Auf einen Blick Die wichtigsten Informationen zu den Pflegestärkungsgesetzen
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- Wolfgang Dieter
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1 Auf einen Blick Die wichtigsten Informationen zu den Pflegestärkungsgesetzen Information für Pflegebedürftige und deren Angehörige
2 Die neuen Pflegestärkungsgesetze: Das ändert sich zum Zum 1. Januar 2017 greifen die neuen Pflegestärkungs gesetze. Wichtigste Änderung: Aus drei Pflegestufen werden fünf Pflegegrade. Doch auch die Kriterien der Bewertung sind neu. Hier finden Sie die wichtigsten Änderungen im Überblick. Verbesserte Leistungen Mit zwei Pflegestärkungsgesetzen hat die Bundesregierung zahlreiche Neuerungen in der Pflege umgesetzt. Beide Gesetze zusammen führen zu entscheidenden Verbesserungen für Pflegebedürftige und ihre Angehörigen: Mehr Flexibilität in der häuslichen Pflege: Verschiedene Pflegeleistungen können kombiniert werden. Höhere Leistungen: Viele Leistungsbeträge werden zum 1. Januar 2017 nochmals erhöht. Neuer Pflegebedürftigkeitsbegriff Bislang prüfte der Medizinische Dienst der Krankenkassen (MDK), was eine Person nicht mehr kann. Künftig entscheidet die Frage, wie gut jemand seinen Alltag noch alleine meistern kann, über die Einstufung. Das bringt der neue Pflegebedürftigkeitsbegriff: Differenziertere Einstufung: Fünf Pflegegrade erlauben eine genauere Bewertung. Zudem setzt die Unterstützung früher an. Wer nur in gewissem Maße beeinträchtigt ist, kann mit Pflegegrad 1 zum Beispiel eine Pflegeberatung oder eine barrierearme Anpassung des Wohnumfeldes in Anspruch nehmen. Gleichberechtigter Zugang Mit der Einführung des neuen Pflegebedürftigkeitsbegriffs werden die bislang geltenden Sonderbestimmungen für demenziell Erkrankte überflüssig. Das ändert sich: Gleicher Grad, gleiche Leistung: Allen Pflegebe dürftigen eines Pflegegrades stehen die gleichen Leistungen zu unabhängig ob sie an körperlichen Beschwerden oder einer Demenz leiden. Bewertung der Pflegebedürftigkeit bisher: Wie viel Zeit wird für die Pflege benötigt? Automatische Überleitung Wer bereits Leistungen der Pflegeversicherung bezieht, wird per Gesetz automatisch in das neue System übergeleitet, ohne dass dafür ein Antrag oder eine neue Bewertung notwendig sind. So funktioniert die Überleitung: Mindestens gleichbleibende Leistung: Niemand wird durch die Umstellung schlechter gestellt. Alle, die bereits Leistungen von der Pflegeversicherung erhalten, bekommen diese auch weiterhin in mindestens gleichbleibendem Umfang. Viele Versicherte erhalten sogar deutlich mehr. Automatische Einstufung: Die automatische Einstufung erfolgt, je nach Art der Beeinträchtigung, unter schiedlich. Menschen mit körperlichen Beein trächtigungen werden von ihrer bisherigen Pflegestufe in den nächsthöheren Pflegegrad übergeleitet. Menschen, bei denen eine dauerhafte erhebliche Ein schränkung der Alltagskom pe tenz festgestellt wurde (zum Beispiel demenziell Erkrankte), werden in den über nächsten Pflegegrad überführt. Bewertung der Pflegebedürftigkeit vom an: Wie hoch ist die Selbstständigkeit? 3 4 Die Bewertung erfolgt nach den sechs Modulen: 1 Mobilität Fokus auf Selbstständigkeit: Entscheidend für die Einstufung ist der Grad der Selbstständigkeit in sechs pflegerelevanten Modulen. Wer seinen Alltag noch weitgehend selbstständig bewältigen kann, wird niedriger eingestuft als jemand, der auf Unter stützung angewiesen ist. Gleichbehandlung von Körper, Geist und Psyche: Für die Einstufung werden körperliche, geistige und psych ische Einschränkungen gleichermaßen erfasst und bewertet. Psychisch kognitive Defizite können dabei vielfältig sein eine Demenz findet ebenso Berück sichtigung wie Depressionen, Sprachverlust oder eine geistige Behinderung. Über den Grad der Pflegebedürftigkeit entscheidet bis lang der Zeitaufwand, der für die körperliche Pflege not wendig ist. 2 1 Das neue Verfahren bewertet den Grad der Selbstständigkeit. Körperliche, geistige und psychische Komponenten werden gleichwertig mit einbezogen Kognitive und kommunikative Fähigkeiten 3 Verhaltensweisen und psychische Probleme 4 Selbstversorgung 5 Belastungen durch Krankheit / Therapie 6 Alltagsgestaltung und soziale Kontakte Zwei weitere Module werden dokumentiert, gehen aber nicht in die Bemessung des Pflegegrades mit ein: 7 Außerhäusliche Aktivitäten 8 Haushaltsführung
3 Leistungen im Überblick Mit der Umstellung auf die neuen Pflegegrade erhalten viele Versicherte, die zu Hause gepflegt werden, teilweise höhere und verbesserte Leistungen. Darauf haben Pflegebedürftige Anspruch: GELD: Geldleistungen für selbst organisierte Pflegehilfen SACHLEISTUNG: Finanzierung von ambulanten Pflegediensten VERHINDERUNGS: Ersatz bei Urlaub, Krankheit oder sonstiger Verhinderung einer privaten Pflegeperson -WG: Anschubfinanzierung für ambulant betreute Wohngruppen ENTLASTUNGSBETRAG: Zusätzliche Unterstützung und Betreuung im Alltag SO WIRD DIE ZU HAUSE GESTÄRKT : Finanzierung einer vorübergehenden stationären Unterbringung HILFSMITTEL: Zuschüsse für Pflege erleichternde Hilfsmittel WOHNUNGSUMBAU: Zuschüsse für einen pflegegerechten Wohnungsumbau TAGES- ODER NACHT: Finanzierung einer zeitweisen teilstationären Versorgung GUT ZU WISSEN Der Entlastungsbetrag in Höhe von 125 monatlich steht ambulant versorgten Pflegebedürftigen aller Pflegegrade zu. Er dient zur Deckung von zu sätzlichen Betreuungs und Entlastungsleistungen. Dazu zählen zum Beispiel Service Leistungen rund um den Haushalt, Hilfen bei der All tagsgestaltung oder besondere Betreuungsangebote wie die Musikgruppe für Menschen mit Demenz. Voraussetzung für die Kostenerstattung ist die Ein haltung von Qua li tätsstandards: Die Leistungen müssen von Diensten erbracht werden, die staatlich anerkannt sind. Der Entlastungsbetrag kann auch für Leistungen der Tagespflege oder der Kurz und Verhinderungs pflege verwendet werden.
4 Entlastung für Angehörige Nicht immer kann die Pflege durchgehend und vollständig zu Hause erbracht werden. Diese Leistungen bieten Ent lastungsmöglichkeiten für Angehörige und höhere Flexibilität: Tagespflege: Berufstätigkeit oder andere Verpflichtung en einer privaten Pflegeperson können es erforderlich machen, für einige Stunden am Tag eine teilstationäre Pflege in Anspruch zu nehmen. Wer eine Tagespflege nutzt, behält den vollen Anspruch auf Pflegegeld bzw. Pfleges ach leis tungen die Leistungen stehen zusätzlich zur Verfügung. Verhinderungspflege: Wenn eine private Pflegeperson zum Beispiel wegen Krankheit oder Urlaub ausfällt, finanziert die Pflegeversicherung für bis zu sechs Wochen im Jahr eine Ersatzpflege, zum Beispiel durch einen ambu lanten Pflegedienst. Die Leistung kann auch stunden weise in Anspruch genommen werden, um Freiräume für Erledigungen und Erholungsphasen zu schaffen Kurzzeitpflege: Für bis zu acht Wochen im Jahr können ambulant versorgte Pflegebedürftige eine stationäre Kurzzeitpflege in Anspruch nehmen, zum Beispiel in einer Pflege oder Reha Einrichtung. Gerne beraten wir Sie individuell, wie die Johanniter Sie mit ihren Leistungen unterstützen können. So lassen sich Kurzzeit und Verhinderungspflege kombinieren 1. Regulärer Leistungsanspruch Euro Max. acht Wochen Euro Max. sechs Wochen 2. Mehr Kurzzeitpflege ALLES ÜBERTRAGBAR Euro 0 Euro 3. Mehr Verhinderungspflege MAX. DIE HÄLFTE ÜBERTRAGBAR 806 Euro Quelle: BMG, Praxisseiten Pflege Euro
5 Umrechnung von Pflegestufe in Pflegegrad Pflegestufe Pflegesachleistung bisher EAK = eingeschränkte Alltagskompetenz, zum Beispiel Demenz Pflegegrad Pflegesachleistung neu 0 (mit EAK) (mit EAK) (mit EAK) (mit EAK) (Härtefall) Differenz Ambulante Leistungen vom an Pflegebedürftigkeit Pflegesach leistung Pflegegeld leistung Entlastungsbetrag Tages oder Nachtpflege Verhinderungspflege in pro Jahr Pflegegrad Pflegegrad Pflegegrad Pflegegrad Pflegegrad Kurzzeitpflege in pro Jahr Haben Sie Fragen? Benötigen Sie weitere Informationen? Bitte rufen Sie uns an unter: (gebührenfrei) Stand: August 2016 Fotos: Frank Schemann
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