ENTWICKLUNGSKONZEPTION FÜR DEN MITTELBEREICH WERDER (H.) - BEELITZ

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1 ENTWICKLUNGSKONZEPTION FÜR DEN MITTELBEREICH WERDER (H.) - BEELITZ

2 Auftraggeber Stadt Werder (Havel) Bürgermeister Werner Große Eisenbahnstraße Werder (Havel) Stadt Beelitz Bürgermeister Bernhard Knuth Berliner Straße Beelitz Auftragnehmer LPG Landesweite Planungsgesellschaft mbh Geschäftsführer Roland Schröder Schönhauser Allee Berlin Tel.: Fax: Bearbeitung Dipl.-Ing. Vivien Kuhn Stand:

3 Inhalt 1. Einleitung Anlass und Ziel Vorgehen und Methodik Kooperatives Mittelzentrum Werder (H.) - Beelitz Mittelbereich Werder (H.) Beelitz Bisherige Kooperation Planerische und gesetzliche Grundlagen der Kooperation Bestandsaufnahme und -analyse Demografische Entwicklung Bevölkerungsentwicklung Bevölkerungsprognose Bildung Schulen Schule Wirtschaft Kindertagesstätten Gesundheit und soziale Versorgung Ärzte Krankenhäuser Pflege- und Senioreneinrichtungen Sonstige soziale Versorgung Wirtschaft und Tourismus Wirtschaft Tourismus Kultur und Sport Kultur Sport Verkehr und erneuerbare Energien Motorisierter Individualverkehr Öffentlicher Personennahverkehr (ÖPNV) Erneuerbare Energien

4 4. SWOT-Analyse und Funktionswahrnehmung Funktionswahrnehmung nach Kommunen SWOT-Analyse Demografie Bildung Gesundheit und soziale Versorgung Wirtschaft und Tourismus Kultur und Sport Verkehr und erneuerbare Energien Handlungskonzept Leitgedanken für das Mittelzentrum in Funktionsteilung Entwicklungsziele und Maßnahmen für das Mittelzentrum in Funktionsteilung Verzeichnisse Abbildungs- und Tabellenverzeichnis Quellen

5 1. Einleitung 1.1 Anlass und Ziel Werder (H.) und Beelitz wurden im Rahmen der Erarbeitung des Landesentwicklungsplanes Berlin- Brandenburg (LEP B-B) als funktionsteiliges Zentrum aufgenommen und mit dessen Inkrafttreten bestätigt. Der LEP B-B sieht vor, dass die Mittelzentren insbesondere die in Funktionsteilung eng mit ihren Umlandgemeinden zusammenarbeiten und gemeinsame Konzeptionen erarbeiten. In einem nächsten Schritt lag es deshalb an dem funktionsteiligen Mittelzentrum Werder (H.) Beelitz sowie den Kommunen des Mittelbereiches aktiv zu werden und die bislang lediglich planerisch festgelegte Kooperation mit Leben zu füllen. Die Bürgermeister und Verwaltungen der beiden Städte setzten sich zu ersten Sondierungsgesprächen zusammen und kamen überein, die gemeinsame Zusammenarbeit vertraglich zu verankern und inhaltlich zu untersetzen. Es wurden ein Kooperationsvertrag sowie ein erster Ziele-Maßnahmen-Katalog entwickelt, die nach Diskussionen beider Partner am durch die Bürgermeister von Werder (H.) und Beelitz sowie die Vorsitzenden der Stadtverordnetenversammlungen beschlossen und unterzeichnet wurden. Damit liegt nunmehr eine verbindliche formale Grundlage der Kooperation vor. Für eine zielgerichtete und effektive inhaltliche Arbeit fehlte es bislang jedoch an einer gemeinsamen konzeptionellen Grundlage. Mit dem Ziele-Maßnahmen-Katalog wurden zwar Themen der Zusammenarbeit benannt diese wurden jedoch nicht konzeptionell und planerisch untersetzt. Ziel der vorliegenden Mittelbereichsentwicklungskonzeption ist es deshalb, unter Betrachtung des gesamten Mittelbereiches also auch der Kommunen Groß Kreutz (H.), Seddiner See und Schwielowsee die Stärken und Potenziale sowie Schwächen der Region zu analysieren und die Wahrnehmung von Funktionen in den einzelnen Städten und Gemeinden zu ermitteln, um daraus mögliche Themen der Zusammenarbeit abzuleiten. Es soll dabei nicht nur benannt werden, in welchen Bereichen eine Zusammenarbeit sinnvoll und möglich ist, sondern auch wo es sich aus bestimmten Gründen gegebenenfalls nicht anbietet. Das Konzept soll allen Kommunen des Mittelbereiches als Grundlage dienen, die zukünftige Zusammenarbeit auszugestalten und zielgerichtet zu steuern. Darüber hinaus soll das Konzept als planerische Grundlage für eine Antragstellung zur Aufnahme der Kommunen in das Förderprogramm Kleinere Städte und Gemeinden überörtliche Zusammenarbeit und Netzwerke dienen. 1.2 Vorgehen und Methodik Zu Beginn fanden zwei Auftaktsitzungen statt zunächst mit den Bürgermeistern aus Werder (H.) und Beelitz sowie anschließend mit allen Bürgermeistern des Mittelbereiches, um über die Konzeption, das Vorgehen und die Erwartungen an die Kooperation zu diskutieren. Die anschließende konzeptionelle Arbeit fand in verschiedenen Phasen statt. Zunächst erfolgte eine Bestandsaufnahme und -analyse der in den Kommunen wahrgenommenen Funktionen in den Handlungsfeldern demografische Entwicklung 5

6 Bildung Gesundheit und soziale Versorgung Wirtschaft und Tourismus Kultur und Sport sowie Verkehr und erneuerbare Energien. Aus den gewonnenen Erkenntnissen der Bestandsanalyse wurde anschließend eine SWOT-Analyse durchgeführt, deren Ziel die Herausarbeitung und Gegenüberstellung von Stärken und Schwächen sowie Chancen und Risiken des Mittelbereiches ist. Darüber hinaus wurde analysiert, welche Funktionen durch welche der Mittelbereichskommunen schwerpunktmäßig wahrgenommen werden wie sich also die Funktionen im Kooperationsraum verteilen. In der Entwicklungskonzeption werden Leitgedanken formuliert sowie konkrete Empfehlungen herausgearbeitet, in welchen Bereichen durch bestimmte Maßnahmen eine Zusammenarbeit erfolgen kann und sollte und wie die Übernahme von Aufgaben und Funktionen zukünftig erfolgen kann. Als Grundlage für die Erstellung der Konzeption dienten neben statistischen Daten und Informationen von Behörden und den Verwaltungen insbesondere auch Expertengespräche mit unterschiedlichen Akteuren sowie vorhandene Planungsgrundlagen des Landes, des Kreises und der Verwaltungen des Mittelbereiches. Für die Erhebung einzelner Zahlen und Daten wurde soweit möglich auf amtliche Quellen zurückgegriffen, um eine für alle Kommunen einheitliche Datengrundlage zu haben und damit auch eine Vergleichbarkeit möglich zu machen. Dabei wird in Kauf genommen, dass gegebenenfalls die amtlichen Zahlen, z. B. zur Bevölkerungsentwicklung, der Anzahl von Schülern, etc. von den aktuellen kommunalen Werten abweichen. Der Arbeitsstand des Konzeptes wurde in regelmäßigen Sitzungen mit den Auftraggebern abgeglichen und diskutiert. Das Arbeitsergebnis wurde in den Gremien aller beteiligten Kommunen vorgestellt. 6

7 2. Kooperatives Mittelzentrum Werder (H.) - Beelitz 2.1 Mittelbereich Werder (H.) Beelitz Mit Inkrafttreten des LEP B-B im Mai 2009 wurden die Städte Werder (H.) und Beelitz als funktionsteiliges Mittelzentrum bestätigt. Vorher waren Werder (H.) ein Grundzentrum mit Teilfunktionen eines Mittelzentrums, Beelitz ein Grundzentrum und Groß Kreutz (H.) ein Kleinzentrum 1. Werder (H.)- Beelitz sind als Mittelzentrum für die Versorgung ihres Mittelbereiches mit Funktionen der gehobenen Daseinsvorsorge verantwortlich. Der Mittelbereich setzt sich neben dem funktionsteiligen Mittelzentrum aus den Gemeinden Groß Kreutz (H.), Schwielowsee und Seddiner See zusammen. Der Mittelbereich hat eine Fläche von 405,20 km² und zählte im August Einwohner 2. Der Mittelbereich liegt im näheren Einzugsbereich der Metropole Berlin und des Oberzentrums Potsdam im Nordosten des Landkreises Potsdam-Mittelmark im Land Brandenburg. Abbildung 1: Lage des Mittelbereiches Werder (H.) Beelitz Quelle: Ministerium für Infrastruktur und Raumordnung (heute: Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft MIL), Senatsverwaltung für Stadtentwicklung Berlin (SenStadt), LEP B-B, Potsdam 2007 Die mittelzentralen Städte Werder (H.) und Beelitz liegen rund 30 km voneinander entfernt an zwei verschiedenen Verkehrsachsen. Werder (H.) befindet sich an der Ost-West-Achse Magdeburg Berlin und Beelitz an der Anhalter Bahn in Richtung Dessau und Halle (Saale). Kurz nach Inkrafttreten des LEP B-B beschlossen beide Städte, die aus der Höherstufung zum gemeinsamen Mittelzentrum resultierenden Anforderungen zu erfüllen und in Zukunft stärker zusammenzuarbeiten und diese Zusammenarbeit vertraglich zu sichern. Ergebnis dieser Bemühungen war ein gemeinsamer Termin der Hauptausschüsse von Werder (H.) und Beelitz am , bei dem der Kooperationsvertrag und der Entwurf des Ziele-Maßnahmen-Kataloges unterzeichnet wurden. 1 Ministerium für Landwirtschaft, Umweltschutz und Raumordnung, SenStadt, Landesentwicklungsplan Berlin-Brandenburg I. 2 Amt für Statistik Berlin-Brandenburg (AfS), Statistischer Bericht OT_A1.4, August

8 2.2 Bisherige Kooperation Eine enge interkommunale Zusammenarbeit fand bislang nur zwischen einzelnen Kommunen des Mittelbereiches zu ausgewählten Themen statt. Aufgrund der geografischen Lage konzentrierten sich die Kooperationsaktivitäten einerseits auf die nördlich gelegenen Kommunen (Groß Kreutz (H.), Werder (H.) und Schwielowsee) und andererseits auf die Kommunen im südlichen Teil des Mittelbereiches (Beelitz, Seddiner See). Besonders intensiv arbeiten Werder (H.), Schwielowsee sowie Groß Kreutz (H.) bei der Entwicklung des Tourismus zusammen. Die drei Kommunen sowie Potsdam, Ketzin, Kloster Lehnin und Brandenburg a. d. H. sind Mitglieder in der Wassertourismusinitiative Revier Potsdamer und Brandenburger Havelseen (WIR). Ziel der Initiative ist die überregionale wassertouristische Vermarktung der Region. Dazu werden auf Grundlage eines jährlich fortzuschreibenden Projekt- und Marketingplanes Maßnahmen initiiert und umgesetzt. Bereits umgesetzte Maßnahmen bzw. Maßnahmen in Planung sind beispielsweise die Erstellung einer Wassersportkarte zum Revier, ein revierumfassender Internetauftritt ( mit zahlreichen Informationen, ein gemeinsames Wasserleitsystem, ein Kanu-Flyer oder gemeinsame Messeauftritte. Von den Mitgliedskommunen des Mittelbereiches wird die Zusammenarbeit in der WIR-Initiative einvernehmlich als sehr fruchtbar und sinnvoll erachtet. 3 Auch außerhalb der WIR-Initiative findet eine rege Zusammenarbeit zwischen Werder (H.) und Schwielowsee im Bereich Tourismus statt. Dazu gehört neben der regelmäßigen Abstimmung u. a. auch die gemeinsame Ausrichtung des Fahrradsonntags, gemeinsame Messeauftritte (CMT Stuttgart, ITB Berlin, etc.) sowie die gemeinsame Finanzierung der Sommer-Buslinie rund um den Schwielowsee. Von Mai bis Oktober wird jeweils an den Wochenenden die Linie 607 im 2-Stunden-Takt um den Schwielowsee herumgeführt. Diese Linienführung ist vor allem für Touristen, aber auch für die Bewohner der Region interessant. Die Verlängerung der Linie wird jeweils zu einem Drittel von Werder (H.), Schwielowsee sowie dem Betreiber der Havelbus Verkehrsgesellschaft mbh (HVG) finanziert. Die Gemeinde Seddiner See und die Stadt Beelitz kooperieren intensiv in verschiedenen Bereichen der Verwaltungsarbeit miteinander. So haben beide Kommunen ein gemeinsames Einwohnermeldeamt mit Sitz in Beelitz sowie eine gemeinsame Vollstreckungsstelle für öffentliche Abgaben, die ebenfalls in Beelitz ihren Sitz hat und von beiden Kommunen gemeinsam finanziert wird. Die Wasserversorgung und Abwasserentsorgung im Raum Seddiner See und Beelitz erfolgt ebenfalls gemeinsam. Zu diesem Zweck gründeten beide Kommunen im Jahr 2005 einen Zweckverband, den Wasser- und Abwasserzweckverband Nieplitz in Beelitz. Darüber hinaus findet eine enge interkommunale Zusammenarbeit im Bereich Brandschutz statt. 4 Neben diesen Beispielen der sehr engen Zusammenarbeit, die z. T. bereits zu gemeinsamen Strukturen geführt hat, finden weitere lose Kooperationen und Abstimmungen in verschiedenen Themenfeldern statt. Diese Abstimmungen haben sich vor allem zum Tourismus seit dem Beginn der Kooperation im gesamten Mittelbereich verstärkt und sollen weiter ausgeweitet werden. 3 Gespräche mit der Stadtverwaltung Werder (H.) am in Werder (H.), mit Fr. Hoppe (BM Schwielowsee) am in Ferch und Hr. Kalsow (BM Groß Kreutz (H.)) am in Jeserig; Stadt Werder (H.), Pressemappe der Jahrespressekonferenz Gespräch mit Hr. Zinke (BM Seddiner See) am in Neuseddin. 8

9 2.3 Planerische und gesetzliche Grundlagen der Kooperation Die maßgebliche Grundlage für die Ausweisung von Werder (H.) und Beelitz als Mittelzentrum ist der 2009 in Kraft getretene LEP B-B. Mit der Festlegung beider Städte als funktionsteiliges Mittelzentrum verloren sie ihren bisherigen Status als Grundzentrum bzw. Grundzentrum mit Teilfunktionen eines Mittelzentrums. Auch die Mittelbereichsgemeinde Groß Kreutz (H.) verlor im Zuge der Neufassung des Landesentwicklungsplanes die Ausweisung als Kleinzentrum, da die wesentlichen Änderungen des LEP B-B auf die deutliche Reduzierung zentralen Orte insgesamt sowie der Hierarchiestufen abzielten. Der LEP B-B sieht nunmehr lediglich die Metropole Berlin, Oberzentren, Mittelzentren sowie Mittelzentren in Funktionsteilung vor. Im LEP B-B wird außerdem ein verstärkter Fokus auf die Zusammenarbeit der (funktionsteiligen) Mittelzentren untereinander sowie der Mittelzentren mit den Kommunen ihres Verflechtungsbereiches gesetzt. So heißt es in Punkt (G) LEP B-B: Die Mittelzentren sollen gemeinsam mit den Gemeinden ihres Mittelbereiches Entwicklungskonzepte für den Mittelbereich entwickeln. Auf dieser Basis soll eine enge Zusammenarbeit zwischen dem Zentralen Ort und den Gemeinden seines Verflechtungsbereiches angestrebt werden. Laut LEP B-B sollen Mittelzentren für den jeweiligen Mittelbereich die gehobenen Funktionen der Daseinsvorsorge mit regionaler Bedeutung wahrnehmen. Als Handlungsfelder werden dabei - Wirtschafts- und Siedlungsentwicklung - Einzelhandel - Kultur und Freizeit - Verwaltung - Bildung, Gesundheit und soziale Versorgung sowie - überregionaler Verkehr genannt (Punkt 2.10 (G) LEP B-B). Zu den funktionsteiligen Mittelzentren heißt es in Punkt 2.11 (G) konkret: Die jeweils als Mittelzentren in Funktionsteilung festgelegten Gemeinden sollen gemeinsam die Versorgungsfunktion für den gemeinsamen Mittelbereich übernehmen und dazu eine enge Abstimmung über die jeweilige mittelzentrale Funktionswahrnehmung durchführen. Verbindliche Kooperationsformen sollen dafür die Basis bilden. An dieser Stelle wird die Aufforderung zu verbindlichen interkommunalen Kooperationen deutlich, die aus Sicht des LEP B-B in den funktionsteiligen Mittelzentren die Funktionswahrnehmung in Zukunft sichern werden. Es ist von Landesseite vorgesehen, die zentralörtlichen Einstufungen und den Stand der Kooperationen nach drei Jahren zu überprüfen. Das Brandenburger Finanzausgleichgesetz (FAG) ist aus finanzieller Sicht für Werder (H.) und Beelitz als funktionsteiliges Mittelzentrum relevant. In 14 a FAG sieht der Gesetzgeber den sogenannten Mehrbelastungsausgleich vor, der den zentralen Orten für die Wahrnehmung der Funktionen der Daseinsvorsorge für sich und ihre Umlandkommunen zusteht. Diese zusätzliche jährliche Mittelzuweisung ist nicht zweckgebunden und beträgt für jedes Mittelzentrum bzw je funktionsteiligem Mittelzentrum. Das Gesetz wurde im letzten Jahr überarbeitet und am durch den Brandenburger Landtag beschlossen. Es soll am in seiner nun geltenden Fas- 9

10 sung in Kraft treten und behält bis Ende 2012 seine Gültigkeit. Danach ist eine Überarbeitung vorgesehen. Ob und wenn ja in welchem Umfang der Mehrbelastungsausgleich dann noch bestehen bleibt, ist derzeit noch nicht abzuschätzen. Zunächst können die Kommunen aber bis einschließlich 2012 von einer Ausreichung der Mittel ausgehen. Die wichtigsten Grundlagen für die Ausgestaltung der Kooperation zwischen Werder (H.) und Beelitz sind der Kooperationsvertrag sowie der Ziele-Maßnahmen-Katalog. Der Kooperationsvertrag gibt den grundsätzlichen Rahmen der interkommunalen Zusammenarbeit aus Sicht der funktionsteiligen Zentren vor. In ihm sind die Ziele und Grundsätze der Kooperation sowie Aspekte zur Umsetzung der Ziele, zur Zusammenarbeit mit anderen Kommunen und zur Finanzierung der Kooperation festgehalten. Für die konkrete inhaltliche Arbeit wurde außerdem ein Ziele-Maßnahmen-Katalog erarbeitet, in dem die wesentlichen Handlungsfelder der Kooperation vereinbart sowie erste Maßnahmenvorschläge für gemeinsame Projekte enthalten sind. Bei den Handlungsfeldern handelt es sich um: - Bildung - Gesundheit und soziale Versorgung - Sport - Wirtschaft und Tourismus - Kultur sowie - Verkehr und Energie. Sowohl der Kooperationsvertrag als auch der Ziele-Maßnahmen-Katalog wurden durch die Stadtverordnetenversammlungen von Werder (H.) und Beelitz beschlossen. Der Aufbau der folgenden Konzeption folgt den Handlungsfeldern aus dem Ziele-Maßnahmen-Katalog. 10

11 3. Bestandsaufnahme und -analyse 3.1 Demografische Entwicklung Bevölkerungsentwicklung Die Lage der Kommunen des Mittelbereiches Werder (H.) Beelitz im berlinnahen Raum hatte in den vergangenen 15 Jahren eine positive Bevölkerungsentwicklung zur Folge. Bis auf die Gemeinde Seddiner See waren in allen weiteren Gebietskörperschaften Bevölkerungszuwächse zu verzeichnen, wie nachstehende Abbildung zeigt. Am stärksten profitierte die Gemeinde Schwielowsee, in der zwischen 1995 und 2010 die Zahl der Einwohner um (+49,4 %) angestiegen ist. Abbildung 2: Bevölkerungsentwicklung im Mittelbereich Werder (H.) Beelitz 1995 bis 2010 Quelle: eigene Darstellung auf Datengrundlage des AfS, Bericht 18, SB AI1-j/05-j/09 AV2-j/05-j/09 In den übrigen Gemeinden bewegte sich der Zuwachs zwischen 12,0 % und 19,0 %. Werder (H.) ist mit Einwohnern im Juni 2010 die bevölkerungsreichste Kommune des Mittelbereiches. Im gesamten Mittelbereich lebten am Einwohner. Das bedeutet gegenüber 1995 einen Anstieg der Einwohnerzahlen um (+19,5 %). Es ist jedoch auch zu beobachten, dass sich der positive Trend mittlerweile in fast allen Kommunen umgekehrt hat. In Werder (H.) ist die Einwohnerentwicklung seit 2007 leicht rückläufig, in Beelitz seit 2003 und in Groß Kreutz (H.) seit In der Gemeinde Seddiner See stagnierte die Entwicklung weitgehend. Der Bevölkerungszuwachs ist ausschließlich auf Zuwanderungen zurückzuführen. Für den gesamten Mittelbereich ergibt sich für den Zeitraum 1995 bis 2009 ein positiver Wanderungssaldo von Personen. Am stärksten konnten die Stadt Werder (H.) und die Gemeinde Schwielowsee von Zuwanderungen profitieren. Die Gemeinde Seddiner See hat im Untersuchungszeitraum hingegen einen leichten Abwanderungsüberschuss zu verzeichnen (vgl. folgende Abbildung). 11

12 Abbildung 3: Zu- und Wegzüge und natürliche Bevölkerungsentwicklung von 1995 bis 2009 Quelle: eigene Darstellung auf Datengrundlage des AfS, Bericht 18, SB AI1-j/05-j/09 AV2-j/05-j/09 Den positiven Wanderungssalden stehen die negativen Salden aus der natürlichen Bevölkerungsentwicklung gegenüber. Wie im übrigen Bundesgebiet übersteigen auch im Mittelbereich Werder (H.) Beelitz die Sterbefälle die Zahl der Geburten. Durch dieses Geburtendefizit verlor die Region zwischen 1995 und Einwohner. Im Schnitt kommen auf jede Geburt 1,3 Sterbefälle. Auch bei der natürlichen Bevölkerungsentwicklung fand in der Gemeinde Seddiner See eine andere Entwicklung als in Werder (H.), Groß Kreutz (H.), Beelitz und Schwielowsee statt: hier überstiegen die Geburten die Sterbefälle leicht, woraus sich ein positiver Saldo von 46 Personen ergibt. Dieser hat auch aufgrund des negativen Wanderungssaldos jedoch keine nennenswerten Auswirkungen auf die Bevölkerungsentwicklung in der Gemeinde. Neben der Bevölkerungsentwicklung insgesamt ist für die Planungen in der Region eine Analyse der Altersstruktur unerlässlich. Hier wird auch im Mittelbereich Werder (H.) Beelitz bestätigt, was der allgemeine Trend in Deutschland ist: Die Bevölkerung ist in den vergangenen zehn Jahren zunehmend älter geworden. Während seit 2000 die Zahl der Kinder und Jugendlichen im Mittelbereich um 26,0 % zurückging, nahm die Zahl der Senioren um 63,3 % erheblich zu. In absoluten Zahlen ausgedrückt bedeutet dies, dass in der Region die Zahl der 0- bis 19-Jährigen von EW auf EW zurückgegangen und die Zahl der über 65-Jährigen von EW auf EW angestiegen ist. 12

13 Abbildung 4: Entwicklung der Altersstruktur im Mittelbereich Werder (H.) Beelitz 2000 bis 2009 Quelle: eigene Darstellung auf Datengrundlage von: von Fr. Seltmann (AfS) vom Das Verhältnis der beiden Altersgruppen hat sich also in etwa umgekehrt, wie in den nachfolgenden Tortendiagrammen zu sehen ist. Eine positive Entwicklung hat sich auch in der Gruppe der 20- bis 29-Jährigen vollzogen. Hier stieg die Zahl von rund EW auf ca EW an, wobei zu beobachten ist, dass nach einem kontinuierlichen Anstieg der Einwohnerzahl dieser Altersgruppe, diese seit 2006 wieder rückläufig ist. Der Anteil an der Gesamtbevölkerung hat sich damit von 10,7 % im Jahr 1999 auf 11,3 % im Jahr 2009 erhöht. Die Altersstruktur der erwerbsfähigen Personen von 30 bis 64 Jahre hat sich nur geringfügig verändert. Die Zahl hat sich um 344 EW erhöht, was 2,9 % entspricht. Der Anteil dieser Bevölkerungsgruppe an der Gesamtbevölkerung ging um 1,1 % zurück. Abbildung 5: Vergleich der Altersstruktur 1999 und 2009 im Mittelbereich Werder (H.) Beelitz Quelle: eigene Darstellung auf Datengrundlage von: von Fr. Seltmann (AfS) vom Die Darstellung der Entwicklung der Altersstruktur nach Kommunen lässt einige Unterschiede erkennen, wie folgende Tabelle verdeutlicht. So ging in allen Bereichen des Planungsraumes bis auf 13

14 Schwielowsee zwischen 1999 und 2009 die Zahl der 0- bis 29-Jährigen zum Teil deutlich zurück. Auch wenn der Zuwachs von 65 jungen Menschen in Schwielowsee in elf Jahren sehr gering ist, so ist es doch eine deutlich positivere Entwicklung als in Werder (H.), Beelitz, Seddiner See und Groß Kreutz (H.). Auch die Zahl der erwerbsfähigen Personen bis 64 Jahre ist in Schwielowsee stärker gestiegen, als in den übrigen Kommunen. Die Gemeinde Seddiner See verlor als einzige Kommune im Untersuchungszeitraum Einwohner im Alter zwischen 30 und 64 Jahren. In Werder (H.), Beelitz und Groß Kreutz (H.) gab es nur geringfügige Veränderungen in dieser Altersgruppe. Tabelle 1: Entwicklung der Altersstruktur in den Kommunen des Mittelbereiches Kommune bis 2009 absolut in % 0- bis 29-Jährige Werder (H.) ,3 % Beelitz ,3 % Groß Kreutz (H.) ,3 % Schwielowsee ,5 % Seddiner See ,3 % 30- bis 64-Jährige Werder (H.) ,2 % Beelitz ,9 % Groß Kreutz (H.) ,4 % Schwielowsee ,0 % Seddiner See ,5 % 65 Jahre und älter Werder (H.) ,8 % Beelitz ,1 % Groß Kreutz (H.) ,7 % Schwielowsee ,3 % Seddiner See ,6 % Quelle: von Fr. Seltmann (AfS) vom Auch in der Gruppe der Senioren ist die Entwicklung Schwielowsees auffällig. So hat sich die Zahl der über 65-Jährigen in elf Jahren nahezu verdoppelt, während sie in den anderen Kommunen um maximal 72,6 % gestiegen ist. Tabelle 2: Durchschnittsalter in den Kommunen des Mittelbereiches Werder (H.) 43,5 43,9 Beelitz 43,2 43,8 Groß Kreutz (H.) 43,6 44,2 Schwielowsee 44,9 45,1 Seddiner See 43,4 43,7 Land Brandenburg 44,5 44,9 Quelle: Landesamt für Bauen und Verkehr (LBV), Strukturatlas Brandenburg Online 14

15 Trotz der positiven Entwicklung der jungen Altersgruppen in Schwielowsee, führt der überproportional starke Zuwachs bei den Senioren zu einem vergleichsweise hohen Durchschnittsalter. Dies lag in Schwielowsee 2009 bei 45,1 Jahren und damit über dem Brandenburger Durchschnitt von 44,9 Jahren. Die Gemeinde Seddiner See ist mit 43,7 Jahren die jüngste Kommune im Mittelbereich Bevölkerungsprognose Das LBV gibt seit 2005 in einem zweijährigen Turnus eine gemeindescharfe Bevölkerungsvorausschätzung für das Land Brandenburg heraus. Die aktuelle Prognose ist aus dem Jahr 2009 mit Datenbasis 2008 und einem Prognosehorizont bis Darüber hinaus veröffentlicht die Bertelsmann Stiftung in ihrem Wegweiser Kommune Bevölkerungsprognosen bis zum Jahr 2025 auf Gemeindeebene (ab EW). Auch das Amt für Statistik gibt Bevölkerungsprognosen heraus diese Zahlen werden jedoch in Zusammenarbeit mit dem LBV erarbeitet, so dass sich keine anderen Werte ergeben. Bei allen Prognosen handelt es sich nur um Trends, da auf kleinräumiger Ebene bestimmte Entwicklungen insbesondere Wanderungsbewegungen nur schwer vorherzusagen sind. Um dennoch eine möglichst zuverlässige Einschätzung der zukünftigen Entwicklung im Mittelbereich zu ermöglichen, wurden die für Dezember 2010 prognostizierten Bevölkerungszahlen aus der Prognose des Landesbetriebes für Datenverarbeitung und Statistik (heute AfS) aus dem Jahr 2002 den Prognosen des LBV aus den Jahren 2005, 2007 und 2009 sowie der Prognose der Bertelsmann Stiftung aus dem Jahr 2006 mit den Bevölkerungszahlen der Gemeinden von Dezember 2010 verglichen, um abzuschätzen, inwieweit die Vorausschätzungen zutreffen. Tabelle 3: Bevölkerungsvorausschätzung für das Jahr 2010 Prognose durch LDS LBV/AfS Bertelsmann Stiftung Prognosejahr Werder (H.) Beelitz Groß Kreutz (H.) Schwielowsee Seddiner See Quelle: Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik Brandenburg (LDS), Bevölkerungsprognose aus dem Jahr 2002; LBV, Bevölkerungsvorausschätzung 2005,2007 bzw bis 2030, Hoppegarten 2006, 2008 bzw. 2010; Bertelsmann Stiftung, Wegweiser Kommune Bei den aktuellen Bevölkerungszahlen der Einwohnermeldeämter ist jedoch zu beachten, dass diese Werte häufig stark von den (späteren) amtlichen Werten des AfS, die die Basis für die gesamte vorliegende Konzeption bilden, abweichen 5. Das AfS nutzt zwar die kommunalen Daten für die Sta- 5 Aus diesem Grund werden die kommunalen Zahlen der Einwohnermeldeämter aus Dezember 2010 hier nicht veröffentlicht. 15

16 tistik, diese werden aber in einem bundesdeutschen Abgleich noch einmal korrigiert. Da demnach auch die offiziellen Prognosen auf den amtlichen Werten basieren, ist ein genauer Vergleich der Prognosewerte für 2010 mit den noch unbereinigten Ist-Zahlen der Einwohnermeldeämter schwierig. Bei der Gegenüberstellung der Zahlen ließ sich jedoch feststellen, dass in der Tendenz die Zahlen der Prognose des LBV aus dem Jahr 2009 den aktuellen Einwohnerzahlen recht nahe sind. Die Prognose der Bertelsmann Stiftung gibt hingegen für alle Mittelbereichskommunen z. T. deutlich zu hohe Bevölkerungszahlen an. Im Folgenden wird deshalb mit den Werten der Bevölkerungsvorausschätzung des LBV aus dem Jahr 2009 gearbeitet. Die Bevölkerungsprognose des LBV sagt trotz der positiven Entwicklung im vergangenen Jahrzehnt für den Mittelbereich Werder (H.) Beelitz bis zum Jahr 2030 einen Bevölkerungsverlust von Einwohnern (-7,9 %) voraus. Dieser wird bis 2020 noch moderat verlaufen und sich dann verstärken. Dies ist mit dem Geburtenknick Anfang der 1990er Jahre zu begründen: Die Kinder, die damals nicht geboren wurden, stehen ab ca auch nicht als potenzielle Elterngeneration zur Verfügung. Die tatsächliche Entwicklung in der Region hat gezeigt, dass die Zahl der Einwohner seit einigen Jahren bereits rückläufig ist (vgl. Bevölkerungsentwicklung). Abbildung 6: Bevölkerungsprognose für den Mittelbereich Werder (H.) Beelitz bis 2030 nach Altersgruppen Quelle: eigene Darstellung auf Datengrundlage des LBV, Bevölkerungsvorausschätzung 2009 bis 2030, Hoppegarten 2010 Für das Jahr 2020 wird dann noch eine Bevölkerungszahl von und für das Jahr 2030 von vorausgesagt. Die zahlenmäßig größten Verluste werden dabei in der Gruppe der 15- bis 64-Jährigen erwartet, während die Zahl der Senioren anhaltend steigen wird. Prozentual gesehen, wird die Zahl der Kinder und Jugendlichen am stärksten zurückgehen (-29,3 %). Das Eintreffen der prognostizierten Entwicklung vorausgesetzt, wird der Anteil der Senioren an der Gesamtbevölkerung im Jahr ,7 % betragen. Dem steht ein Anteil der Kinder von 9,0 % und der 15- bis 64-16

17 Jährigen von 53,3 % gegenüber. In der Konsequenz würde dies bedeuten, dass sich im Jahr 2030 der Gesamtquotient 6 im Mittelbereich auf 873 belaufen würde, was die Sozialsysteme vor erhebliche Herausforderungen stellen wird betrug der Gesamtquotient in der Region noch 458, was nahezu eine Verdoppelung bis 2030 bedeutet. Statistisch muss dann eine erwerbsfähige Person 0,9 erwerbsunfähige Personen mitversorgen (ggü. 0,5 Personen in 2008). Darüber hinaus bedeuten diese Entwicklungen für den Mittelbereich einen erhöhten Anpassungsbedarf in den Bereichen soziale Infrastruktur (Bildung, Gesundheit), Verkehr sowie Wohnen. Nachfolgende Abbildung zeigt, wie sich die Entwicklung in den einzelnen Mittelbereichskommunen vollziehen wird. Demnach wird die Zahl der Einwohner in allen Kommunen bis auf Schwielowsee (+6,5 %) zurückgehen. Die mit 15,0 % bis 17,0 % stärksten Verluste werden für Beelitz, Groß Kreutz (H.) und Seddiner See prognostiziert. Abbildung 7: Bevölkerungsprognose für die Kommunen des Mittelbereiches bis 2030 Quelle: eigene Darstellung auf Datengrundlage des LBV, Bevölkerungsvorausschätzung 2009 bis 2030, Hoppegarten 2010 Weiterhin wird der Bevölkerungsrückgang in erster Linie auf die Sterbeüberschüsse zurückzuführen sein. Für Werder (H.) werden bis zum Jahr 2030 positive Wanderungssalden vorausgesagt, die jedoch nicht die Verluste durch die Geburtendefizite kompensieren können. 7 6 Gesamtquotient = Personen der Altersgruppe 0 14 Jahre und > 65 Jahre je Personen im erwerbsfähigen Alter (15 64 Jahre), Quelle: LBV Strukturatlas Brandenburg Online. 7 LBV, Bevölkerungsprognose für das Land Brandenburg 2009 bis 2030, Potsdam 2010, S

18 3.2 Bildung Schulen Die Bildungslandschaft im Mittelbereich Werder (H.) Beelitz ist sehr vielseitig. Es sind sämtliche Schulformen vorhanden, die sich bis auf die Grundschulen in den beiden Mittelzentren konzentrieren. Grundschulen Im Kooperationsraum gibt es zehn Grundschulen, die sich allesamt in Trägerschaft der jeweiligen Stadt bzw. Gemeinde befinden. Insgesamt lernten im Schuljahr 2010/2011 an den Grundschulen Schüler in den Klassenstufen 1 bis 6. Ergänzend dazu verfügen die Carl-von-Ossietzky- Oberschule in Werder (H.) sowie die Freie Schule am Zernsee (Oberschule, freier Träger) über eine angegliederte Primarstufe. Viele Grundschulen haben Ganztagsangebote, wie der folgenden Tabelle zu entnehmen ist. Sie sind mit unterschiedlichen Aktivitäten bzw. Arbeitsgemeinschaften und Betreuungsformen ausgestaltet. Die Grundschulen Inselschule Töplitz und Albert Einstein in Schwielowsee verfügen darüber hinaus über besondere naturnahe Prägungen. Vier Grundschulen sind mit einer flexible Eingangsphase (FLEX) ausgestattet, d. h. die Klassen 1 und 2 werden als jahrgangsgemischte Klassen mit einer individuellen Verweildauer von 1 bis 3 Jahren unterrichtet 8. Tabelle 4: Öffentliche Grundschulen im Mittelbereich Werder (H.) - Beelitz Ort Schule Schülerzahl 2010/2011 Ganztagsangebote sowie besondere Prägungen Werder (H.) GS "Karl Hagemeister" 402 verlässliche Halbtagsschule mit Frühund Spätbetreuung GS Glindow GS Inselschule Töplitz 191 verlässliche Halbtagsschule mit Frühund Spätbetreuung, Profil als Schule im Grünen (1. Stufe einer Öko-Schule) Beelitz Diesterweg-GS 351 offener Ganztagsbetrieb, FLEX GS Fichtenwalde 198 FLEX Groß Kreutz (H.) Erich Kästner GS 191 FLEX GS Jeserig 187 verlässliche Halbtagsschule mit Frühund Spätbetreuung Schwielowsee GS Albert Einstein 308 verlässliche Halbtagsschule mit Frühund Spätbetreuung, Auszeichnung als Bewegte Grundschule und Naturnahe Schule Meusebach GS 132 verlässliche Halbtagsschule mit Frühund Spätbetreuung Seddiner See Friedrich-List-GS 193 verlässliche Halbtagsschule mit Frühund Spätbetreuung, FLEX Quelle: Elektronisches Schulverzeichnis des Landes Brandenburg, Internetauftritt des Landkreises Potsdam-Mittelmark 8 Internetauftritt der staatlichen Schulämter des Landes Brandenburg. 18

19 Die Standorte der Grundschulen im Mittelbereich sind nach Aussagen der aktuellen Schulentwicklungsplanung des Landkreises bis 2013 gesichert. Folgende Tabelle veranschaulicht, in welcher Zügigkeit die Schulen in Zukunft voraussichtlich fortbestehen können. Tabelle 5: Entwicklung der öffentlichen Grundschulen im Mittelbereich Werder (H.) Beelitz Schule Schüler im Einschulungsjahrgang Standortsicherheit 07/08 08/09 09/10 10/11 11/12 12/13 Zügigkeit Werder (H.) Karl Hagemeister sicher, 3-zügig Primarstufe der Carlv.-Ossietzky-OS sicher, 2-zügig Glindow sicher, 2-zügig Inselschule Töplitz sicher, 1-zügig Beelitz Diesterweg sicher, 2- bis 3-zügig Fichtenwalde sicher, 1- bis 2-zügig Groß Kreutz (H.) Erich Kästner sicher, 1- bis 2-zügig Jeserig sicher, 1- bis 2-zügig Schwielowsee Albert Einstein sicher, 2-zügig Meusebach sicher, 1- bis 2-zügig Seddiner See Friedrich List sicher, 1- bis 2-zügig Quelle: Landkreis Potsdam-Mittelmark (LK PM), Schulentwicklungsplan (SEP) 2007/2008 bis 2012/2013, Belzig 2007 (07/08-09/10) und LK PM, Anlage SEP 2009/2010 (10/11-12/13) Grundlage für die Aussagen über die Schülerzahlen in den Einschulungsjahrgängen 2007/08 bis 2009/10 sind die Geburtenzahlen in den jeweiligen Schulbezirken bis zum Jahr Weiterführende Schulen und Förderschulen Es sind im Untersuchungsraum vier öffentliche weiterführende Schulen in Trägerschaft der Städte Werder (H.) bzw. Beelitz vorhanden, an denen 2010/ Schüler lernten sowie mit der Freien Schule am Zernsee eine Oberschule (Klassen 1-10, 95 Schüler) in freier Trägerschaft. Die Schule am Zernsee unterrichtet auf Grundlage der Waldorfpädagogik 9. Ergänzend dazu ist Werder (H.) Standort eines Oberstufenzentrums (OSZ), das sich in Trägerschaft des Landkreises befindet. Bestandteil des OSZ ist ein berufliches Gymnasium, an dem in 3 bzw. maximal 4 Jahren das allgemeine Abitur oder ein Abitur mit berufsorientiertem Schwerpunkt Wirtschaft erworben werden kann. 10 Die Oberschulen in Groß Kreutz (H.) und Seddiner See haben im Schuljahr 2007/2008 ihren Schulbetrieb eingestellt 11. Die Schüler der ehemaligen Oberschule in Groß Kreutz (H.) haben sich zu etwa 9 Internetauftritt der Freien Schule am Zernsee. 10 Internetauftritt des OSZ Werder (H.). 11 Landkreis Potsdam-Mittelmark, SEP 2007/2008 bis 2012/2013, Belzig 2007, S. 65 ff. 19

20 gleichen Teilen auf die weiterführenden Schulen in Werder (H.) und Brandenburg a. d. H. verteilt. Die Schüler aus Seddiner See nutzen die weiterführenden Angebote in Michendorf und Beelitz. 12 Tabelle 6: Weiterführende Schulen in öffentlicher Trägerschaft im Mittelbereich Werder (H.) - Beelitz Ort Schule Schülerzahl 2010/2011 Standortsicherheit, voraussichtliche Zügigkeit Werder (H.) Carl-von-Ossietzky-Oberschule 559 sicher, 3-zügig (Klasse 1-10) Ernst-Haeckel-Gymnasium 592 sicher, 2- bis 3-zügig (Klasse 7-13) Berufliches Gymnasium am 114 k. A. OSZ (Klasse 11-13) Beelitz Solar-Oberschule (Klasse 7-10) 133 sicher, 2-zügig Sally Bein Gymnasium (Klasse 7-13) 286 sicher, 2-zügig Quelle: Elektronisches Schulverzeichnis des Landes Brandenburg, Landkreis Potsdam-Mittelmark, SEP 2007/2008 bis 2012/2013, Belzig 2007 Laut Aussage des SEP sind die Standorte der weiterführenden Schulen bis 2013 sicher. Allerdings sind diese Aussagen weniger verlässlich als die Einschätzungen zum Fortbestand der Grundschulen, da aufgrund des Fehlens von Schulbezirken für die weiterführenden Schulen das Anwahlverhalten von entscheidender Bedeutung ist. Die weiterführenden Schulen im Mittelbereich stehen demnach in einer sehr viel stärkeren Konkurrenz zueinander bzw. zu nahegelegenen Schulen außerhalb des Mittelbereiches, als die Grundschulen. Umso wichtiger ist es, den weiterführenden Schulen ein eindeutiges Profil zu verleihen, um im Wettbewerb um die Schüler bestehen zu können. Bislang erfolgte in den Schulen von Werder (H.) und Beelitz noch keine eindeutige, nach außen sichtbare inhaltliche Profilbildung. Zwar werden an einigen Schulen bestimmte Themen verstärkt verfolgt bzw. besondere Wahlfächer angeboten, zu einer eindeutigen Prägung hat dies bislang jedoch nicht geführt. So hat das Ernst-Haeckel-Gymnasium einen mathematisch-naturwissenschaftlich-technischen Schwerpunkt sowie eine Leistungs- und Begabungsklasse, die Ossietzky-Oberschule verfügt über ein naturwissenschaftliches Profil und die Solarschule in Beelitz greift verstärkt das Thema Sonnenenergie auf. Ab dem Schuljahr 2011/12 wird es am Gymnasium in Werder (H.) eine Integrationsklasse geben 13. Ergänzt wird das Schulangebot durch drei Förderschulen, die sich in Werder (H.), Beelitz und Geltow befinden. Die Förderschulen in Werder (H.) und Beelitz befinden sich in Trägerschaft des Landkreises Potsdam-Mittelmark und verfügen über den sonderpädagogischen Förderschwerpunkt Lernen. Beide Schulen bieten eine Ganztagsbetreuung an. In Werder (H.) werden die Klassenstufen 1 bis 10 und in Beelitz die Klassen 3 bis 10 unterrichtet. Die Förderschule Beelitz befindet sich auf dem Gelände der Solar-Oberschule. Die Förderschule mit dem sonderpädagogischen Schwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung in Geltow wird durch den Diakonieverbund Schweicheln e. V. betrie- 12 Gespräche mit Hr. Kalsow (BM Groß Kreutz (H.)) am in Jeserig und mit Hr. Zinke (BM Seddiner See) am in Neuseddin. 13 MAZ-Online, Artikel Bildung: Schule künftig mit Integrationsklasse vom

21 ben. Es werden in der Primarstufe die Klassen 1 bis 6 sowie weiterführend die Klassen 7 bis 10 unterrichtet Schule Wirtschaft Angesichts des sich abzeichnenden Fachkräftemangels im Land Brandenburg kommt der Kooperation zwischen Schulen und Unternehmen eine ganz besondere Bedeutung zu. Insbesondere bei diesem Thema ist es wichtig, stärker in einem regionalen Kontext als in einem kommunalen Kontext zu denken. Insofern ist die Bereitstellung gut ausgebildeter junger Menschen für den Arbeitsmarkt und die Unternehmen im Mittelbereich ein wichtiges Handlungsfeld der Kooperation für die Zukunft. Der Mittelbereich Werder (H.) Beelitz bringt gute Grundvoraussetzungen für die Ausbildung von Fachkräften mit. In Werder (H.) befindet sich ein Oberstufenzentrum mit einer Berufsschule, einer Berufsfachschule, der Fachschule für Technik, einer Fachoberschule sowie einem Gymnasium. Am OSZ können die derzeit rund Schüler 13 verschiedene Berufe erlernen sowie weitere Fachabschlüsse erwerben. In Groß Kreutz (H.) befindet sich der Teilstandort Agrarwirtschaft und Floristik des OSZ. 15 Eine weitere wichtige Ausbildungsstätte ist das Zentrum für Gewerbeförderung der Handwerkskammer Potsdam in Götz. Dabei handelt es sich um die größte Bildungsstätte des Handwerks in der Region. In ihr können verschiedene Aus- und Weiterbildungsabschlüsse aus dem handwerklichen Bereich erworben werden. Weitere Bestandteile des Zentrums für Gewerbeförderung sind ein Kompetenzzentrum für rationelle Energieanwendung, die Schweißtechnische Lehranstalt Potsdam, eine Kursstätte für Kunststoffverarbeitung, eine Kosmetikschule sowie das CompetenzCentrum für Befestigungstechnik. 16 Am Klinikstandort Beelitz-Heilstätten ist die Akademie für Sozial- und Gesundheitsberufe angesiedelt. Hier können Ausbildungen in den Bereichen Physiotherapie, Masseur, Alten-, Heilerziehungspflege, Sozialpädagogik und Sozialassistenz abgelegt werden. Darüber hinaus gibt es ein Fort- und Weiterbildungsprogramm. 17 Mit der Heimvolkshochschule am Seddiner See gibt es eine weitere Stätte der außerschulischen Jugend- und Erwachsenenbildung. Die Heimvolkshochschule konzentriert sich inhaltlich auf Themen des ländlichen Raumes und bietet dazu unterschiedliche Bildungsprojekte an. 18 Es ist jedoch wichtig, die Grundsteine für die Berufsausbildung bereits in den Schulen zu legen und die Schüler bei dem Übergang von der Schule ins Berufsleben zu unterstützen. Dazu bieten die weiterführenden Schulen im Mittelbereich Projekte an. So nehmen die Oberschulen in Werder (H.) und Beelitz sowie die Förderschule in Werder (H.) am Projekt Praxislernen teil. Praxislernen ist ein fächerübergreifendes, handlungsorientiertes Unterrichtskonzept, bei dem Inhalte der Allgemeinbildung regelmäßig durch die Tätigkeit in realen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Situationen vermittelt und geübt werden. 19. Dieses Unterrichtskonzept wird in vielen Städten des Landes Brandenburg angewendet und beinhaltet, dass in den Klassenstufen 7 bis 10 ein Teil des regulären Unterrichts tätigkeitsorientiert in Unternehmen und Betrieben stattfindet. In Werder (H.) und Beelitz gibt es eine Vielzahl von Unternehmen, die mit den Schulen in den Städten kooperieren und in denen die Schüler 14 Internetauftritt des Landkreises Potsdam Mittelmark. 15 Internetauftritt des OSZ Werder (H.). 16 Internetauftritt des Zentrums für Gewerbeförderung. 17 Internetauftritt der Akademie für Sozial- und Gesundheitsberufe GmbH. 18 Internetauftritt der Heimvolkshochschule Seddiner See. 19 Internetauftritt des Projektverbundes Praxislernen. 21

22 bspw. Praktika ableisten können. Den Schülern soll so die Möglichkeit gegeben werden, sich im Vorfeld über Berufe zu informieren und herauszufinden, welche berufliche Laufbahn sie nach Beendigung der Schule anstreben möchten. Ergänzend zum Praxislernen kommt in den Oberschulen Werder (H.) und Beelitz im Rahmen des Faches Wirtschaft-Arbeit-Technik der Berufswahlpass zum Einsatz. Der Berufswahlpass ist ein Aktenordner, der ab der 7. Klasse geführt wird und der die Schüler bei der Wahl eines Berufes unterstützen und den Prozess der Berufswahl begleiten soll. Er ist in vier Teile untergliedert und beinhaltet Angebote zur Berufsorientierung, Materialien zur Ermittlung eines Kompetenz- und Stärkenprofils des Schülers (Selbst-, Fremdeinschätzung, Auswertung, Reflexion), einen Dokumentationsteil für Zeugnisse, Bescheinigungen, Zertifikate u. ä. sowie Hilfen zur Lebensplanung (Wohnungssuche, Versicherungen, etc.). Die Schüler werden beim Führen des Berufswahlpasses von Lehrern, Eltern und Unternehmen unterstützt. Er dient ihnen auch bei späteren Bewerbungen als Dokumentation und Nachweis. 20 In den Gymnasien in Werder (H.) und Beelitz sind in der 9. Klasse zweiwöchige Schülerpraktika vorgesehen, bei denen die Schüler einen Einblick in das Arbeitsleben bekommen sollen. Zu jedem Schülerpraktikum wird eine Dokumentation angefertigt. Darüber hinaus werden in beiden Städten Zukunftstage durchgeführt, bei denen den Schülern die Möglichkeit geboten wird, einen Tag die Unternehmen zu besuchen und sich über verschiedene Berufe zu informieren Kindertagesstätten Im Mittelbereich gibt es eine Vielzahl an Kinderbetreuungseinrichtungen. 39 kombinierte Einrichtungen und Horte/integrative Kinderbetreuungseinrichtungen im Ganztagsschulbereich sowie eine integrative teilstationäre Einrichtung mit insgesamt Plätzen verteilen sich auf die fünf Mittelbereichskommunen und ihre Ortsteile. Im einzelnen verfügt Werder (H.) über 14 Einrichtungen mit Plätzen, Beelitz über 9 Einrichtungen mit 943 Plätzen, Groß Kreutz (H.) über 9 Einrichtungen mit 684 Plätzen, Schwielowsee über 5 Einrichtungen mit 834 Plätzen 22 sowie Seddiner See über 3 Einrichtungen mit 316 Plätzen. Die Kindertagesstätten in Werder (H.) und Beelitz sind weitgehend ausgelastet, so dass dort Erweiterungen in Erwägung gezogen werden bzw. Sondergenehmigungen für die Überschreitung der Belegungsschlüssel beantragt werden müssen. Auf dem Gelände der Kita Am Park in Beelitz ist der 20 Internetauftritte der Solar-Schule Beelitz, der Carl-v.-Ossietzky-Oberschule Werder (H.) und der Förderschule Werder (H.). 21 Stadt Werder (H.), Pressemappe der Jahrespressekonferenz 2010, Gespräch mit der Stadtverwaltung Werder (H.) am in Werder (H.), Internetauftritt des Sally Bein Gymnasiums Beelitz. 22 Dabei handelt es sich um 3 Kitas mit 434 Plätzen und 2 integrative Kinderbetreuungseinrichtungen im Ganztagsschulbereich mit 110 Plätzen in Geltow sowie einer Betriebserlaubnis für weitere 290 Plätze in Caputh, Quelle: Telefonat mit Fr. Hoppe (BM Schwielowsee) am

23 Neubau einer Einrichtung mit 70 Plätzen geplant. Auch die kombinierte Einrichtung Birkenhain in Schwielowsee erhält einen Neubau, wodurch sich allerdings aller Voraussicht nach die Platzkapazität nicht erhöhen wird. 23 Abbildung 8: Schulen und Kinderbetreuungseinrichtungen im Mittelbereich Quelle: Elektronisches Schulverzeichnis des Landes Brandenburg, Datenbank des Landesjugendamtes des Landes Brandenburg 23 Gespräche mit der Stadtverwaltung Werder (H.) am in Werder (H.), mit Hr. Knuth (BM Beelitz) und Hr. Ohligschläger am in Beelitz und mit Fr. Hoppe (BM Schwielowsee) am in Ferch. 23

24 Ob und in welchem Umfang tatsächlich Kindertagesstätten neu errichtet oder erweitert werden, sollte jedoch immer vor dem Hintergrund der langfristigen demografischen Entwicklung gesehen werden. Im Jahr 2030 wird es voraussichtlich 30,0 % weniger Kinder unter 15 Jahre geben, als im Jahr Das bedeutet, insbesondere die Auslastung der Kitastandorte in den Ortsteilen wird in Zukunft wahrscheinlich zurückgehen, so dass über Handlungsbedarfe und -optionen nachgedacht werden muss. Das bedeutet nicht zwingend die Schließung von Einrichtungen, sondern ggf. die Verkleinerung bzw. Teilumnutzung einer Kita z. B. in altengerechtes oder generationenübergreifendes Wohnen oder für die Nutzung sonstiger sozialer Angebote. Kinderbetreuungseinrichtungen sind ein wichtiger Standortfaktor für junge Familien sowie ein wichtiger Bestandteil des gesellschaftlichen Lebens in den Ortsteilen und deshalb ein sehr sensibles kommunales Thema. 3.3 Gesundheit und soziale Versorgung Ärzte Im Mittelbereich Werder (H.) Beelitz praktizieren 51 Vertragsärzte in zwölf verschiedenen Fachrichtungen. 30 dieser Ärzte sind auch als Hausarzt tätig. Ergänzend dazu praktizieren in der Region 27 Zahnärzte sowie ein Kiefernorthopäde. Die unten stehende Abbildung stellt die räumliche Verteilung der Ärzte in den verschiedenen Fachrichtungen dar. Neben den regulären Praxen unterhalten drei Ärzte aus dem Mittelbereich Zweigpraxen in Deetz, Schmergow und Wittbrietzen, wobei die Sprechstunde in Deetz 2011 eingestellt wird 24. Hier führen die Ärzte ein bis zwei Mal pro Woche Sprechstunden durch und sichern somit die wohnortnahe Versorgung in den benannten Ortsteilen. Die übrigen Arztpraxen konzentrieren sich schwerpunktmäßig auf die funktionsteiligen Mittelzentren Werder (H.) und Beelitz. Die westlich und südlich gelegenen Ortsteile des Mittelbereiches weisen keine Arztstandorte auf. Dies betrifft insbesondere die Stadt Beelitz, in der sich bis auf einen Allgemeinarzt im Ortsteil Fichtenwalde und eine einmal wöchentlich stattfindende Arztsprechstunde im Ortsteil Wittbrietzen sämtliche Vertragsärzte in Beelitz bzw. Beelitz-Heilstätten befinden. Allerdings befindet sich im benachbarten Borkheide und Borkwalde jeweils einen Allgemeinarzt, welche die Menschen aus den angrenzenden Ortsteilen aufsuchen können. In Groß Kreutz (H.) befindet sich eine Zweigpraxis zweier Internisten aus Kloster Lehnin, die fünf Tage pro Woche vor Ort und auch als Hausärzte tätig sind. Viele Bewohner des Mittelbereiches greifen auch auf die medizinischen Angebote umliegender Städte und Gemeinden wie Potsdam, Michendorf oder Brandenburg a. d. H. zurück. Trotz der zu erkennenden räumlichen und fachlichen Versorgungslücken (Fehlen eines Dermatologen und Orthopäden) ist gemäß der Bedarfsplanungs-Richtlinie Ärzte der Kassenärztlichen Vereinigung Berlin-Brandenburg (KVBB) der Landkreis Potsdam-Mittelmark ausreichend mit Fachärzten versorgt; lediglich für Augenärzte, Urologen und Hausärzte bestehen keine Zulassungssperren. 25 Dies bedeutet, dass grundsätzlich eine Ansiedlung zusätzlicher Fachärzte der gesperrten Gruppen nur nach Aufgabe einer bestehenden Facharztpraxis möglich ist. 24 Gespräch mit Hr. Kalsow (BM Groß Kreutz (H.)) am in Jeserig. 25 KVBB, Zulassungssperren, Stand

25 Abbildung 9: Vertragsärzte im Mittelbereich Werder (H.) Beelitz Quelle: eigene Darstellung auf Datengrundlage des Ärzteverzeichnisses der Kassenärztlichen Vereinigung Berlin-Brandenburg (KVBB) Die Beurteilung des Versorgungsgrades nach Landkreisen, wie sie von den Kassenärztlichen Vereinigungen vorgenommen wird, ist jedoch in der Praxis ungeeignet, wenngleich eine Änderung dieser Vorgaben schwierig ist. Die Zulassungen für Ärzte richten sich nach der Bedarfsplanungsrichtlinie Ärzte. In dieser sowie in der bundesweit geltenden Zulassungsordnung für Ärzte und dem SGB V sind die Landkreise als Planungsebene gesetzlich vorgeschrieben. Für eine Änderung dieser Gesetze ist der Bund zuständig. Die Länder in dem Falle die Kassenärztlichen Vereinigungen haben hierauf nur wenig unmittelbaren Einfluss 26. Für eine Zulassungssperre spielt es demnach keine Rolle wie 26 Telefonat mit Hr. Kiesche (KVBB) am

26 die Ärzte einer Facharztgruppe im Landkreis verteilt sind, sondern lediglich dass die rechnerisch benötigte Zahl erreicht ist. Im Falle des Mittelbereiches Werder (H.) Beelitz führt dies beispielsweise dazu, dass eine Ansiedlung eines seit 2008 fehlenden Dermatologen (Praxisumzug nach Kleinmachnow) nicht möglich wäre, da für diese Gruppe eine Zulassungssperre besteht. Nur in Ausnahmefällen kann bei einem nachweislich lokalen Versorgungsbedarf eine Zulassung erteilt werden. 27 Anders verhält es sich mit der Feststellung einer bestehenden Unterversorgung in einer Region: Diese Aufgabe wurde den Kassenärztlichen Vereinbarungen vom Bund übertragen. In Brandenburg ist dafür als Gremium der Landesausschuss zuständig, der sich aus Vertretern der Kassen und Ärzte zusammensetzt. Der Landesausschuss hat bereits im November 2010 die Bezugsebene von Landkreisen auf Mittelbereiche geändert und überprüft die bestehenden Unterversorgungen nun auf Mittelbereichsebene 28. Eine Feststellung einer Unterversorgung hat zur Folge, dass in dieser Region die Ansiedlung eines Arztes für den jeweiligen unterversorgten Fachbereich finanziell gefördert wird. Ansiedeln dürfen sich jedoch nach wie vor nur diejenigen Arztgruppen, für die laut Bedarfsplanung in dem betreffenden Landkreis keine Zulassungssperre besteht. In der Region Werder (H.) Beelitz besteht zur Zeit keine (drohende) Unterversorgung 29. Für Zahnärzte bestehen grundsätzlich keine Zulassungsbeschränkungen. Neben der Anzahl der Ärzte ist insbesondere auch die Altersstruktur der Ärzte von Bedeutung. Im Allgemeinen besteht im Land Brandenburg das Problem einer verhältnismäßig alten Ärzteschaft, was in den nächsten 5 bis 10 Jahren das Freiwerden vieler Arztstellen (und das damit einhergehende Problem der Nachbesetzung) zur Folge hat. Im Mittelbereich ist die Situation derzeit folgendermaßen: Tabelle 7: Altersstruktur der Ärzte im Mittelbereich Werder (H.) Beelitz Fachgruppe Durchschnittsalter davon über 60 Jahre Hausärzte 52,6 Jahre 8 Augenärzte 45,5 Jahre - Chirurgen 50,0 Jahre - Gynäkologen 55,0 Jahre 1 FA für HNO-Heilkunde 44,3 Jahre - FA für Innere Medizin 45,0 Jahre - FA für Kinderheilkunde 50,3 Jahre - FA für Radiologie 44,0 Jahre - Psychotherapeut 63,0 Jahre 1 Quelle: von Fr. Leschner (KVBB) vom Die Altersstruktur der Ärzte im Kooperationsraum ist bislang insgesamt noch nicht besorgniserregend. Von den vorhandenen Ärzten sind derzeit 10 Ärzte über 60 Jahre alt. Ansonsten liegt der Durchschnitt zwischen Mitte 40 und Anfang 50 Jahre. Allerdings ist gerade bei den schwer nachzubesetzenden Hausärzten die Situation etwas ungünstiger. Von 30 Hausärzten sind 8 Ärzte bereits über 60 Jahre alt. Auch das Durchschnittsalter ist mit 52,6 Jahren im Vergleich zu den anderen Facharztgruppen hoch. In diesem Bereich ist deshalb in näherer Zukunft mit Praxisaufgaben zu rechnen. Problematisch ist dies insbesondere dann, wenn es sich um einen Arzt in einer Ortslage han- 27 Gemeinsamer Bundesausschuss, 24 Bedarfsplanungs-Richtlinien Ärzte. 28 Telefonat mit Hr. Kiesche (KVBB) am Internetauftritt der KVBB. 26

27 delt. Dadurch würde sich vor allem für ältere Menschen die Versorgungssituation verschlechtern. Auch der genannte Psychotherapeut steht kurz vor dem Renteneintrittsalter. Auch hier kann gegebenenfalls in den nächsten Jahren von einer Praxisschließung ausgegangen werden. Ein ebenfalls höheres Durchschnittsalter weisen mit 55 Jahren die Gynäkologen auf. Eine(r) von ihnen ist bereits über 60 Jahre alt, so dass sich die Versorgungssituation in wenigen Jahren verschlechtern kann. Die meisten Ärzte des Mittelbereiches befinden sich in dem Hauptorten Werder (H.), Beelitz, Groß Kreutz (H.), Caputh und Geltow und sind über Bus- und Bahnlinien gut erreichbar. Die Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln spielt insbesondere für ältere Menschen eine große Rolle. Diese sind selbst häufig weniger mobil und dadurch auf soziale Netzwerke (Familie, Nachbarn, etc.) und den ÖPNV bei Erledigungen und Arztbesuchen angewiesen. Besonders trifft dies auf die Menschen in den Ortsteilen zu, die relativ lange Wege in die Hauptorte zurücklegen müssen. Insofern sind die wenn auch wenigen dezentral in den Ortsteilen gelegenen Arztstandorte bzw. Sprechstunden positiv zu bewerten und nach Möglichkeit zu erhalten Krankenhäuser 30 Im Mittelbereich Werder (H.) Beelitz werden ausschließlich am Standort Beelitz-Heilstätten Krankenhausleistungen vorgehalten. So gibt es das Neurologische Fachkrankenhaus für Bewegungsstörungen/Parkinson, ein Fachkrankenhaus mit 51 Betten. Es beherbergt ausschließlich die Fachabteilung Neurologie (Parkinson). Außerdem hat das Fachkrankenhaus für neurologische Frührehabilitation mit 75 Betten seinen Sitz in Beelitz-Heilstätten. Auch dieses Krankenhaus verfügt ausschließlich über eine neurologische Fachabteilung. Die angegliederte neurologische Rehabilitationsklinik verfügt über 119 Behandlungsplätze. Beide Krankenhäuser führen sowohl stationäre als auch ambulante Behandlungen durch. Ergänzend dazu gibt es die AHG Klinik für Kinder und Jugendliche (Rehabilitationsklinik für Kinder und Jugendliche), die auf psychische und psychosomatische Erkrankungen im Kindes- und Jugendalter spezialisiert ist. Sie verfügt über 92 Betten, fünf Mutter-Kind- Therapieplätze und einen Schulteil (Außenstelle der Förderschule Beelitz). Mit diesen Angeboten ist Beelitz-Heilstätten ein hochspezialisierter Standort für neurologische und psychische Erkrankungen und versorgt damit einen überregionalen Versorgungsbereich. Gleichzeitig bedeutet dies, dass die Region über kein Krankenhaus der Grund- oder Regelversorgung verfügt. Durch die Nähe zu Potsdam und Brandenburg a. d. H. (insgesamt sieben Krankenhäuser) ist eine ausreichende Versorgung für die nördlichen Bereiche dennoch gewährleistet. Darüber hinaus verfügen Belzig, Lehnin und Ludwigsfelde jeweils über ein Krankenhaus der Grundversorgung sowie Luckenwalde über ein Krankenhaus der Regelversorgung. Mit dem PKW ist damit aus jedem Ortsteil des Mittelbereiches mindestens ein Krankenhaus der Grund- oder Regelversorgung in max. rund 20 Minuten zu erreichen 31. Krankenhausleistungen sind Bestandteil der im Rahmen der medizinischen Versorgung vorzuhaltenden Daseinsvorsorge, die laut LEP B-B in den Ober- bzw. Mittelzentren angesiedelt sein sollen. Im Dritten Krankenhausplan des Landes Brandenburg werden für definierte Versorgungsgebiete (die fünf Brandenburger Planungsregionen) Vorgaben zu den Planbetten für die jeweiligen Fachrichtun- 30 Basierend auf dem Dritten Krankenhausplan des Landes Brandenburg. 31 Eigene Erhebung mithilfe des Routenplaners. 27

28 gen gemacht. Nach diesem soll sich im Versorgungsgebiet Potsdam (Planungsregion Havelland- Fläming) die Zahl der Betten gegenüber der zweiten Fortschreibung des Krankenhausplans um insgesamt 38 verringern, was aufgrund der demografischen Entwicklung (weniger Kinder, weniger Geburten) vor allem auf die Reduzierung in den Fachgebieten Kindermedizin, Gynäkologie und Chirurgie zurückzuführen ist. In den Bereichen Innere Medizin, Geriatrie und Neurologie werden in größerem Umfang Betten aufgebaut. Da es sich bei den Versorgungsgebieten jedoch um sehr großflächige Regionen handelt und nicht auf die einzelnen Standorte eingegangen wird, ist eine konkrete Einschätzung der Auswirkungen dieser Entwicklungen für die Region Werder (H.) Beelitz nicht ohne weiteres möglich. Grundsätzlich folgt eine Erhöhung der Bettenzahlen im Bereich der Altenmedizin und eine Verringerung der Betten in den Bereichen Geburtshilfe und Kindermedizin jedoch der zukünftigen demografischen Entwicklung Pflege- und Senioreneinrichtungen Die bisherige und zukünftige demografische Entwicklung macht deutlich, welche zunehmend große Rolle die ältere Bevölkerung in allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens spielen wird. Von Bedeutung sind in diesem Zusammenhang auch die Einrichtungen für die Pflege und Betreuung älterer Menschen. Nachfolgende Auflistung stellt tabellarisch alle Alten- und Pflegeheime sowie die Einrichtungen für betreutes Wohnen dar. Insgesamt gibt es in der Region 518 Pflegeplätze, wovon sich 22 Plätze im Pflegeheim Beelitz- Heilstätten befinden und ausschließlich für die Langzeitpflege der Phase F (schwere und schwerste Schädigungen des Nervensystems) vorgesehen sind. Sämtliche Pflegeheime bieten auch Plätze zur Kurzzeitpflege sowie zur Verhinderungs- oder Tagespflege an. Das AWO Seniorenzentrum Wachtelwinkel wird bis zum Jahr 2012 geschlossen, da es nicht mehr den aktuellen Erfordernissen entspricht. Im Gegenzug entsteht am Standort Schwalbenberg ein weiteres Haus mit 60 stationären Pflegeplätzen. 32 Ergänzend zu den Pflegeplätzen gibt es im Mittelbereich 176 WE für betreutes Wohnen. Diese befinden sich in Werder (H.), Beelitz und Groß Kreutz (H.). Weitere Wohnungen sind altengerecht ausgestattet, wobei nach Auskunft der Stadtverwaltung Werder (H.) das Angebot an altengerechten Wohnungen bislang zu gering ist 33. In Geltow gibt es seit November 2010 die einzige Senioren-WG im Mittelbereich mit 12 Bewohnern. Die WG wird durch eine private Hauskrankenpflege betrieben, die die Bewohner nach Wunsch auch betreut. In Schwielowsee besteht ein weiterer Bedarf an seniorengerechten Wohnungen, der jedoch durch die Kommune nicht gedeckt werden kann, da keine kommunalen Flächen oder Objekte zur Verfügung stehen. Aufgrund des Einwohnerzuwachses bestehen in Schwielowsee z. T. erhebliche Bedarf nach Wohnraum und Bauflächen. 34 In Beelitz soll in den nächsten Jahren ein Projekt für betreutes Einfamilienhaus-Wohnen am Standort Beelitz-Heilstätten umgesetzt werden. Dafür sollen 40 bis 50 WE in Reihenhausbebauung entstehen, die über ein Genossenschaftsmodell älteren Menschen zur Verfügung gestellt werden sollen 35. Auch in der Gemeinde Groß Kreutz (H.) werden in den nächsten Jahren voraussichtlich weitere Wohnungen für altengerechtes Wohnen entstehen. Diese sollen aufgrund der vorhandenen Versorgungseinrichtungen vorzugsweise im Hauptort Groß Kreutz (H.) errichtet werden. Ein Bedarf für die Errichtung 32 MAZ-Online, Artikel Soziales: Neues Heim für Senioren in Werder vom Gespräch mit der Stadtverwaltung Werder (H.) am in Werder (H.). 34 Gespräch mit Fr. Hoppe (BM Schwielowsee) am in Ferch. 35 Gespräch mit Hr. Knuth (BM Beelitz) und Hr. Ohligschläger am in Beelitz. 28

29 eines Pflege- oder Altenheimes wird derzeit in der Gemeinde nicht gesehen. 36 Die Gemeinde Seddiner See verfügt über kein Alten- oder Pflegeheim oder Wohnungen für betreutes Wohnen, wobei in der Gemeinde Bedarf für entsprechende Einrichtungen besteht. Ähnlich wie in Schwielowsee verfügt die Gemeinde aber über keine geeigneten Flächen oder Objekte, wo sich betreutes Wohnen oder ein Altenheim realisieren ließe. Ein Umbau der gemeindeeigenen Gebäude in Plattenbauweise (600 WE) in Neuseddin in barrierefreie Wohnungen ist nicht realistisch, da einerseits der Anbau von Aufzügen mit sehr hohen Kosten verbunden ist und andererseits durch den Umbau Wohnfläche verloren ginge. Da die Gebäude jedoch keinen Leerstand aufweisen im Gegenteil die Wohnungen für Wohnzwecke benötigt werden ist ein Umbau nicht darstellbar. 37 Werder (H.) OT Glindow Beelitz schaft Seniorenresidenz Glindow Beelitz- Heilstätten Tabelle 8: Alten- und Pflegeheime und Betreutes Wohnen im Mittelbereich Ort Name der Einrichtung Art der Einrichtung Plätze bzw. WE AWO Seniorenzentrum 85 Pflegeplätze Alten-, Pflegeheim Wachtelwinkel Kurzzeit-, Verhinderungspflege 103 Pflegeplätze Senioren- und Pflegewohnpark Blütentraum Betreutes Wohnen Alten-, Pflegeheim Kurzzeitpflege Werder (H.) 88 WE betreutes Wohnen AWO Seniorenzentrum 76 Pflegeplätze Alten-, Pflegeheim Am Schwalbenberg Kurzzeit-, Verhinderungspflege Seniorenwohngemein- Betreutes Wohnen 10 Plätze Seniorenzentrum Negendanksland Pflegeheim Beelitz- Heilstätten Betreutes Wohnen Alten-, Pflegeheim Betreutes Wohnen Langzeitpflege Phase F 38 WE betreutes Wohnen 31 Pflegeplätze Kurzzeit-, Tagespflege 37 WE betreutes Wohnen 22 Pflegeplätze (Hirnschädigungen) Kurzzeitpflege in Planung Schwielowsee ProCurand Seniorenresidenz Ferch Kurzzeit-, Verhinderungspflege 176 Pflegeplätze Alten-, Pflegeheim OT Ferch Schwielowsee Seniorenwohngemeinschaft OT Geltow Betreutes Wohnen 12 Plätze Schwielowsee OT Caputh Seniorenzentrum Caputh Alten-, Pflegeheim Betreutes Wohnen 25 Pflegeplätze Kurzzeitpflege Groß Kreutz (H.) Altenhof Groß Kreutz (H.) Betreutes Wohnen 7 WE betreutes Wohnen Groß Kreutz (H.) OT Deetz Alte Schule Deetz Betreutes Wohnen 6 WE betreutes Wohnen Quelle: Internetauftritte der Mittelbereichskommunen und Einrichtungen. Das Thema Wohnen und Leben im Alter wird bei dem für den Mittelbereich prognostizierten Zuwachs an Menschen über 65 Jahre von 75,8 % bis 2030 einen hohen Stellenwert einnehmen. Durch die steigende Zahl älterer Menschen wird einerseits der Bedarf an Heim- und Pflegeplätzen steigen, andererseits sind die zukünftigen Alten aber auch gesünder und mobiler als die vorangegangenen Generationen und haben andere Ansprüche an das Wohnen. Pflegebedürftigkeit, schwerwiegende gesundheitliche Probleme und Mobilitätseinschränkungen verschieben sich zunehmend in ein höheres Alter. 38 Es wird deshalb davon ausgegangen, dass der Wunsch und auch die Möglichkeit nach einem 36 Gespräch mit Hr. Kalsow (BM Groß Kreutz (H.)) am in Jeserig. 37 Gespräch mit Hr. Zinke (BM Seddiner See) am in Neuseddin. 38 Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Familie des Landes Brandenburg (MASGF), Alt werden im Land Brandenburg, Leitlinien zur Seniorenpolitik, Potsdam 2008, S

30 weitgehend selbstbestimmten Leben stetig zunehmen wird, d. h. dass Wohnformen wie das betreute Wohnen, Seniorenwohngemeinschaften und ähnliche Formen des selbstbestimmten Lebens für ältere Menschen erhöhten Zuspruch erhalten werden. Dieses Thema sollte bei den Wohnungsunternehmen, Verbänden und Investoren zukünftig verstärkt auf der Agenda stehen. Ungeachtet dessen führt der ebenfalls erhebliche Zuwachs an Hochbetagten zu einem steigenden Bedarf an Pflegeplätzen. Im Jahr 2008 wurde in etwa davon ausgegangen, dass 4,0 % aller Menschen über 65 Jahren in Pflegeheimen oder ähnlichen Einrichtungen leben 39. Diese Zahl zugrundelegend ergäbe sich für das Jahr 2009 im Kooperationsraum ein rechnerischer Bedarf von 468 Plätzen. Dies bedeutet eine momentan ausreichende Versorgung mit Pflegeheimplätzen. Folgende Tabelle stellt die rechnerische Nachfrage nach Heim- und Pflegeplätzen im Jahr 2020 für den Mittelbereich Werder (H.) Beelitz dar. Grundlage für die Berechnung ist die aktuelle Bevölkerungsprognose des LBV aus dem Jahr 2009 sowie zwei Varianten bezüglich des Anteils an Menschen über 65 Jahre, die in Pflege- oder Seniorenwohnheimen stationär untergebracht sind. Dabei wird aufgrund der demografischen Entwicklung davon ausgegangen, dass der Bedarf an Heimplätzen in jedem Fall ansteigt. Das Kuratorium Deutsche Altershilfe (KDA) ging in einer Modellrechnung im Jahr 2001 davon aus, dass bis 2020 der Anteil an Senioren die in Heimeinrichtungen leben um ca. 1,0 % ansteigen wird 40. Schaut man sich jedoch die Prognosen zur Einwohnerentwicklung nach Altersgruppen differenziert an, so ist zu erkennen, dass der Anteil hochbetagter Menschen (über 80 Jahre) deutlich stärker steigen wird, als der Anteil der 65- bis 79-Jährigen. Tabelle 9: Relative/absolute Altersgruppenentwicklung 2006 bis 2020 Altersgruppen Werder (H.) Beelitz Groß Kreutz (H.) Schwielowsee 65 bis 79 Jahre 24,0 % 13,1 % 22,6 % 20,1 % +812 EW +231 EW +287 EW +318 EW über 80 Jahre 122,7 % 107,8 % 86,5 % 134,9 % EW +471 EW +218 EW +615 EW * Für die Gemeinde Seddiner See liegen aufgrund der Einwohnerzahl von < keine Daten vor. Quelle: Bertelsmann Stiftung, Wegweiser Kommune Das heißt, dass trotz einer immer besser werdenden medizinischen Versorgung und einer besseren Gesundheit der jüngeren Alten, aufgrund der drastisch steigenden Zahl der (häufig pflegebedürftigen) Hochbetagten der Anteil an Senioren in Heimen stärker ansteigen wird. Deshalb wird in den Varianten von einem Minimalwert von 4,5 % und einem Maximalwert von 6,5 % bis 2020 ausgegangen. Tabelle 10: Berechnung des Bedarfes an Heim- und Pflegeplätzen im Jahr 2020 Variante 1 Variante 2 Anteil an Senioren über 65 Jahre in Alten- oder Pflegeheimen im Jahr 2020, eigene Schätzung 4,5 % 6,5 % Bevölkerungsprognose LBV 2009: Zahl der über 65- Jährigen im Mittelbereich Werder (H.) Beelitz Rechnerisch benötigte Heimplätze Bestand Rechnerischer Bedarf Quelle: eigene Berechnung 39 MASGF, Alt werden im Land Brandenburg, Leitlinien zur Seniorenpolitik, Potsdam 2008, S KDA, ProAlter 1/2001, S

31 Laut Berechnung ergäbe sich somit bis zum Jahr 2020 ein Bedarf zwischen 147 und 443 Pflegeplätzen (1 bis 3 Einrichtungen) in der Region. Da die Berechnung auf zum Teil schwer prognostizierbaren Annahmen beruht, sollten die Kommunen ein regelmäßiges Pflegemonitoring durchführen, um Fehlplanung bezüglich der Pflege- und Heimplätze zu vermeiden Sonstige soziale Versorgung Neben der medizinischen Versorgung und Betreuungseinrichtungen für ältere Menschen stehen weitere soziale Angebote für die Menschen im Mittelbereich zur Verfügung. Unten stehende Tabelle führt die wichtigsten Einrichtungen auf, wobei diese sich schwerpunktmäßig auf die Städte Werder (H.) und Beelitz konzentrieren. Die Einrichtungen in dem Mittelzentrum in Funktionsteilung können auch von Menschen aus den anderen Mittelbereichskommunen in Anspruch genommen werden. So gibt es in Groß Kreutz (H.) keine weiteren Jugend- oder Senioreneinrichtungen. Aktivitäten werden in diesem Bereich privat organisiert. Tabelle 11: Soziale Dienste im Mittelbereich Werder (H.) Beelitz Kommune Angebot/Einrichtung Jugendhaus Club 01 Begegnungsstätte Treffpunkt (Seniorenangebote, Selbsthilfegruppen, Beratungsangebote, Kurse) Eltern-Kind-Zentrum (Kurse, Beratung, Krabbelgruppen) Kinderbüro Werder (H.) aktiver Seniorenbeirat Behindertenwerkstatt Evangelisches Diakonissenhaus Ev. Jugendhilfe Geltow (Betreuung von Jugendlichen, 15 Plätze) AWO-Treff (Beratungsangebote) Tee- und Wärmestube Ambulante Wohnhilfe DRK-Kreisverband Potsdam/Zauch-Belzig e.v. Eltern-Kind-Zentrum (Kurse, Café, Krabbelgruppen, Beratung) Jugendclubs in Beelitz, Fichtenwalde, Busendorf, Wittbrietzen Schulclub Begegnungshaus Beelitz (Beratung bei sozialen Problemen, Tafel, Kleiderkammer, Teestube) Kindersorgen-Sorgenkinder e. V. Beelitz Caritas Beratungsangebote Hauskrankenpflege und Notmütterdienst Schwangerschaftsberatung Schuldnerberatung Sozialstation der JUH e. V. Seniorenbeirat generationenübergreifendes Wohnprojekt Haus Tilia, OT Ferch (Kinderbetreuung, Wohnen, Ferienzimmer) Schwielowsee Jugendclubs in allen Ortsteilen aktive Seniorenarbeit Jugendclub Seniorentreff Seddiner See Seniorenbeirat Eltern-Kind-Zentrum Quelle: eigene Zusammenstellung auf Grundlage der Internetauftritt der Mittelbereichskommunen sowie Arbeits- und Ausbildungsförderungsverein PM e. V., Das Netzwerk ambulanter sozialer Dienste Potsdam-Mittelmark, Mai

32 Insbesondere für ältere Menschen in den Ortsteilen, die aufgrund ihrer eingeschränkten Mobilität die Angebote der Hauptorte nicht oder nur selten nutzen können gibt es weitere mobile Angebote. So bieten Die Johanniter im Raum Werder (H.) Beelitz einen Hausnotruf und einen Fahrdienst an. Außerdem gibt es verschiedene ambulante Pflegedienste in Beelitz, Werder (H.) und Seddin. 41 Im Landkreis Potsdam-Mittelmark ist darüber hinaus das Netzwerk Gesunde Kinder aktiv, das junge Familien mit Kindern bei der Entwicklung ihrer Kinder beratend unterstützt. Die Familien werden durch Hebammen oder geschulte Familienpaten kostenlos betreut Wirtschaft und Tourismus Wirtschaft Unternehmen Die Wirtschaftsstruktur des Mittelbereiches baut auf kleinen und mittelständischen Unternehmen auf. Diese finden sich zum überwiegenden Teil in den Branchen Handel/KFZ-Instandhaltung, Baugewerbe und Verkehr wieder. 57,0 % aller Beschäftigten arbeiten in diesen Wirtschaftszweigen. Im Gesundheits- und Sozialwesen sowie im verarbeitenden Gewerbe arbeiten weitere 22,0 % aller Beschäftigten. 43 Werder (H.) ist ferner mit den Kompetenzfeldern Ernährungswirtschaft, Metallerzeugung/Mechatronik und Schienenverkehrstechnik einer von drei Branchenschwerpunktorten im Landkreis. Neben der gewerblichen Ausrichtung werden größere Teile des Mittelbereiches aber auch landwirtschaftlich genutzt. Dies trifft im besonderen auf die Gemeinde Groß Kreutz (H.) zu. Landwirtschaft, Spargel- und Obstanbau sowie Viehzucht werden im Vergleich zu anderen Landesteilen im Mittelbereich recht intensiv betrieben. So gehören zu den größten Unternehmen in Groß Kreutz (H.) der Frucht- und Frachthof mit ca. 230 Mitarbeitern sowie die Rinderproduktion Berlin- Brandenburg GmbH (RBB) mit ca. 70 Mitarbeitern vor Ort und ~80 Mitarbeitern im Außendienst. Der Obst- und Spargelanbau in Werder (H.) und Beelitz ist aus wirtschaftlicher und touristischer Sicht von hoher Bedeutung. In Bezug auf den Obstanbau sieht die Region jedoch derzeit die Gefahr einer Ausweitung des Maisanbaus für den Betrieb der Biogasanlagen zulasten von z. T. dringenden Nachpflanzungen von Obstbäumen 44. Viele größere Gewerbebetriebe konzentrieren sich in den Mittelbereichskommunen auf die vorhandenen Gewerbegebiete gemäß nachfolgender Tabelle. Alle Gewerbegebiete sind voll erschlossen und liegen verkehrsgünstig an Autobahnen und/oder Bundesstraßen. In den Gewerbegebieten von Werder (H.) (Havelauen), Beelitz und Seddiner See besteht die Möglichkeit eines Gleisanschlusses. Die meisten Gewerbegebiete haben noch freie Kapazitäten. Lediglich der Frucht- und Frachthof in Groß Kreutz (H.) ist derzeit voll belegt. Auch im Ortsteil Geltow in der Gemeinde Schwielowsee gibt 41 Arbeits- und Ausbildungsförderungsverein PM e.v., Älter werden in Potsdam-Mittelmark, Seniorenwegweiser 2006/2007, Belzig. 42 Internetauftritt Netzwerk Gesunde Kinder. 43 von Fr. Maertens (Bundesagentur für Arbeit) vom Gespräch mit Hr. Kalsow (BM Groß Kreutz (H.)) am in Jeserig. 32

33 es derzeit noch ein Gewerbegebiet, welches zukünftig jedoch im derzeit in Überarbeitung befindlichen Flächennutzungsplan der Gemeinde als Mischgebiet ausgewiesen werden wird 45. Tabelle 12: Gewerbegebiete im Mittelbereich Kommune Gewerbegebiet Gesamtfläche Werder (H.) Havelauen 28,4 ha Magnapark 50,0 ha Beelitz Beelitz Süd 30,0 ha Eichenhain 5,4 ha Groß Kreutz (H.) Götz 12,0 ha Frucht- und Frachthof 12,0 ha Preußenpark Jeserig ha Schwielowsee Ferch 19,5 ha Caputh 3,8 ha Seddiner See Seddiner See 62,0 ha Quelle: Internetauftritte der Kommunen sowie der IHK Potsdam Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten, die im Mittelbereich wohnen, ist in den letzten fünf Jahren in allen Kommunen stetig angestiegen, wie in der nachstehenden Abbildung zu sehen ist. Abbildung 10: Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort Quelle: Internetauftritt der Bundesagentur für Arbeit 45 Telefonat mit Fr. Hoppe (BM Schwielowsee) am

34 Allerdings ist gleichzeitig auch überall die Auspendlerquote angestiegen. Zwischen 75,0 % und knapp 90,0 % aller Beschäftigten, die in Werder (H.), Beelitz, Groß Kreutz (H.), Seddiner See oder Schwielowsee wohnen, pendeln in andere Gemeinden (u. a. auch des Mittelbereiches) zum Arbeiten aus. Die Zahl der Beschäftigten, die in Unternehmen im Mittelbereich tätig sind (also sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort) ist bis auf die Gemeinde Seddiner See insgesamt deutlich niedriger, aber auch hier konnten in allen Kommunen Zuwächse erreicht werden. Derzeit sind in Werder (H.) rund Menschen, in Beelitz ca Menschen, in Seddiner See ca Menschen und in Groß Kreutz (H.) und Schwielowsee jeweils rund Menschen in ortsansässigen Unternehmen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Die hohe Zahl an Beschäftigten in der Gemeinde Seddiner See ist u. a. auf den Rangierbahnhof (ca MA) und das Logistikzentrum der Firma Egerland (ca. 200 MA) in Neuseddin zurückzuführen. Wie nachfolgende Abbildung zeigt, wird dies auch an der Zahl der Beschäftigten vor Ort nach Wirtschaftszweigen deutlich. Über 50,0 % aller in der Gemeinde Seddiner See tätigen Beschäftigten arbeiten im Bereich Verkehr und Lagerei (1.004 Beschäftigte). Die drei wichtigsten Branchen für den Mittelbereich sind entsprechend der Zahl der Beschäftigten der Handel, KFZ-Instandhaltung und Reparatur (insbesondere in Werder (H.)) das Baugewerbe (insbesondere in Werder (H.) und Seddiner See) sowie Verkehr und Lagerei (insbesondere in Seddiner See). Der Gesundheitssektor kommt an fünfter Stelle und ist mit den medizinischen Institutionen in Beelitz- Heilstätten am stärksten in Beelitz vertreten (617 Beschäftigte). Auch das verarbeitende Gewerbe ist in Beelitz (525 Beschäftigte) und Werder (H.) (788 Beschäftigte) recht stark ausgeprägt. Schwielowsee und Groß Kreutz (H.) spielen als Arbeitsplatzstandorte eine weniger große Rolle, wenngleich sich auch hier größere Gewerbe- und Handwerksbetriebe finden (z. B. MaTech Gummiwerk GmbH mit >50 Mitarbeitern 46 ). In Groß Kreutz (H.) arbeiten mit 247 Beschäftigten verhältnismäßig viele Menschen im primären Sektor, was auf den Landwirtschaftsbetrieb, den Obstanbau sowie Unternehmen wie die Lehr- und Versuchsanstalt für Tierzucht und Tierhaltung e.v. und RBB zurückzuführen ist. Die höchsten Beschäftigtenzahlen werden aber auch in Groß Kreutz (H.) im Handel/KFZ-Instandhaltung erzielt. Schwielowsee weist am meisten Beschäftigte im Baugewerbe und im Handel/KFZ-Instandhaltung auf. Dort ist zusammen mit Werder (H.) auch das Gastgewerbe stärker ausgeprägt. In der Gemeinde gibt es darüber hinaus einen Fischereibetrieb Gespräch mit Fr. Hoppe (BM Schwielowsee) am in Ferch. 47 Telefonat mit Hoppe (BM Schwielowsee) am

35 Abbildung 11: Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort nach Wirtschaftszweigen Quelle: eigene Erstellung auf Datengrundlage von: von Fr. Maertens (Bundesagentur für Arbeit) vom Bis auf die Gemeinde Seddiner See weisen alle Kommunen deutliche Auspendlerüberschüsse auf, was für die Attraktivität und Qualität der Mittelbereichskommunen als Wohnstandorte spricht. Auch die Gemeinde Seddiner See ist als Wohnstandort stark nachgefragt, allerdings ist nach der Erschließung eines Neubau-Wohngebietes in Neuseddin in den letzten Jahren gemäß der landesplanerischen Vorgaben die Grenze der möglichen Wohnsiedlungsflächenerweiterungen erreicht. Tabelle 13: Ein- und Auspendler, Stand Juni 2009 Kommune Einpendler Auspendler Saldo Werder (H.) Beelitz Groß Kreutz (H.) Schwielowsee Seddiner See Quelle: von Fr. Schlegl (Bundesagentur für Arbeit) vom Arbeitslosigkeit Arbeitslosenquoten werden auf Gemeindeebene nicht veröffentlicht, sie liegen für den Mittelbereich jedoch für die Geschäftsstellen der zuständigen Agentur für Arbeit Potsdam vor. Werder (H.), Beelitz, Schwielowsee und Seddiner See gehören demnach zur Hauptagentur (HA) Potsdam, während die Gemeinde Groß Kreutz (H.) von der Geschäftsstelle (GSt.) Brandenburg mit verwaltet wird. Die Arbeitslosenquoten für beide Geschäftsstellen lagen im Oktober 2010 bei 6,6 % (HA Potsdam) bzw. 11,3 % (GSt. Brandenburg). Im brandenburgweiten Vergleich liegt der Wert der Hauptagentur deutlich unter und der Wert der Geschäftsstelle Brandenburg über dem Durchschnittswert von 9,8 % für das Land Brandenburg. Potsdam-Mittelmark war im Oktober 2010 mit 6,7 % der Landkreis mit der niedrigsten Arbeitslosenquote im Land Brandenburg 48. Die Arbeitslosenquoten sind in 48 Internetauftritt der Bundesagentur für Arbeit. 35

36 beiden Geschäftsstellen seit 2005 deutlich gesunken. Im Juni 2005 lag die Quote in der HA Potsdam noch bei 11,6 % und in der GSt. Brandenburg bei 18,8 %. 49 Die Arbeitslosenzahlen gingen entsprechend der Entwicklung der Arbeitslosenquoten in allen Mittelbereichskommunen in den vergangenen fünf Jahren deutlich zurück (vgl. Abb. 12). Abbildung 12: Zahl der Arbeitslosen nach Gemeinden Quelle: eigene Darstellung auf Datengrundlage des Internetauftritts der Bundesagentur für Arbeit Zwischen 2005 und 2007 war der Rückgang dabei sehr viel stärker ausgeprägt als in den Jahren danach. Trotzdem konnte bis zum Oktober 2010 eine kontinuierliche Reduzierung erreicht werden. Die mit nahezu 50,0 % stärkste Verringerung der Arbeitslosenzahlen war in der Gemeinde Seddiner See zu verzeichnen. Die Zahl der Arbeitslosen ist in der Stadt Werder (H.) mit 885 am höchsten und in der Gemeinde Seddiner See mit 155 am niedrigsten. Tabelle 14: Kommune Arbeitslose nach Altersgruppen Dezember 2005 Oktober 2010 unter 25 Jahren Entwicklung 2005 bis 2010 unter 25 Jahren 55 Jahre und älter Anteil an Anteil an absolut Gesamtzahl absolut Gesamtzahl Anteil an unter Jahre absolut Gesamtzahl Jahren und älter Werder (H.) ,2 % ,1 % 84 9,5 % ,2 % -62,2% -1,1% Beelitz ,3 % 77 9,9 % 53 12,3 % 74 17,1 % -57,9% -3,9% Groß Kreutz 55 Jahre und älter Anteil an absolut Gesamtzahl (H.) Schwielowsee Seddiner See 81 12,5 % 71 11,0 % 34 8,4 % ,3 % -58,0% +43,7% 55 11,9 % 82 17,7 % 20 7,8 % 69 26,8 % -63,6% -15,9% 45 15,6 % 27 9,4 % 15 9,7 % 29 18,7 % -66,7% +7,4% Quelle: Internetauftritt der Bundesagentur für Arbeit 49 Agentur für Arbeit Potsdam, Arbeitsmarktberichte Juni 2005, Dezember 2005, Oktober

37 Ein positiver Teilaspekt dieser Entwicklung ist die ebenfalls deutliche Reduzierung der Jugendarbeitslosigkeit, wie in vorstehender Tabelle nachzuvollziehen ist. So waren im Oktober 2010 in den einzelnen Mittelbereichskommunen zwischen 57,9 % und 66,7 % weniger Arbeitslose unter 25 Jahren zu verzeichnen als im Dezember Dem steht jedoch die weitgehende Stagnation bzw. sogar Erhöhung der Zahl der Arbeitslosen über 55 Jahren gegenüber. So hat sich in der Gemeinde Groß Kreutz (H.) die Zahl der älteren Arbeitslosen um 43,7 % erhöht. Auch in diesem Zusammenhang ist die Entwicklung in der Gemeinde Seddiner See auffällig: die Zahl der jungen Arbeitslosen hat sich um zwei Drittel reduziert, während die Zahl der Arbeitslosen über 55 Jahre um 7,4 % stieg. Insgesamt ist die Situation der Jugendarbeitslosigkeit im Mittelbereich insbesondere im Vergleich zum übrigen Land Brandenburg positiv zu bewerten. Der Anteil der jugendlichen Arbeitslosen an den Gesamtarbeitslosen ist geringer als im Land Brandenburg (10,2 %); dennoch ist die weitere Reduzierung der Jugendarbeitslosigkeit unerlässlich. Die Entwicklung der Arbeitslosen über 55 Jahre ist negativer zu bewerten. Hier liegen auch die Anteile an den Gesamtarbeitslosen im Mittelbereich zumeist höher, als im Land Brandenburg (20,2 %). Die älteren erwerbsfähigen Personen werden aufgrund der demografischen Entwicklung in Zukunft aber eine zunehmend große Rolle auf dem Arbeitsmarkt spielen. Insofern ist die Eingliederung älterer Arbeitnehmer in die Unternehmen eine wichtige Aufgabe Tourismus 50 Der Mittelbereich Werder (H.) Beelitz liegt inmitten einer landschaftlich sehr attraktiven Seen- und Naturlandschaft. Dies äußert sich u. a. in der flächenhaften Ausweisung von Schutzgebieten im Kooperationsraum, wie dem Naturpark Nuthe-Nieplitz oder dem Landschaftsschutzgebiet Brandenburger Osthavelniederung. Fast zwei Drittel der gesamten Fläche sind als Landschaftsschutzgebiete sowie der Raum Beelitz zusätzlich als Naturpark ausgewiesen. Hinzu kommen mehrere Naturschutzgebiete wie der Krielower See oder der Kleine Plessower See. 51 Verschiedene Naturlehrpfade informieren über die Tier- und Pflanzenwelt der Wald- und Gewässerlandschaft. Die zahlreichen Seen wie der Schwielowsee, der Glindower See, der Große Plessower See oder der Große Seddiner See sowie große zusammenhängende Waldflächen werden intensiv zur Erholung genutzt. Insofern steht der Aktiv- und Erholungstourismus in der Region im Vordergrund. Wandern, Nordic- Walking, Radfahren, Reiten sowie diverse Wassersportarten werden im Mittelbereich intensiv betrieben. Mit Schwielowsee und Werder (H.) verfügt der Kooperationsraum über zwei Staatlich anerkannte Erholungsorte. Aufgrund der Nähe zu Potsdam und Berlin ist die Region vor allem für Tagestouristen und Kurzzeiturlauber interessant. Für diese steht neben einigen Hotels eine Vielzahl an Ferienwohnungen in der Region zur Verfügung, die jedoch in der Saison zum Teil den Bedarf an Betten nicht mehr decken können 52. Eine sehr hohe touristische Bedeutung und einen hohen überregionalen Bekanntheitsgrad erlangte die Region über den Spargelanbau in Beelitz und den Obst- und Weinanbau in Werder (H.). Diese beiden Alleinstellungsmerkmale werden sehr erfolgreich intensiv touristisch vermarktet. Allein das Baumblütenfest in Werder (H.) mit seinen zahlreichen Veranstaltungen zieht jedes Jahr rund 50 Soweit nicht anders vermerkt, basieren die Informationen auf den Internetauftritten der einzelnen Kommunen. 51 Landkreis Potsdam-Mittelmark, Landschaftsrahmenplan, Karten Schutzgebiete. 52 Gespräch Stadtverwaltung Werder (H.) am in Werder (H.). 37

38 Besucher an 53. Die Kulturlandschaft rund um das Obstanbaugebiet Werder (H.) kann außerdem seit einigen Jahren über den ca. 15 Kilometer lange Panoramaweg Werderobst erlebt werden. Auf dem Wanderweg vom Lenné-Park in Petzow bis zum Lilienthal-Denkmal Krielow sind einige Sehenswürdigkeiten sowie einige der insgesamt elf Obsthöfe zu besichtigen. Auch das Thema Spargel wird mit verschiedenen Angeboten und Veranstaltungen intensiv vermarktet. So gibt es mehrere Spargelhöfe, einen ca. 7 Kilometer langen Spargel Lehr- und Wanderpfad, ein Spargelmuseum sowie als Höhepunkt der Saison das Spargelfest im Juni, bei dem durch den Beelitzer Spargelverein die jährliche Spargelkönigin gewählt wird. Diese repräsentiert die Spargelregion Beelitz für ein Jahr. Ferner sind die rund 15 Spargelhöfe über die sogenannte Spargelstraße verbunden, die von Blankensee über Beelitz nach Kloster Lehnin führt. Einer der bekanntesten Spargelhöfe liegt in Klaistow: dieser bietet neben Spargel auch die Möglichkeit zum Selbstpflücken von Obst und Blumen sowie einen angegliederten Kletterpark. Für das aktive Erleben der Natur bietet die Region zahlreiche Wander- und Radwege sowie Wassersportmöglichkeiten, wie z. B. Segeln, Surfen, Bootfahren oder die Fahrgastschifffahrt auf dem Schwielowsee. Einige Attraktionen sind dabei besonders hervorzuheben. So wird in Beelitz u. a. der Reitsport stärker verfolgt. Es gibt zahlreiche Reiterhöfe, einen Reitrundweg durch den Naturpark Nuthe-Nieplitz und ein Westerntrainingszentrum. In Werder (H.) befindet sich mit den Glindower Alpen, die sich über eine Fläche von ca. 120 ha erstrecken, eine einzigartige Naturlandschaft, die durch die ehemalige Tonförderung entstanden und heute als Naturschutzgebiet ausgewiesen ist. Glindow war einstmals das Zentrum der Ziegelei-Industrie und die Glindower Alpen entstanden als Abraumhalde dieser Tonindustrie. Es gibt einige Wanderwege, über die man durch die Schluchten, vorbei an zahlreichen Kleingewässern, das Gebiet durchwandern kann. Ebenfalls im Zuge der Tonförderung sind die Erdelöcher bei Deetz in Groß Kreutz (H.) entstanden. Diese Gewässer am Rand der Götzer Berge sind heute insbesondere für Angler attraktiv. Im Jahr 2011 wird vom Landkreis Potsdam-Mittelmark außerdem ein Aussichtsturm auf den Götzer Bergen errichtet, den die Gemeinde später übernehmen wird 54. Eine weitere Attraktion ist der Kähnsdorfer Findlingsgarten, der in einer modellhaft gestalteten Nacheiszeitlandschaft liegt. Die touristischen Aktivitäten im Mittelbereich beschränken sich jedoch nicht nur auf Natur und Landschaft, sondern auch die Städte und einige Ortslagen sind für Besucher interessant. So sind Werder (H.) und Beelitz Mitglied in der AG Städte mit historischen Stadtkernen. Die gesamte Altstadt von Beelitz steht unter Denkmalschutz. In beiden historischen Städten werden verschiedene thematische Stadtrundgänge und Führungen angeboten. Ebenfalls vollständig denkmalgeschützt ist der Komplex der ehemaligen Lungenheilstätte mit dem Heizkraftwerk in Beelitz-Heilstätten, von der Teile heute wieder medizinischen Zwecken dienen (Neurologisches Krankenhaus, etc.). Auch wenn große Gebäudeteile noch keiner neuen Nutzung zugeführt werden konnten, so ist der Komplex aus historischer, architektonischer und gestalterischer Sicht für Besucher eindrucksvoll. Dieser kann ebenfalls im Rahmen einer Führung besichtigt werden. In Zukunft soll das Projekt Heilstätten-Park mit rekonstruierten Gebäuden und Parkanlagen sowie der Attraktion eines Baumkronenpfades den historischen Komplex überregional vermarkten. Das Projekt befindet sich derzeit in der Planung 55. Darüber hinaus weisen einige Dörfer interessante historische Bauwerke auf. So beispielsweise das Lustschloss des 53 Internetauftritt des Veranstaltungsportals Werder (H.). 54 Gespräch mit Hr. Kalsow (BM Groß Kreutz (H.)) am in Jeserig. 55 Gespräch mit Hr. Knuth (BM Beelitz) und Hr. Ohligschläger am

39 Großen Kurfürsten aus dem Jahr 1662 sowie das Sommerhaus von Albert Einstein in Caputh, die Fischerkirche aus dem 17. Jahrhundert in Ferch, die Geltower Backsteinkirche, die mit farbigen Dachziegeln und einem asymmetrischen Grundriss eine besondere Gestaltung aufweist, oder die Heimatstube und Kulturscheue in Kähnsdorf die letzten noch verbliebenen Fachwerkhäuser im Ort. Weitere interessante Gotteshäuser befinden sich auch in vielen anderen Ortsteilen des Mittelbereiches. Die touristische Vermarktung der Attraktionen und Sehenswürdigkeiten der Region erfolgt in erster Linie über die Städte und Gemeinden selbst. Informationen und Kartenmaterial sind in unterschiedlicher Aufbereitung und Menge über die kommunalen Internetauftritte, Touristeninformationen oder aus Broschüren zu beziehen. So sind die touristischen Hinweise zur Gemeinde Schwielowsee sehr umfangreich und übersichtlich auf einer eigenen Internetseite zum Tourismus ( aufbereitet. Groß Kreutz (H.) hingegen legt seinen Fokus eher auf wirtschaftliche Themen, so dass nur wenig zum Tourismus in der Gemeinde zu finden ist. Die Internetseite wird derzeit jedoch überarbeitet, so dass zukünftig umfangreichere Informationen zum Tourismus in Groß Kreutz (H.) zu finden sein werden. Das Fehlen einer zentralen touristischen Anlaufstelle für Informationen zum Mittelbereich und die unterschiedliche Aufmachung und Qualität der Internetseiten für den Besucher unvorteilhaft. Positiv ist, dass die meisten Kommunen auf ihren Internetseiten auch auf die Nachbarkommunen verweisen und Attraktionen außerhalb der eigenen Gebietsgrenze vorstellen. Eine intensivere touristische Zusammenarbeit erfolgt bereits zwischen Werder (H.) und Schwielowsee. Darüber hinaus gibt es mehrere Touristeninformationen (Werder (H.), Beelitz, Kähnsdorf, Caputh 56 ), die über die gesamte Region informieren. Werder (H.) und Beelitz werden ferner auch über den Tourismusverband Fläming e. V. vermarktet. Weitere Informationen stellt der Landkreis Potsdam- Mittelmark und das Land Brandenburg ( zur Verfügung. Radwege Die Region ist durch eine Vielzahl von Radwegen erschlossen. Diese untergliedern sich in straßenbegleitende Radwege an Bundes-, Landes- oder Kreisstraßen sowie regionale Touren und Wege. Neben den direkten Verbindungen zwischen zwei Orten durch straßenbegleitende Radwege, die vor allem auch dem Alltagsverkehr dienen, liegt das Hauptaugenmerk touristischer Radrouten auf der Erfahrung des Naturraums und der Erholung für den Radfahrer. Durch den Mittelbereich Werder (H.) Beelitz verlaufen vier Fernradwege: der Havelradweg, die Tour Brandenburg, der Europaradweg R1 und die Oranierroute. Der Havelradweg führt im Mittelbereich entlang der Havel und verbindet damit u. a. die Orte Deetz, Phöben, Werder (H.) und Geltow. Die Tour Brandenburg streift den Kooperationsraum nur an den Orten Jeserig, Schenkenberg und Busendorf. Der Europaradweg R1, der von Frankreich bis nach Russland führt, verläuft im Mittelbereich entlang der Orte Beelitz- Heilstätten, Petzow und Geltow. Die Oranierroute ist eine Rundtour durch die Niederlande und Deutschland und verläuft im Mittelbereich entlang des Europaradweges R1. Die historischen Stadtkerne von Werder (H.) und Beelitz werden ebenfalls durch eine Radtour, die Radroute Historische Stadtkerne 4, miteinander verbunden. Diese Tour ist ca. 290 km lang und führt durch die historischen Stadtkerne von Potsdam, Werder (H.), Beelitz, Brandenburg a. d. H., Ziesar, Bad Belzig, Treuenbrietzen und Jüterbog. Ein weiterer regionaler Radweg ist der F1, der rund um die Potsdamer Havel- 56 Internetauftritt des Ministeriums für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz des Landes Brandenburg. 39

40 seen führt und damit u. a. durch das Gebiet der Stadt Werder (H.) und das Gemeindegebiet von Schwielowsee verläuft. Die in folgender Karte rot dargestellten Linien sind straßenbegleitende Radwege an Bundes-, Landes- und Kreisstraßen. Abbildung 13: Radverkehrsnetz Mittelbereich Werder (H.) Beelitz Quelle: eigene Darstellung auf Grundlage des RadNavigators Brandenburg sowie Land Brandenburg, Evaluierung der Handlungsempfehlungen für die Weiterentwicklung des Radtourismus im Land Brandenburg, Potsdam

41 Insbesondere im Bereich der Landesstraßen und Kreisstraßen sind noch einige Ergänzungen notwendig. In der Bedarfsliste des Landes Brandenburg für Außerortsradwege an Bundes- und Landesstraßen sind für den Mittelbereich in den nächsten Jahren Ergänzungen und Lückenschlüsse vorgesehen (in der Karte rot gestrichelt dargestellt). So sollen bis zum Jahr 2011 die Abschnitte Zauchwitz Stücken, Werder (H.) A10 und Fichtenwalde A9 gebaut werden. Für den Zeitraum 2012 bis 2016 ist der Ausbau der Streckenabschnitte Schmergow Ketzin, Klaistow Busendorf, Fichtenwalde Klaistow und Glindow A10 avisiert. Nach 2016 stehen als Ergänzungen im Mittelbereich die Abschnitte Rieben Zauchwitz, Damsdorf Neu Bochow, Busendorf Emstal, Klaistow A10 und Plötzin B1 in der Bedarfsliste. Die Stadt Beelitz bemüht sich derzeit, beim Land einen früheren Bau des Abschnittes Fichtenwalde Busendorf durchzusetzen. Ferner bestehen Bestrebungen, einen Radweg zwischen Werder (H.) und Beelitz über den Spargelhof in Klaistow zu errichten 57. Aus Sicht der Gemeinde Schwielowsee ist außerdem nach Realisierung des Abschnittes Glindow Klaistow auf der L90 eine Zubringerverbindung über die Kreisstraße von Ferch über Kammerode zur L90 sinnvoll und wünschenswert. Ferner ist ein Radweg über die Brücke von Werder (H.) nach Wildpark West erforderlich, um eine schnelle Verbindung nach Werder (H.) zu schaffen. Auch fehlt eine Verbindung über die Kreisstraße von Ferch nach Neuseddin, die in besonderen Maße auch durch die Gemeinde Seddiner See befürwortet wird Gespräch mit Hr. Knuth (BM Beelitz) und Hr. Ohligschläger am in Beelitz. 58 Gespräch mit Fr. Hoppe (BM Schwielowsee) am in Ferch, Gespräch mit Hr. Zinke (BM Seddiner See) am in Neuseddin. 41

42 Die Gemeinde Groß Kreutz (H.) plant Radwegeverbindungen vom Bahnhof Groß Kreutz nach Deetz zum Havelradweg sowie vom Bahnhof Götz zum Havelradweg in Götzer Berge Kultur und Sport Kultur Das Angebot an kulturellen Aktivitäten ist in der Region recht vielfältig und umfassend. Dies äußert sich in der verhältnismäßig hohen Dichte an unterschiedlichen Museen, wie folgende Tabelle veranschaulicht. Neben Werder (H.) verfügen auch Beelitz sowie die übrigen Mittelbereichskommunen über Museen, die thematisch von Heimatgeschichte und Tradition über technische Denkmale bis hin zu Malerei sowie Natur und Landwirtschaft reichen. Allerdings sind nicht alle Museen dauerhaft geöffnet und für den Besucher zugänglich. Dies betrifft u. a. die Bockwindmühle und das Heizkraftwerk in Beelitz sowie die Museen in Groß Kreutz (H.). Tabelle 15: Museen im Mittelbereich Werder (H.) Beelitz Obstbaumuseum Bockwindmühle Werder (H.) Zweirad- und Technikmuseum Heimatmuseum und Cafe Muckerstube Aussichts- und Ausstellungsturm Bismarkhöhe Werder (H.), Glindow Märkisches Ziegeleimuseum Heimatmuseum Werder (H.), Derwitz Lilienthal-Museum, Lilienthal-Denkmal Krielow Werder (H.), Petzow Waschhaus Alte Posthalterei Beelitzer Heimatmuseum (derzeit geschlossen wegen Beelitz Umbau) Bockwindmühle Beelitz-Heilstätten Technisches Museum Heizkraftwerk Beelitz, Schlunkendorf Spargelmuseum Groß Kreutz (H.) Rinderzuchtmuseum Groß Kreutz (H.), Deetz Heimatmuseum Einsteinhaus und Ausstellung ''Einsteins Sommer-Idyll in Caputh'' Schwielowsee, Caputh Heimathaus Schloss Caputh Schwielowsee, Ferch Japanischer Bonsaigarten Museum Havelländische Malerkolonie Schwielowsee, Geltow Aktives Handwebereimuseum Henni Jaensch-Zeymer Seddiner See, Kähnsdorf Freiluftmuseum Findlingsgarten Heimatstube und Kulturscheune Quelle: eigene Zusammenstellung auf Grundlage der Internetauftritte der Kommunen In Werder (H.) mit neun Museen der Schwerpunktort ist das Obstbaumuseum und die Bockwindmühle mit über Besuchern im Jahr 2010 besonders stark frequentiert. Eine ebenfalls hohe Attraktivität genießen das Zweiradmuseum (3.786 Besucher) und das Ziegeleimuseum (3.136 Besucher). Bis auf das Lilienthalmuseum konnten alle Museen in Werder (H.) zum Teil deutliche Besucherzuwächse erzielen. So erhöhte sich die Zahl der Besucher des Waschhauses von im Jahr 2009 auf im Jahr von Hr. Kalsow (BM Groß Kreutz (H.)) vom

43 2011 wird das 120jährige Jubiläum des ersten Menschenfluges von Lilienthal gefeiert, was sich positiv auf die Entwicklung der Besucherzahlen des Lilienthal-Denkmals und Museums auswirken kann. 60 Die meisten Besucherzahlen erreichen im Mittelbereich das Schloss Caputh (~ Besucher) und der Bonsaigarten (~ Besucher) in Schwielowsee und sind somit für den Tourismus von großer Bedeutung. Eine Besonderheit in Schwielowsee sind darüber hinaus zwei Backofenplätze in Ferch und Geltow. 61 Eine weitere Besonderheit der Region ist das Vorhandensein von drei Theatern und einem Kino, die alle regelmäßig bespielt werden. In Werder (H.) gibt es das Theater Comédie Soleil mit einem umfassenden Spielplan und verschiedenen Produktionen sowie das Ton und Kirschen Wandertheater. Ein weiteres Theater ist die Fercher Obstkistenbühne, eine Freilicht-Kleinkunstbühne mit dem Schwerpunkt Musiktheater. Das Kino Scala befindet sich ebenfalls in Werder (H.) und zeigt neben aktuellen Filmen auch künstlerisch anspruchsvolle Filme aus dem Arthousebereich. Der Tiedemannsaal sowie der Schmiedehof in Beelitz sind ganzjährige Veranstaltungsorte der Musik, Kleinkunst, Vorträgen und Lesungen. Auch zu Malerei und Musik gibt es mehrere Angebote im Mittelbereich. Werder (H.) ist Sitz einer Nebenstelle der Kreismusikhochschule. Ferner gibt es in Werder (H.) und Schwielowsee zum Teil mehrere Galerien sowie in Werder (H.) und Schwielowsee Kunstwerkstätten und Ateliers, in denen Kunstkurse für Erwachsene und Kinder angeboten werden. Ferch ist als traditionelle Malerkolonie bekannt. Die Organisation der Ausstellungen, Konzerte, Kurse und Feste werden häufig von gemeinnützigen Vereinen, wie dem orphée werk kunst atelier e. V., dem Kulturforum Schwielowsee e. V. oder dem Kulturförderverein Groß Kreutz e. V. übernommen. In Caputh gibt es darüber hinaus die Caputher Musiken, einen Verein, der verschiedene klassische Konzerte an besonderen Orten (Schloss, Einsteinhaus, Bergmannvilla, Stühlerkirche) organisiert. Konzerte sowie Lesungen und Cabaret finden außerdem in der Kulturscheune in Ferch statt. Eine Zusammenarbeit oder ein Austausch zwischen Künstlern der verschiedenen Kommunen findet bislang nur in Ansätzen statt. Einige gemeinsame Ausstellungen wurden jedoch schon durchgeführt. Beelitz verfügt mit der Sternwarte im Wasserturm über eine weitere Attraktion in der Region. Sie wird durch den Verein Sternfreunde Beelitz e. V. betrieben und bietet Vortragsabende sowie Himmelsbeobachtungen an. Abschließend sind noch die Bibliotheken zu nennen. In Werder (H.) und Beelitz gibt es jeweils eine Stadtbibliothek. In Groß Kreutz (H.) befinden sich in den Ortsteilen Deetz, Götz und Groß Kreutz (H.) Gemeindebibliotheken, die eng mit der Kreisbibliothek in Lehnin zusammenarbeiten. Zwei der drei Bibliotheken sind ehrenamtlich organisiert. 62 Die Stadtbibliothek Beelitz ist seit kurzem in den Online-Katalog des Landkreises Potsdam-Mittelmark eingebunden. In allen Kommunen werden Veranstaltungen auch über die Internetseite der Stadt oder Gemeinde vermarktet. Allerdings finden untereinander wenige Abstimmungen/Abgleiche der Veranstaltungen und der Veranstaltungskalender statt. Hier ist eine Harmonisierung der Präsentation bzw. Vermarktung der Veranstaltungen sinnvoll. Dies wurde zwischenzeitlich bereits begonnen: seit kurzen liegt der erste gemeinsame Veranstaltungskalender des Mittelbereiches vor. Auch soll Beelitz erstmals im Jahr 2011 in der Imagebroschüre der Stadt Werder (H.) auftauchen. Schwielowsee hat in seinen Kulturkalender aufgrund seiner Lage am Schwielowsee auch den Werderaner Ortsteil Petzow mit einbezogen s von Fr. Lack (Stadt Werder (H.)) vom und Telefonat mit Hoppe (BM Schwielowsee) am Gespräch mit Hr. Kalsow (BM Groß Kreutz (H.)) am in Jeserig. 63 Gespräch mit der Stadtverwaltung Werder (H.) am in Werder (H.). 43

44 3.5.2 Sport Das gesellschaftliche Leben in den Städten und Gemeinden sowie insbesondere in den Ortsteilen wird zu großen Teilen durch eine aktive Vereinsarbeit geprägt. Eine Vielzahl dieser Vereine sind Sportvereine. In allen vier Mittelbereichskommunen sind Sportvereine unterschiedlicher Größe und Ausrichtung vorhanden. In den Vereinen können diverse Sportarten, wie Ballsportarten, Angeln, Motorsport, Schach bis hin zu Schießen oder Surfen betrieben werden. 64 Die Zahl der Vereine in den Kommunen variiert zwischen ca. 40 (Werder (H.)) und ca. zehn (Seddiner See). Die Mehrzahl der Werderaner Vereine ist im Stadtsportverband Werder (H.) organisiert, der die Interessen der Vereine wahrnimmt, die Zusammenarbeit der Vereine organisiert und koordiniert, verschiedene Stellen beratend unterstützt und bei der Aufstellung von Nutzungsplänen für die Sportstätten der Stadt mitwirkt 65. Die kommunalen Sportstätten insbesondere die Schulsporthallen sind für die Vereine von sehr großer Bedeutung. Diese können zumeist von den Vereinen außerhalb der Schulnutzung für ihre Aktivitäten genutzt werden 66. Neben den Schulsporthallen verfügen die Kommunen über weitere Sportstätten, wie nachfolgende Tabelle aufführt. Tabelle 16: Sportstätten im Mittelbereich (ohne Schulsporthallen) Kommune Sportstätten Werder (H.) 3 Sporthallen und 5 Sportplätze 1 Regattastrecke 1 Schießhalle 1 Bogensportanlage 1 Bowling- und Kegelbahn 1 Tennisanlage 2 Freibäder Beelitz 1 Skateanlage 1 Tennisplatz 1 Kegelbahn 8 Sportplätze 1 Freibad diverse Reiterhöfe Groß Kreutz (H.) 1 Badestelle 1 Kegelbahn 1 Tennisanlage 6 Sportplätze Neubau einer Turnhalle Schwielowsee 2 Kegelbahnen 2 Strandbäder 2 Reitplätze 2 Segelschulen 1 Wasserski-Sportanlage 4 Sportplätze 1 Skateranlage 1 Schießanlage Seddiner See 1 Badestelle 1 Kegelbahn 1 Sportplatz Quelle: Internetauftritte der Mittelbereichskommunen, Sportstättenentwicklungsplan Landkreis PM 64 Internetauftritte der Mittelbereichskommunen. 65 Stadtsportverband Werder (H.), Vereinssatzung. 66 Gespräch mit der Stadtverwaltung Werder (H.) am in Werder (H.), Gespräch mit Hr. Kalsow (BM Groß Kreutz (H.)) am in Jeserig. 44

45 Darüber hinaus ergänzen diverse Rad-, Wander-, Wasser- und Reitwege das Angebot für eine sportliche Betätigung im Mittelbereich Werder (H.) Beelitz (vgl. Kapitel Radwege). Im Jahr 2011 soll in Geltow in der Gemeinde Schwielowsee auf dem Gelände des neuen Sport- und Vereinszentrums eine neue Mehrzweckhalle errichtet werden. Diese soll zukünftig mit dem zu sanierenden Vereinsheim sowie der Kegelbahn einen Sport- und Freizeitkomplex bilden. 67 Im Beelitzer Ortsteil Fichtenwalde ist in 2011/12 der Neubau einer für den Schul- und Vereinssport vorgesehenen Sporthalle der Grundschule geplant 68. Mit dem ebenfalls für 2011 geplanten Baubeginn der Blütentherme sowie dem Bau eines Cricketplatzes investiert Werder (H.) weiter in seine Sportbzw. touristische Infrastruktur. Das Vergabeverfahren ist zwischenzeitlich abgeschlossen. Es ist vorgesehen, das Freizeitbad im Jahr 2012 fertigzustellen. Auch wenn die Therme in erster Linie einen Mehrwert für den Tourismus der Stadt darstellt, so ist der Bau auch für die Bevölkerung im Mittelbereich positiv zu bewerten, da es bislang kein Schwimmbad in der Region gibt und das Bad künftig kostenfrei für das Schulschwimmen genutzt werden kann. Im Jahr 2007 wurde Werder (H.) als die Sportlichste Stadt Brandenburgs ausgezeichnet. Kriterien für diese Auszeichnung sind die Anzahl der Mitglieder in Sportvereinen der Stadt, die Vielfalt des sportlichen Angebotes, die Nutzungsmöglichkeiten der Sportstätten sowie die Entwicklung von Fuß-, Radwander- oder Reitwegen Verkehr und erneuerbare Energien Motorisierter Individualverkehr Die Region Werder (H.) Beelitz ist verkehrlich sehr gut angebunden. Der Mittelbereich wird von zwei Autobahnen sowie drei Bundesstraßen durchquert. Die A10 (Berliner Ring) verläuft am Rand der Gemeinde Schwielowsee und führt durch das Territorium der Stadt Werder (H.) westlich an Potsdam und Berlin vorbei. Die A9 beginnt am Dreieck Potsdam in der Gemeinde Schwielowsee und führt im südlichen Verlauf auch durch Ortsteile der Stadt Beelitz. Im weiteren Verlauf durchquert die A9 die Bundesländer Sachsen-Anhalt, Sachsen, Thüringen und Bayern und endet in München Schwabing. Die Bundesstraße B2 (Rosow (Landesgrenze Polen) Mittenwald (Landesgrenze Österreich)) führt unter anderem durch die Gemeinde Seddiner See sowie das Gebiet der Stadt Beelitz. Die Stadt selbst wird von der B2 östlich umfahren. Außerdem wird die Stadt Beelitz von der B246 durchquert, die von Eisenhüttenstadt in Brandenburg nach Königsborn in Sachsen-Anhalt führt. Die Bundesstraße B1 durchquert von ihrem Weg von der niederländischen Grenze bei Aachen bis zur polnischen Grenze bei Küstrin u. a. auch die Gemeinden Groß Kreutz (H.) und Schwielowsee sowie die Stadt Werder (H.). Weitere Kreis- bzw. Gemeindestraßen ergänzen das überregionale Straßenverkehrsnetz. Durch die Bundesstraßen und Autobahnen besteht eine sehr schnelle Anbindung der Mittelbereichskommunen untereinander sowie an die Metropole Berlin, die Oberzentren Potsdam und Brandenburg a. d. H. und weitere Großstädte im Osten und Süden des Mittelbereiches. 67 Gespräch mit Fr. Hoppe (BM Schwielowsee) am in Ferch. 68 von Hr. Ohligschläger (Stadt Beelitz) vom Internetauftritt des Kreissportbundes Potsdam-Mittelmark e. V. 45

46 3.6.2 Öffentlicher Personennahverkehr (ÖPNV) Übriger Öffentlicher Personennahverkehr (üöpnv) Die Bedienung der Fläche mit dem öffentlichen Verkehr erfolgt über 22 Buslinien, die zum Großteil von der HVG sowie der Firma Behrend Touristik betrieben werden. Einzelne Fahrleistungen werden darüber hinaus durch andere Busunternehmen erbracht. Abbildung 14: Busliniennetz im Mittelbereich Werder (H.) Beelitz, Dezember 2010 Quelle: eigene Erstellung auf Grundlage der Busfahrpläne 46

47 Anders als in vielen anderen Regionen Brandenburgs basiert der Buslinienverkehr nicht ausschließlich auf Schülerverkehren. Lediglich neun der 22 Linien beschränken sich (weitgehend) auf den Schülerund Feiertagsverkehr. Davon sind vor allem die Ortsteile der Stadt Beelitz und in Teilen die Gemeinde Groß Kreutz (H.) betroffen, wobei in Beelitz das Angebot durch einen regelmäßigen Rufbusverkehr verstärkt wird. Bei dem Rufbus handelt es sich um ein voll flexibles Modell, über welches der Raum Beelitz bedient wird. In Groß Kreutz (H.) werden die Schülerbusse auch von den älteren Menschen gut angenommen, weshalb die Versorgung mit öffentlicher Mobilität als ausreichend erachtet wird. Ergänzende Mobilitätsleistungen für Ältere werden von einem noch gut funktionierenden Netz aus Familie oder Nachbarn erbracht. 70 Viele der übrigen Buslinien verkehren mindestens in einem Stundentakt. Insbesondere im dichter besiedelten Raum zwischen Potsdam, Werder (H.), Seddiner See und Schwielowsee verdichten sich die Taktfolgen vereinzelt auf 20 bis 30 Minuten. Grundsätzlich wird also jeder Ortsteil durch Linienbusse bedient und in Beelitz gibt es zusätzliche Fahrtenangebote durch den Rufbus. Damit ist eine vergleichsweise gute Versorgung mit öffentlichem Nahverkehr im Mittelbereich und vom Mittelbereich nach Potsdam gegeben. Mit der Linie N31 existiert darüber hinaus ein Nachtbus, der von Potsdam über Geltow nach Werder (H.) bzw. von Potsdam über Caputh, Ferch, Petzow nach Werder (H.) fährt. Schienenpersonennahverkehr (SPNV) Auch die Anbindung des Mittelbereiches mit dem SPNV ist grundsätzlich als gut einzuschätzen. Abbildung 15: Anbindung des Mittelbereiches mit dem SPNV Quelle: eigene Erstellung 70 Gespräch mit Hr. Kalsow (BM Groß Kreutz (H.)) am in Jeserig. 47

48 Die Partnerkommunen sind durch zwei Regionalexpress- und zwei Regionalbahnlinien untereinander und an das Umland angebunden. Jede Mittelbereichskommune hat mindestens einen Bahnanschluss, wie vorstehender Grafik zu entnehmen ist. Die Regionalexpresslinie RE1 fährt zwischen Magdeburg und Eisenhüttenstadt in einem stündlichen Takt sowie zwischen Brandenburg a. d. H. und Frankfurt/O. ebenfalls stündlich, so dass Werder (H.) im angenäherten Halbstundentakt bedient wird bzw. mit Potsdam und Berlin verbunden ist. Die Bahnhöfe Groß Kreutz (H.) und Götz werden hingegen nur stündlich bedient. Die Regionalexpresslinie RE7 verkehrt ebenfalls in einem Stunden-Takt zwischen Wünsdorf- Waldstadt und Bad Belzig, Roßlau bzw. Dessau. In Potsdam werden durch den RE7 die Bahnhöfe Potsdam Babelsberg und Potsdam Rehbrücke bedient. In Berlin verläuft die Strecke über die Stadtbahn, so dass aus dem Mittelbereich wichtige Bahnhöfe wie Berlin-Hauptbahnhof, Berlin- Alexanderplatz oder Berlin Flughafen Schönefeld mit dem RE7 erreicht werden können. Die Regionalbahn RB22 verkehrt in einem stündlichen Takt von Potsdam-Hauptbahnhof über die Gemeinden Schwielowsee und Seddiner See südlich an Berlin vorbei zum Flughafen Berlin Schönefeld. Damit ist aus den Gemeinden Schwielowsee bzw. Seddiner See noch eine schnelle Verbindung in ca. 30 Minuten zum Flughafen Berlin Schönefeld gegeben. Dies wird sich jedoch ab Dezember 2012 ändern, wenn die geplante Änderung des Verlaufes der RB22 von Potsdam Hauptbahnhof über Golm zum Flughafen BBI in Kraft tritt. Dadurch wird die Linienführung über Schwielowsee, Seddin und Michendorf entfallen. Dieser Ast wird zukünftig über die RB23 (Potsdam-Hauptbahnhof Schwielowsee Seddin Michendorf) bedient, wodurch es aus der Region keine Direktverbindung mehr zum Flughafen BBI geben wird. Um zum Flughafen zu gelangen wäre künftig ein Umstieg in Potsdam Hauptbahnhof erforderlich, wobei von Landesseite in einem Gutachten auch die Reaktivierung des Bahnhofes Potsdam-Pirschheide als Umsteigebahnhof geprüft wurde. Das Gutachten liegt zurzeit dem Landkreis Potsdam-Mittelmark und der Stadt Potsdam zur Stellungnahme vor und soll im Anschluss daran mit den Bürgermeistern der betroffenen Kommunen diskutiert werden. 71 Die Regionalbahn MR33, die durch die Märkische Regiobahn bedient wird, verkehrt zwischen Berlin- Wannsee und Jüterbog sowie zwischen Berlin-Wannsee und Beelitz jeweils in einem 2-Stunden-Takt, so dass sich zwischen Beelitz und Berlin-Wannsee in etwa ein Stundentakt ergibt. Am Wochenende besteht der zusätzliche Verkehr zwischen Berlin-Wannsee und Beelitz nicht, so dass dann nur eine zweistündliche Verbindung besteht. Leider hält die MR33 aus infrastrukturellen Gründen nicht am Bahnhof Seddin, obwohl sie direkt am Ortsteil Neuseddin und auf einem benachbarten Gleis am Bahnhof Seddin vorbeiführt. Auf entsprechende Anfragen, einen Haltepunkt in Seddin zu installieren, hat die Bahn bislang ablehnend reagiert 72. Ab Dezember 2011 wird die MR33 (RB33) von der Ostdeutschen Eisenbahngesellschaft mbh (ODEG) bedient 73. Es ist möglich, dass im Rahmen der veränderten Linienführung der RB22 die MR/RB33 zukünftig von Beelitz Stadt über Schwielowsee nach Potsdam statt nach Wannsee geführt wird. Die Fahrzeit für die Pendler nach Berlin würde sich dadurch reduzieren, da in Potsdam ein Anschluss an den RE1 nach Berlin bestehen würde. Allerdings ist 71 Telefonat mit Hr. Weiße (VBB) am Gespräch mit Hr. Zinke (BM Seddiner See) am in Neuseddin. 73 ODEG, Presse-Information 26/2010 vom Vertragsunterzeichnung Netz Stadtbahn. 48

49 für die Linienänderung der Aufbau der Brücke über die Wetzlarer Bahn erforderlich. Auch dieses Projekt wurde in einem Gutachten geprüft und liegt dem Landkreis zur Stellungnahme vor. 74 Die meisten Verbindungen verkehren in der Region von früh morgens zwischen 4.00 Uhr und 6.00 Uhr bis zum späten Abend zwischen Uhr und Uhr. Die späten Verbindungen sind insbesondere im Hinblick auf Berufspendler sowie Besucher von kulturellen Veranstaltungen in Berlin und Potsdam interessant. In diesem Zusammenhang sind die Spätverbindungen des RE1 und RE7 um Uhr bzw Uhr ab Berlin-Ostbahnhof sowie die Verbindung der MR33 um Uhr ab Berlin-Wannsee hervorzuheben. Nachstehende Tabelle stellt die Abfahrtszeiten des jeweils ersten und letzten Zuges, der den Mittelbereich Werder (H.) Beelitz bedient, dar. Wochenendverbindungen wurden dabei außer Acht gelassen. Tabelle 17: Erste und letzte Verbindungen aus der und in die Region (montags bis freitags) von über nach erster Zug letzter Zug Linie Berlin-Schönefeld Seddin, Ferch, Potsdam Hpt.bhf Uhr Uhr Potsdam Caputh Berlin-Schönefeld 5.17 Uhr Uhr RB22 Berlin-Wannsee Drewitz, Michendorf Beelitz 5.23 Uhr Uhr Berlin-Wannsee 4.47 Uhr Uhr Beelitz MR33 Beelitz Jüterbog 5.09 Uhr Uhr Elsholz, Buchholz Jüterbog Beelitz 3.52 Uhr Uhr Brandenburg a.d.h. Berlin-Ostbahnhof bzw. Magdeburg Götz, Groß Kreutz, 4.22 Uhr* Uhr bzw. Frankfurt/O. Werder (H.), Potsdam Wusterwitz bzw. Berlin 4.47 Uhr* Uhr Brandenburg a.d.h. RE 1 Wünsdorf bzw. Roßlau bzw. Bad Berlin-Ostbahnhof Berlin, Potsdam, 3.52 Uhr Uhr Belzig Seddin, Beelitz- Bad Belzig bzw. Heilstätten Wünsdorf bzw Uhr Uhr Dessau Berlin-Ostbahnhof RE7 * zusätzlich vereinzelte frühere Fahrten gegen 0.30 bis 1.30 Uhr Quelle: eigene Zusammenstellung auf Grundlage der Fahrpläne des Verkehrsverbundes Berlin- Brandenburg (VBB), Stand Verbindung der Hauptorte des Mittelbereiches untereinander Das funktionsteilige Mittelzentrum Werder (H.) Beelitz nimmt gemeinsam die zentralörtlichen Versorgungsfunktionen für den Mittelbereich wahr. Insofern sollten Werder (H.) und Beelitz untereinander und das funktionsteilige Mittelzentrum mit den Hauptorten der Gemeinden Schwielowsee, Seddiner See und Groß Kreutz (H.) auch mit dem ÖPNV gut erreichbar sein. Dies gilt insbesondere für Strecken zwischen Orten mit einem hohen Pendleraufkommen. Die nachfolgende Karte stellt die zehn stärksten Pendlerverflechtungen in der Region (ohne Potsdam und Berlin) dar. Es ist sehr deutlich ein hohes Aufkommen zwischen Groß Kreutz (H.) und Werder (H.) sowie zwischen Werder (H.) und Schwielowsee bzw. Kloster Lehnin zu erkennen. Weniger stark ausgeprägt sind hingegen die Pendlerverflechtungen zwischen Beelitz und den sich nördlich anschließenden Mittelbereichskommunen. Lediglich zwischen Seddiner See und Michendorf bestehen größe- 74 Telefonat mit Hr. Weiße (VBB) am

50 re Pendlerströme. Deutlich wird auch, dass zwischen Werder (H.) und Beelitz selbst die Pendlerbewegungen mit 191 Personen im Vergleich gering ausfallen. Die Zahl der Berufspendler zwischen der Region und Potsdam bzw. Berlin liegt zwischen 475 und für Berlin und 600 und Personen für Potsdam. Abbildung 16: Die zehn stärksten Pendlerverflechtungen der Region, Stand Juni 2009 Quelle: eigene Erstellung auf Datengrundlage von: von Fr. Schlegl (Bundesagentur für Arbeit) vom Ein vergleichbares Bild wie bei den Berufspendlern ergibt sich nach der Auswertung der Schülerverkehrsströme. In der folgenden Abbildung wurden dafür die einzelnen Ströme zwischen Ortsteilen und Schulstandorten nach Gebietskörperschaften zusammengefasst, um eine bessere Übersicht zu erhalten. Die Darstellung beschränkt sich außerdem auf die Verkehrsströme im Mittelbereich. Auch hier wird die starke Verbindung zwischen Groß Kreutz (H.) und Werder (H.) sowie Werder (H.) und Schwielowsee deutlich. Dem steht wiederum die mit fünf Schülern geringe Zahl an beförderten 50

51 Personen zwischen Werder (H.) und Beelitz entgegen, was jedoch auf die hohe Schuldichte und Vielfältigkeit in beiden Orten zurückzuführen ist. Abbildung 17: Schülerverkehrsströme im Mittelbereich Werder (H.) - Beelitz Quelle: eigene Darstellung auf Datengrundlage von: Landkreis Potsdam-Mittelmark, Schülerverkehrsströme für das Schuljahr 2010/2011. Ein besonders hohes Pendleraufkommen ist also im nördlichen Teil des Mittelbereiches zu messen. Wenngleich der überwiegende Teil der Pendlerfahrten mit dem PKW zurückgelegt werden dürfte, ist eine gute Anbindung mit dem ÖPNV für bestimmte Bevölkerungsgruppen (Ältere, Schüler, Menschen ohne Führerschein, etc.) wichtig. Zwischen Groß Kreutz (H.) und Werder (H.), den Orten mit den stärksten Pendlerverflechtungen, ist durch den RE1 eine gute Verbindung gegeben. Beide Hauptorte sind in 6 Minuten mit dem SPNV erreichbar. Aus den Ortsteilen von Groß Kreutz (H.) nach Werder (H.) verlängert sich die Fahrzeit mit dem Bus auf 30 bis 60 Minuten. Die schnellste Verbindung zwischen Werder (H.) und Schwielowsee dauert aufgrund ungünstiger Umsteigebeziehungen zwischen dem RE1 und der RB22 in Potsdam (Ankunft RE1 in Potsdam auf Minute 20 und 50, Abfahrt RB22 Richtung Schwielowsee auf Minute 17) ca. 40 bis 60 Minuten mit dem Bus und der RB22 bzw. dem RE1. Bei günstigen Umsteigebeziehungen in Potsdam könnte die Fahrzeit mit dem RE1 und der RB22 allerdings auf rund 20 Minuten verringert werden. Da jedoch der Übergang beider Linien auf Anschlüsse von und nach Berlin abgestimmt ist, ist eine Optimierung der Umsteigebeziehungen äußerst problematisch. Zwischen Beelitz-Heilstätten und Seddin verkehrt der RE7, mit dem beide Orte in 4 Minuten erreichbar sind. Die Verbindung von Beelitz Stadt nach Seddin ist deutlich ungünstiger, da die MR33 auf ihrem Weg von Beelitz nach Michendorf aus infrastrukturellen Gründen nicht in Seddin hält. Sie dauert mit dem Bus bzw. der MR33 und dem Bus 20 bis 30 Minuten. 51

52 Zwischen den beiden Mittelzentren Werder (H.) und Beelitz gibt keine direkte Zug- oder Busverbindung. Mit dem ÖPNV dauert die Fahrt zwischen beiden Orten (Beelitz Post Werder Post) zwischen einer und 1,5 Stunden mit mindestens einem Umsteigevorgang. Die Verbindung zwischen dem Bahnhof Werder (H.) und dem Bahnhof Beelitz Stadt dauert rund eine Stunde und verläuft über Potsdam Hauptbahnhof und von dort mit dem Bus nach Beelitz. Auch die Verbindung zwischen dem Bahnhof Beelitz-Heilstätten und dem Bahnhof Werder (H.) dauert ca. eine Stunde. Sie verläuft mit dem RE7 bis Berlin-Wannsee und von dort mit dem RE1 nach Werder (H.). In Anbetracht dessen, dass Werder (H.) und Beelitz lediglich rund 20 Kilometer voneinander entfernt liegen, sind Fahrzeiten mit dem öffentlichen Verkehr von über einer Stunde als ungünstig zu bewerten Erneuerbare Energien Im Bereich der erneuerbaren Energien finden in den Kommunen bereits einige Aktivitäten statt, die in den nächsten Jahren noch verstärkt werden sollen. Am stärksten, wenn auch noch nicht flächenhaft verbreitet sind Photovoltaikanlagen. Beelitz und Schwielowsee verfügen jeweils über zwei sogenannte Bürgersolaranlagen. Diese Solaranlagen werden von Privatpersonen gemeinschaftlich finanziert und betrieben. Die aus den Anlagen erzeugte Energie wird in das öffentliche Stromnetz eingespeist und vom Stromanbieter EON edis vergütet. In Beelitz befinden sich beide Anlagen auf dem Dach der Oberschule Beelitz, die deshalb ihren Namen Solar-Oberschule erhielt 75. Die beiden Anlagen in Schwielowsee sind 2006 und 2007 ans Netz gegangen und befinden sich auf dem Dach des Seniorenzentrums in Caputh. Auch hier erfolgt die Refinanzierung der Investitionskosten durch die Einspeisevergütung. 76 In den übrigen Mittelbereichskommunen gibt es eine Vielzahl einzelner privater und gewerblicher Gebäude, die mit Solaranlagen ausgestattet sind. In der Nähe des Ortsteils Bliesendorf in Werder (H.) sind Flächen für großflächige Photovoltaikanlagen ausgewiesen. Die Bereitschaft diese zu entwickeln ist vorhanden, es fehlt bislang jedoch ein Investor. In der Gemeinde Seddiner See wird in Erwägung gezogen, die gemeindeeigenen Plattenbau-Objekte ebenfalls mit Solaranlagen zu bestücken. Denkbar ist ebenfalls das Modell einer Bürgersolaranlage. Auch in Groß Kreutz (H.) sind größere gewerblich genutzte Hallen mit Sonnenkollektoren ausgestattet (z. B. Dach des Möbelhauses McMöbel). 77 Aufgrund der großen landwirtschaftlich genutzten Flächen in der Gemeinde Groß Kreutz (H.) bietet sich die Nutzung von Biomasse zur Energieerzeugung an. So befindet sich eine Biogasanlage in Götz, die u. a. das Zentrum für Gewerbeförderung mit versorgt, sowie zwei weitere Biogasanlagen in Schmergow. Der Bau von zusätzlichen Biogasanlagen ist jedoch zunehmend umstritten, da dadurch der Anbau von Monokulturen wie Mais gefördert wird und andere identitätsstiftende landwirtschaftliche Nutzungen (in Groß Kreutz (H.) und Werder (H.) z. B. der Obstanbau) verdrängt werden. Auch der in den Biogasanlagen produzierte Strom kann in das öffentliche Stromnetz eingespeist und vergütet werden. 78 Der übrige Mittelbereich ist stark von ausgedehnten Waldflächen geprägt, so dass sich die Energieerzeugung durch Biogasanlagen weniger anbietet. 75 Internetauftritt der Stadt Beelitz. 76 Internetauftritt der Bürgersolaranlagen in Caputh. 77 Gespräche mit den Bürgermeistern der Mittelbereichskommunen am , , , und Gespräch mit Hr. Kalsow (BM Groß Kreutz (H.)) am in Jeserig. 52

53 Die Nutzung von Windkraft wird von allen Mittelbereichskommunen bis auf Beelitz sehr kritisch gesehen. Dies wird im Wesentlichen damit begründet, die für den Tourismus und die Erholung bedeutsame und für die Region typische Kulturlandschaft nicht zu beeinträchtigen. Zwar gibt es in Werder (H.) bei Glindow seit 2006 eine Windkraftanlage, ein weiterer Ausbau ist jedoch nicht geplant. Insbesondere für Werder (H.) und Schwielowsee als anerkannte Erholungsorte ist der Erhalt der Naturlandschaft von großer Bedeutung. Die Gemeinde Schwielowsee hat sich dessen ungeachtet jüngst dafür ausgesprochen, im Rahmen der Neuaufstellung des Flächennutzungsplanes für die Gemeinde die Ausweisung vereinzelter Flächen für Windkraftanlagen zu prüfen 79. Die Stadt Beelitz prüft ebenfalls mögliche Eignungsgebiete für Windkraftanlagen. Da der sachliche Teilplan Windenergienutzung der Regionalen Planungsgemeinschaft Havelland-Fläming im September 2010 vom Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg für unwirksam erklärt wurde und sich der Regionalplan Havelland-Fläming 2020 noch im Aufstellungsverfahren befindet, hat die Stadt Beelitz Ende 2010 einen Aufstellungsbeschluss für einen sachlichen Teilflächennutzungsplan Flächen für Windenergieanlagen gefasst. Auf der Basis der laufenden Gespräche mit Investoren und Windparkbetreibern ist die Ausweisung eines Eignungsgebietes geplant. 80 Die Gemeinde Seddiner See möchte zukünftig einen innovativen Weg der Energiegewinnung gehen: sie plant, das Schilfrohr des Seddiner Sees als Biomasse für die Energieerzeugung zu nutzen. So können u. a. aus Schilfrohr Heizpellets hergestellt werden. Dazu will die Gemeinde jährlich ca. ein Drittel des Schilfes auf dem Seddiner See abbauen. Schilf bietet sich als Biomasse besonders an, da nur geringe Ansprüche an Nährstoffe, Wachstum und Pflanzenschutz bestehen. 81 Auch in Bezug auf Energiesparmaßnahmen sind im Mittelbereich seit langer Zeit Aktivitäten zu verzeichnen. Die beiden Mittelzentren Werder (H.) und Beelitz sowie Schwielowsee lassen sich von spezialisierten Unternehmen beraten, wo, in welchem Umfang und durch welche Maßnahmen in kommunalen Gebäuden Energie eingespart werden kann. So konnte vor allem in den Schulen und Kindertagesstätten der Energieverbrauch deutlich gesenkt werden Telefonat mit Frau Hoppe (BM Schwielowsee) am Gespräche mit den Bürgermeistern der Mittelbereichskommunen am , , , und und mit Hr. Ohligschläger (Stadt Beelitz) am Gespräch mit Hr. Zinke (BM Seddiner See) am in Neuseddin. 82 Gespräch mit der Stadtverwaltung Werder (H.) am in Werder (H.) und Potsdamer Neueste Nachrichten Online, Artikel 230 Tonnen weniger CO² aus Werder vom sowie Telefonat mit Fr. Hoppe (BM Schwielowsee) am

54 4. SWOT-Analyse und Funktionswahrnehmung 4.1 Funktionswahrnehmung nach Kommunen Die Bestandsanalyse hat gezeigt, dass viele Funktionen der Daseinsvorsorge sowohl in Beelitz als auch in Werder (H.) sowie teilweise in den Umlandgemeinden wahrgenommen werden. So sind in beiden Mittelzentren jeweils sämtliche Schultypen einschließlich Berufsfachschulen sowie Kinderbetreuungseinrichtungen, eine Vielzahl an Fachärzten, eine Bibliothek, mehrere Senioren- und Pflegeeinrichtungen und sonstige soziale Einrichtungen sowie größere Unternehmen als wichtige Arbeitgeber vorhanden. Beide Mittelzentren liegen außerdem an bedeutenden Verkehrsachsen und verfügen über einen guten Zugang zum Fernstraßen- und ÖPNV-Netz. Über die Regionalexpresslinien RE1 und RE7 sind sowohl aus Werder (H.) als auch aus Beelitz die umliegenden Großstädte und die Metropole Berlin gut zu erreichen. Funktionsabweichungen bestehen allenfalls bei der überörtlichen Gesundheitsversorgung und den kulturellen Angeboten. So verfügt allein Beelitz über ein Fachkrankenhaus. Allerdings ist dies ausschließlich auf neurologische Erkrankungen spezialisiert, so dass auch Beelitzer Bürger bei weniger spezifischen Erkrankungen auf die umliegenden Krankenhäuser der Grund- oder Regelversorgung zurückgreifen müssen. Im kulturellen und sportlichen Bereich ist Werder (H.) umfangreicher aufgestellt als Beelitz. Die Stadt verfügt über eine der höchsten Museumsdichten je Einwohner in ganz Brandenburg sowie mehrere Theater und ein Kino. Aber auch die Kulturfunktion nimmt Werder (H.) nicht allein wahr. Die Gemeinde Schwielowsee ist neben Werder (H.) mit zahlreichen Galerien, Museen, einem Theater und dem Schloss Caputh der zweite wichtige Kulturstandort. Es ist deshalb festzustellen, dass eine Funktionsteilung zwischen Werder (H.) und Beelitz nur mit einem gewissen Aufwand in Teilbereichen erreicht werden kann, da die Verflechtungen zwischen beiden Zentren traditionell sehr schwach sind (vgl. Pendlerzahlen, bisher fehlende gemeinsame Aktivitäten, etc.). Die vorhandenen Kooperationsansätze beziehen sich deshalb vor allem auf die nördlichen Kommunen (Werder (H.), Groß Kreutz (H.), Schwielowsee) und den südlichen Bereich um Beelitz und Seddiner See sowie Michendorf. In der Konsequenz muss dies jedoch nicht bedeuten, dass eine Kooperation im Mittelbereich Werder (H.) Beelitz nicht sinnvoll wäre. Eine Zusammenarbeit wird sich jedoch nicht in allen Handlungsfeldern ohne weiteres umsetzen lassen. Gerade im touristischen Bereich wenngleich dies kein Feld der klassischen Daseinsvorsorge ist bietet sich jedoch eine Zusammenarbeit an. Die überregional bekannten Alleinstellungsmerkmale Obstanbau, Havel/Seen und Spargel wurden bislang isoliert betrachtet, was gegebenenfalls dazu führte, vorhandene Synergien und Marktpotenziale nicht abgeschöpft zu haben. 54

55 4.2 SWOT-Analyse Mit der nachfolgenden SWOT-Analyse 83 sollen aus der Bestandsanalyse in den einzelnen Handlungsfeldern die Stärken und Schwächen der Region sowie die allgemeinen Chancen und Risiken ermittelt werden. Ziel ist es herauszuarbeiten, in welchen thematischen Bereichen besondere Defizite bestehen oder die Stärken der Region liegen. Gleichzeitig wird deutlich, wo gegebenenfalls Chancen für eine positive Entwicklung bestehen und wo eventuelle Risiken liegen. Diese Informationen bilden letztlich die Grundlage für die spätere Entscheidung, wo eine Zusammenarbeit der Kommunen sinnvoll und erfolgversprechend ist und in welchen Bereichen sich eine Kooperation nicht anbietet. Aus den gewonnenen Informationen der SWOT-Analyse werden im Anschluss die Leitgedankenund die Entwicklungsziele für bestimmte Handlungsfelder entwickelt Demografie Die demografische Entwicklung stellt die Grundlage für alle weiteren Entwicklungen und Entscheidungen in den einzelnen Handlungsfeldern dar. Insgesamt weist der Mittelbereich bislang eine positive Bevölkerungsentwicklung auf, die aufgrund der Nähe zu Berlin und Potsdam auch in Zukunft weniger stark rückläufig sein wird, als in peripherer gelegenen Regionen Brandenburgs. Einwohnerverluste und die Alterung der Bevölkerung werden aber auch im Mittelbereich Werder (H.) Beelitz langfristig nicht zu vermeiden sein. Die Geburtendefizite können dann durch Zuwanderungen nicht mehr ausgeglichen werden. Demografie Stärken positive Bevölkerungsentwicklung seit 1995 insgesamt hohe Einwohnerzahl im Mittelbereich Zuwächse der Zahl der jungen Menschen in Schwielowsee Chancen Nähe zu Potsdam und Berlin - weitere Zuwanderung Alterung der Bevölkerung Erschließung neuer Nutzer- und Kundengruppen auch zukünftig Einwohnerzuwächse in der Gemeinde Schwielowsee Schwächen seit Anfang/Mitte der 2000er Jahre Einwohnerverluste in allen Kommunen bis auf Schwielowsee Wanderungsverluste der Gemeinde Seddiner See Geburtendefizite in allen Kommunen bis auf Seddiner See starker Rückgang der Zahl der Kinder und Jugendlichen im Mittelbereich steigendes Durchschnittsalter durch starken Anstieg der Zahl der Senioren Risiken zukünftig negative Bevölkerungsentwicklung unumkehrbare natürliche Bevölkerungsentwicklung (Geburtendefizite), keine Kompensation durch Migration mehr möglich Alterung der Bevölkerung sowie Rückgang der Kinder/Jugendlichen erschwerte Finanzierung der sozialen Sicherungssysteme Bildung Die Bildungslandschaft im Mittelbereich ist außerordentlich vielseitig, was sowohl auf die schulische Bildung als auch auf die Aus- und Weiterbildung zutrifft. Ebenfalls positiv ist die intensive Zusam- 83 Englisch für Strenghts, Weaknesses, Opportunities, Threats. 55

56 menarbeit zwischen den Schulen und den Unternehmen im Rahmen des schulischen Alltags zu bewerten. In diesem Bereich liegen auch die größten Kooperationspotenziale: Die Sicherung von Nachwuchsfachkräften und die praxisorientierte Vorbereitung der Schüler auf die berufliche Laufbahn werden vordergründige Themen für die Region werden. Da sich die Gewinnung von Fachkräften nicht an Gemeindegrenzen orientiert, ist eine Abstimmung und Zusammenarbeit auf diesem Gebiet unerlässlich. Auch vor dem Hintergrund des zunehmenden Wettstreits um Schüler in den weiterführenden Schulen ist ein gemeinsames oder zumindest abgestimmtes Vorgehen sinnvoll. Damit ist in erster Linie eine eindeutige inhaltliche Profilgebung der Oberschulen und Gymnasien gemeint. Es muss für die Eltern und Schüler klar erkennbar sein, warum gerade der Besuch dieser Schule für das Kind die beste Alternative ist. Die Potenziale für eine Zusammenarbeit in den Bereichen Grundschulen und Kindertagesstätten sind hingegen geringer. Die Grundschulen unterliegen den Schulbezirken insofern sind Schülerströme nur schwer lenkbar. Bei den Kindertagesstätten handelt es sich um ein wichtiges kommunales Angebot, welches in den Kommunen selbst bearbeitet werden muss. Allerdings schließt das nicht aus, sich bei bestimmten inhaltlichen Fragestellungen untereinander auszutauschen oder bei bestimmten Themen zusammenzuarbeiten. Die Diskussion um Schul- oder Kitastandorte ergibt sich in der Region derzeit noch nicht. Allerdings ist bereits in den vergangen zehn Jahren die Zahl der Kinder und Jugendlichen deutlich zurückgegangen und auch in der Bevölkerungsprognose bis 2030 wird der Gruppe der 0- bis 15-Jährigen mit rund 30,0 % der stärkste Einwohnerrückgang vorausgesagt. Ohne schlüssige Konzepte zur Weiterentwicklung der Schul- und Kitalandschaft und rechtzeitige Anpassungsmaßnahmen wird die Sicherung aller Schulstandorte im Mittelbereich voraussichtlich schwierig werden. Bildung wird demnach auch in Zukunft ein wichtiges Kooperationsthema bleiben müssen. Bildung Stärken vielfältige Bildungslandschaft mit sämtlichen Schulformen Ganztagsangebote der Grundschulen in den nächsten Jahren voraussichtlich keine Schulschließungen zukünftige Integrationsklasse sowie Leistungs- und Begabungsklasse in Werder (H.) weitreichendes Angebot an beruflichen Ausund Weiterbildungseinrichtungen intensive Kooperationen Schule-Wirtschaft, Einbindung Wirtschaft in den Schulalltag Praxislernen, Berufswahlpass an den Oberschulen Chancen Profilbildung der weiterführenden Schulen (z. B. Solar-Thema Oberschule Beelitz) verstärkte Kooperation in Bezug auf Schule- Wirtschaft bzw. Fachkräftesicherung mittelfristig gemeinsame Schulentwicklungsplanung Schwächen bisher keine eindeutige inhaltliche Profilierung der weiterführenden Schulen fehlende Kapazitäten in den Kindertagesstätten in Beelitz und Werder (H.) Risiken Rückgang der Zahl der Kinder Schließung von Einrichtungen Rückgang der Schülerzahlen aufgrund der demografischen Entwicklung verstärkte Konkurrenz der weiterführenden Schulen untereinander und zu Schulen außerhalb des Mittelbereiches 56

57 4.2.3 Gesundheit und soziale Versorgung Die medizinische Versorgung im Mittelbereich ist derzeit als gut einzuschätzen, wenngleich in einzelnen Bereichen bereits jetzt Engpässe erkennbar sind (z. B. altengerechtes, betreutes Wohnen, Fachärzte). Dennoch droht bei der Pflege sowie bei einigen Facharztgruppen und Hausärzten eine Verschlechterung der Versorgungssituation, wenn nicht rechtzeitig Gegenmaßnahmen ergriffen werden. Die medizinische und soziale Versorgung gehört zu den originären und wichtigsten Aufgaben der Daseinsvorsorge und ist zumindest in Teilbereichen im Rahmen einer interkommunalen Zusammenarbeit einfacher zu bewältigen. So ist gegenüber Entscheidungsträgern (z. B. der KVBB) oder bei Bemühungen um die Ansiedlung/Nachbesetzung von Arztpraxen (z. B. eines Dermatologen) ein gemeinsames Auftreten vorteilhaft. Darüber hinaus ist ein verstärkter Austausch zwischen den Kommunen zur Entwicklung gemeinsamer Strategien und Ansätze für die Lösung von Problemen sinnvoll (z. B. Ausgestaltung und/oder Ausweitung der generationengerechten Angebote). Bei anderen Themen, z. B. der Etablierung eines Jugendclubs oder sonstiger wohnortnaher sozialer Angebote, ist hingegen das Engagement der Verwaltung, Politik und Bürger der jeweiligen Gemeinde gefragt. Die Kooperationspotenziale sind hierbei geringer. Gesundheit und soziale Versorgung Stärken vielfältiges Angebot an (Fach-)Ärzten dezentrale Arztstandorte in Ortsteilen relativ niedriges Durchschnittsalter der meisten Fachärzte Vorhandensein eines Fachkrankenhauses verhältnismäßig viele Angebote für Schwangere und Kinder (z. B. drei Eltern- Kind-Zentren) Chancen Nähe zu Potsdam und Berlin und deren medizinischen Angeboten Änderung der Bezugsebene der Bedarfsplanung der KVBB von Landkreisen auf Mittelbereiche die Region ist ein attraktiver Wohnstandort, ggf. auch für junge Ärzte frühzeitige Auseinandersetzung in Politik und Verwaltung mit dem Thema Ärzteversorgung aktive Seniorenbeiräte Ausbau generationenübergreifender Angebote, Zusammenführung von Jung und Alt Stärkung des ehrenamtlichen Engagements, verstärkte Einbindung älterer Menschen in soziale Angebote Schwächen keine Dermatologen und Orthopäden vorhanden Schließung der Zweigpraxis in Deetz Mangel an altengerechten Wohnungen in Werder (H.) kein Alten- oder Pflegeheim bzw. betreutes Wohnen in der Gemeinde Seddiner See vorhanden kein Alten- oder Pflegeheim in Groß Kreutz (H.) nur wenige generationenübergreifende Angebote vorhanden Bedarf an seniorengerechten Wohnungen in Schwielowsee, aber Mangel an Flächen/Objekten Risiken drohende Unterversorgung mit Hausärzten aufgrund des relativ hohen Durchschnittsalters drohende Praxisaufgaben Psychotherapie, Gynäkologie aufgrund des Alters der Ärzte Schwierigkeiten bei der Nachbesetzung von Arztpraxen Alterung der Bevölkerung steigender medizinischer und Pflegebedarf im Allgemeinen Anstieg der Multimorbidität und Demenzerkrankungen steigender Fachärztebedarf Mangel an Pflegeplätzen Unterschreitung von Tragfähigkeitsgrenzen sozialer Einrichtungen, Finanzmittelkürzungen für soziale Angebote 57

58 4.2.4 Wirtschaft und Tourismus Die wirtschaftliche Entwicklung verlief bezogen auf die Arbeitslosen- und Beschäftigtenzahlen in den letzten Jahren im Mittelbereich positiv. Wirtschaft und Tourismus Stärken Ausweisung von Werder (H.) als Branchenschwerpunktort deutlicher Rückgang der Arbeitslosenzahlen seit 2005, deutlicher Rückgang der Jugendarbeitslosigkeit, steigende Zahl sozialversicherungspflichtig Beschäftigter seit 2004 Sitz großer Arbeitgeber: Rangierbahnhof Seddin, Fa. Egerland Neuseddin, Medizinstandort Beelitz-Heilstätten Vorhandensein von Gewerbeflächen in verschiedenen Gewerbegebieten Region als attraktiver Wohnstandort für Pendler Einpendlerüberschüsse in Seddiner See OSZ-Standorte Werder (H.) und Groß Kreutz (H.), Standort Handwerkskammer Groß Kreutz (H.) Alleinstellungsmerkmale Spargel, Obstanbau und Havel mit überregionaler Ausstrahlung, hohe Besucherzahlen regionale Besonderheiten in der Naturlandschaft (Erdelöcher, Glindower Alpen) vielen Seen, Havel, Havelradweg dichtes Radwegenetz, attraktive Fernradwege vorhanden hohe Anzahl ausgewiesener Schutzgebiete Werder (H.) und Schwielowsee: Staatlich anerkannte Erholungsorte Zusammenarbeit von Werder (H.), Groß Kreutz (H.) und Schwielowsee in der Wassersport-Initiative historische Stadtkerne von Werder (H.) und Beelitz Nähe zu Berlin und Potsdam (Quellmarkt Tagestourismus, touristisches Angebot der Großstädte kann mit genutzt und vermarktet werden) Chancen Standortfaktor Erreichbarkeit für Investoren: sehr gute verkehrliche Anbindung des Mittelbereiches verstärkte Zusammenarbeit im touristischen Bereich Stärkung Aktivtourismus wachsendes Segment Tagestourismus Ausweitung der Saison durch wetterunabhängige Angebote (z. B. Blütentherme) touristische Nutzung von Teilen des Komplexes in Beelitz-Heilstätten stärkere Vermarktung der Fernradwege Schwächen geringe Zusammenarbeit im Bereich Wirtschaft steigende Auspendlerquoten, hohe Auspendlerüberschüsse relativ hohe Arbeitslosigkeit von Menschen über 55 Jahre im brandenburger Vergleich keine gemeinsame Vermarktung der Alleinstellungsmerkmale Spargel-Obst/Gemüse- Havel unterschiedliche Qualität der touristischen Vermarktung/Informationen fehlendes touristisches Gesamtkonzept Bedarf an Ferienwohnungen ist in der Saison z. T. nicht gedeckt wenig inhaltliche Vernetzung der touristischen Angebote im Mittelbereich Lücken im Radwegenetz, insbesondere fehlende Radverbindung Glindow-Klaistow späte Realisierung von fehlenden Radwegen gemäß Bedarfsliste des Landes Brandenburg Risiken Verschlechterung der allgemeinen konjunkturellen Lage Notwendigkeit zur Erhöhung der Gemeindesteuern aufgrund einer schlechteren Finanzausstattung der Kommunen Fachkräftemangel Konkurrenz zu anderen z. T. stark etablierten Tourismusregionen (z. B. Spreewald) 58

59 Werder (H.) ist als Branchenschwerpunktort ausgewiesen, was bislang eine erhöhte Förderquote in der Maßnahme Gemeinschaftsaufgabe Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur mit sich brachte 84. Es gibt einige größere Arbeitgeber, die für den Mittelbereich von großer Bedeutung sind. Dennoch ist die Region durch die Nähe zu Berlin und Potsdam durch hohe Auspendlerüberschüsse geprägt. Im Bereich Wirtschaft sind die interkommunalen Kooperationspotenziale weniger stark ausgeprägt; in einigen Bereichen ist eine Zusammenarbeit im Sinne der positiven Entwicklung der Gesamtregion jedoch trotzdem sinnvoll (Fachkräftesicherung, Vermarktung Gewerbegebiete, Infrastrukturmaßnahmen). Der Tourismus ist für die wirtschaftliche Entwicklung im Mittelbereich von großer Bedeutung. Dieses Handlungsfeld bietet sich für eine enge Kooperation ganz besonders an. Bislang wurde dies von den Kommunen jedoch noch zu wenig genutzt. Die Region verfügt über große touristische Potenziale und ist als Obst/Gemüse- bzw. Spargelanbaugebiet überregional bekannt. Die attraktive Naturlandschaft ist vor allem für Aktivtouristen im Bereich Tages- oder Kurzurlaub interessant. Gerade aufgrund der starken Konkurrenzsituation zu deutschlandweit etablierten Tourismusdestinationen wie dem Spreewald ist eine professionelle Vermarktung als Tourismusregion jedoch wichtig. Die Lage bei Potsdam und Berlin ist aus touristischer Sicht als Vorteil zu werten, der mit vermarktet werden sollte Kultur und Sport Für die Region ist die v. a. in Werder (H.) und Schwielowsee sehr ausgeprägte Kultur- und Theaterlandschaft positiv zu bewerten. Dies gilt nicht nur für die Bevölkerung vor Ort, sondern insbesondere auch aus touristischer Sicht. Darüber hinaus gibt es vielseitige Sportangebote im Mittelbereich. Die Sportfunktion wird dabei in erster Linie durch Werder (H.) wahrgenommen. Viele der kulturellen und sportlichen Angebote werden erst durch das freiwillige Engagement der Menschen vor Ort möglich dieses sollte entsprechend gewürdigt und gestärkt werden. Kooperationspotenziale im Bereich Kultur ergeben sich aus einer verstärkten Abstimmung sowie gemeinsamen Kommunikation und Vermittlung der Angebote. Gegebenenfalls können darüber hinaus vereinzelt gemeinsame Angebote kreiert werden. Für diese Zusammenarbeit ist die Initiative der Künstler erforderlich. Auch die Förderung des freiwilligen Engagements kann gut im Rahmen einer Zusammenarbeit erfolgen. Gerade vor dem Hintergrund sinkender Finanzmittel, sollten alternative Angebote unterstützt werden. Schwieriger ist es, Synergieeffekte im Bereich Vereinssport zu erschließen, wobei dies bei spezifischen kostenintensiven Sportanlagen (z. B. Kegelbahnen) regional begrenzt durchaus sinnvoll sein kann. Vereine sind traditionell stark in ihren Orten bzw. Ortsteilen verankert und stehen oft in Konkurrenz zueinander (z. B. bei der Nachwuchsgewinnung). Die Kooperationsbereitschaft wird deshalb als eher gering eingeschätzt. 84 Diese erhöhte Förderung wird es in Zukunft nicht mehr geben. Die Koalitionsvereinbarung der im September 2009 gewählten Brandenburger Regierung aus SPD und Die Linke sieht eine Streichung des Kriteriums Branchenkompetenzfelder für eine erhöhte Förderung vor. Dies muss durch die Änderung des Operationellen Programms noch umgesetzt werden. Quelle: Telefonat mit dem Brandenburger Wirtschaftsministerium am

60 Kultur und Sport Stärken überdurchschnittliches kulturelles Angebot: ausgeprägte Theater- und Museenlandschaft traditioneller Künstlerort Ferch Vorhandensein eines Kinos mit abwechslungsreichen Angeboten in Werder (H.) vielfältige Kunstszene: mehrere Galerien, Ateliers, Werkstätten aktive Kunstvereine: Organisation von Ausstellungen, Konzerten etc. Sternwarte Beelitz als Besonderheit umfassendes Sportangebot durch eine Vielzahl an Vereinen Chancen verstärkte Abstimmung der Angebote und Veranstaltungen untereinander Bau der Blütentherme Kooperation bezüglich spezifischer Sportstätten Schwächen zum Teil keine regelmäßigen Öffnungszeiten der Museen bislang mangelhafte Abstimmung der Veranstaltungen aber: gemeinsamer Veranstaltungskalender in Arbeit wenig interkommunale Zusammenarbeit im Bereich Kultur Mangel an Ausstellungsräumen in Beelitz Risiken gegenseitige Abwerbung von Besuchern bei ungenügender Abstimmung von Veranstaltungen Nachwuchsgewinnung für die Vereine Unterschreitung der Tragfähigkeitsgrenzen von kulturellen Einrichtungen finanzielle Kürzungen in der Kultur- und Sportförderung Verkehr und erneuerbare Energien Die Kommunen des Mittelbereiches liegen an zwei verschiedenen, auf Berlin und Potsdam ausgerichteten Verkehrsachsen, was die Kooperation insgesamt erschwert, da die verkehrliche Anbindung unter den Städten und Gemeinden des Kooperationsraumes mit dem ÖPNV daher nur unzureichend ist. Dies hat besonders dann Auswirkungen, wenn aus den Mittelbereichskommunen mittelzentrale Angebote in Werder (H.) und Beelitz wahrgenommen werden sollen. Die Folge ist bspw., dass anstatt nach Werder (H.) oder Beelitz zu fahren Bürger aus Schwielowsee eher Angebote in Potsdam oder Michendorf wahrnehmen. Anders als die Anbindung untereinander, ist die sonstige verkehrliche Erschließung sowohl mit dem MIV als auch dem ÖPNV grundsätzlich sehr gut. Allerdings gibt es einige verkehrliche Optimierungen, die durch ein gemeinsames Auftreten der Kooperationspartner vor den Verantwortlichen (z. B. der DB AG, VBB, HVG) eher durchsetzbar sind. Auch die Aufrechterhaltung des bisher guten öffentlichen Verkehrsangebotes ist im Rahmen einer Zusammenarbeit aller Kommunen einfacher zu bewerkstelligen. Darüber hinaus sollten Möglichkeiten der Kooperation im Bereich Energie und Umwelt ausgeschöpft werden. Gerade die Heranführung der jungen Menschen an die Zukunftsthemen erneuerbare Energien und Umweltschutz sowie der Ausbau regenerativer Energien sind mögliche Kooperationsfelder. 60

61 Verkehr und erneuerbare Energien Stärken sehr gute Anbindung an das überregionale Fernstraßennetz gute Anbindung mit dem ÖPNV: jede Kommune hat mind. einen Bahnanschluss gute Anbindung des gesamten Mittelbereiches an Potsdam/Berlin mit dem ÖPNV sehr gute Verbindung mit dem SPNV von Werder (H.) nach Potsdam und Berlin im Haltstundentakt Spätverbindungen des RE1, RE7 und der MR33 von/nach Berlin keine ausschließliche Ausrichtung des Buslinienverkehrs auf den Schülerverkehr Angebotsverdichtung durch einen Rufbus in Beelitz Energiesparmaßnahmen an öffentlichen Gebäuden in Werder (H.) und Beelitz Chancen (stärkere) Behandlung des Themas Umweltschutz in den Kitas und Schulen erneuerbare Energien als Wirtschaftsfaktor verstärkte Nutzung der Solarenergie (Bürgersolaranlagen) Kostenvorteile durch gemeinsame Beauftragung einer Beratungsfirma zu Energiesparmaßnahmen an öffentlichen Gebäuden Schwächen fehlender Halt der MR33 in Seddin Stundentakt des RE1 in Groß Kreutz (H.) und Götz fehlende Direktverbindung Werder (H.) Beelitz (Fahrzeit 1 bis 1,5 Stunden) fehlende Direktverbindung Beelitz Potsdam bzw. lange Busfahrt zum Teil lange Fahrzeiten mit dem ÖPNV aus den Ortsteilen in die Hauptorte ungünstiger Übergang zwischen dem RE1 und der RB22 in Potsdam lange Fahrzeit von Werder (H.) nach Schwielowsee sanierungsbedürftige Bahnhofsgebäude (Werder (H.), Beelitz, Groß Kreutz (H.)) Beelitz, Groß Kreutz (H.) sowie in Teilen Werder (H.), Schwielowsee und Seddiner See nicht zugehörig zum Berliner C-Tarif- Gebiet erneuerbare Energien bislang Thema von untergeordneter Bedeutung Risiken Wegfall der Bahn-Direktverbindung mit der RB22 zum BBI Einschränkung des öffentlichen Linienverkehrsangebotes 61

62 5. Handlungskonzept 5.1 Leitgedanken für das Mittelzentrum in Funktionsteilung Die Aufnahme von Werder (H.) Beelitz als funktionsteiliges Mittelzentrum in den Landesentwicklungsplan Berlin-Brandenburg bietet für den Mittelbereich die Chance, die bislang nur in Teilbereichen und -regionen vorhandene Zusammenarbeit zu verstärken bzw. zu entwickeln. Dabei geht es im Untersuchungsraum anders als in peripher gelegenen Regionen Brandenburgs zunächst weniger um die Aufgabe von Standorten und Infrastruktureinrichtungen. Das mehrfache Vorhandensein verschiedener insbesondere sozialer Infrastruktureinrichtungen ist durch die bisherige Bevölkerungsentwicklung und die große räumliche Ausdehnung des Mittelbereiches begründet. Auch wenn in Zukunft die Bevölkerungszahl zurückgehen wird, werden die Einschnitte weniger tief ausfallen, als in den ländlich geprägten berlinfernen Räumen. Insofern fällt auch der Anpassungsbedarf bei den Infrastruktureinrichtungen geringer aus als in den Randregionen Brandenburgs. Langfristig ist jedoch auch im Mittelbereich Werder (H.) Beelitz zu überprüfen, ob der Doppelbedarf an Einrichtungen fortbesteht. Insofern sollten Diskussionen um die Schließung, Verkleinerung oder Zusammenlegung von Einrichtungen nicht vollständig ausgeblendet werden. Es ist also sinnvoll, trotz der z. T. geringen Verflechtungen zwischen dem nördlichen und südlichen Teil des Mittelbereiches die Möglichkeiten von Kooperationen, die der LEP B-B- aufzeigt, für die Region Werder (H.) Beelitz auszuschöpfen. Dabei ist es zielführend, sich in der Zusammenarbeit auf ausgewählte Themenbereiche zu konzentrieren und Prioritäten zu setzen. Die Analyse hat ergeben, dass sich für eine zeitnahe Initiierung oder Verstärkung der Zusammenarbeit in erster Linie die Themen Verkehr, Gesundheit und Tourismus, aber auch die Unterstützung der privaten und ehrenamtlichen kulturellen Initiativen anbieten. Zu diesen Aspekten bestehen in den Mittelbereichskommunen zum einen ähnliche Interessenlagen sowie erste Kooperationsansätze, an die angeknüpft werden kann. Zum anderen liegen konkrete Handlungserfordernisse vor, auf die mit entsprechenden Maßnahmen reagiert werden sollte. Möglichkeiten zur Zusammenarbeit erschließen sich außerdem vereinzelt bei der Wahrnehmung von Verwaltungsaufgaben, wie sie zum Teil bereits praktiziert werden (Beelitz Seddiner See). Bei wirtschaftlichen Themen werden die Kooperationspotenziale dagegen geringer eingeschätzt. So werden neue Strukturen, wie eine gemeinsame Wirtschaftsförderungsgesellschaft, von allen Kooperationspartnern derzeit als nicht erforderlich angesehen. Grundsätzlich vorstellbar ist hingegen eine gemeinsame Vermarktung der Gewerbegebiete, wobei bereits in den vergangenen Jahren Investoren, deren Bedürfnisse in der eigenen Kommune nicht gedeckt werden konnten, an die Nachbarkommunen verwiesen wurden. In jedem Fall sind eine verstärkte Abstimmung zu Wirtschaftsthemen und die Zusammenarbeit der einzelnen Wirtschaftsförderer der Kommunen sinnvoll. Weitere, gegebenenfalls konfliktreichere Schlüsselthemen, wie die Frage des Erhalts von Schul- und Kitastandorten, sollten im Hinblick auf die zukünftige demografische Entwicklung langfristig ebenfalls nicht ausgeblendet werden. Derzeit besteht in diesem Bereich jedoch noch kein Handlungsbedarf, da alle Schulstandorte in den nächsten Jahren als gesichert gelten. Darüber hinaus ist es zunächst sinnvoll, die noch sehr junge Kooperation zwischen Werder (H.), Beelitz und den Umlandgemeinden mit 62

63 einfacheren Themen zu festigen, gegenseitiges Vertrauen zu schaffen und zeitnah zumindest kleinere Erfolge herbeizuführen. Da bislang nur wenige Verflechtungen zwischen Werder (H.) und Beelitz bzw. den nördlichen und südwestlichen Mittelbereichskommunen bestehen, ist es zunächst erforderlich, eine vertrauensvolle Kooperationsebene aufzubauen und gemeinsame Inhalte zu bestimmen. Unabhängig von den Themen ist es grundsätzlich ratsam, die Kooperation Schritt für Schritt aufzubauen und im Laufe der Zeit zu intensivieren. Eine enge Abstimmung durch regelmäßige gemeinsame Sitzungen, die Festlegung realistischer Zielvorgaben, eine vertrauensvolle Zusammenarbeit sowie ein Agieren der beteiligten Städte und Gemeinden auf Augenhöhe sind wichtige Voraussetzungen für eine erfolgreiche Zusammenarbeit. Das gemeinsame Ziel sollte es sein, Kooperation statt Konkurrenz zu leben, d. h. die Region als Ganzes zukunftsfähig zu entwickeln, ohne dadurch die Eigenständigkeit aufzugeben oder die Entwicklung der eigenen Kommune aus den Augen zu verlieren. 5.2 Entwicklungsziele und Maßnahmen für das Mittelzentrum in Funktionsteilung Aus den in der SWOT-Analyse ermittelten Handlungsbedarfen und Defiziten sowie den Leitgedanken werden im folgenden Kapitel für alle Handlungsfelder Entwicklungsziele und Maßnahmen abgeleitet. Zunächst werden in einem Organigramm jeweils die Entwicklungsziele und die dazugehörigen Maßnahmen des jeweiligen Handlungsfeldes aufgezeigt. Anschließend folgt eine textliche Erläuterung der Ziele sowie die Darstellung der einzelnen Maßnahmen. Am Ende des Kapitels werden sämtliche Ziele und Maßnahmen in einer tabellarischen Übersicht zusammengefasst. Ergänzend dazu wird jede Maßnahme räumlich verortet sowie entsprechend ihrer Bedeutung für den Mittelbereich mit einer Priorität und einem Umsetzungszeitraum versehen. Abbildung 18: Struktur der Entwicklungsziele und Maßnahmen Handlungsfeld Entwicklungsziel 1 Entwicklungsziel 2 Entwicklungsziel 3 Maßnahmen Maßnahmen Maßnahmen Quelle: eigene Darstellung 63

64 Bildung Sicherung und Weiterentwicklung des Bildungsangebotes Fachkräftesicherung Sicherung der qualitativen, wohnortnahen Kindertagesbetreuung B1 B2 B3 B4 B5 B6 B7 B8 Sicherung und Weiterentwicklung des Bildungsangebotes, Sicherung der qualitativen, wohnortnahen Kindertagesbetreuung: Eine ausgeprägte Bildungs- und Betreuungsinfrastruktur für Kinder mit vielfältigen Angeboten ist für die Kommunen ein wichtiges Merkmal zur Sicherung ihrer Zukunftsfähigkeit. Die Stabilisierung der vorhandenen Schulstandorte im Mittelbereich Werder (H.) Beelitz ist deshalb eines der zentralen Ziele der Region. Insbesondere vor dem Hintergrund der fortschreitenden Alterung der Bevölkerung kann das Vorhandensein von Infrastrukturen für junge Familien für eine positive Entwicklung der Kommunen entscheidend sein. Das große Potenzial, das der Mittelbereich durch die Vielzahl vorhandener Schulformen und Betreuungseinrichtungen hat, sollte dabei offensiv vermarktet und genutzt werden. Neben der Sicherung der Standorte spielt vor allem eine hohe Qualität der Einrichtungen eine große Rolle. Fachkräftesicherung: Die Veränderungen in der demografischen Struktur in den nächsten 20 Jahren wird in unterschiedlicher Ausprägung in allen Regionen Brandenburgs Auswirkungen auf die Versorgung mit Fachkräften haben. Das Ziel sollte sein, dauerhaft Fachkräfte in der erforderlichen Anzahl mit der geeigneten Qualifikation am richtigen Ort zur Verfügung zu haben. Dafür wird es notwendig sein, dem drohenden Fachkräftemangel frühzeitig entgegenzutreten und die Region Werder (H.) Beelitz als Ganzes für junge Menschen und Familien attraktiv zu gestalten. Dies schließt vor allem die soziale Infrastruktur als auch die Wohn- und Freizeitqualität mit ein. Die lokalen Interessen einzelner Kommunen sollten dabei gegenüber den Interessen der Gesamtregion nach Möglichkeit zurückgestellt werden. B1 Gemeinsame Konzeption zur langfristigen Ausrichtung und Strukturierung der weiterführenden Schulen Die Analyse hat ergeben, dass sämtliche Schulstandorte im Mittelbereich für die nächsten Jahre gesichert sind. Bei der bevorstehenden Bevölkerungsentwicklung mit einer deutlichen Reduzierung der Zahl der Kinder wird jedoch langfristig die Konkurrenz zwischen den Standorten der weiterführenden Schulen steigen. Aufgrund fehlender Schulbezirke im Bereich der Sekundarstufen I und II beschränkt sich der Wettbewerb um die Schüler dabei nicht nur auf den Mittelbereich, sondern auch auf die umliegenden Städte und Gemeinden wie Brandenburg a. d. H., Potsdam oder Michendorf. Es ist deshalb mittelfristig notwendig, ein schlüssiges und langfristig ausgerichtetes Konzept zu erarbeiten, wie die Gymnasien und Oberschulen in Werder (H.) und Beelitz zukunftsfähig ausgerichtet 64

65 und wie die Standorte gesichert werden können. Grundlage dafür sollte eine Abschätzung der zukünftigen Entwicklung der Schülerzahlen, eine Analyse der umliegenden Konkurrenzstandorte, eine Einschätzung der Potenziale und Defizite der Schulen im Mittelbereich und die Ableitung möglicher Profile sein. In dem Konzept sollten auch Kooperationsmöglichkeiten zwischen den Schulen des Mittelbereiches zur Stärkung der Standorte untersucht werden. B2 Herausarbeitung eindeutiger Schulprofile für die öffentlichen weiterführenden Schulen Die Herausarbeitung eindeutiger Schulprofile für die weiterführenden Schulen steht in engem Zusammenhang mit der vorangegangenen Maßnahme B1 und ist nach Möglichkeit kurzfristig umzusetzen. So ist es für die dauerhafte Sicherung der weiterführenden Schulen wichtig, sie so zu profilieren, dass sie sich von Konkurrenzstandorten deutlich abgrenzen und Alleinstellungsmerkmale aufweisen. Dazu ist es erforderlich, für die Gymnasien und Oberschulen im Mittelbereich eindeutige Schulprofile herauszuarbeiten. Die vorhandenen Schulprofile lesen sich weitgehend austauschbar. Für die Oberschule in Beelitz könnte beispielsweise die Solarthematik und eine Ausrichtung auf erneuerbare Energien ein denkbares Profil bilden, insbesondere da die Schule bereits als Solarschule auftritt. Bei der Entwicklung der Schulprofile sollten nach Möglichkeit die Schüler, z. B. in Form von Arbeitsgemeinschaften oder der Auslobung eines Wettbewerbs, mit eingebunden werden. B3 Erfahrungsaustausch der Schulen, gemeinsame Veranstaltungen Die Lehrer und Direktoren der Schulen im Mittelbereich Werder (H.) Beelitz sollten die Kooperation zum Anlass nehmen, stärker als bislang regelmäßig ihre Erfahrungen zu verschiedenen Problemstellungen und Themen (z. B. Gewaltprävention) auszutauschen und bei bestimmten Projekten (z. B. Schultheater) oder im Rahmen von in der Schule angebotenen Arbeitsgemeinschaften zusammenzuarbeiten. Der Austausch kann zunächst auf informeller Ebene stattfinden. Im Verlauf der Zusammenarbeit wird sich zeigen, ob zu bestimmten Sachverhalten eine engere Kooperation und Abstimmung zweckmäßig und gewünscht ist. In die inhaltliche Abstimmung sollten alle Schulen des Mittelbereiches, unabhängig von ihrer Größe oder Schulform, eingebunden werden. B4 Unternehmensbefragung zum Fachkräftemangel Bevor konkrete Maßnahmen zur Abwendung eines Fachkräftemangel im Mittelbereich umgesetzt werden können, ist es zunächst erforderlich eine Einschätzung der Situation vorzunehmen. Dies lässt sich z. B. mit einer schriftlichen Befragung (Fragebogen) der Unternehmen in der Region Werder (H.) Beelitz ermitteln. Die Auswahl der Unternehmen sollte dabei so erfolgen, dass die befragten Betriebe unterschiedliche Branchen sowie unterschiedliche Betriebsgrößen repräsentieren. Gegenstand der Untersuchung sollte die Beantwortung u. a. folgender Fragen sein: Gibt es bereits einen Fachkräftemangel oder steht dieser bevor? Wann und in welchen Branchen ist ein Fachkräftemangel zu erwarten? Wie hoch ist der quantitative Bedarf an Fachkräften im Unternehmen? 65

66 Welche Anforderungen haben die Unternehmen an Schulabgänger? Welche Aktivitäten sind zur Akquise von Fachkräften denkbar? Die Ergebnisse der Befragung sollten auch den Schulen zur Verfügung gestellt und ggf. in die Unterrichtskonzepte mit eingebunden werden. B5 Gemeinsame Zukunftstage in Werder (H.) und Beelitz Sowohl in Werder (H.) als auch in Beelitz finden an den weiterführenden Schulen bereits einmal jährlich Zukunftstage statt, an denen die Schüler Unternehmen besuchen und sich über Ausbildungen informieren können. Da die Gewinnung von Fachkräften und die berufliche Qualifizierung von Jugendlichen nicht auf einzelne Gebietskörperschaften beschränkt ist, sollten die Zukunftstage künftig regional ausgerichtet werden. Das bedeutet konkret, in die jeweiligen Zukunftstage auch Unternehmen der Nachbarkommunen des Mittelbereiches mit einzubinden und diesen damit die Möglichkeit der Präsentation ihres Betriebes zu geben. Dies kann ein Beitrag dazu sein, die jungen Menschen nach Abschluss der Schule an die Region zu binden. B6 Gemeinsame regionale Ausbildungsmesse Eine gemeinsame Ausbildungsmesse im Mittelbereich zielt zum einen auf die Sicherung von Fachkräften ab, d. h. die Jugendlichen an ihre Heimat zu binden, in dem man ihnen attraktive Ausbildungsplätze zur Verfügung stellt und sie entsprechend der Erfordernisse der Unternehmen qualifiziert. Zum anderen soll sie aber auch den Jugendlichen die Möglichkeit geben, sich über Ausbildungsmöglichkeiten in der Region zu informieren und Ausbildungsplätze zu finden. Wird die Ausbildungsmesse überregional vermarktet, ist es auch möglich, bei Bedarf Berufseinsteiger aus Potsdam oder Berlin zu gewinnen. Für eine hohe Akzeptanz der Messe sind eine frühzeitige Planung und Vorbereitung, ein geeigneter Ort, ein geeigneter Zeitpunkt sowie ggf. ein Rahmenprogramm von Bedeutung. Der Zeitpunkt der Messe sollte so gewählt werden, dass er einige Monate vor Beginn des Ausbildungsjahres liegt. Da der Beginn der Berufsschule gewöhnlich mit dem Beginn des regulären Schuljahres zusammenfällt, liegt der Ausbildungsbeginn in den meisten Unternehmen zwischen dem und eines Jahres. Eine Ausbildungsmesse würde sich demnach in den Monaten Mai bis Juli anbieten. Der Ort sollte so gewählt werden, dass er zum einen den räumlichen Bedarf abdecken kann und zum anderen verkehrlich gut erreichbar ist. Im Mittelbereich bietet sich hier z. B. Werder (H.) an. B7 Zentrale Essenversorgung der Kindertagesstätten in Beelitz und Seddiner See Im Rahmen der Kooperation könnte die Essensversorgung der Kindertagesstätten zentral organisiert werden. Bislang haben alle Kommunen eigene Caterer oder die Kindertagesstätten kochen das Essen selbst. Als Modelle kommen sowohl eine gemeinsame Ausschreibung und Beauftragung eines Caterers, als auch die Gründung eines Eigenbetriebes, der selbst die Zubereitung des Essens übernimmt, in Frage. Durch beide Varianten ließen sich die Qualität der Versorgung steigern sowie Kosteneinsparungen erzielen. 66

67 Aufgrund der räumlichen Ausdehnung des Kooperationsraumes bietet sich eine zentrale Versorgung für den gesamten Mittelbereich jedoch nicht an. Werder (H.), Groß Kreutz (H.) und Schwielowsee sehen ferner derzeit keinen Bedarf einer zentralen Essensversorgung. Die Gemeinde Seddiner See, Beelitz sowie Michendorf sind grundsätzlich an einer zentralen Versorgung interessiert und haben dazu bereits Gespräche geführt. Aufgrund von vorhandenen vertraglichen Bindungen mit Caterern ist eine kurzfristige Zentralisierung jedoch kaum möglich. Zwischen den drei Kommunen sollte das Thema dennoch weiter diskutiert und Möglichkeiten für eine zukünftige Zusammenarbeit bei der Essensversorgung offen erörtert werden. B8 Austausch von Bewerberunterlagen für Erzieher In vielen Kindertagesstätten im Mittelbereich stellt sich das Problem der Besetzung offener Erzieherstellen. Da dies alle Kommunen des Mittelbereiches Werder (H.) Beelitz betrifft, ist es sinnvoll, vorhandene Bewerbungsunterlagen untereinander auszutauschen, wenn diese in der eigenen Kommune nicht benötigt werden. Die Weitergabe der Unterlagen an andere Kommunen setzt zwingend die vorherige Zustimmung des Bewerbers voraus. Gesundheit und soziale Versorgung Förderung des Miteinanders der Generationen Stärkung der Familienpolitik im Mittelbereich Erhalt und Ausbau der wohnortnahen medizinischen Versorgung Sicherstellung eines bedarfsgerechten Angebotes an Pflegeund Senioreneinrichtungen Stärkung des ehrenamtlichen Engagements G1 G2 G3 G4 G5 G6 G7 G8 Förderung des Miteinanders der Generationen: Die soziale Versorgung trägt sich zu großen Teilen durch die Arbeit von Sozialverbänden und ehrenamtliches Engagement. Die Funktionstüchtigkeit der sozialen Gemeinschaft ist somit stark von gemeinnütziger Arbeit abhängig. In Zukunft wird sich dies voraussichtlich noch verstärken, wenn aufgrund enger werdender finanzieller Spielräume der öffentlichen Haushalte die Finanzierung sozialer Projekte in Frage steht. In diesem Zusammenhang wird auch die Solidarität der Generationen untereinander eine zunehmende Rolle spielen. Zum einen, da traditionelle Familienverbünde, die sich aus mehreren Generationen an einem Lebensort zusammensetzen, nur noch selten existieren und die familiäre Hilfe und Unterstützung dadurch häufig nicht mehr gegeben ist. Zum anderen aber auch, um das Verständnis der verschiedenen Generationen füreinander zu fördern. Das Ziel ist deshalb, auch außerhalb der Familien generationenübergreifende Ansätze nachhaltig zu fördern und zu unterstützen. 67

68 Stärkung der Familienpolitik im Mittelbereich: Der Mittelbereich Werder (H.) Beelitz ist für viele Familien und junge Menschen ein attraktiver Lebens- und Arbeitsort. Für die Mittelbereichskommunen ist dies von großer Bedeutung, da die jungen Menschen das zukünftige Fundament der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklung in der Region bilden. Insofern ist es unerlässlich, nicht nur Investoren und Unternehmen, sondern vor allem auch Familien ein attraktives Lebensumfeld zu bieten. Dazu gibt es neben der sehr umfangreichen Bildungs- und Freizeitinfrastruktur eine Vielzahl von Angeboten für Familien und junge Menschen. Das Ziel ist es, diese Angebote im Sinne einer starken Familienpolitik weiter auszubauen und zu fördern. Erhalt und Ausbau der wohnortnahen medizinischen Versorgung: Die zukünftige demografische Entwickelung und Alterung der Bevölkerung lässt auch in der Region Werder (H.) Beelitz die medizinische Versorgung und Pflege verstärkt in den Vordergrund rücken. Zwar sind durch die Angebote in Berlin, Potsdam, Brandenburg a. d. H. und anderen umliegenden Mittelzentren keine medizinischen Engpässe wie in ländlichen Gebieten zu erwarten. Dessen ungeachtet ist aber die wohnortnahe Versorgung im Mittelbereich selbst vor allem für ältere und weniger mobile Menschen sehr wichtig. Die Zielstellung lautet deshalb, im Rahmen der Daseinsvorsorge das vorhandene Angebot an medizinischen Leistungen im Mittelbereich aufrecht zu erhalten und in Bezug auf bestimmte Facharztgruppen zu verbessern. Besondere Beachtung sollte dabei den dezentralen Standorten zukommen, die für die in den Ortsteilen lebenden Menschen von großer Bedeutung sind. Deren Erhalt bzw. der Ausbau von Sprechzeiten in den Ortsteilen sollten daher angestrebt werden. Sicherstellung eines bedarfsgerechten Angebotes an Pflege- und Senioreneinrichtungen: In der Analyse wurde bereits dargestellt, dass der Bedarf an Pflege- und Senioreneinrichtungen in Werder (H.) Beelitz zukünftig deutlich ansteigen wird. Insbesondere da in einigen Gemeinden wie Schwielowsee keine kommunalen Flächen und Objekte für den Ausbau von Pflegeplätzen oder betreutem Wohnen vorhanden sind, ist eine rechtzeitige Auseinandersetzung mit dem Thema im Mittelbereich wichtig. Das Ziel ist, der steigenden Zahl älterer Menschen, die als zweitgrößte Bevölkerungsgruppe einen großen Einfluss auf das gesellschaftliche Leben und die Entwicklung der Kommunen haben (werden), in einem angemessenen Umfang und mit einer hohen Qualität Pflegeplätze, Wohnformen und Freizeitangebote im Mittelbereich zur Verfügung stellen zu können. Stärkung des ehrenamtlichen Engagements: Bürgerschaftliches Engagement ist im Mittelbereich Werder (H.) Beelitz ein wichtiges Element für den Zusammenhalt und die Funktionstüchtigkeit der Gemeinschaft. Viele gesellschaftliche Bereiche, vor allem die Sozial- und Kulturarbeit sowie die Arbeit in den Sportvereinen, basieren zu einem überwiegenden Teil auf ehrenamtlicher Arbeit. Dieser Trend wird sich v. a. in den genannten Bereichen in Zukunft noch verstärken. Es sollte deshalb weiterhin ein großes Augenmerk darauf gelegt werden, ehrenamtlich geleistete Arbeit wertzuschätzen und adäquat zu würdigen. Gleichzeitig ist es notwendig, Nachwuchs im Bereich der ehrenamtlichen Tätigkeiten zu gewinnen, d. h. Anreize für Freiwilligenarbeit zu schaffen und umfangreich darüber zu informieren. 68

69 G1 Austausch zwischen den Eltern-Kind-Zentren und dem Haus Tilia Die vom Verein Lebensraum PM e. V. betriebene Einrichtung Haus Tilia in Ferch verfügt bereits seit vielen Jahren über Erfahrungen im Bereich der generationenübergreifenden Arbeit (generationenübergreifendes Wohnprojekt, Kindertagesbetreuung unter Einbeziehung der älteren Bewohner). Um diese Ansätze auch in den anderen Mittelbereichskommunen zu etablieren, ist ein verstärkter Austausch der Akteure sozialer Einrichtungen erstrebenswert. Als Ansprechpartner bieten sich hier neben dem Lebensraum PM e.v. in erster Linie die Eltern-Kind-Zentren in Werder (H.), Beelitz und Seddiner See an, die bereits zahlreiche Angebote für Familien vorhalten. Ein Erfahrungsaustausch kann helfen, Fehler zu vermeiden, Ideen zu entwickeln oder auf Probleme und Anforderungen bei der Umsetzung generationenübergreifender Projekte hinzuweisen. Abbildung 19: Haus Tilia in Ferch Quelle: V. Kuhn G2 Aufbau eines Lokalen Bündnisses für Familien im Mittelbereich Bei den Lokalen Bündnissen für Familien handelt es sich freiwillige Zusammenschlüsse von Vertretern aus unterschiedlichen gesellschaftlichen Gruppen, wie Kommunen, Unternehmen, Kirchen, Kammern, Gewerkschaften, Verbänden, Stiftungen, Freie Trägern der Kinder- und Jugendhilfe, Mehrgenerationenhäusern und vielen anderen. Deutschlandweit gibt es zwischenzeitlich an über 640 Standorten Lokale Bündnisse für Familien. Es handelt sich um Netzwerke, in denen konkrete Maßnahmen für eine kind- und familiengerechtere Gesellschaft entwickelt und umgesetzt werden. Die Kernthemen sind die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, eine verlässliche Kinderbetreuung und unterstützende familienfreundliche Infrastrukturen. So werden beispielsweise die Betreuung von Kindern gefördert, Familien-Patenschaften aufgebaut, zahlreiche Beratungsangebote unterbreitet oder gene- 69

70 rationenübergreifende Projekte initiiert und unterstützt. 85 Insofern könnte der unter Maßnahme G1 genannte Ausbau von Mehrgenerationenprojekten auch im Rahmen eines Lokalen Bündnisses für Familien erfolgen. Die Gründung eines solchen Bündnisses erfordert zunächst verschiedene Partner, die sich für Familien engagieren wollen. Hier könnten bspw. die Kommunen des Mittelbereiches als Initiatoren fungieren. In der Gründungsphase stehen für die Beratung und Unterstützung der Partner kostenfreie Servicestellen des Bündnisses in Berlin zur Verfügung. G3 Gemeinsame Initiative bei der KVBB zur Feststellung eines lokalen Versorgungsbedarfes für Orthopäden und Hautärzte Im Mittelbereich gibt es zurzeit keine Fachärzte für Haut- und Geschlechtskrankheiten und Orthopädie. Aufgrund der Zulassungsbeschränkungen für diese beiden Facharztgruppen wäre eine Ansiedlung im Mittelbereich derzeit auch nicht möglich. Insgesamt ist laut Bedarfsplanung der KVBB der Landkreis Potsdam-Mittelmark/Brandenburg a. d. H. ausreichend mit Hautärzten und Orthopäden versorgt. Für den Mittelbereich greift dies jedoch zu kurz, da Hautärzte bzw. Orthopäden lediglich in Brandenburg a. d. H., Kleinmachnow, Teltow, Treuenbrietzen, Belzig und Wusterwitz vorhanden und damit aus Großteilen des Mittelbereiches nur über längere Anfahrtswege zu erreichen sind. Eine Möglichkeit trotz Zulassungssperre Ärzte dieser Fachgruppen anzusiedeln, ist eine Sonderbedarfsfeststellung. Wenn sich bestimmte Facharztgruppen in einem Planungsbereich an einem Ort konzentrieren und für eine andere Region fundiert nachgewiesen wird, dass trotz Zulassungssperre ein lokaler Versorgungsbedarf oder qualitativer Sonderbedarf vorhanden ist, kann die Ansiedlung eines Arztes ausnahmsweise zugelassen werden. Die Bedarfsplanungsrichtlinie-Ärzte definiert in 24 detailliert die entsprechenden Zulassungstatbestände: nachweislicher lokaler Versorgungsbedarf in der vertragsärztlichen Versorgung in Teilen eines großstädtischen Planungsbereichs oder eines großräumigen Landkreises, Vorliegen eines besonderen Versorgungsbedarfes in einem bestimmten Schwerpunkt, Gestattung einer qualitätsbezogenen Ausnahme, wenn durch die Zulassung eines Vertragsarztes, der spezielle ärztliche Tätigkeiten ausübt, die Bildung einer ärztlichen Gemeinschaftspraxis mit spezialisierten Versorgungsaufgaben ermöglicht wird, Vorliegen eines Versorgungsbedarfes im Bereich des ambulanten Operierens oder Sicherstellung der wohnortnahen Dialyseversorgung oder bei Blutreinigungsverfahren. Diese Möglichkeit der Sonderbedarfsfeststellung für die Arztgruppen Hautarzt und Orthopädie sollte von den Verwaltungsspitzen der Mittelbereichskommunen mit der KVBB geprüft werden. G4 Abstimmung mit der KVBB zu Ansiedlungsstrategien für Ärzte In turnusmäßigen Gesprächen der Verwaltungsspitzen des Mittelbereiches mit der KVBB sollten darüber hinaus Strategien diskutiert werden, wie die Ansiedlung von Ärzten in nicht gesperrten Arzt- 85 Internetauftritt der Initiative Lokale Bündnisse für Familie. 70

71 gruppen insbesondere von Hausärzten auch in Zukunft gesichert werden kann. Es sollte dabei erörtert werden, welchen Einfluss die einzelnen kommunalen Verwaltungen auf die Ansiedlung haben, so z. B. die kostengünstige Bereitstellung von Praxisräumen. Auch bei einer derzeit guten Versorgungssituation im Mittelbereich ist es notwendig, sich frühzeitig mit dem Thema auseinanderzusetzen und erste Strategien zu entwickeln. G5 Ausweitung von Arztsprechzeiten in den Ortsteilen Auf die Bedeutung dezentraler Arztstandorte für die Bevölkerung wurde bereits hingewiesen. Zwar sind die Möglichkeiten der Kommunen begrenzt, auf die Ausweitung von Arztsprechzeiten in den Ortsteilen Einfluss zu nehmen, trotzdem sollten die vorhandenen Möglichkeiten ausgeschöpft werden. Dazu gehört zunächst mit den Ärzten ins Gespräch zu kommen und die Anforderungen an Zweigpraxen und Bedarfe der Ärzte zu ermitteln. Soweit möglich könnten z. B. Raumbedarfe der Ärzte aus kommunalen Beständen gedeckt werden. In der Gemeinde Seddiner See ist die Bereitstellung von Praxisräumen im geplanten DORV-Zentrum 86 sinnvoll. Bei einem besonders hohen lokalen Bedarf an medizinischen Versorgungsleistungen in einem Ortsteil sollte gegebenenfalls auch die Gewährung eines kommunalen Zuschusses für den Arzt in Erwägung gezogen werden. G6 Durchführung eines regelmäßigen, regionalen Pflegemonitorings Um Fehlplanungen bezüglich der Pflege- und Wohnplätze zu vermeiden, sollte durch die Mittelbereichskommunen eine regelmäßige Überprüfung, Erfassung und Beobachtung der demografischen Entwicklung einerseits und der seniorengerechten Angebote andererseits erfolgen. Das Monitoring sollte dabei den gesamten Mittelbereich umfassen und u. a. auf folgende Punkte eingehen: demografische Entwicklung auf Gemeindeebene, untergliedert in verschiedene Altersgruppen, Erhebung der aktuellen Zahl der Pflegeplätze, Berechnung des Bedarfs an Pflegeplätzen und zeitliche Einordnung, Ermittlung möglicher Standorte für Ergänzungen von Einrichtungen, Bewertung der Standorte nach ihrer Lage, Nähe zum Zentrum, verkehrlichen Erreichbarkeit und infrastrukturellen Ausstattung der Umgebung und Ermittlung potenzieller Betreiber von entsprechenden Einrichtungen und möglicher Finanzierungsoptionen. Für diese Aufgabe bietet sich eine verwaltungsinterne interkommunalen Arbeitsgruppe an. Durch diese sollte auch die Vernetzung der Einrichtungen und sozialen Träger erfolgen. Sollte das Monitoring durch verwaltungsinterne Mitarbeiter nicht geleistet werden können, sind durch die Arbeitsgruppe Wege einer externen Unterstützung aufzuzeigen. 86 DORV: Dienstleistung und Ortsnahe RundumVersorgung: Modell zur Sicherung der Grundversorgung in Dörfern in Form eines Zentrums mit Lebensmitteln des täglichen Bedarfs, Dienstleistungen und bürgernahen sozialen Angeboten. 71

72 G7 Verstärkte Öffentlichkeitsarbeit zum Thema Ehrenamt, aktive Werbung um Freiwillige Ein Großteil der ehrenamtlichen Arbeit wird durch ältere Menschen getragen. Der Gewinnung jüngeren Nachwuchses für freiwillige Arbeit kommt deshalb eine besondere Bedeutung zu. Dazu ist eine offensive Öffentlichkeitsarbeit notwendig, die das Wecken von Interesse für freiwilliges Engagement, die Anerkennung ehrenamtlicher Arbeit, die Verdeutlichung der Notwendigkeit von ehrenamtlicher Arbeit in der Gesellschaft und die persönlichen Vorteile von bürgerschaftlichem Engagement zum Ziel hat. Die Information über ehrenamtliche Arbeit, ihre Vorteile, ihre rechtlichen Voraussetzungen und ihre Einsatzgebiete sollte in unterschiedlichen Rahmen stattfinden, um eine möglichst breite Masse zu erreichen. Dies kann z. B. im Zusammenhang mit der kommunalen Jugendarbeit, in den Schulen, im Seniorenbeirat, in Sport- und Kulturvereinen oder auf öffentlichen Veranstaltungen und Festivitäten erfolgen. Darüber hinaus sollte z. B. in Haupteinkaufsstraßen an Informationsständen von Wohlfahrtsverbänden und Vereinen über ehrenamtliche Arbeit informiert werden: Viele Menschen sind grundsätzlich zu ehrenamtlicher Arbeit bereit, häufig ist nur der erste Schritt noch nicht getan. Hier hätten diese Menschen die Möglichkeit, sich endgültig für ein Engagement zu entschließen. Ein wichtiger Tag für die Anerkennung und Förderung des freiwilligen Engagements ist der jährliche internationale Tag des Ehrenamts im Dezember. Dieser Tag sollte u. a. dafür genutzt werden, potenziellen Interessenten einen praktischen Einblick in bürgerschaftliche Arbeit sowie den Austausch mit Ehrenamtlichen zu ermöglichen. G8 Öffentliche Anerkennung ehrenamtlicher Arbeit, Mittelbereichsehrung Für die Arbeit von Ehrenamtlichen gibt es unterschiedliche Motivationen: Häufig ist es das Gefühl, einen wichtigen Beitrag für die Gemeinschaft zu leisten, das heißt soziale Verantwortung zu übernehmen. Andere Beweggründe zielen auf die persönliche Erfahrung, Weiterbildung oder Integration in sozialen Strukturen ab. Auch wenn die persönlichen Motive für die Ableistung freiwilliger Arbeit sehr verschieden sein können, ist die öffentliche Anerkennung und Wertschätzung der Ehrenamtsarbeit in der Gemeinschaft ein wichtiges Mittel zur Förderung der Motivation. Deshalb ist neben einer regelmäßigen Berichterstattung in der Lokalpresse und der Auszeichnung von ausgewählten Personen im Rahmen der Neujahrsempfänge zukünftig eine einmal jährlich stattfindende öffentliche Ehrung im Mittelbereich Werder (H.) Beelitz vorgesehen. Für die Initiierung dieser Ehrung bietet sich das Jahr 2011 an, das von der EU als Jahr des Ehrenamtes ausgerufen wurde. Es ist geplant, die 72

73 Ehrung in ein kleineres Rahmenprogramm einzubinden, bei dem sich die Mittelbereichskommunen vorstellen und über ehrenamtliche Arbeit informiert wird. Die Verwaltungen sind dazu aufgefordert, aus ihren Kommunen besonders verdiente ehrenamtlich tätige Personen aus verschiedenen Bereichen vorzuschlagen. Für 2011 ist die Vorbereitung einer "Mittelbereichsehrung" bereits vereinbart und wird durch die Projektkoordinatoren aus Werder ( H.) und Beelitz organisiert. Wirtschaft und Tourismus Entwicklung der Gesamtregion als Wirtschaftsstandort Zusammenwachsen der Region als Tourismusstandort Verbindung der Produkte Obst- Havel/Seen-Spargel Qualifizierung des Radwegesystems WT1 WT2 WT3 WT4 WT5 WT6 WT7 WT8 WT9 WT10 WT11 WT12 WT13 WT14 Entwicklung der Gesamtregion als Wirtschaftsstandort: Eine positive wirtschaftliche Entwicklung steht für jede Kommune als Voraussetzung für eine günstige Gesamtentwicklung ihres Verantwortungsbereiches an vorderster Stelle. Deshalb wird eine interkommunale Zusammenarbeit in wirtschaftlichen Themen häufig zurückhaltend angegangen und beschränkt sich auf eher unverbindliche Vereinbarungen. Trotzdem ist es wichtig, auch die Stabilisierung der Gesamtregion als Wirtschaftsstandort nicht aus den Augen zu verlieren, um sich im Wettbewerb mit den Nachbarregionen bewähren zu können. Aus diesem Grund sollen in Werder (H.) Beelitz zunächst Maßnahmen zur wirtschaftlichen Stabilisierung des Mittelbereiches umgesetzt werden. Zusammenwachsen der Region als Tourismusstandort: Die Region Werder (H.) Beelitz ist mit dem Spargel- und Obstanbau sowie den vielfältigen Freizeit- und Kulturangeboten eine sehr bekannte und attraktive Tourismusdestination im Land Brandenburg. Die touristische Vermarktung erfolgt in den Kommunen bisher jedoch weitgehend separat, ohne einen konkreten Bezug zu den Nachbarkommunen herzustellen. Lediglich Werder (H.), Schwielowsee und Groß Kreutz (H.) arbeiten in der WIR-Initiative schon längere Zeit zusammen. Auch wenn es nicht die Zielstellung ist, eine neue Tourismusmarke einzuführen, so könnte doch die Ausweitung der touristischen Zusammenarbeit auf den Mittelbereich für die Bekanntheit der gesamten Region vorteilhaft sein. Durch das Zusammenwachsen als ein Tourismusstandort können sich neue Vertriebswege erschließen, dem Besucher der Zugang zu Informationen wesentlich erleichtert und die Qualität der Angebote und der Vermarktung verbessert werden. 73

74 Verbindung der Produkte Obst-Havel/Seen-Spargel: In Bezug auf die Verbindung der wesentlichen touristischen Stärken der Region Obst, Spargel und Havel/Seen bestehen noch Kooperationspotenziale, die bislang nicht ausgeschöpft werden. Auch wenn jedes Merkmal für sich gut funktioniert und von den Gästen stark angenommen wird, wurde die Ausnutzung vorhandener Synergien bislang vernachlässigt. Die Zielstellung lautet deshalb, die touristischen Produkte Obst, Spargel und Wasser stärker miteinander zu verknüpfen, ohne jedoch die besonderen Eigenheiten der einzelnen Alleinstellungsmerkmale in den Hintergrund rücken zu lassen. Es soll nach wie vor erkenn- und für Besucher erlebbar sein, für welche Attraktionen die einzelnen Kommunen bekannt sind. Qualifizierung des Radwegesystems: Der Radtourismus spielt für die wirtschaftliche und touristische Entwicklung der Region Werder (H.) Beelitz eine große Rolle. Im Land Brandenburg ist der Radtourismus eine stetig steigende Größe im Tourismus. Dies gilt vor allem für die berlinnahen Regionen, die für den Ausflugsverkehr von Tagestouristen aus Potsdam und Berlin von hoher Bedeutung sind. Darüber hinaus entspricht das Radfahren den modernen Ansprüchen der Gesellschaft an Gesundheit und Klimaschutz und wird nicht zuletzt aufgrund steigender Energiepreise immer stärkeren Zuspruch erfahren. Im Mittelbereich ist bereits ein gut ausgebautes Radwegenetz vorhanden, welches nicht nur touristisch, sondern auch im Alltagsverkehr genutzt wird. Allerdings weist das Netz Lücken und Qualitätsrückstände auf, die im Rahmen der folgenden Maßnahmen behoben werden sollen. WT1 Regelmäßiger Arbeitskreis der Wirtschaftsförderer Zur Beratung gemeinsamer Strategien und Projekte ist ein regelmäßiger Austausch der Wirtschaftsförderer der Kommunen sinnvoll. Je nach Thema oder Projekt sollte auch der Landkreis in die Beratungen mit eingebunden werden, zumal einzelne Kommunen über keinen eigenen Wirtschaftsförderer verfügen und daher auf die Wirtschaftsförderung des Landkreises zurückgreifen. Ein zeitnah anzugehendes Beratungsthema sollte der Aufbau einer gemeinsamen Datenbank zu den Gewerbegebieten im Mittelbereich Werder (H.) Beelitz sein (vgl. WT2). WT2 Gemeinsame Vermarktung der Gewerbegebiete Alle Kommunen des Mittelbereiches verfügen über Gewerbegebiete, die in unterschiedlicher Art und Weise vermarktet werden. Bislang wurde jedoch darauf verzichtet, die Gewerbegebiete gemeinsam zu anzubieten. Zwar gibt es überregionale Internetportale für Gewerbegebiete (z. B. IHK Potsdam). Es hat sich jedoch bei der Recherche gezeigt, dass diese häufig unvollständig und nicht aktuell sind. Trotz der zweifellos vorhandenen Konkurrenz der Kommunen um Investoren, ist es dennoch sinnvoll bei der Vermarktung der Gewerbegebiete interkommunal zusammenzuarbeiten. Für Investoren spielt zunehmend die Standortqualität einer Region statt die einer einzelnen Kommune eine Rolle und verstärkt stehen Regionen statt einzelne Städte und Gemeinden in Konkurrenz zueinander. Deshalb wird angeregt, die Gewerbegebiete des Mittelbereiches auf einer gemeinsamen Internetseite zu vermarkten und dort potenziellen Investoren alle notwendigen Informationen zur Verfügung zu stellen. Dazu gehören der Name, die Lage, die Größe, die Auslastung und ein Foto des Gewerbegebietes, die verfügbaren Flächen, 74

75 die infrastrukturelle Anbindung (Ver- und Entsorgung, Verkehr, Kommunikation), möglicherweise vorhandene Altlasten, Baurecht und Grundstückspreise, vorhandene Unternehmen, Ansprechpartner sowie ggf. kurze Informationen zur jeweiligen Kommune. Die Internetseite sollte auf allen kommunalen Seiten und der des Landkreises verlinkt werden. Ein positives Beispiel für eine entsprechende Website ist die des Investor Centers Uckermark ( WT3 Vorhandene Imagebroschüre auf alle Mittelbereichskommunen erweitern In der Imagebroschüre der Stadt Werder (H.) ist die Gemeinde Schwielowsee mit Gastronomie- und Beherbergungsangeboten bereits enthalten. Abbildung 20: Imagebroschüre der Stadt Werder (H.) Quelle: Stadt Werder (H.) Seit dem Jahr 2011 findet auch Beelitz Erwähnung, bislang jedoch ohne konkrete Gastronomie- und Unterbringungsangebote aufzuführen. Zukünftig sollen alle Mittelbereichskommunen mit ihren Angeboten in die Broschüre integriert werden, um Besuchern ein umfassendes und einheitliches Bild von der gesamten Region zu vermitteln. Auf diesem Wege wird außerdem der Zugang zu Informationen für Reisen oder Ausflüge erleichtert. Die Imagebroschüre finanziert sich zurzeit zu 100 % aus Werbeeinnahmen. Es wird angestrebt, auch bei einer Erweiterung die Finanzierung über Werbeeinnahmen zu sichern. 75

76 WT4 Gemeinsamer Veranstaltungs- und Kulturkalender Seit Anfang 2011 gibt es einen gemeinsamen Veranstaltungs- und Kulturkalender des Mittelbereiches in digitaler Form und als Heft. Auf Initiative von Beelitz wurde der erste gemeinsame Kalender, der neben Veranstaltungen auch Ausstellungen enthält, mit einer Auflage von zunächst Stück erstellt und finanziert. Es ist geplant, den Kalender in Zukunft regelmäßig mindestens zwei Mal jährlich zu veröffentlichen und so eine möglichst hohe Aktualität zu gewährleisten. Auch die inhaltliche Erweiterung des Veranstaltungskalenders auf Museen ist vorgesehen. In einem nächsten Schritt sollten zunächst alle Kommunen des Mittelbereiches den Kalender auf ihren Internetseiten veröffentlichen und als Broschüre verteilen. Für eine Verstetigung und eine regelmäßige Herausgabe des Veranstaltungskalenders ist es außerdem erforderlich, innerhalb des Kooperationsraumes festzulegen, wer für die Erstellung des Kalenders dauerhaft zuständig ist und bis zu welchen Stichtagen die Zuarbeiten der anderen Kommunen jeweils erfolgen müssen. Abbildung 21: Veranstaltungskalender 2011 des Mittelbereiches Quelle: Stadt Beelitz Darüber hinaus sollte eine Einigung über die Finanzierung des Kalenders erfolgen. Es ist anzustreben, die Kosten des Heftes langfristig zumindest teilweise über Anzeigen zu decken. Notwendige Zuschüsse sollten durch alle Mittelbereichskommunen über einen noch festzulegende Schlüssel geleistet werden. WT5 Touristische Vermarktung des Mittelbereiches auf einer eigenen Internetseite Für eine Vielzahl der Gäste ist das Internet der erste Anlaufpunkt, um Informationen über Reiseoder Ausflugsziele einzuholen. Dabei unterscheidet sich die Darstellung im Internet deutlich von der klassischen Werbung. Auf Webseiten erfolgt eine wesentlich stärkere Ausrichtung auf wirkliche Inhalte. Die potenziellen Gäste entscheiden dabei selbst, welche Informationen für sie relevant und interessant sind und wann sie diese Informationen abrufen. Sie erwarten von einer Internetseite Aktualität, Übersichtlichkeit und Vollständigkeit. Insbesondere in Bezug auf touristische Informationen erwarten Besucher umfassende Informationen, die sich nicht an Gemeindegrenzen orientieren. Der Mittelbereich Werder (H.) Beelitz wird dem bislang nur in Teilen gerecht. Für Gäste stehen auf den einzelnen kommunalen Seiten touristische Informationen in unterschiedlicher Fülle, Aufmachung und Qua- 76

77 lität zur Verfügung. Hinweise und Empfehlungen zur gesamten Region sind hingegen nur auf überregionalen Seiten des Landkreises oder des Tourismusverbandes zu finden. Diese sind jedoch häufig weniger informativ. Ergänzend dazu gibt es weitere Informationsquellen einzelner Leistungsträger und touristischen Anbieter. Es wäre deshalb von Vorteil, wenn es einen gemeinsamen Internetauftritt der Region geben würde, der den Ansprüchen der Gäste an Vollständigkeit, Aktualität und Übersichtlichkeit gerecht wird. Sollte die Möglichkeit dazu bestehen, ist auch eine Erweiterung des Internetauftritts des Schwielowsee Tourismus e.v. auf den gesamten Mittelbereich denkbar. Auf der Internetseite sollten die folgenden Inhalte enthalten sein: Vorstellung der Region und der einzelnen Kommunen Beherbergungs- und Gastronomieangebote touristische Angebote, aufgegliedert nach Marktsegmenten Kultur- und Freizeiteinrichtungen Rad-, Wander und Reitwege und vorhandene Touren Adressen und Öffnungszeiten der Tourist-Informationen Kartenmaterial Download des Veranstaltungskalenders und der gemeinsamen Imagebroschüre. Abbildung 22: Screenshot des Internetauftritts des Schwielowsee Tourismus e.v. Quelle: Zugriff

78 Unabhängig davon, ob es eine neue Internetseite geben sollte oder eine vorhandene Seite erweitert wird, sind für den Erfolg die Verlinkung des Auftritts auf den kommunalen Seiten und auf möglichst vielen Seiten touristischer Leistungsträger sowie eine ständige Aktualisierung und Vervollständigung erforderlich. WT6 Gemeinsamer Auftritt auf der Grünen Woche Um die Region auch in einem größeren Rahmen einheitlich zu präsentieren, ist ein gemeinsamer Auftritt auf der jährlich stattfindenden Internationalen Grünen Woche in Berlin geeignet. So könnten die Erzeuger der unterschiedlichen Kommunen des Mittelbereiches ihre Produkte auf einer gemeinsamen Fläche der Grünen Woche präsentieren und auf diese Weise auf die landwirtschaftliche Vielfalt der Region aufmerksam machen. Die Maßnahme wurde bereits mit einigen Produzenten erörtert, wurde von diesen jedoch nur verhalten aufgenommen. Bislang wird von den Erzeugern ein separater Auftritt der Teilregionen befürwortet. Insofern ist in Bezug auf die Vorteile eines gemeinsamen Auftrittes noch Überzeugungsarbeit von Seiten der Kommunen zu leisten. WT7 Einheitliches Wegeleitsystem im Mittelbereich Die Installation eines einheitlichen Wegeleitsystems im Mittelbereich ist eine eher langfristig ausgerichtete Maßnahme, die darauf abzielt, Besuchern eine vereinfachte Orientierung im Mittelbereich zu ermöglichen. Das Ziel ist, sowohl das Erscheinungsbild der Beschilderungen als auch den Informationsgehalt für die Gäste zu vereinheitlichen. Bei der Installation eines neuen Leitsystems ist die Orientierung an den erst 2010 erneuerten Beschilderungen der Gemeinde Schwielowsee empfehlenswert. Diese sind mit denen in Potsdam identisch und somit einem breiten Besucherkreis bereits vertraut. Abbildung 23: Wegeleitsystem in der Gemeinde Schwielowsee Quelle: V. Kuhn 78

79 WT8 Gemeinsame Tourismuskonzeption Sollte im Mittelbereich die Entscheidung getroffen werden, die touristische Entwicklung sehr weitgehend zu harmonisieren, die Zusammenarbeit zwischen den Akteuren deutlich zu vertiefen und den Tourismus in der Region im Sinne einer positiven wirtschaftlichen Entwicklung gemeinsam weiterzuentwickeln, ist eine vorbereitende konzeptionelle Grundlage (Tourismuskonzept) erforderlich. Diese Untersuchung sollte eine detaillierte Bestandserhebung, eine Analyse der touristischen Marktsituation mit Angebot und Nachfrage, ein Stärken-Schwächen-Profil des Mittelbereiches sowie konkrete Empfehlungen für die zukünftige touristische Ausrichtung, zu bedienende prioritäre Marktsegmente, die touristische Organisation und Finanzierungs- und Fördermöglichkeiten beinhalten. Das Konzept sollte bereits während der Bearbeitung auf breiter Ebene diskutiert und abgestimmt werden. Dafür ist die Einbeziehung der touristischen Multiplikatoren, der Verwaltungen, der politischen Gremien sowie der Bevölkerung unerlässlich. WT9 Saisonale Obst-Spargel-Seen-Buslinie bzw. Erweiterung der Schwielowsee-Linie auf Obst- und Spargelhöfe Eine Maßnahme zur Verbindung der Merkmale Obst-Spargel-Wasser ist die verkehrliche Verknüpfung verschiedener touristischer Highlights während der Hauptsaison. Die Maßnahme orientiert sich an der Buslinie 607 (Potsdam Caputh Ferch), die von Mai bis Oktober an den Wochenenden bis Werder (H.) verlängert wird und rund um den Schwielowsee fährt. Zusammen mit der HVG sollte zunächst geprüft werden, ob eine Ausweitung der Linie 607 während des Sommerfahrplans auf bestimmte Ziele, wie den Spargelhof Klaistow oder verschiedene Obsthöfe in Werder (H.) möglich wäre und welche zusätzlichen Kosten damit verbunden sind. Bislang wird die Schwielowsee-Linie im Sommer zu je einem Drittel von der HVG, Schwielowsee und Werder (H.) finanziert. Sollte eine Erweiterung der Linie 607 kosten- und/oder umlauftechnisch nicht darstellbar sein, ist als Alternative die Einrichtung einer reinen touristischen Linie für einen kürzeren Zeitraum im Sinne der Aktion 48 Stunden Fläming in Erwägung zu ziehen. Interessierte Besucher haben am 2. Septemberwochenende die Möglichkeit auf einer ca. 1 ½-stündigen geführten Busrundtour die Naturschönheiten, Sehenswürdigkeiten und Aktionen des Hohen Fläming zwischen Wiesenburg/Mark, Schmerwitz, Borne, Bad Belzig, Niemegk und Raben zu erleben. Mit den halbstündlich vom Bahnhof Wiesenburg/Mark verkehrenden Bussen kann man am Ort seiner Wahl aussteigen, um dann später wieder weiter zu fahren. 87 So könnte auch im Mittelbereich Werder (H.) Beelitz an einem festzulegenden Wochenende während der Saison eine Busrundtour entlang der touristischen Attraktionen der Region als Highlight etabliert werden. Dies hätte neben finanziellen Aspekten den Vorteil, dass größere Bereiche des 87 Internetauftritt der Lokalen Aktionsgruppe Fläminghavel e. V. 79

80 Mittelbereiches mit einbezogen und ggf. größere Besucherströme generiert werden könnten. Ansprechpartner für eine solche touristische Buslinie können neben der HVG auch andere Busunternehmen aus Berlin oder Brandenburg sein. Abbildung 24: Vorschlag für eine Route der Busrundtour Quelle: eigene Darstellung WT10 Initiierung einer Obst-Spargel-Veranstaltung Die Ausrichtung einer gemeinsamen Obst-Spargel-Veranstaltung zielt darauf ab, beide Produkte näher zusammenzubringen, die Kooperation zwischen den Spargel- und Obsthöfen zu verbessern und die Besucher stärker für beide Attraktionen zu sensibilisieren. Für das Jahr 2011 ist bereits ge- 80

81 plant, dass sich Beelitz auf dem Blütenfest und Werder (H.) auf dem Spargelfest präsentieren. Als weiterer Event könnte eine größere Veranstaltung z. B. zum Abschluss der Spargelsaison gemeinsam von Werder (H.) und Beelitz organisiert werden, bei der gleichzeitig für die bevorstehenden Feste und Aktionen in der Region geworben wird. WT11 Vergabe von Baumpatenschaften von Obstbäumen Diese Maßnahme zielt auf zwei Aspekte ab: Zum einen sollen Besucher dauerhaft an die Region gebunden werden, zum anderen soll ein Beitrag zum Ersatz von Obstbäumen geleistet werden. So besteht in Groß Kreutz (H.) und Werder (H.) die Notwendigkeit, Obstbäume nachzupflanzen und der Ausweitung von Monokulturen für Biogasanlagen entgegenzuwirken. Um gleichzeitig die Verknüpfung von Obst und Spargel zu befördern und die Kooperation zwischen den Obst- und Spargelhöfen zu unterstützen, könnte den Paten mit jeder Baumpatenschaft eine bestimmte Menge Spargel eines Spargelhofes aus Beelitz (z. B. 2-3 kg jährlich) kostenfrei oder vergünstigt zugestanden werden. Der Pate müsste den Spargel im Hof abholen, so dass er zusätzlich zu der Baumpatenschaft dazu angeregt werden würde, regelmäßig in die Region zu reisen und dort ggf. zusätzlich Geld auszugeben. Auch die Stadt Beelitz sollte im Rahmen ihres Baby-Willkommensdienstes Baumpatenschaften in Werder (H.) übernehmen bzw. die Bäume, die die Neugeborenen in Beelitz von der Stadt gespendet bekommen, zukünftig ausschließlich aus Werder (H.) beziehen, sofern dies haushaltsrechtlich möglich ist. WT12 Verstärkte Verwendung regionaler Produkte in der Region In den gastronomischen Einrichtungen der Region sollten verstärkt regionale Produkte zum Einsatz kommen. Der allgemeine Trend der Bevölkerung bei der Ernährung geht verstärkt in Richtung Bioprodukte, gesunde Lebensmittel und klimabewusstes Einkaufen, d. h. der Verwendung regionaler Produkte mit kurzen Transportwegen. Diesem veränderten Anspruch sollten die gastronomischen Leistungsträger gerecht werden, indem sie Obst, Gemüse, Spargel und Wein aus der Region verwenden und offensiv damit werben. Die Vorzüge der Verwendung regionaler Produkte sind die höhere Qualität, da die Produkte die Möglichkeit haben, vollständig auszureifen, bevor sie geerntet werden und in den Verkauf gelangen, eine höhere Transparenz, da die Hersteller und Landwirte bekannt sind, die Unterstützung der lokalen Ökonomie sowie der Umweltschutz aufgrund kürzerer Transportwege und geringerer Transportemissionen. Durch den dauerhaften Bezug der Produkte aus der Region soll auch die Kooperation zwischen den Restaurants und den Landwirten des Mittelbereiches gefördert werden. Die Aufgabe der Kommunen kann in diesem Zusammenhang sein, die Kontakte zwischen den einzelnen Akteuren herzustellen und für eine stärkere Verwendung regionaler Zutaten zu werben. 81

82 WT13 Lückenschlüsse im Radwegesystem Die in der Bedarfsliste für Außerortsradwege des Landes Brandenburg enthaltenen Maßnahmen werden durch die Kommunen grundsätzlich befürwortet. Es gibt jedoch weitere Lückenschlüsse, die aus Sicht der Mittelbereichskommunen für eine Qualifizierung des Radwegenetzes erforderlich sind bzw. Maßnahmen aus der Brandenburger Bedarfsliste, die früher als vorgesehen umgesetzt werden sollen: Abbildung 25: Maßnahmen Radwegenetz Quelle: eigene Darstellung 82

83 Von allen Mittelbereichskommunen wird die zeitnahe Umsetzung des Radwegebaus zwischen Fichtenwalde Klaistow Busendorf sowie Glindow Klaistow angestrebt. Beide Maßnahmen sind laut Bedarfsliste erst für 2015/16 vorgesehen, bilden aber für weitere Lückenschlüsse eine wesentliche Grundlage und sollten deshalb in den nächsten zwei Jahren umgesetzt werden. Nach Fertigstellung der Verbindung Glindow Klaistow ist aus Sicht der Gemeinde Schwielowsee eine Verbindung von der Klaistower Straße (L90) über Kammerode nach Ferch notwendig. Daran anschließend soll eine weitere Verbindung über die Kreisstraße von Ferch nach Neuseddin realisiert werden. Dadurch wäre eine durchgehende Verbindung von Ferch über Seddin, Beelitz, Klaistow, Glindow und weiter nach Werder (H.) oder Groß Kreutz (H.) gegeben. Darüber hinaus ist ein Radweg entlang der Eisenbahnbrücke sinnvoll, um Werder (H.), Wildpark West und Potsdam direkt zu verbinden. Aus Sicht der Gemeinde Groß Kreutz (H.) sollen außerdem zwei Radwegeverbindungen vom Bahnhof Groß Kreutz sowie vom Bahnhof Götz zum Havelradweg entstehen. Damit wäre eine schnelle Querverbindung vom straßenbegleitenden Radweg der B1, der die Hauptverbindung zwischen Werder (H.) und Groß Kreutz (H.) darstellt, zum touristisch wichtigen Havelradweg gegeben. Vorstehende Abbildung stellt alle vorhandenen Radwege sowie Ergänzungen grafisch dar. WT14 Ergänzung von radwegebegleitenden Maßnahmen am Havelradweg Der Havelradweg, der im Mittelbereich durch die Gemeinde Groß Kreutz (H.) und die Stadt Werder (H.) verläuft, wird stark von (Tages-)Touristen frequentiert und ist für die Region von großer Bedeutung. Auf dem Abschnitt zwischen Brandenburg a. d. H. und Werder (H.) sind jedoch nur wenige radwegebegleitende Infrastrukturen wie Rastplätze, einfache gastronomische Angebote sowie Reparatur- und Ausleihstationen vorhanden, was sich negativ auf die Attraktivität des Radweges auswirkt. In der Vergangenheit gab es deshalb Bestrebungen des Fördervereins Mittlere Havel, in Deetz einen Wasserwanderrastplatz mit Bootshaus einschließlich Aufenthaltsraum, Toilette, Dusche, Kiosk und Unterstellmöglichkeit für Räder und Kanus zu bauen und zu betreiben. Für dieses Projekt wurden dem Verein grundsätzlich Fördermittel aus dem Leader-Programm in Aussicht gestellt. Dennoch konnte aus finanziellen Gründen der Bau bislang nicht realisiert werden. 88 Innerhalb des Kommunalverbundes sollte geprüft werden, wie das Projekt dennoch realisiert werden kann und welche Rolle der Mittelbereich dabei spielen kann. Ein attraktives Radwegenetz dazu gehören vor allem die überregionalen Radfernwege wie der Havelradweg ist für den gesamten Mittelbereich von Bedeutung und sollte deshalb auch von allen unterstützt werden. Darüber hinaus sollten weitere potenzielle Investoren durch die Kommunen dabei unterstützt werden, die vorhandene radwegebegleitende Infrastruktur am Havelradweg zu ergänzen. 88 MAZ-Online, Artikel Ohne B-Plan keine Genehmigung vom und Telefonat mit Hr. Gebauer (Gemeinde Groß Kreutz (H.) am

84 Kultur und Sport Förderung der Kooperation kultureller Akteure, Aufbau einer gemeinsamen Kulturarbeit Stärkung des ehrenamtlichen Engagements K1 K2 K3 K4 Förderung der Kooperation kultureller Akteure, Aufbau einer gemeinsamen Kulturarbeit: Der Mittelbereich ist in sehr unterschiedlichem Maße mit Galerien, Museen und sonstigen kulturellen Einrichtungen ausgestattet. Werder (H.) und Schwielowsee stehen für ein sehr reichhaltiges Angebot, während in den übrigen Teilen des Kooperationsraumes weniger kulturelle Infrastruktur vorhanden ist. Durch eine engere Vernetzung der Kulturschaffenden und Künstler soll die Kulturfunktion im gesamten Mittelbereich gestärkt werden. Eine weitere Zielstellung ist die dauerhafte Sicherung der Tragfähigkeit der kulturellen Einrichtungen vor dem Hintergrund der demografischen und finanziellen Entwicklung. Stärkung des ehrenamtlichen Engagements: Vgl. Ziel Stärkung des ehrenamtlichen Engagements unter dem Handlungsfeld Gesundheit und soziale Versorgung. K1 (Erfahrungs-)Austausch der Kulturverantwortlichen der Mittelbereichskommunen Um langfristig eine gemeinsame Kulturarbeit im Mittelbereich aufzubauen und die Qualität der kulturellen Angebote zu erhöhen, ist vorerst der Austausch der Kulturverantwortlichen auf Verwaltungsebene der Mittelbereichskommunen notwendig. Auf dieser Ebene sollten die grundsätzlichen Ziele einer Kooperation im Kulturbereich und das weitere Vorgehen erörtert werden. Thema sollte dabei auch sein, wie die kulturellen Akteure miteinander vernetzt werden können. Die regelmäßigen Gespräche der Kulturverantwortlichen dienen außerdem dem Austausch von Erfahrungen in der Kulturarbeit und nicht zuletzt der Entwicklung von Strategien zur Sicherung der dauerhaften Tragfähigkeit der Einrichtungen. Insbesondere die Errichtung neuer Kulturstandorte muss im Hinblick auf die demografische Entwicklung intensiv zwischen den Kommunen abgestimmt werden. K2 Gemeinsame Ausrichtung des Internationalen Museumstages Einmal jährlich findet der Internationale Museumstag statt, an dem auf die Museumsarbeit und die thematische Vielfalt der Museen aufmerksam gemacht werden soll. Viele Museen kämpfen mit geringen Besucherzahlen, finanziellen Engpässen und geringer Anerkennung. So nutzen die Kommunen und die musealen Einrichtungen den Internationalen Museumstag auch, um sich besonders zu präsentieren und einem breiten Publikum bekannt zu machen. Mit der gemeinsamen Ausrichtung des Museumstages im Mittelbereich Werder (H.) Beelitz bietet sich die Chance, die Verantwortlichen der Museen zusammenzubringen und die Zusammenarbeit 84

85 zwischen den Einrichtungen zu fördern. Kooperationsansätze bestehen bei den Museen in dem wechselseitigen Austausch von Leihgaben, der Durchführung von Wechselausstellungen und einem Austausch von Erfahrungen in den Bereichen Fördermittelakquise, Organisation und Vermarktung, etc. Darüber hinaus kann durch einen gemeinsam durchgeführten Museumstag eine größere Zahl Besucher angesprochen und für den Event gewonnen werden. Dies steigert die Bekanntheit und gegebenenfalls auch die Besucherzahlen in den Einrichtungen über den Museumstag hinaus. Die gemeinsame Organisation des Events könnte beispielsweise über drei Museumsrouten erfolgen, auf denen Busse die Besucher zu den Museen des Mittelbereiches befördern. Von dieser Maßnahme würden insbesondere die kleineren Museen des Mittelbereiches profitieren. Abbildung 26: Vorschlag für Museumsrouten zum Internationalen Museumstag Quelle: eigene Darstellung 85

86 Da der Museumstag in diesem Jahr bereits am stattfindet, wird aus Zeitgründen eine gemeinsame Ausrichtung erst im Jahr 2012 möglich sein. Dennoch sollten bereits im Vorfeld die Betreiber der Museen des Mittelbereiches vernetzt und zu einer gemeinsamen Ausrichtung des Museumstages befragt werden. K3 Wechselnde Ausstellungen von Künstlern im Mittelbereich Die Kommunen sollten die Betreiber kultureller Einrichtungen dabei unterstützen sich zu vernetzen und gemeinsame Aktionen zu organisieren. So könnten in den Teilen des Mittelbereiches mit weniger kulturellem Engagement bzw. Angeboten z. B. Künstler der anderen Kooperationspartner temporär ihre Sammlungen präsentieren oder zu Kreativkursen einladen. Auch Initiativen zur Belebung des öffentlichen Raumes durch künstlerische Aktionen oder Elemente sind möglich. Erste Ansätze zu einer Vernetzung existieren zwischen Werder (H.) und Beelitz. In beiden Städten sind wechselseitige Ausstellungen verschiedener Künstler geplant. K4 Würdigung des freiwilligen Engagements im Bereich Sport und Kultur Vgl. Maßnahmen G7 Verstärkte Öffentlichkeitsarbeit zum Thema Ehrenamt, aktive Werbung um Freiwillige und G8 Öffentliche Anerkennung ehrenamtlicher Arbeit, Mittelbereichsehrung unter dem Handlungsfeld Gesundheit und soziale Versorgung. Verkehr und erneuerbare Energien Ausbau regenerativer und energieeffizienter Strukturen Erhalt und Optimierung der überregionalen SPNV-Anbindung und der Anbindung untereinander VE1 VE2 VE3 VE4 VE5 Ausbau regenerativer und energieeffizienter Strukturen: Der Ausbau regenerativer Energien ist sowohl aus ökonomischer als auch aus ökologischer Sicht für die Kommunen rentabel. Eine Nutzung erneuerbarer Energien trägt zum Umweltschutz bei, es entstehen neue Arbeitsplätze, die Kosten für externe Effekte können gesenkt und finanzielle Einnahmen für die Kommunen generiert werden (z. B. Pacht-, Steuereinnahmen, Einspeisevergütung). Um die Zukunftsfähigkeit der Region zu stärken ist außerdem eine zunehmende Unabhängigkeit von den großen Energieunternehmen und -lieferanten zielführend. Deshalb soll im Bereich Werder (H.) Beelitz deutlich stärker als bislang der Ausbau regenerativer Energien vorangetrieben werden. Gleichzeitig wird von den Kommunen das Ziel verfolgt, die Energienutzung in den öffentlichen Gebäuden effizienter zu gestalten und Einsparpotenziale aufzudecken. 86

87 Erhalt und Optimierung der überregionalen SPNV-Anbindung und der Anbindung untereinander: Die gute verkehrliche Anbindung des Mittelbereiches im Straßen- und Schienenverkehr ist eines der größten Potenziale der Region. Der Kooperationsraum Werder (H.) Beelitz profitiert in vielerlei Hinsicht von der Nähe und der schnellen Anbindung nach Berlin und Potsdam: Nutzung der zahlreichen Angebote in Berlin und Potsdam, Berlin und Potsdam als wichtiger Quellmarkt für den Tourismus im Mittelbereich und die Nähe zur Metropole als wichtiger Standortvorteil für Investoren. Dem Erhalt und der Optimierung des öffentlichen Verkehrsnetzes kommt deshalb eine besonders große Bedeutung zu. Gleichzeitig sollten die vorhandenen Defizite bei der Anbindung der Mittelbereichskommunen untereinander behoben werden. Vor allem für die Versorgung der in den Ortsteilen wohnhaften Menschen ist eine gute Erreichbarkeit des nächstgelegenen Hauptortes bzw. des Mittelzentrums wichtig. Dies betrifft vor allem Menschen, die auf die öffentliche Mobilität angewiesen sind. VE1 Kommunales Klimaschutzbündnis Um das Ziel des Ausbaus von erneuerbaren Energien sowie die Reduzierung des Energieverbrauchs zu erreichen, soll im Mittelbereich Werder (H.) Beelitz ein kommunales Klimaschutzbündnis zwischen den Kooperationspartnern gegründet werden. Im Rahmen des Bündnisses sollen u. a. die folgenden Punkte erörtert werden: Wie will die Region auf den Klimawandel reagieren? Festlegung konkreter Zielvorgaben zu CO²-Einsparungen Wie kann eine stärkere Unabhängigkeit des Mittelbereiches von den großen Energieversorgern erreicht werden? Wie und wo ist ein Ausbau regenerativer Energien im Mittelbereich möglich? Entwicklung innovativer Ideen zur Energiegewinnung (z. B. Schilf) Behandlung des Themas Umweltschutz in den Kitas und Schulen Interkommunaler Erfahrungsaustausch, z. B. zu Bürgersolaranlagen Verstärkte Öffentlichkeitsarbeit zum Thema Klimaschutz und erneuerbare Energien, Sensibilisierung der Bevölkerung für einen sparsamen Energieverbrauch Neben den Verwaltungen sollten u. a. auch die Stadtwerke bzw. Energieversorger, die Wohnungsunternehmen, die Betreiber der Bürgersolaranlagen sowie ggf. die Schulen Mitglied des Bündnisses sein, um frühzeitig alle relevanten Akteure in den Prozess mit einzubinden und vorhandenes Know- How optimal zu nutzen. 87

88 Abbildung 27: Schilf am Seddiner See Quelle: V. Kuhn VE2 Standortfindung für regenerative Energieanlagen Für einen Ausbau erneuerbarer Energien im Mittelbereich ist es notwendig, geeignete Flächen zu finden. Dafür muss innerhalb des Kommunalverbundes zunächst Einigkeit darüber erzielt werden, welche Art von erneuerbaren Energien gefördert werden soll. So wird zur Sicherung des Freizeitund Erholungscharakters der Region von allen Kommunen bis auf Beelitz und teilweise Schwielowsee ein Ausbau von Windenergieanlagen verweigert. Biomassekraftwerke werden nicht grundsätzlich abgelehnt, sollten jedoch in ihrer Ausbreitung beschränkt werden, da sie den Anbau von Monokulturen fördern und damit den Obst- und Gemüseanbau in der Region einschränken. Deshalb ist der Ausbau von Photovoltaik-Anlagen im Mittelbereich am ehesten konsensfähig. Bislang beschränken sich die vorhandenen Solaranlagen auf Einzelgebäude und insgesamt kleinere Größen. Es ist aber denkbar, im Kooperationsraum Flächen für einen Solarpark zu erschließen. Dazu ist die Zusammenarbeit der Kommunen notwendig, da gegebenenfalls auch gemeindeübergreifende Flächen in Frage kommen könnten. VE3 Energiekonzept für die kommunalen Liegenschaften im Mittelbereich Werder (H.) und Beelitz haben in der Vergangenheit bereits sehr erfolgreich Energieeinsparungen in öffentlichen Gebäuden wie Schulen und Kindertagesstätten erzielen können. Dabei wurden beide Kommunen von einem Beratungsunternehmen für wirtschaftliche Energienutzung und kommunales Energiemanagement begleitet. Ziel der Zusammenarbeit war und ist die Bewertung des bisherigen Energiemanagements, eine Analyse des Verbrauches und der Energiekosten, die Aufdeckung von Energiesparpotenzialen in öffentlichen Gebäuden und die Unterbreitung von konkreten Maßnahmenvorschlägen. Mit Beauftragung eines Beratungsunternehmens durch den gesamten Mittelbereich 88

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