Giftige Pflanzen im Kleingarten
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- Martin Tiedeman
- vor 8 Jahren
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Transkript
1 Giftige Pflanzen im Kleingarten Bei der Bepflanzung Ihres Kleingartens sollten Sie darauf achten, auf e Pflanzen zu verzichten vor allem wenn Kleinkinder eine große Rolle spielen. Die Möglichkeit einer Vergiftung bei unseren Kleinen ist sehr hoch. Kleinste Berührungen oder gar der Verzehr reicht schon, um den Rettungsdienst zu holen. Und dann stellt man sich vielleicht die Frage; Hätte ich doch bloß auf diese Pflanze/n verzichtet? oder Hätte ich doch bloß besser aufgepasst? Wie sind e Pflanzen? Die Schwere der Vergiftung ist abhängig von verschiedenen Faktoren: 1. Welche Menge und Pflanzenteile wurden konsumiert? 2. Mit welchen Pflanzenteilen ist man in Berührung gekommen? 3. Welche Persongruppe (Kind oder Erwachsener)? Das Erscheinungsbild der Vergiftung ist unterschiedlich: - Bauchschmerzen - Durchfall und/oder Erbrechen - Übelkeit und/oder Krampfanfällen - Kreislaufversagen bis hin zur Bewusstlosigkeit - Herzrhythmusstörungen - Tod durch Atemstillstand
2 e Pflanzen Bezeichnung Aronstab, Gefleckter bis Blauregen Bohne, grüne Buchsbaum gering bis Christrose Eibe Eisenhut, Blauer Engelstrompete Fingerhut, Roter bis Goldregen bis Herbstzeitlose Kartoffel Giftige Pflanzenteile, besonders der Bohnenhülsen und ihr, vor allem Blätter und Früchte Nadeln und Früchte, besonders der Beeren Schlimmste Auswirkung der Vergiftung Schwere Vergiftung bereits nach dem Verzehr von 2-4 Beeren, Krampfanfälle Erbrechen, Durchfall, Blässe, Schläfrigkeit, Kopfschmerzen, Schwindel und Kreislaufkollaps Übelkeit, Bauchschmerzen, Erbrechen Durchfälle, Fieber, Schüttelfrost, Schweißausbrüchen, Krampfanfällen und Schock Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Schwindel, Krämpfe bis zum Kreislaufkollaps Kratzen im Mund- und Rachenraum, erhöhter Speichelfluss, Erbrechen, Koliken und Durchfällen; Pupillenerweiterung Herz- und Kreislaufstörungen, Krampfanfälle, Tod Herzrhythmusstörungen und Tod durch Atemlähmung Erbrechen, Durchfall, Schluckbeschwerden, Heiserkeit, Herzbeschwerden, Halluzinationen Tödliche Dosis: 2-3 Blätter Übelkeit, Leibschmerzen, Schwitzen, Blässe und Speichelfluss führen zum Tod durch Atemlähmung Lähmungen, Herz- und Kreislaufversagen ab 2-3 Beeren - Übelkeit, Bauchschmerzen, Erbrechen und
3 eventuell Durchfall Kirchlorbeer Lebensbaum, Zaun- Hecken-Thuja Liguster, Gemeiner gering Lupine Maiglöckchen gering bis Oleander Rhododendron Sadebaum Stechapfel Tabak Wunderbaum, besonders Blätter und Holz, Zapfen und vor allem Zweigspitzen und Kraut Beeren Blüten, Nektar, Blätter, Früchte ab 3 Beeren/Blätter Bauchschmerzen, Übelkeit und Brechreiz selten bis zur Bewußtlosigkeit Übelkeit, Brechreiz, Blähungen und Durchfall ab 5 Beeren Krampfanfälle, schwere Magen-Darmreizungen, Kreislaufstörungen bis zum Tod Blässe, Schwitzen, Zittrigkeit, Erbrechen, Herzrhythmusstörungen, Krämpfe, Lähmungen, Tod durch Atemstillstand Übelkeit, Erbrechen Bauchschmerzen, Brechreiz und Durchfall, Tod durch Herz- oder Atemlähmung Herzrhythmusstörungen, Atemstörungen und Krampfanfälle. Blasenbildung und ausgeprägten Gewebsschäden Durchfall, Krämpfe, Nierenschäden, Reizung der ableitenden Harnwege, Lähmungserscheinungen, evtl. Atemlähmung. Tod bei sehr großen Mengen Tod durch Atemlähmung Bewußtseinsverminderung, Krampfanfälle, Herzrhythmusstörungen und Tod; allergische Hautreaktionen Weitere Giftpflanzen kann man bei der Giftinformationszentrale Bonn finden.
4 Vergiftet, was nun? Erste Hilfe Auch, wenn es nun einmal zur Katastrophe gekommen ist, bleiben Sie ruhig! Je ruhiger Sie sind, umso weniger Angst hat der Vergiftete. Sprechen Sie ruhig, aber bestimmend auf den Vergifteten ein nicht schimpfen. Nicht mit Gewalt zu etwas zwingen. 1. Konsumierung von Pflanzenteilen Reste der Pflanzenteile sind noch im Mund 1. Entfernung 2. Mund gründlich ausspülen Pflanzenteile sind bereits verschluckt 1. Finger in den Hals stecken und kräftig auf den Zungengrund drücken 2. den Kopf dabei nach vorne richten bzw. bei Kinder, diese in Bauchlage über den Oberschenkel legen Damit das Erbrochene abfließen kann. Nur, wenn keine Verätzungen im Mund- und Halsbereich vorliegen. viel zu trinken geben lauwarmes Wasser oder Tee Achtung: keine Milch und kein Salzwasser Bei Bewusstlosigkeit keine Flüssigkeiten o.ä. in den Mund einführen. Lebensgefahr!!! Kleidung lockern, leicht zudecken Ist der Vergiftete bewusstlos - stabile Seitenlage 2. Vergiftungen über die Haut bei Brennen, Rötung, Spannung, Schwellung und/oder Blasenbildung - die Hautstelle kühlen
5 3. Notarzt oder Giftnotrufzentrale benachrichtigen bzw. aufsuchen - Wann, was und wo ist es passiert? - Wer ist betroffen? - Mit welcher Pflanze ist man in Berührung gekommen? - Wie und in welchen Mengen wurde das Gift aufgenommen? (Mund, Atmung, Haut) - Welche Symptome haben sich gezeigt bzw. liegen vor? - Welche ersten Maßnahmen wurden bereits eingeleitet? - Zweige und Früchte der Pflanze kann man bereit halten, um dem Arzt diese zu zeigen Wichtige Telefonnummern Notarzt 112 Giftnotrufzentrale Berlin: Einige Beispiele für kinderfreundliche Bepflanzung: Hainbuche, Kornelkirsche, Flieder, Forsythie, Rosen-Eibisch, Japanische Scheinquitte, Schmetterlingsstrauch
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