektive stehen: Das ist (*das) mein altes Buch. - Sie haben wie Artikel eine feste Deklinationsklasse (Adjektive ändern sich je nach vorangestelltem Artikelwort).
19 Typen: Geordnet nach einer Mischung aus syntaktischem und morphologischem Verhalten und Funktion: Personalpronomen Demonstrativpronomen Interrogativpronomen Relativpronomen Possessivpronomen Reflexivpronomen Indefinitpronomen Negationspronomen
a) bestimmter Artikel b) unbestimmter Artikel c) Nullartikel (d) "Artikelwörter"/"adjektivische Pronomen )
3.) Artikel: a) bestimmter Artikel b) unbestimmter Artikel c) Nullartikel (d) "Artikelwörter"/"adjektivische Pronomen ) Merkmal der klassischen Artikel (a bis c), das sie von Adjektiven unterschiedet:
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