Ansätze der transkulturellen Suchtprävention in der Schweiz
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- Hartmut Weber
- vor 8 Jahren
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1 Ansätze der transkulturellen Suchtprävention in der Schweiz Osman Besic Leiter Abteilung Gesundheit und Diversität Schweizerisches Rotes Kreuz Bern Symposium «Migration und Abhängigkeit Suchtprävention in einer heterogenen Gesellschaft» 12. März 2015, Donau-Universität Krems
2 Inhalt Migration und Gesundheit Ansätze aus der Schweiz: Väter-Forum; ContaktNetz Bern Vitamin T ein Projekt der Berner Gesundheit Die Magie der transkulturellen Öffnung? Erfahrungen, Erfolgsfaktoren und Herausforderungen? Fragen
3 «Er ist ertrunken, bevor man etwas hätte tun können, um ihn zurückzuschaffen!»
4
5 Gesundheitsmonitoring 2011 Zentrale Ergebnisse
6 Präventionsansätze in der Schweiz Väter-Forum «Männer aus patriarchalischen Kulturen sind sich gewöhnt, das Sagen zu haben. Im «Väter Forum» lernen sie neue Strategien»
7 Contakt Netz Bern, Projekt Sucht und Migration Aufbau eines professionellen migrationsspezifischen Beratungsund Therapieangebots bei risikohaftem Drogenkonsum für Jugendliche und Erwachsene ausländischer Herkunft sowie deren Familien
8 Trotz anfänglichen Erfolgen ist es nicht gelungen, das Projekt auf der Leitungsebene zu verankern.
9 Transkultureller Wandel einer Institution und ihrer Regelangebote - Vitamin T ein Projekt der Berner Gesundheit
10 Erreichbarkeit ist ungenügend Die Schwelle ist hoch. Die MigrantInnen suchen nicht an ihrem einzigen Freitag eine Präventionsstelle auf und läuten dort an der Türe. Der Freitag sieht so aus, dass die Wäsche noch nicht gemacht ist, das Kind krank ist, usw. Es braucht niederschwellige Angebote. Es reicht nicht, wenn die Präventionsstellen in ihrem Büro auf die MigrantInnen warten. Caritas Befragung (2005), T Bauer
11 Von Inter- zu Transkulturell Interkulturell: Fachperson Induviduum Transkulturell: Interaktiv, Selbstreflexion, Empathie, sich einlassen auf Erfahrungsprozess
12 Dynamischer Kulturbegriff Kultur ist: Heterogen Dynamisch Transnational Multiple Identitäten Keine fassbare Einheit Individuum ist aktiv im Aushandeln von Kultur Fachperson: Interaktiv, Selbstreflexion, MigrantInnen verstehen
13 Diversity Management im Grossverteiler
14 Vitamin T: Zielsetzung Zugänglichkeit zu Regelangeboten für Menschen mit Migrationshintergrund hat sich verbessert Migrationsbevölkerung kennt und nutzt die Angebote und fühlt sich gestärkt Mitarbeitende fühlen sich unterstützt und kompetent um Migrant/-innen zu beraten Transkultureller Ansatz ist in Organisation verankert Migrationsbevölkerung lebt gesünder Gesundheitliche Chancengleichheit ist verbessert
15 Transkultureller Wandel der Institution Individuelle Ebene z.b. Weiterbildung aller Mitarbeitenden, Inter-oder Supervision, Strukturelle Ebene z.b. Migrationsverantwortliche Finanzielle Ressourcen Anstellung von Migranten/-innen Aufbau Übersetzungsdienst Institutionelle Ebene z.b. Anpassung von Leitbildern, Standards, Konzepten, Stellenprofilen Vernetzung mit Institutionen
16 Erste Umsetzungen 1. Bedarfsanalyse erstellt 2. Aufbau transkultureller Übersetzungsdienst 3. Interne Arbeitsgruppe 4. Weiterbildungsbedarf erfasst, erste WB finden statt 5. Migrationsspezifische Fallbesprechungen 6. Vernetzung aufgebaut, Sensibilisierungsveranstaltungen finden statt 7. Regelmässige Sitzungen mit Geschäftsleitung
17 Ergebnisse, Erfahrungen und Erfolge 1. Von einem Projekt zu einem Prozess 2. Grosse Offenheit und Bedarf bei der Zielgruppe 3. Stärkung der Kompetenzen der Mitarbeitenden 4. Interne Kommunikation zentral, Einbezug der Mitarbeitenden, Erfolge sichtbar machen 5. Die Sensibilität für Diversität relativiert viele Befürchtungen
18 Was bringt euch dieser Prozess: «Ich bin sensibler geworden im Themenfeld Migration, ich fühle mich sicherer in der direkten Begegnung und wage mich Fragen zu stellen» «Ich weiss jetzt, da läuft ein Prozess, da gibt es eine Arbeitsgruppe wo ich meine Unsicherheiten melden kann.» «Je mehr ich mich mit dem Thema Kultur auseinandersetze, je kleiner werden die Unterschiede und je grösser die Gemeinsamkeiten.»
19 Was fordert euch heraus: «Die Auseinandersetzung mit der eigenen widersprüchlichen Haltung, z.b. schon so lange in der Schweiz und noch kein Wort Deutsch» «Die Sprache, das Arbeiten mit Übersetzung, da fühle ich mich unsicher.» «Es gibt so viel anderes, das auch getan werden muss.»
20 Erfolgsfaktoren Top-down gesteuerter Prozess Aktivierung und Sensibilisierung auf allen Hierarchie-Ebenen Aufsuchend arbeiten, Partizipation der Zielgruppe Flexibilität im Prozess Heterogenität auch intern abbilden Es braucht Geduld und langfristiges Handeln Ressourcen zur Verfügung stellen
21 Risiken/Herausforderungen Externe: Misstrauen gegenüber öffentlichen Stellen Tabuisierte Themen Kommunikation/ Sprache Zeitintensive Zusammenarbeit mit der Familie Familiarisierung versus professionelle Distanz
22 Interne Herausforderungen Sicherung der Nachhaltigkeit In Konkurrenz mit andern Prozessen/Themen Anbindung an Geschäftsleitung Erfolge sichtbar machen
23 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit
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