1 Revitalisierung. 2 Lernziele. 3 Aufgabe. IdeenSet Seeland Grosses Moos 4 Renaturierung AB4.1 Aufgabenblatt: Revitalisierung
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- Monica Bayer
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1 1/6 AB4.1 Aufgabenblatt: Revitalisierung 1 Revitalisierung Aufgrund der vielfältigen Einflüsse durch den Menschen sind viele Bach- oder Flussabschnitte begradigt, kanalisiert oder eingedolt worden und gefährden deshalb das Ökosystem. Seit einigen Jahren ist man bemüht, bei zahlreichen Gewässern ihre natürlichen Funktionen wieder herzustellen. Diese Rev i- talisierungen werden oft auch Renaturierung, Aufwertung oder Wiederbelebung eines Lebensraumes genannt. 2 Lernziele Die SuS verstehen die Begriffe Revitalisierung und Renaturierung von Fliessgewässern und können Zusammenhänge mit der Ökologie beschreiben. Die SuS kennen Massnahmen der Revitalisierung / Renaturierung bei einem Fliessgewässer. 3 Aufgabe 1. Beschreibe möglichst ausführlich und mit Beispielen, was man unter einer Aufwertung einer Flus s- landschaft versteht. Vergleiche dazu die beiden untenstehenden Skizzen. 2. Informiere dich im Internet was man unter den Begriffen Revitalisierung und Renaturierung versteht und schreibe eine Definition dieser beiden Begriffe. Quelle: Klaus C. Ewald/Berichte 191/ Beantworte die folgenden Fragen: a) Warum wurden früher viele Flüsse und Bäche in Kanäle gezwängt oder unter den Boden verlegt? b) Warum kann ein Gewässer mit einem natürlichen Bachbett das Wasser besser reinigen als eines, das durch Rohre geleitet wird? c) Weshalb kann eine Renaturierung von Flüssen im Zusammenhang mit der Klimaerwärmung nützlich sein? Nenne zwei Gründe. 4. Suche einen Bach oder Fluss, der am nächsten bei deiner Schule liegt und verfolge seinen Lauf flussaufwärts und / oder flussabwärts. Beurteile und beschreibe, wie naturnah sein Zustand ist (Flussbett, Uferbepflanzung, Tierwelt). Belege deine Beobachtungen mit eigenen Bildern. 5. Suche auf Satellitenbildern ( oder auf Landeskarten (Massstab 1:25 000) Gewässer in deiner Region und untersuche, wie naturnah ihr Verlauf und ihre Ufer gestaltet sind.
2 2/6 AB4.1 Aufgabenblatt (Lösungen) 1. Aufwertung einer Flusslandschaft Strömungshindernisse einbauen (Wurzelstöcke, Kiesschüttungen, etc.) Ufer mit verschiedenen Böschungsneigungen Uferabflachungen (Flachwasserzonen) Buchten erstellen Funktionsfähiges Ökosystem herstellen 2. Definitionen Unter Revitalisierung wird eine Wiederherstellung der natürlichen Funktionen eines verbauten, korrigierten oder eingedolten Gewässers mit baulichen Massnahmen verstanden. Unter Renaturierung versteht man die Wiederherstellung von Lebensraum möglichst in seinen ursprünglichen naturnahen Zustand. Beide Begriffe werden heute oft synonym verwendet. Eine Umgebung in einen gestalteten natürlichen Zustand zurückführen und mit einem ökologischen Gleichgewicht beleben. 3. Fragen a) Landgewinn, Bewirtschaftung, Hochwasserschutz b) Kies, Sand und Mikroorganismen filtern und reinigen das Wasser. In einer Rohrleitung fehlt dieser natürliche Reinigungsprozess. c) Klimaerwärmung führt zu intensiveren Niederschlägen. Durch Renaturierungsmassnahmen werden meist die Kapazität erhöht (erweitertes Flussbett) und Hochwasserdämme errichtet. 4. Individuelle Lösungen 5. Individuelle Lösungen
3 3/6 AB4.2 Aufgabenblatt: Planspiel Gewässernutzung 1 Planspiel Gewässernutzung Die Schülerinnen und Schüler halten eine Gemeinderatssitzung zur Gewässernutzung in der Umgebung ab. Sie haben ein Gewässer in der Umgebung untersucht und seine Bedeutung für Mensch und Natur kennen gelernt. Nun erarbeiten sie Argumente in verschiedenen Interessengruppen für die Nu t- zung des betroffenen Gewässers. Sie versetzen sich in die Interessensgruppen und eine Person ve r- tritt an der Sitzung ihre Meinung. Das Ziel der Sitzung ist, eine tragbare Kompromisslösung für diese Gewässernutzung zu finden. 2 Lernziele Die SuS lernen die Bedeutung eines Gewässers für Mensch und Natur kennen. Die SuS erarbeiten Argumente, versetzen sich in verschiedene Interessensgruppen und vertreten im Plenum deren Meinung. 3 Möglicher Ablauf 1. Bestimmung des Traktandums (Verhandlungsgegenstand), das an der Gemeinderatssitzung besprochen werden soll. Beispiele: Ein Antrag zum Bau einer Mineralwasserabfüllanlage am Gewässer liegt vor. Am Gewässer sollen Biber angesiedelt werden. Der Tourismusverband möchte Wanderwege am Gewässer bauen. Die Landwirte wollen Wasser für die Bewässerung der Felder entnehmen 2. Brainstorming zu möglichen Interessensgruppen, die an der Sitzung vertreten sind. Beispiele: Verbandsvorsitzende von Zweckverbänden zur Wasserversorgung und zur Abwasserbeseitigung (Betreiber der Kläranlage) Verantwortliche einer Firma, die Abwasser einleitet Die Vorsitzenden des Fischereivereins Mitarbeitende des Amtes für Umwelt Anwohner / Anstösser (Bewohner am Gewässer) Freizeitnutzer (Badegäste, Spaziergänger) Naturschützer Gemeindepräsident/ Gemeindepräsidentin Vertreter des Gewerbe- und Industrieverbandes 3. Bestimmung des Gemeindepräsidenten / der Gemeindepräsidentin und der Stellvertretung, die die Sitzung leiten werden. 4. Aufteilung der Schülerinnen und Schüler in die Interessensgruppen. 5. Gemeindepräsident/-in und Stellvertretung: Vorbereitung des Sitzungsablaufes, Besuch der Interessensgruppen während der Arbeitsphase. 6. Kleingruppen: Erarbeitung von Argumenten für die Durchsetzung der eigenen Interessen.
4 4/6 7. Zusammenführung der Gruppen im Plenum und Wahl der Vertreter/-innen im Gemeinderat. 8. Eröffnung der Gemeinderatssitzung. Quelle:
5 5/6 AB4.3 Aufgabenblatt Exkursion: Renaturierung am Unterwasserkanal 1 Renaturierung am Unterwasserkanal Technische Eingriffe an Wasserläufen haben oft weitreichende nachteilige Nebenwirkungen zur Folge. Zunehmend werden heute deshalb Massnahmen der Gewässerrenaturierung und des ökologischen Gewässerausbaus durchgeführt. Die Massnahmen am Unterwasserkanal Kallnach haben jedoch das Ziel, den Kanal in einen weitgehend naturnahen Zustand zurückzuführen und so zu einem funktionsf ä- higen Ökosystem zu machen. Die neu gestalteten Buchten sollen Fischen und anderen Tieren neuen naturnahen Lebensraum bieten. 2 Lernziele Die SuS erkennen Renaturierungsmassnahmen und können diese beschreiben. Sie SuS kartieren einzelne Elemente der Renaturierung und können ihren Zweck erklären. 3 Aufgabe 1. Ergänze eine der Skizzen mit den erfolgten Renaturierungsmassnahmen (heutiges Aussehen im Überblick). 2. Nummeriere die einzelnen Massnahmen (z.b. Inselbildung) und benenne sie. 3. Überlege und beschreibe, wozu diese einzelnen Elemente dem Ökosystem wohl dienen. 4. Erkläre, was man unter ökologischen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Zielen einer Renaturierung versteht. Abb. 1 Abb. 2
6 6/6 AB4.3 Aufgabenblatt Exkursion (Lösungen) 1. Skizze: Bsp. Abb.2 2. Massnahmen 1 Aufforstung; einheimische Pflanzen 2 Asthaufen; Totholz 3 Bäume 4 Hecken und Sträucher 5 Flachufer 6 Buchten 7 Inseln 8 Wasserpflanzen 9 Totholz 10 Baumstrünke 11 Flachwasserzonen 12 Magerwiesen 3. Ökosystem Aufgelockerter Grund dient Fischen zum Laichen Kiesschüttungen dienen der Aufwertung des Lebensraumes für Kleintiere und der Fischwelt. Totholz besteht aus abgestorbenen Bäumen oder Teilen davon. Ast- und Totholzhaufen bieten Insekten, Vögeln, Kleinsäugern, Reptilien und Amphibien Unterschlupf. Geschützter Uferbereich Vielfältige Gewässerstrukturen Sichergestellte Vernetzung Ausreichende Gewässerräume 4. Ziele der Renaturierung: Renaturierungen dienen ökologischen (Artenvielfalt), gesellschaftlichen (Er holungsfunktion, nachhaltiger Hochwasserschutz) und wirtschaftlichen (Unterhaltskosten) Zielen. Wichtig ist, dass alle drei Zie l- ebenen gleichwertig behandelt werden. Doch nicht nur Fische und andere Wassertiere sowie Wasse r- pflanzen profitieren von Renaturierungen. Intakte Fliessgewässer und ihre Uferbereiche, insbesondere ihre Auen, haben eine wichtige Funktion als Erholungsraum für die Menschen, z. B. für die Angelf i- scherei. Auch weitere Freizeitaktivitäten wie Baden, Joggen, Wandern und Natur beobachten k önnen in intakter Natur genossen werden.
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