Postfossiler Verkehr
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- Jasmin Hartmann
- vor 8 Jahren
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Transkript
1 Postfossiler Verkehr Probleme der Problemlösungen Prof. Dr. Olav Hohmeyer Sachverständigenrat für Umweltfragen (SRU) Ökologische Grenzen ernst nehmen Tutzing, April 2012
2 Überblick über den Vortrag Verkehr und Klimawandel Möglichkeiten postfossilen Verkehrs Probleme vorgeschlagener Lösungsansätze im Güterverkehr Mögliche weitergehende Lösungsansätze Schlussfolgerungen 2
3 Entwicklung der Treibhausgasemissionen in Deutschland seit 1990 Gesamtemissionen bis 2010 im Zielkorridor (-21,5% gegenüber 1990) 3 Quelle: Umweltbundesamt 2012
4 Verkehr: Sorgenkind der deutschen Klimapolitik Verkehr Ziel: -21,5% bis 2010 Quelle: 4 Umweltbundesamt 2012, S. 61
5 Güterverkehr: CO 2 -Emissionen steigen seit 1990! 160% 140% Trend der CO2-Emissionen des Güterverkehrs 120% 100% 80% 60% 40% Güterverkehrsleistung [tkm] CO2-Emissionen [t CO2] 5
6 Klimaschutzziele werden im Güterverkehr bisher weit verfehlt 160% Trend der CO2-Emissionen des Güterverkehrs 140% 120% 100% 2010: Klimaschutzziel um gut 50% verfehlt! 80% 60% 40% Emissionsreduktionsziel für Deutschland für die erste Bugdetperiode des Kioto-Protokolls ( ) Güterverkehrsleistung [tkm] CO2-Emissionen [t CO2] 6 SRU 2012
7 Katastrophale Aussichten der CO 2 -Emissionen des Güterverkehrs bis 2050 Mt/a Trend der Güterverkehrsemissionen bis zum Jahr 2050: % 250% von 1990 Trend: basierend auf Ickert et al. (Progtrans) Prognos/Öko-Institut (Modell Deutschland), Referenzszenario DLR/Öko-Institut (RENEWABILITY), Basisszenario ohne Eingriff: 60 Klimaschutzziel 50 um % verfehlt! Klimaschutzziel 2050: % von 1990 Ziel 2050 SRU 2012
8 Komponenten eines Klimaschutzkonzepts für den Güterverkehr Kernstück des Konzepts: Die Klimaschutzmaßnahmen Bedarfsreduzierung Effizienzsteigerung Emissionsreduzierung Substitution fossiler Energieträger / Verlagerung auf die Schiene 8
9 Lösungsansätze im Güterverkehr Effizienzsteigerung / Bedarfsreduzierung (-70 Mt CO 2 ) durch: Vermeidung unnötiger Verkehre bessere Auslastung effizientere Technik Verlagerung von der Straße auf die Schiene Im Moment ca. 115 Mrd tkm auf der Schiene Steigerung auf gut 213 Mrd tkm bis 2025 Steigerung auf max. 500 Mrd tkm bis 2050 (-15 Mt CO 2 ) Verbleiben auf der Straße noch bis zu 600 Mrd tkm Energieträgersubstitution ( Mt CO 2 ) auf der Straße durch: Biokraftstoffe Grüne Elektrizität Synthetische h Kraftstoffe ff aus grünem Strom 9
10 Emissionsreduktionspotentiale im landgebundenen Güterverkehr Mt Bedarfsreduzierung / Effizienzsteigerung i i 70 Mt Verlagerung auf die Schiene -15 Mt Berechnungen basierend auf Ickert et al. (Progtrans) Prognos/Öko-Institut os/ö o st tut Trend (Modell Deutschland), Referenzszenario bei konstanter DLR/Öko-Institut (RENEWABILITY), Emissionsintensität Basisszenario DLR/Öko-Institut (RENEWABILITY), Szenario "Klimaschutz im Verkehr" Ickert et al. (Progtrans), sinkende Emissionsintensität 40 Ickert et al. (Progtrans), Energieträgersubstitution Mt sinkende Emissionsintensität, 2050: 500 Mrd. tkm Schienengüterverkehr (erneuerbar-elektrisch) Ziel 2050 izienzsteigerung g Effi Verla agerung ieträgerbstitution Energ sub 10 SRU 2012
11 Probleme der Lösungen Bedarfsreduzierung / Effizienzsteigerung: -70 Mt CO 2 erscheint technisch sehr optimistisch Oft keine lineare Entwicklung sondern abnehmende Erträge Verlagerung von der Straße auf die Schiene: Steigerung auf max. 500 Mrd tkm bis 2050 erscheint sehr ambitioniert (bisher nur eine Vorstudie mit 500 Mrd tkm) Langfristig verbleibt ein großer Teil des Güterverkehrs auf der Straße noch bis zu 600 Mrd tkm in 2050 Energieträgersubstitution wird zum Bottleneck des notwendigen Klimaschutzes im Güterverkehr! 11
12 Biotreibstoff oder grüner Strom? Wirkungsgrade im Güterverkehr Grüner Strom direkt: 75-85% Grüner Strom aus Batterie: 60-70% Grüner Strom aus Biomasse: 35-40% Biokraftstoffe der 2.Generation: 10% Biokraftstoffe der 1.Generation: 7-8% 12 Quelle: WBGU 2009, S.205
13 Energieträgersubstitution als Flaschenhals des Güterverkehrs Auf einer Anhörung des SRU war die Standardantwort der Experten Biokraftstoffe für den Rest Aber: Biokraftstoffe haben einen schlechten Gesamtwirkungsgrad Biokraftstoffe werden nicht in den notwendigen Mengen zur Verfügung stehen Grüner Strom als Alternative auch im Güterverkehr? Kleine LKW könnten auf kurzen Strecken mit Batterien fahren Aber: Große LKWs werden im Fernverkehr nicht mit Batterien fahren können Gibt es keine Klimalösung für den Güterverkehr???? 13
14 Wie kommt der grüne Strom auf die Straße? Das Trolley-Truck Konzept Deutsches Kernautobahnnetz entspricht km Investitionskosten von ca. 2 Mio /km Jährliche Kosten für Aufbau und Betrieb knapp 1 Mrd (Annuitiät) 14
15 Entwicklungsstand von Trolley-Trucks Trolley-Busse Stand der Technik Standard für extrem große Mienenfahrzeuge (Liebherr) Vorstudie über Alpentransit in Österreich (TU Wien, 2003) Vorstudie und Forschungsprogramm in Schweden (2010) Machbarkeitsstudie eines großen deutschen E- Technikkonzerns (Veröffentlichung im Herbst 2012 geplant) Kostenangaben liegen alle in ähnlicher Größenordnung Sehr gute Wirtschaftlichkeit für Spediteure wird erwartet 15
16 Vor- und Nachteile von Trolley-Trucks Vorteile: Auch Schwerlastverkehre auf der Straße elektrifizierbar Hohe Wirkungsgrade durch direkten Stromeinsatz t Geringer zusätzlicher grüner Strombedarf Hohe Streckenauslastung durch gleiche Geschwindigkeit (Außensteuerung) Hohe Drehmomente durch Elektroantrieb Nachteile: Abhängigkeit von Oberleitungen Hybridantriebe für Störungen und Feeder-Verkehre notwendig Erhebliche zusätzliche Lasten im Stromnetz Zusätzlicher Infrastrukturbedarf Oberleitungen Stromnetze Speicher 16
17 Schlussfolgerungen Der Güterverkehr ist ein Sorgenkind der Klimapolitik Zentrales Problem ist der Straßengüterverkehr Die Politik muss endlich auch für diesen Bereich verbindliche Vorgaben machen Verkehrsvermeidung und Effizienzsteigerungen sind unabdingbar Eine Verlagerung des Straßengüterverkehrs auf die Schiene kann nur einen Teil des Problems lösen Biotreibstoffe werden das Problem nicht lösen können Grüne Elektrizität muss in den Straßengüterverkehr Trolley-Trucks und Leicht-LKW mit Wechselbatterien können einen e wichtigen Lösungsbeitrag beisteuern 17
18 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit 18
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