Beate Walther. Upcycling im Garten. 40 nützliche Ideen zum Selbermachen

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1 Beate Walther Upcycling im Garten 40 nützliche Ideen zum Selbermachen

2 Aussaat und Jungpflanzen Anzuchterden Für einen guten Start ins Pflanzenleben spielt die Wahl der Erde eine wichtige Rolle. Aussaaterde, die es auch unter genau diesem Namen zu kaufen gibt, ist locker, feinkrümelig, luft- und wasserdurchlässig und ganz wichtig nährstoffarm. Samen besitzen unter ihrer Schale selbst genügend Nährstoffe und brauchen daher zum Keimen keinen Dünger. Erst wenn die Sämlinge ihren eigenen Proviant aufgebraucht und feine Wurzeln ausgebildet haben, werden sie in etwas kräftigere, sprich mit Nährstoffen angereicherte Erde pikiert. So kann der Pflanzennachwuchs Schritt für Schritt gesunde Wurzeln ausbilden und dabei zu kräftigen Jungpflanzen heranwachsen. Wird im Frühbeet oder im Freien ausgesät, sollte die Erde ebenfalls locker und feinkrümelig, aber bereits nähstoffreich sein und einen hohen Humusanteil aufweisen. Saatgut Haben Sie sich für eine Gemüse-, Kräuter- oder Blumenart entschieden, dann geht es an die Wahl der Sorte. Sie entscheidet über frühe, mittelspäte oder späte Blüte bzw. Ernte, Blüten- und Blattfarbe und ob die Pflanze für die Anzucht im Kübel oder im Beet, für das Frühbeet oder die Freifläche geeignet ist. Informationen dazu liefern die Hinweise auf der Samentüte. Aussaat los geht s Pflanzen werden in Dunkel- und Lichtkeimer eingeteilt, Hinweise dazu gibt die Samenpackung. Wie die Namen vermuten lassen, brauchen es die einen Samen dunkel, um zu keimen, die anderen wollen unbedeckt im Hellen ihre Triebspitze aus dem Samenkorn schieben. Samen von Dunkelkeimern, wie Kürbis, Zucchini und Tomate, werden mit Erde bedeckt. Als Faustregel kann man sagen: Sieben Sie vorsichtig so viel Erde darüber, wie der Samen dick ist. Lichtkeimer dagegen, wie Salate, Basilikum und Ringelblumen, sollten Sie bei der Aussaat nicht mit Erde bedecken, sondern nur sanft andrücken, damit die Samen guten Bodenkontakt bekommen. Vorsichtiges Angießen, damit nichts wegschwemmt, oder noch besser leichtes Besprühen mit Wasser sowie das Beschriften der Töpfchen nicht vergessen. 15

3 Gartenpraxis Wässern und schützen Anfangs sollte Aussaaterde ausreichend feucht sein, damit das Quellen der Samen ungestört vonstattengehen kann. Sobald sich Keimlinge gebildet haben, darf die Erde nicht austrocknen, aber auch nicht zu nass sein. Optimal ist, Sie gießen mit sauberem, abgestandenem, handwarmem Regenwasser. Ein förderliches Klima lässt sich durch anfängliches Bedecken der Aussaatgefäße mit feuchter Zeitung, transparenter Folie, Duschhauben, PET-Flaschen oder Einweckgläsern erzielen. Zweckmäßig ist auch eine handliche Glasplatte. Der beste Standort für Pflanzenkinder Wegen der besseren Lichtverhältnisse ist ein helles sonniges Fenster am besten geeignet. Für genügend Licht sollten Sie die Sämlinge so nah wie möglich am Fenster aufstellen. Gegen starke Sonneneinstrahlung ist es ratsam, die Sämlinge in der Mittagszeit mit Zeitung zu beschatten. Für das Frühbeet haben sich alte Bambusrollos bewährt. Die Guten ins Töpfchen: Pikieren Pikieren bedeutet, die Sämlinge werden vereinzelt. Sie erhalten einen größeren Standraum und neue Erde, damit sie optimal mit Licht, Luft und Nährstoffen versorgt werden. Pikierstäbe sind im Handel entweder aus Holz oder farbigem Kunststoff erhältlich. Sie können aber auch andere Dinge zweckentfremden: Meine Favoriten sind selbst angespitzte Holzstäbe von Wickeldrahtrollen. Sie sehen gut aus und haben die richtige Länge. wässern 16

4 Aussaat und Jungpflanzen Wann pikieren? Viele Jungpflanzen können bereits nach sieben bis zehn Tagen pikiert und in größere Gefäße eingepflanzt werden. Die Keimblätter des Sämlings sollten voll ausgebildet sein. Verwenden Sie nur kurze, gedrungene und gesunde Pflanzen. Sogenannte vergeilte, lange dünne Jungpflanzen gehören auf den Kompost. So Geht s Erde in Anzuchtgefäße einfüllen, mit den Fingerspitzen etwas andrücken. Gefäße auf den Arbeitstisch aufstoßen, damit sich die Erde setzt. Mit dem Pikierstab Sämlinge einzeln oder im Büschel vorsichtig aus der Anzuchtschale heben. Die Wurzeln mit den Fingernägeln um etwa ein Drittel der Länge einkürzen, um das Wurzelwachstum anzuregen. Mit dem Pikierstab in der Mitte eines jeden Gefäßes oder in gleichmäßigen Abständen bei größeren Gefäßen ein Loch einstechen. Die Sämlinge vorsichtig in das Pikierloch setzen. Beachten Sie dabei, dass die Wurzeln nicht abbrechen oder sich umbiegen. Die Keimblätter sollten kurz über der Erde aufliegen. Die Sämlinge mit dem Pikierstab oder mit den Fingerkuppen gut andrücken. Vorsichtig angießen. Pikierte Pflanzen die ersten Tage an einem schattierten Ort aufstellen. Geeignete Untersetzer oder andere Unterlagen nicht vergessen. Sonderfälle Tomaten können Sie tiefer pikieren, sie bilden dann mehr Wurzeln aus. Bohnen und Kürbisgewächse säen Sie am besten gleich in größere Gefäße aus. Bei ihnen entfällt das Pikieren. 17

5 Gartenpraxis Sammelschätze Warum im Gartenmarkt nach Anzuchthilfen Ausschau halten, wenn im Haushalt genügend Joghurtbecher, Konservendosen, Marmeladengläser und Tetrapaks zur Verfügung stehen? Am besten beim Aufräumen der Küche Was sammeln? Besteck aus Metall, Holz, Plastik Eierkartons, Eierpaletten Gläser mit und ohne Deckel Holzspulen von Drahtrollen Kleiderbügel aus Draht Kupferringe Metalldosen mit und ohne Deckel Netze von Kartoffeln und Zwiebeln Obst- und Gemüseverpackungen aus Holz und Kunststoff Papprollen von Küchen- und Toilettenpapier PET-Einwegflaschen Silicagel (liegt oft in Schuhkartons bei) Strumpfhosen, Strümpfe Tetrapaks von Milch, Saft und Mineralwasser Transparente Folien, Tüten, Duschhauben Zeitungen, Packpapier, Buchseiten die nützlichen Helfer für die Gartenpraxis gleich säubern und sammeln. Als gärtnerische Grundausstattung eignen sich die in der Liste aufgeführten Dinge. Aber natürlich sind Ihrer Fantasie keine Grenzen gesetzt. Wozu verwenden? Etiketten und Pflanzenschilder Aussaat- und Anzuchtgefäße, zum Vorkeimen für Kartoffeln Aufbewahrung von Bindegarn und Saatgut, Seifenspender, Stecklingsvermehrung Pikierholz, Aufbewahrung von Bindegarn Halterung für Bindematerial Schneckenschutz Aufbewahrung von Bindegarn und Etiketten Herstellung von Jauchen und Brühen, Haltenetz für Melonen Aussaat- und Anzuchtgefäße Aussaat- und Anzuchtgefäße, zum Bleichen von Lauchstangen Aussaat- und Anzuchtgefäße, Stecklingsvermehrung, Bewässerungshilfe, Sprühflaschen Samenlagerung, nimmt als Trocknungsmittel Feuchtigkeit der Umgebungsluft auf Anbindematerial, Fruchtastbeschwerer Aussaat- und Anzuchtgefäße, in Streifen geschnitten als Etiketten Abdecken der Aussaaten Aussaatgefäße 18

6 Sammelschätze omas löffelschilder 19