DEMENZ PERSPEKTIVEN. April 2015 Dr. Bettina Ugolini
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- Waldemar Heintze
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1 DEMENZ PERSPEKTIVEN April 2015 Dr. Bettina Ugolini Sichtweise auf Demenz o Biomedizinisches Modell gibt vor was Demenz ist und sucht nach Lösungen o In den 70er Jahren wird das Verständnis erweitert: n Auch psychologische und soziale Faktoren werden als wesentlich für das komplexe Geschehen angesehen 1
2 Gängige Anschauung von Demenz o Neurologische Erkrankung, für die es bis heute keine Heilung gibt o Verlust geistiger Fähigkeiten o Grosse Belastung für die Betroffenen und ihre Angehörigen o Bedeutung von geistiger Kompetenz wird überbetont (Autonomie und Unabhängigkeit sind wichtige Werte unserer Gesellschaft) o Bedrohung durch Demenz Gängige Anschauung von Demenz o Feldzug gegen Demenz o Kriegerische Sprache n Kampf gegen Alzheimer n Feind besiegen n Alzheimer = Schlimmstes Übel o Verlust dessen, was den Mensch zum Menschen macht 2
3 o ABER : Biomedizinische Forschung hat keinen Durchbruch erzielt und es ist auch kein Erfolg in Aussicht Perspektivenwechsel o Das Herz wird nicht dement n Die Fähigkeit zu empfinden und zu fühlen geht durch Demenz nicht verloren o Menschen mit Demenz n bleiben interessante Menschen n bleiben Menschen n verändern sich, aber haben weiterhin eine Persönlichkeit n sind oft charmant n sind Teil unserer Gesellschaft 3
4 Perspektivenwechsel o Auch ein Leben mit Demenz kann für die Betroffenen und ihre Angehörigen lebenswert sein n Integration in unsere Gemeinschaft n Betonen der noch vorhandenen Ressourcen n Sinnvolle Kompensationsstrategien o andere machen, was nicht mehr möglich ist o Konzentration auf das noch Mögliche Wichtigste psychische Bedürfnisse von Menschen mit Demenz o o o Trost Wärme und Stärke geben, die es dem Menschen ermöglichen intakt zu belieben, wenn er zu zerfallen droht. Lindern von Schmerz und Leid, das Gefühl der Sicherheit, das aus dem nahen Beieinandersein erwächst Bindung elementares, universelles Grundbedürfnis; Sicherheitsnetz in den ersten Lebensjahren ohne das fällt es schwer gut zu funktionieren. Bei Demenz sehr wahrscheinlich erhöht. Einbeziehung Teil einer Gruppe zu sein, bedeutete für uns Menschen eine Überlebenssicherheit ein Ausschluss aus einer Gemeinschaft wird als schwere Strafe erlebt 4
5 Wichtigste psychische Bedürfnisse von Menschen mit Demenz o o Beschäftigung bedeutet auf eine persönlich bedeutsame Weise und mit den entsprechenden Fähigkeiten und Kräften in den Lebensprozess einbezogen zu sein. Identität wissen wer man ist, im Erkennen und im Fühlen; Kontinuität mit der Vergangenheit haben; einen roten Faden schaffen, Empathie auf eine Person in der Einzigartigkeit ihres Seins als Du zu reagieren. Perspektivenwechsel...mit Demenz leben o Unser soziales Miteinander und wie wir uns um unsere Mitbürgerinnen und Mitbürger kümmern und sie einbeziehen muss grundsätzlich verändert werden 5
6 Gesellschaftliche Veränderungen o Die Zahl der Menschen mit demenziellen Veränderung wird wachsen o Gleichzeitig lösen sich soziale Milieus langsam auf dauerhaft allein Lebende werden mehr Nationale Demenzstrategie o H1 Gesundheitskompetenz, Information und Partizipation o H2 Bedarfsgerechte Angebote o H3 Qualität und Fachkompetenz o H4 Daten und Wissensvermittlung 6
7 Demenzfreundliches Klima o gemeinsame Haltung entwickeln o gemeinsam Verantwortung übernehmen o Möglichkeiten der Teilhabe schaffen o Wertschätzendes gesellschaftliches Umfeld fördern o Tragfähige soziale Infrastruktur entwickeln o Bedarfsgerechte Angebote ausbauen o Generationengerechte räumliche Infrastruktur sicherstellen o Wohnortnahe Beratung und Begleitung ermöglichen Akteure o Menschen mit Demenz o Angehörige o Soziale Dienste (ambulant, stationär, Beratungsangebote) o Ärzte, Apotheker o Lokale Wirtschaft (Arbeitgeber, Detailhandel, Coiffeur, Bank etc.) o Bürgerinnen und Bürger 7
8 o Öffentliche Einrichtungen (Bibliotheken, Volkhochschulen, Museen) o Vereine und Kulturschaffende o Kirchen o Verwaltungen, Polizei, Feuerwehr o Städteplaner o Medien o Politik Akteure & Ihre möglichen Aufgaben o Lokale Wirtschaft (Arbeitgeber, Detailhandel, Coiffeur, Bank etc.) n n n sich für ein Sorgeverantwortung tragendes Gemeinwesen (caring community) engagieren bedürfnisorientierte Unterstützungsangebote entwickeln (z.b. Dienstleistungen durch das Handwerk u.a.) und die Erreichbarkeit und Zugänglichkeit von Geschäften, Waren und Dienstleistungen für Betroffene und deren Unterstützer sichern Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bilden 8
9 Akteure & Ihre möglichen Aufgaben o Bürgerinnen und Bürger n sich auf die Thematik einlassen, das eigene Wissen über Demenz erweitern und die eigenen Einstellungen und Haltungen gegenüber Menschen mit Demenz überprüfen n Menschen mit Demenz und ihren Angehörigen offen und interessiert begegnen n solidarisches Handeln einüben und praktizieren, im Alltag beiläufige Hilfestellungen leisten Akteure & Ihre möglichen Aufgaben o Medien n Sensibilität für Demenz schaffen, insbesondere die Situation der Betroffenen und ihrer Angehörigen sowie ihre Lebenswelt darstellen n Beiträge leisten, damit sich Einstellungen zur Demenz in der Öffentlichkeit verändern können und (Berührungs-)Ängste gemindert werden n über Projekte und Initiativen berichten und zum Engagement motivieren 9
10 Akteure & Ihre möglichen Aufgaben o Politik n die Eigenvorsorge und Selbstverantwortung durch alle politischen Ebenen stützen und stärken n Möglichkeiten der Modellförderung optimieren; n Voraussetzungen für eine kooperative vernetzte Zusammenarbeit auf Gemeinde - Ebene schaffen. Demenz geht uns alle an Ich wünsche Ihnen ganz viel positive Erfahrungen und den Mut Dinge anders zu sehen! Danke für Ihr Interesse 10
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